Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Philips Zweistrahloszilloskop PM3231
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Hallo zusammen

Ein altes Oszi , das ich mal vor längerer Zeit bekommen hatte. Hin und wieder im Einsatz,hat es leider vor einiger Zeit den
Dienst quittiert. Nun habe ich von Bildgebender Technik nicht wirklich Ahnung ,würde mich aber gerne mal mit einer
Reparatur versuchen. Serviceunterlagen habe ich mir aus dem Netz gefischt.

Der Fehler ist folgender:

Die X-Ablenkung funktioniert nicht mehr.Man kann noch einen Punkt erzeugen,den man vertikal verschieben kann.
X-Shift reagiert nicht,der Punkt steht nicht ganz in der Mitte. Der Zeitschalter reagiert insofern,daß der Leuchtpunkt
flimmert oder blinkt.
Kanal B ist tot.Auch kein Punkt mehr.

Leider war das Gerät in meiner damaligen Bastelbude großen Temperaturschwankungen und evtl.höherer Luftfeuchtigkeit
ausgesetzt.Nach dem Umzug hat es nicht mehr funktioniert.
Ich denke mal,ein Reparaturversuch macht vielleicht mehr Sinn,als die Kiste zu verschrotten.

Zunächst ein paar Fotos vom Innenleben:

[attachment=54374]

[attachment=54375]

[attachment=54376]




Grüße
Roman
Hallo, Roman,

Bei dem Scope lohnt sich eine Instandsetzung sicherlich, immerhin ein echter Zweistrahler!

vorab: Es sollte bekannt sein, das Oszilloskope mit gefährlichen Spannungen arbeiten.

Außerdem sollte bei allen Arbeiten sorgfältig darauf geachtet werden, keinerlei Kurzschlüsse zu fabrizieren, oder mit Meßspitzen abzurutschen.

Wenn ein Schaltplan vorhanden ist, sollten zuerst die wesentlichen Spannungen aus dem Netzteil gemessen werden. 

Wenn ich richtig gesehen habe, gibt es +/- 95Volt, +/-50Volt, sowie kleinere Spannungen.

Diese sollten allesamt grundsätzlich vorhanden sein. 

Danach sollte geprüft werden:
Leuchtpunkt lässt sich mit "Vert. Position" über den ganzen Bildschirm nach oben und unten verstellen?
Desgleichen mit "Hor. Position" ( in Schalterstellung X-extern)?
Leuchtpunkt steht in Mittelstellung aller "Position" Einsteller max 1cm vom Bildmittelpunkt entfernt?

Wenn das alles funktioniert, dürften zumindest die Ablenkendstufen grundsätzlich funktionieren.

Wenn bei Signaleinspeisung in Y1 oder Y2 ein vertikaler Strich entsteht, dürfte der Eingangssignalweg erstmal funktionieren.

Das Gleiche kann man dann bei X-extern Signaleinspeisung versuchen, da sollte dann eine horizontale Linie entstehen.

Als Signal kann z.B. ein Sinussignal eines Tongenerators dienen, die Wechselspannung eines kleinen Steckernetzteils reicht dazu auch aus.

Vielleicht hilft das schon weiter.

VG Henning
Hallo


Danke für den Einstieg.

Ja,einen Schaltplan gibt es.Ich werde am Wochenende die angesprochenen Punkte mal prüfen und dann
berichten.

Grüße
Roman
Hallo

Habe heute mal die Versorgungsspannungen gemessen.Mit dem Uni-T UT803,alternativ mit dem PM2420.

Sollwert laut Schaltplan           Meßwert
+95V                                      +75V
-95V                                        -75V
+50V                                       +40,8V
-50V                                         -40,8V
+20V                                       +15,4V
-20V                                         -15,4V
+16V                                        +15,2V
-16V  G                                     -12,2V
-16V   J                                     -15,4V
                                                 AC hinter dem Netztrafo   23,3Veff
                                                 DC hinter dem GR 28V

Mir ist aufgefallen,daß das Oszi Masse an Plus hat.

Gruß
Roman
Hallo

Ein Test mit Signaleinspeisung ergab:

X / Horizontal keine Reaktion

Y-A alles normal / Punkt läßt sich über die gesamte Vertikale bewegen.Angelegte 5Volt werden auf dem Raster korrekt
angezeigt.

Y-B anfangs das Gleiche,der Punkt wird schwächer und ist nach ca 3 Minuten nicht mehr sichtbar.

Time-Base reagiert,der Punkt pulsiert bei der entsprechenden Einstellung.

Ich fürchte,das Gerät wurde zu hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt und hohen Temperaturschwankungen.
Die Spannungen an den Supply-Meßpunkten sind alle da,aber 15-20 % niedriger als im Schaltbild angegeben.

Das Gerät liegt nicht auf der Seite,ich habe nur vergessen,das Foto zu bearbeiten.

