Hallo Freunde,
jüngst suchte unser Peter MV nach einer Tonfunk Violetta. Es sollte ein besonderes Radio sein. Die EM80 befindet sich als Anzeigeröhre nicht am Gehäuse, sondern wird durch die Senderabstimmung hinter der Glasskala bewegt. Also, Schnick-Schnack, wie ihn Peter liebt.
Tatsächlich hatte Matthias dem Peter mit dem gesuchten Gerät weiter helfen können. Der Überholung sollte bei mir erfolgen. So trat das Gerät zunächst mal eine Reise bis nach Peine an. Matthias brachte das Gerät zu einem Sammlertreffen in Mainz. Der Henning erklärte sich bereit, das Gerät von dort bis nach Berlin mit zu nehmen. Der Ivan holte es von dort und brachte es zu mir.
Das Radio sah aus, wie halt alle Geräte, die 60 Jahre als Gebrauchsgegenstand genutzt wurden.
Das Gehäuse war farblich schon sehr ausgeblichen. Es hatte viele "Grauschleier" im Lack. Aber das Gehäuse hat keine Lackabblätterung. Insofern ist die Aufarbeitung des Holzes nichts dramatisches.
Was an dem Gehäuse fehlte und natürlich ins Auge fällt, war die linke fehlende Zierleiste. Hier war in dem Gehäuse nur eine Holzkehle, die natürlich sehr unschön aussah.
Was tun? Marcello hatte mir bei unserem Sommerbesuch in Dielfen beim Dietmar einige Zierleisten mit gebracht. Diese waren allerdings gerade auslaufend. Tja, und Peters Radiogehäuse hat natürlich Rundungen. Die Zierleiste von marcello, die ich verwenden wollte, hatte einen etwas dickeren Holzträger. Mit Schleifpapier konnte ich den gut anpassen. An den Stellen, die ich um die Gehäuserundungen bringen mußte, wurde der Holzträger etwas mehr beschliffen.
Es kam darauf an, die Leiste so um die Rundungen zu schmiegen, dass das Trägerholz nicht bricht. Es wäre sonst ein Knick an der Leiste entstanden. Ich versuchte das. Ich schlug einen Anfang der Zierleiste mit einem kleinen Hammer platt. Knickte ihn um und vernagelte die Zierleiste oben. Nun kam gut Holzleim in die Holzkehle. Von oben wurde die Zierleiste mit einer Leiste und Zwingen stabilisiert. Nun wurde behutsam gebogen. Toll, das Trägerholz ließ sich formen und somit die Zierleiste auch. Diese Arbeiten sind extrem fummelig. Nach 24 Stunden entfernte ich die Zwingen und co. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Schnell wurde die Zierleiste von unten vernagelt.
Ganz paßt sie ja leider farblich nicht. Optimal wäre es, man hätte jetzt die rechte, äußere Leiste abziehen können. Dann hätte ich noch eine 2. Leiste von Marcello verarbeitet. Das hätte dann ausgesehen, als ob das so sein muss. Ging aber leider nicht. Bei dieser Leiste war die Trägerleiste so verleimt, dass man nur das Metall abgerissen hätte. Von dieser Arbeit habe ich dann abgesehen.
Vor dieser gesamten Aktion mußte das Gehäuse zunächst mal von jeglichem Schmutz befreit werden. Bref und warmes Wasser half hier gut. Schaut Euch mal das weißte T-Shirt an. Das war ganz sauber.
Um verwitterte Lacke aufzubereiten verwende grundsätzlich verdünntes Leinöl-Firnis. So werden vergraute Stellen mit diesem verdünnten Öl aufgefüllt und zugleich versiegelt. Das Ergebnis nach 2 maliger Behandlung kann man hier sehen. Bei weiteren Aufträgen muss man allerdings vorsichtig sein. Das Öl tritt nicht mehr ins Holz ein (versiegelt). Das Öl klebt unangenehm nach und muss durch viel kräftiges Reiben entfernt werden. D. h. beim 1. Mal satt auftragen, nachher nur mit einem weichen tuch Öl auftragen und nach Stunden Überstände entfernen.
Durch das verdünnen des Öls sind dann die angegriffenen Poren des Lackes für immer verschlossen. Das geht aber nicht bei Lackabblätterungen.
Peter muss dann schauen, entweder könnte man die 3 braunen Zierleisten (Messing) von der Farbe befreien. Dann sehen sie aus, wie die erneuerte Zierleiste. Die neue Zierleiste vor dem Einleimen braun färben ging nicht, das wäre bei der Einleim-Aktion alles wieder abgerieben.
Also, ich denke vom optischen ist unser Radio jetzt wieder optisch sehr schön. Dann folgt die Tage die technische Berichterstattung. Also schaut mal:
Hier das Radio im Ist-Zustand
Das ist die lange, ungebogene Zierleiste von Marcello
Hier ist sie schon am Gehäuse. Sieht doch wieder gut aus. Das Leinöl ist trocken und aufpoliert. Das Gehäuse sieht schon mal top aus.
