Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Saba 333WL
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Hallo,
ich beschäftige mich zur Zeit mit einem Saba 333 WL und habe mich schon mit Andreas P. darüber unterhalten. Hier mal
Bilder vom Innenleben. Ich bin technisch/elektronisch gesehen Neuling. Statt der Wellenschleuse wurde mal ein
Lautstärkepoti eingebaut. Meine aktuellen Fragen:
1. Ich habe vor, die alten Kondensatoren zu tauschen. Jetzt sind an den beiden AF7 Kondensatoren, die folgendermaßen bezeichnet sind:
1/1000 V ~ HF
Die sehen aber genauso aus, wie die anderen teergefüllten Röhren. Sollte man die tauschen und wenn ja, gegen was? Reichen normale Folienkondensatoren oder sollten es Keramikkondensatoren sein?

2. Ich habe mich gefragt, wo der im Plan rot gekennzeichnete Kondensator sitzen soll. Wir sind jetzt soweit, dass das ein Trimmer im 1. Filterbecher sein müsste. Wie auf den Bildern zu sehen gibt es da ein verstellbares Schraubgewinde. Ist das das Teil oder ist das nur der verstellbare Spulenkern?

3. Die Verbindung zum Schirmgitter der 2. AF7, in der der rot gekennzeichnete Kondensator sitz, fehlte bei mir komplett. Das Radio spielte. Nach Herstellen einer Verbindung tat es keinen Mucks mehr. Warum?

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Beste Grüße
Thorsten
Hier noch 2 Bilder, wo das braune Kabel rot umrandet zu sehen ist, welches ich eingelötet und am rot gekennzeichneten Punkt (Schirmgitter 2. AF7) angeschlossen habe. Danach wie gesagt kam kein Ton mehr. Nach Trennen der Verbindung wieder Empfang.

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Hallo Freunde,

ich hatte den Thorsten mal gebeten, von seinem Radio Bilder hier einzustellen, damit wir mal gemeinsam das Gerät behandeln können.

Thorsten vorab: Wenn Du Bilder hochlädst, dann füge die bitte in den Text ein. Sie gehen sonst später verloren. Dazu hast du unten rechts neben den geladenen Bildern die entsprechenden rechteckigen Kästen "in den Text einfügen". Das nur mal am Rande.

Bereits im 1. Bild sieht man, dass an Stelle der Wellenschleuse ein normales Poti sitzt. Hier hat man das Gerät auf niederfrequente Lautstärkenregelung umgebaut. Die Wellenschleuse besteht im Prinzip aus 2 feststehenden Plattenpaketen mit geringer Kapazität und einem Rotor. Am Anschlag hat ein Paket die volle Kapazität das andere hat dagegen keine. Diese Vorrichtung ist sehr praktisch für eine hochfrequente Lautstärkenregelung. Die Wellenschleuse besteht, wie übrigens viele Teile in diesem Radio aus Spritzguß, der sich im Laufe der Jahre bei diesen Geräten zersetzt.

Ein wahres Wunder, dass der Drehko noch funktionsfähig ist. Die sind im Prinzip bei fast allen SABA Radios dieser Epoche und davor so verzogen, dass man sie nur tauschen kann.

Thorsten, ich habe heute meine Lagerbestände durchsucht. Leider kann ich Dir nicht mit einer Wellenschleuse helfen.
Hallo Thorsten, schau wegen des Trimmer auf deinem Drehkondensator nach. Vermutlich sitzt er unter der oberen Abdeckkappe ( das längliche Blech ) Ich sehe zumindest eine Bohrung in dem Blech. Das wird der Trimmer sein.
Oh, da werde ich morgen mal schauen. Kann ich denn den Kondensator unterhalb des ersten Filters mit 24000 cm durch
einen Folienkondensator mit 25nF (hatte mir mal Neue mit alten Werten besorgt) ersetzen?
Wie gesagt, steht HF drauf und 5%.

Wenn ich richtig rechne, sind 24000 cm  mal 1,1 = ca. 26400 pF abzgl. 5% = 25080.
Kommt´s im HF-Bereich nicht auf jede kleine Abweichung an?

Oder sind meine Überlegungen falsch?
Hallo,
hier wurde auch so ein Problem behandelt:

http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/T...post121867

Zur Frage 3: der rot markierte C geht ja auch zum Steuergitter, und nicht zum g2.

