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Digitalmultimeter ASM 5007 von Dipl.Ing. Schuh, Bad Pyrmont
#1
Hallo Freunde,

Seit nunmehr guten 2 Jahren besitze ich ein Digitalmultimeter des legendären Dipl.Ing. W. Schuh aus Bad Pyrmont. Diese Firma wurde Ende der 1990iger verkauft und Herr Schuh ist seither nicht mehr zu erreichen. Ersatzteile und Schaltungsunterlagen zu seinem mittlerweile legendären Multimeter,- Werbung von damals "25000 Volt lassen mich kalt, selbst im Ohmbereich"-, sind also nicht mehr beschaffbar. Auch das Nachfolgeunternehmen kann nicht mehr weiter helfen,- wollen die vielleicht auch garnicht. Auch Schaltungsdienste wie Lange oder elektrische Tanja sind überfragt mit solchen Unterlagen. Man muß sich im Reparaturfall also in aller Regel selbst helfen. Es gibt zwar auch noch die Variante einer Fremdreparatur, doch  sowas schließe ich aus. Also selbst reparieren. Technische Daten habe ich leider keine zu dem Gerät außer das, was das RM org hier dazu schreibt:


Was ist das Fehlerbild?

Nach dem Einschalten des Gerätes und einer anschließenden Warmlaufphase von ca 30 Minuten zeigt das Display nur Hausnummern an; im AC Spannungsbereich zweistellige Phantasiewerte, im DC Spannungsbereich Spannungswerte um die 5 Volt, im Widerstandsmessbereich dieselben Spannungswerte wie im DC-Messbereich und nur im Frequenzmessbereich geht die Anzeige auf 00.00. Die Transferlampe (= Anzeige für eine laufende Messung) leuchtet dabei in allen Messbereichen dauernd außer im Frequenzmessbereich,- da bleibt diese Lampe dunkel. Erwähnenswert ist noch, daß das Instrument eine automatische Messbereichswahl besitzt, welche man nicht ausschalten kann. Auch bei Kurzschluß des Messeinganges gegen Masse geht die Anzeige kaum auf "Null", bleibt aber mit Springen um +/- 1 Digit im vertretbaren Rahmen. Allerdings leuchtet auch hier die Transferlampe dauernd. Die s+h Funktion (=sample and hold) funktioniert in allen Bereichen, nur die Transferlampe brennt auch hier dauernd.

Liest man also hierzu die sehr kurz gehaltene Bedienungsanleitung, so kommt man zu der Vermutung, daß da bei diesem Fehlerbild möglicherweise die Nullpunkt-Automatik nicht so funktioniert, wie sie sollte. Als Fehlerursache stelle ich mir da einen der Tantalelkos oder einen C im Netzteil vor. An einen Defekt eines aktiven Bauteiles (IC, Transistor) glaube ich nicht, weil die versuchsweise gemessenen Spannungen (12 V und 5 V) an einem PC-Netzteil gegenüber einem Referenzmultimeter um maximal 30 mV abgewichen sind, wobei aber auch das als Referenz eingesetzte Multimeter gegenüber einem 2. Instrument eine Abweichung von 10 mV aufwies. Diese Ungenauigkeit habe ich also vorerst einmal vernachlässigt bzw ganz hinten angestellt auf der Liste der abzuarbeitenden Punkte bei diesem Instrument.

Bilder des Fehlers:

   

Hausnummern in der Anzeige obgleich nichts gemessen wird

   

   

Im AC Bereich ist der Fehler noch größer ..

   

.. und auch der Ohmbereich mißt Phantasiewerte.

   

Nur der Frequenzmessbereich geht nahezu auf 0.

   

Bei kurzgeschlossenem Messeingang geht aber die Anzeige auf Null; nur die Transferlampe brennt dauernd.

   

Auch kurzgeschlossene Messkabel bringen die Anzeige dauernd auf Null; aber auch jetzt brennt die Transferlampe ständig.

Einen Schaltplan sollte man haben, dann wäre manches vielleicht (?) klarer. Ein interessanter Fehler.

Ich stelle hier einmal die vom RM org gescannte Bedienungsanleitung dieses Messgerätes als pdf Datei ein, mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß das Copyright dafür selbstverständlich nur beim RM org liegt.