Reinigungsaktion mit Bref und T-Shirt
Hier noch mal eine Nahaufnahme von der Zierleiste.
jüngst suchte unser Peter MV nach einer Tonfunk Violetta. Es sollte ein besonderes Radio sein. Die EM80 befindet sich als Anzeigeröhre nicht am Gehäuse, sondern wird durch die Senderabstimmung hinter der Glasskala bewegt. Also, Schnick-Schnack, wie ihn Peter liebt.
Tatsächlich hatte Matthias dem Peter mit dem gesuchten Gerät weiter helfen können. Der Überholung sollte bei mir erfolgen. So trat das Gerät zunächst mal eine Reise bis nach Peine an. Matthias brachte das Gerät zu einem Sammlertreffen in Mainz. Der Henning erklärte sich bereit, das Gerät von dort bis nach Berlin mit zu nehmen. Der Ivan holte es von dort und brachte es zu mir.
Das Radio sah aus, wie halt alle Geräte, die 60 Jahre als Gebrauchsgegenstand genutzt wurden.
Das Gehäuse war farblich schon sehr ausgeblichen. Es hatte viele "Grauschleier" im Lack. Aber das Gehäuse hat keine Lackabblätterung. Insofern ist die Aufarbeitung des Holzes nichts dramatisches.
Was an dem Gehäuse fehlte und natürlich ins Auge fällt, war die linke fehlende Zierleiste. Hier war in dem Gehäuse nur eine Holzkehle, die natürlich sehr unschön aussah.
Was tun? Marcello hatte mir bei unserem Sommerbesuch in Dielfen beim Dietmar einige Zierleisten mit gebracht. Diese waren allerdings gerade auslaufend. Tja, und Peters Radiogehäuse hat natürlich Rundungen. Die Zierleiste von marcello, die ich verwenden wollte, hatte einen etwas dickeren Holzträger. Mit Schleifpapier konnte ich den gut anpassen. An den Stellen, die ich um die Gehäuserundungen bringen mußte, wurde der Holzträger etwas mehr beschliffen.
Es kam darauf an, die Leiste so um die Rundungen zu schmiegen, dass das Trägerholz nicht bricht. Es wäre sonst ein Knick an der Leiste entstanden. Ich versuchte das. Ich schlug einen Anfang der Zierleiste mit einem kleinen Hammer platt. Knickte ihn um und vernagelte die Zierleiste oben. Nun kam gut Holzleim in die Holzkehle. Von oben wurde die Zierleiste mit einer Leiste und Zwingen stabilisiert. Nun wurde behutsam gebogen. Toll, das Trägerholz ließ sich formen und somit die Zierleiste auch. Diese Arbeiten sind extrem fummelig. Nach 24 Stunden entfernte ich die Zwingen und co. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Schnell wurde die Zierleiste von unten vernagelt.
Ganz paßt sie ja leider farblich nicht. Optimal wäre es, man hätte jetzt die rechte, äußere Leiste abziehen können. Dann hätte ich noch eine 2. Leiste von Marcello verarbeitet. Das hätte dann ausgesehen, als ob das so sein muss. Ging aber leider nicht. Bei dieser Leiste war die Trägerleiste so verleimt, dass man nur das Metall abgerissen hätte. Von dieser Arbeit habe ich dann abgesehen.
Vor dieser gesamten Aktion mußte das Gehäuse zunächst mal von jeglichem Schmutz befreit werden. Bref und warmes Wasser half hier gut. Schaut Euch mal das weißte T-Shirt an. Das war ganz sauber.
Um verwitterte Lacke aufzubereiten verwende grundsätzlich verdünntes Leinöl-Firnis. So werden vergraute Stellen mit diesem verdünnten Öl aufgefüllt und zugleich versiegelt. Das Ergebnis nach 2 maliger Behandlung kann man hier sehen. Bei weiteren Aufträgen muss man allerdings vorsichtig sein. Das Öl tritt nicht mehr ins Holz ein (versiegelt). Das Öl klebt unangenehm nach und muss durch viel kräftiges Reiben entfernt werden. D. h. beim 1. Mal satt auftragen, nachher nur mit einem weichen tuch Öl auftragen und nach Stunden Überstände entfernen.
Durch das verdünnen des Öls sind dann die angegriffenen Poren des Lackes für immer verschlossen. Das geht aber nicht bei Lackabblätterungen.
Peter muss dann schauen, entweder könnte man die 3 braunen Zierleisten (Messing) von der Farbe befreien. Dann sehen sie aus, wie die erneuerte Zierleiste. Die neue Zierleiste vor dem Einleimen braun färben ging nicht, das wäre bei der Einleim-Aktion alles wieder abgerieben.
Also, ich denke vom optischen ist unser Radio jetzt wieder optisch sehr schön. Dann folgt die Tage die technische Berichterstattung. Also schaut mal:
Hier das Radio im Ist-Zustand
Das ist die lange, ungebogene Zierleiste von Marcello
Hier ist sie schon am Gehäuse. Sieht doch wieder gut aus. Das Leinöl ist trocken und aufpoliert. Das Gehäuse sieht schon mal top aus.
Reinigungsaktion mit Bref und T-Shirt
Hier noch mal eine Nahaufnahme von der Zierleiste.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.