Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Heathkit PS-3 - stabilisiertes Röhrennetzgerät
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Hallo liebe Röhrenfreunde,

Ich möchte einmal die Restauration eines Heathkit PS-3 vorstellen, die ich schon vor einigen Jahren gemacht habe. Die Sache könnte auch heute noch von Interesse sein, zumal in diesem Labor-Röhrennetzgerät (0-500 V, max. 150 mA) interessante US-Röhren eingesetzt werden.

Hier ein Foto:
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Die Verdrahtung auf der Unterseite des Chassis, an das man nach dem Abziehen des Blechgehäuses gelangt, ist recht übersichtlich:

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Die originale Röhrenbestückung  war

1x 5V4, 1x 6X5 (beides Zweiweg-Gleichrichterröhren)
2x OA 2 (150-V-Stabilisatiren)
1x 6SJ7 (Pentode, ähnlich EF86)
2x 1619 (direktgeheizte Leistungspentoden, Stahlröhren, Heizung 2,5 V, 2 A)

Die 5V4 ist der Hauptgleichrichter. Rund 700 V liegen dahinter am Elko. Obwohl sie noch voll funktionsfähig war,

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habe ich gegen für den profanen Bastelbetrieb eine GZ 34 S getauscht, Pin- und leistunsgkompatibel. Die gibt es auch aus neuerer Produktion für relativ wenig Geld

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Die 6X5 im Hilfsgleichrichter (für die negative Referenzspannung, aus der die 6SJ7 die Steuerspannung für die Längsröhren erzeugt) war in Bezug auf ihre Emission dagegen praktisch mausetot. Kein Wunder, dass das Gerät nicht mehr richtig stabilisiert hatte. Auch für diese Röhre habe ich gleichwertigen Ersatz aus aktueller Produktion finden können (rechts im Bild):

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Schwieriger war es, für die 1619 von RCA Ersatz zu bekommen. Eine der beiden Röhren war noch o.k., aber bei der Anderen war der Heizfaden kaputt. Mit viel Einsatz ist es einem Online-Händler dann gelungen, zwei von diesen Fossilien in den USA hinterher zu telefonieren.

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Damit war die Sache dann getan. Natürlich habe ich die schönen alten Elkos und auch die sonstigen Kondensatoren wie etwa diesen:

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geprüft und drin behalten können. Das Messinstrument musste ich noch ein wenig nachkalibrieren:

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Seitdem steht auch wieder 500 V drauf wo 500 V (na ja, 501) dran sind:

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Dran behalten habe ich selbstverständlich auch die alte Daystrom-Plakette und die Inventarisierungsnummer des renomierten Zintl-Instituts für Chemie, beides selbst schon längst Geschichte.  Vermutlich (habe natürlich mal recherchiert) hat man das Netzgerät einst eingesetzt, um Gasentladungslampen (z.B. Natriumdampflampen) für die optische Molekülspektroskopie zu betreiben.

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Seitdem werkelt das PS-3 völlig anstandslos bei mir auf dem Basteltisch.

Grüße

Hans Martin
der ist ja mal richtig hübsch, toll gemacht.
Nur schade dass er keine negative Hilfsspannung mit rausschleppt, normalerweise hat man die auchnoch verfügbar, mit 1mA oder so.
Bei mir ist ein IP2717 zuhause, das kann bis 400V und <125mA
lG Martin
Inzwischen gibt es die 1619 bei Pollin.
Gruß Gerrit
Hi Hans,

hab mir gerade einmal den Plan angesehen, ist ja ein sehr übersichtliches Gerät.
Für Versuchsschaltungen gut geeignet, die negative Hilfsspannung kann man ja nachrüsten.
Bei Jogi gibt es zwei Bauvorschläge für Röhrennetzteile.
Hallo zusammen,

Das PS-3 ist fürs Experimentieren natürlich sehr praktisch, wenngleich ich sagen muss, dass die Ausgangsspannung erst nach ein paar Minuten Betrieb wirklich stabil ist, wenn das Gerät Betriebstemperatur hat. Es ist eben doch eine sehr einfache Stabilisierschaltung. Dafür aber ist die Ausgangsspannung äußerst brummarm.

Danke auch für den Tip mit zur 1619. Da werde ich in nächster Zeit bestimmt ein paar neue Exemplare als Reserve besorgen.

Übrigens gabe ich auch ein zweites Netzgerät. Das habe ich vor mehr als 30 Jahren selbst gebaut, frei nach den Baumappen von Radio RIM. Die Schaltpläne bei Jogi sind mir ebenfalls ganz geläufig. Ich hatte damals eine EL 84 und eine PCF 82 zu Verfügung, einen Selengleichrichter aus einem Röhrenradios und Trafos aus einem alten Farbfernseher.

Das Ergebnis eines Wasserschadens. Röhren können übrigens schwimmen und sind längst nicht so wasserscheu wie der Rest der Elektronik.

Ein paar Bilder:

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Schaltplan:

[attachment=50528]

Die Zusatzspannungen, die man so beim Basteln braucht, sind damit gar kein Problem.

Grüße

Hans Martin