.pdf   ASM 5007_S1-S3.pdf (Größe: 171,82 KB / Downloads: 82)

Ich berichte hier weiter, wenn ich das Gerät geöffnet habe.
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#2
Interessant wäre mal ein Bild von innen.
bei meinem Digitalvoltmeter waren fast alle Tantal Kondensatoren taub. Gewechselt und alles ging wieder.
Schau hier:

http://radio-bastler.de/forum/showthread...lvoltmeter

Schau mal in das Gerät ob da welche verbaut wurden.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#3
Guten Abend, Frank

Bilder vom Innenleben von dem Multimeter muß ich noch machen. Das mache ich morgen, wenn Hilde beim Einkaufen ist. Im RM org ist ja schon ein Bild vom Innenleben drin; das ist zwar auch nicht so besonders, aber man sieht da drin einige orange Perlen (=Tantalelkos) und im Netzteil die roten Plastikkappen von den darin verbauten Roederstein Elkos. Dieses Zeugs werde ich im neuen Jahr wechseln, wenn unser Umzug bewerkstelligt und erledigt ist. Dort habe ich dann eine Werkstatt nicht im Ölkeller, sondern in der Wohnung.
Die seitliche Platine beherbergt insgesamt 13 Potis (Keramikpotis) für den Abgleich des Multimeters. Sofern da niemand dran gedreht hat, müßte das Gerät nach dem Wechsel dieser Elkos wieder funktionieren,- vielleicht mit ein paar mV Abweichung +/-.
Diese blauen/orangen/roten Tantalelkos haben schon vor Jahren in der Fertigung bei Wega viele Ausfälle produziert, weil der Fremdspannungsabstand bei jedem 2. Gerät viel zu hoch war. Als erstes wurden dann diese orangen/roten Elkos in der Klangregelung gewechselt und die vorgegebenen Messwerte stimmten. Ich berichte hier weiter, sowie ich da etwas erreicht habe.

Die Bilder vom Innenleben:

   

Sauberer Aufbau,

   

Noch immer Hausnummern im AC Bereich ..

   

.. und die Unterseite der Leiterplatte bei abgenommener unterer Gehäusehalbschale.

   

Der Längsregler von unten; wurde wohl etwas warm.

Das Gerät hat am Messeingang so etwas, das aussieht wie eine Funkenstrecke aus einem Farb-TV aus Röhrenzeiten. Das dürfte wohl die Eingangsspannungsbegrenzung sein, die dem Messgerät alle Spannungen jenseits von 1000 Volt von den ICs hält. Die Werbung damals versprach ja Garantie auf Lebenszeit, sollte das Gerät spannungsmäßig zerstört worden sein. Die Firma gibt es bedauerlicherweise heute nicht mehr und der Nachfolger will von diesen Messgeräten nichts mehr wissen. Unterlagen wie beispielsweise ein Schaltplan sind nicht verfügbar.

Ich werde also diese Begrenzerdiode oder was das sonst auch immer sein möge, einmal ausbauen, um das Bauteil dann näher zu untersuchen. Auch die Roedersteine werde ich zunächst einmal auswechseln. Doch das muß jetzt warten bis nach dem Umzug.
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#4
Und noch ein Nachtrag mit abgenommenen Gehäuseschalen und einem abgenommenen Seitenteil (Aluprofil) auf der Seite des Messeinganges :

   

Das "Etwas", das aussieht wie eine Funkenstrecke; parallel dazu geht eine schwarze Leitung auf die Hauptplatine und von dieser dann auf die ersten beiden Lötpunkte auf der seitlich stehenden Platine mit den 13 Potis. Diese wird wohl u.a. das Widerstandsnetzwerk der Schutzschaltung gegen spannungsmäßige Überlastung beinhalten.

   

Die seitliche Platine mit dem Widerstandsnetzwerk

   

Auf den ersten beiden Lötpunkten links kommt das zu messende Signal auf die Platine mit dem Widerstandsnetzwerk. Sie beinhaltet auch einen Oszillator als Taktgeber.

Wie schon beschrieben, ist das Gerät vom Aufbau her sehr sauber, durchdacht und sehr servicefreundlich konstruiert. Doch jetzt schraube ich es wieder zu bis nach dem Umzug. Dann geht es hier weiter.

   

Hier wurde schon einmal ein Transistor gewechselt oder zumindest nachgelötet. Allerdings nicht von mir.
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