Viele Grüße Michael
Was für eine Auswirkung auf die HF soll denn ein Kondensator von 25nF haben ??? Um zu einem Schwingkreis zu gehören ist er viel zu groß. Also übertriebene Genauigkeit ist bei diesem Wert sicher nicht nötig. Habe mir gerade mal das Schaltbild betrachtet, dieser Kondensator "erdet" den Eingangskreis HF-mässig, wie ich schon sagte muß der nicht übermäßig genau sein.
Ich danke sehr. Wie gesagt, bitte schaltungstechnisch bei mir nicht viel voraussetzen. Ist denn bekannt, was an den von Saba mit HF gekennzeichneten Kondensatoren aus den 30ern besonderes war?
Hallo omega / Michael,

ich habe mich wohl verschrieben. da wo ich das Kabel angelötet hatte, kam der Anschluss von der Kappe oben auf der Röhre an. Also doch richtigerweise am Steuergitter, oder?
Hi Thorsten,

das hast Du völlig richtig erkannt, der Trimmkondensator geht zum Steuergitter und nicht zum Schirmgitter wie Du zuerst geschrieben hast. Dieser Trimmkondensator stellt in der Tat eine zweite Rückkopplung dar, und zwar für die HF-Vorstufe, damit wird der Eingangskreis etwas entdämpft und somit schmalbandiger gemacht, das hat die Trennschärfe verbessert und es wurde möglich schwache Sender die in der Nähe eines starken lagen besser und störungsfreier zu empfangen. Die Schaltungen zur Anfangszeit des Rundfunks waren schon recht abenteuerlich aber man versuchte halt mit der damaligen Technik so viel wie möglich raus zu holen. Über Einsparung bei den Kosten hat man sich in dieser Zeit noch nicht viel Gedanken gemacht. Da wir ja leider in Deutschland keine Mittel und Langwellensender mehr haben wirst Du mit diesem schönen, alten Gerät leider erst nach Einbruch der Dunkelheit Empfang haben, dann wenn die Sonne nicht mehr auf die Dämpfungsschicht in der Ionosphäre scheint und die Wellen zur F-Schicht durchdringen und von dort reflektiert und zur Erde zurück geworfen werden.
Nur ist mit dem angeschlossenen Kabel wirklich nichts mehr zu hören, auch nicht nachts. Gut, ich habe es wieder entfernt. Aber es wundert mich schon.

Wenn Jemand eine Wellenschleuse in brauchbarem Zustand übrig hätte, bitte gerne melden.
und wo ist nun der von Hans im (oben verlinkten) Beitrag im SABA-Forum beschriebene Kondensator (die Drahtumschlingung)?
Es sieht so aus, als wenn das G1 direkt mit Masse verbunden ist... und dann funktioniert es nicht!

Grüße Michael
Das ist ja der rot Umrandete im Plan. Den suche ich bisher immer noch. Also fehlt er doch??
Wie sollte er denn aussehen und welchen Wert hat er ungefähr? Da helfen wohl nur Bilder von
Andreas ehemaligen Saba 336 GWL, der auch so ein Teil in der Schaltung hat.

MfG
Thorsten
Hallo Thorsten und alle Mitlesenden
Hast Du denn nun mal unter der Abdeckung vom Drehkondensator nachgesehen? Rätselraten hilft hier nicht weiter. Mach bitte ein Foto vom Drehkondensator von oben , bei abgenommenen Blechdeckel. Da geht nichts kaputt und Du kannst da sicher sein, das dort der vermutete Trimmer ( rot markiert im Plan, laut Schaltzeichen eindeutig ein Trimmer!  ) zu finden ist.
Thorsten,

wie hast Du denn diese Verbindung gemacht, ohne Kondensator ? Dann wird das Steuergitter der zweiten AF7 über die Rückkopplungsspule am Eingang gegen Masse kurzgeschlossen, das dann kein Empfang mehr möglich ist verwundert nicht. Die Rückführung der HF zum Eingangskreis muss sehr vorsichtig über einen kleinen Kondensator im Picofarad-Bereich erfolgen, so gering das der Eingangskreis zwar etwas entdämpft wird aber die Eingangsstufe noch nicht zu schwingen beginnt. Wie dieser Kondensator original aussah kann ich nicht sagen, vielleicht war es ein Trimmer zum einstellen der Rückkopplung. Ich habe auch einen Schaltplan für den Saba 333WL aber auch dort habe ich keine Angaben zu diesem Bauteil gesehen. Eventuell sollte man mal mit einem Keramiktrimmer im Bereich von bis zu maximal 50 oder 100 Picofarad versuchen den optimalen Wert zu ermitteln der sicher stellt das die Eingangsstufe nicht zu schwingen beginnt, wenn das passiert sollte ein empfangener Sender mit einem pfeiffen überlagert sein, dann muss man die Kapazität verringern. Du bist noch Anfänger und wahrscheinlich mit solchen Versuchen überfordert, das ist eigentlich eher was für die "alten Hasen" unter uns.
Das Gerät wurde (möglicherweise schon im oder kurz nach dem WW2) entscheidend umgebaut, damit es wieder als "Radio" spielte. Der von Saba verwendete Zink-Druckguß hatte keine große "Lebensdauer" (weil durch andere Metalle verunreinigt) und ist daher schon frühzeitig zerbröselt.

Beim aktuellen 333W wurde die defekte "Wellenschleuse" entfernt. Dadurch war keine HF-seitige Lautstärke-Regelung mehr möglich. Als Ausweg wurde nun mit Hilfe eines Potis eine NF-seitige Lautstärke-Regelung nachgerüstet. Das war aus der Sicht dessen, der das Radio möglichst wieder zum Spielen bringen wollte, durchaus vernünftig.

Die Wellenschleuse koppelte über max. 10 pF auf den ersten Kreis. Das ist nun offenbar ersetzt durch eine induktive Ankopplung mit Hilfe der Koppelwindung für die im Schaltbild markierte Neutralisation. Zur Antenne-Buchse hin sind da noch zwei parallel geschaltete Kondensatoren von mehreren nF vorgeschaltet.

Wenn jemand das Bestreben hat, ein verbasteltes Gerät wieder in den Original-Zustand zurück zu versetzen, muß als Erstes der aktuelle Zustand analysiert werden. Schließlich hat das Gerät da ja noch gespielt.
Wenn der der aktuelle Zustand gefunden und dokumentiert ist, muß man sich überlegen, mit welchen Schritten ggf. der Originalzustand wieder erreichbar sein könnte.
Aber nun, wie offensichtlich geschehen, an irgend welchen Stellen "drauflos zu löten" führt nicht weiter. Dabei helfen auch keine "guten Ratschläge".

MfG DR
Hallo Freunde,

ich habe gestern Abend noch mal mit Detlef telefonisch über das Radio gesprochen. Ich bin da immer noch der Meinung, es wären zwei Trimmer auf dem Drehko montiert. Was mich im Schaltbild stutzig macht, ist, dass die Paralleltrimmer zum Drehko im Schaltbild gar nicht eingezeichnet sind. Also, Leute, ich bin der Meinung, der Thorsten muss das Gerät dringend noch mal öffnen.

Also, Thorsten, lass heute Abend mal den armen Grundig 5010 in Ruhe. Ich habe Dir heute eh erst die Röhren los geschickt. Wichtig wäre mal ein Bild, von der entfernten Abdeckung am Drehko. Bitte baue dann das Radio nicht gleich wieder zusammen.

Achso, ich meinte zunächst den Thorsten (Gasherbrum). Dann müßte unser Thorsten hier die Bilder mit seinem Gerät vergleich und schon kann man Aussagen treffen. Alles andere ist, wie Dietmar schon ausführt - Raten.
Sollte diese Rückführung wirklich eine Neutralisation sein, für LW und MW ? Da bin ich erstaunt, ich hätte eher auf eine leichte Rückkopplung mit dem von mir erwähnten Effekt getippt. Nun, man lernt wohl nie aus. Bei RM.org gibt es übrigens eine ganze Menge Unterlagen, vielleicht ist da ja was dabei was zur Klärung hilft. Ich hänge zur Information mal ein Schaltbild des 340WL an, der ist vom Aufbau her fast gleich bis auf die Endröhre, hier wurde eine AL4 verwendet. Der Trimmer beim 333WL ist wohl in der Tat eine Neutralisation, beim 340WL wurde ein Festkondensator mit angegebenen 3 Picofarad verwendet. Entschuldigt bitte meine etwas voreiligen Schlüsse. Offenbar war mit diesen alten Röhren auch bei relativ niedrigen Frequenzen schon eine Neutralisation erforderlich um ein Schwingen der Stufe zu verhindern. Ich kenne das eigentlich nur von Röhren bestückten Amateurfunk Empfängern im Kurzwellenbereich.


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Hi!

Bin heute abend erst um 22Uhr vom Dienst zurück. Kann nix versprechen, aber bevor ich am 5010 rumdoktere, schaub ich den SABA auf.

Ab morgen bin ich bis Dienstag in Münster. Also gibt es spätestens am Dienstagabend die gewünschten Fotos.

In welchen Beitrag sollen dann die Bilder?
"Sollte diese Rückführung wirklich eine Neutralisation sein, für LW und MW ? Da bin ich erstaunt"

Ja, der Laie staunt - und der Fachmann wundert sich (über gar nichts mehr).

Nimmt man nun noch die Original-Unterlagen von Saba zur Hand, liest man aus diesem Schaltbild, daß es sich "tatsächlich" um eine Neutralisation handelt: N (Leitung)

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Dieser Punkt dürfte demnach geklärt sein!

MfG DR
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