Grüße
Roman

[attachment=54595]
Hallo, Roman,

Dann liegt das Problem vermutlich in der X-Endstufe. Zuerst sollte deren Versorgungsspannung direkt in der 
Endstufe geprüft werden, sowie die Spannungen an den X-Ablenkplatten ( Gleichspannungswert bei X-Extern ohne Signal ).

Diese Spannung wird vermutlich nicht stimmen, und dort sollte die weitere Fehlersuche beginnen.

Die Justage des Netzteils folgt später.

VG Henning
(30.09.2018, 12:22)hoeberlin schrieb: [ -> ]Die Justage des Netzteils folgt später.

Hmm...

Ich habe mir mal den Schaltplan angeschaut und frage mich jetzt, ob nicht die zu niedrigen Spannungen schon die Ursache des Problems sind.
Die X-Endstufe ist über die zwei 68V Zenerdioden GR711 und GR712 angekoppelt. Wenn nun aber die Spannung an den Anoden der Dioden statt -90V nur -70V beträgt, dann sind sie vermutlich permanent gesperrt.

[attachment=54529]

Gruß,
Bernd
Hallo, Bernd,

Danke für dein aufmerksames mitlesen!

Stimmt: bei dieser Schaltung führt eine zu geringe -95V Spannung dazu, das die Endtransistoren nicht angesteuert werden.

Dann sollte tatsächlich im Netzteil zuerst geprüft werden, warum fast alle Spannungen zu gering sind.

VG Henning
Hallo

Die Speisespannung (-20A) beträgt 15,4 V.Da alle Spannungen zu niedrig sind,vermute ich den Fehler in der Schaltung
zwischen den beiden Trafos.Die Speisespannung wird mit R808 justiert.Da war ich noch nicht dran.Ich würde gern mal unter die Netzteilplatine gucken aber ich traue den Plastikhaltern nicht mehr.Einer ist bei einer leichten Berührung abgebrochen.Wenn ich noch mehr Spannungsangaben in der Speiseschaltung vor dem T802 hätte.....
Gibt es ein Bauteil unter Generalverdacht?


Grüße
Roman
Zitat:-16V  G      -12,2V

Schon bei das bedeutet, dass   Vorregler für Schaltwandler  zu wenig liefert.

Prüf  erstmal beide Basis von TS806 und TS804 auf Spannung, da sollte um 5,6V betragen.


Wenn  Antwort    mit JA beantwortet wird, dann sollte du Poti ( in meine Plan ist leider geschwärzt)  hochstellen, auf  Sollwert.

Achja, Schwachstelle beim Philips ist allgmein axiale Elko.

Grüss
Matt

[attachment=54594]
Hallo Matt

Unter den schwarzen Karos befinden sich jeweils ein Potentiometer mit 1kOhm R803 und 808.

Grüße
Roman
ahhh... danke ! ich bin mir sicher, dass untere gescwärzte Teil Poti ist. Bei oberne kann ich nichtmal raten, aber jetzt weiss ich, wozu es dient (Brummkompensation)

erneuert bitte C802 , 8µF Elko.!

Leckstrom hat als parasitäre Widertand gespielt und noch mehr Basisstrom erzeugt = wenigere Ausgangsspannung.

Grüss
Matt
Hallo Matt

Vielen Dank ,das werde ich als nächstes probieren. C802 sitzt zwischen den Schleifern der beiden Trimmpotis.

Grüße
Roman
Hallo

....den C802 (8µF/64V) habe ich gegen einen 10µF/100V getauscht.C802 hatte aber 9,3µF am Meßgerät.
Spannung an der Basis TS 804 / 806 liegt bei 5,9 Volt.

Ein Verstellen der Trimmpotis R803 und 808 brachte keine Spannungsänderung an den Meßpunkten ( Huh )

Grüße
Roman

Quelle RMorg

[attachment=54647]
zuviel Kapazität ist indirekte Indikation für Leckstrom von Elko. Schade, dass es nciht Ursache ist.

Nur an R808 verstellen.!

Wirklich, dass es nix passiert, als du ihm verstellst ?
Miss dann bitte Kollektorspannung von TS804/ Basis von TS803.


Grüss
matt
Hallo Roman,

dass sich mit dem Poti R808 nichts verstellen lässt ist recht eigenartig. Um den gesamten Umfang des Regelkreises darzustellen, habe ich einmal das gesamte Netzteil-SB dargestellt.

So erst sieht man, dass die eigentliche geregelte Spannung die -20V sind. Somit ist auch der Gegentaktwandler mit mit seinem Trafo und der folgenden Gleichrichtung in den Regelkreis eingebunden. Ich habe das mal rot eingezeichnet. Die roten Spannungsangaben sind die Sollwerte und die magentafarbenen deine Messwerte.

Als Eingangsspannung, Spannung hinter dem Gleichrichter, hast du -28V angegeben. Dieser Wert ist für die Versorgungsspannung des Wandlers von -16V wohl angemessen. Es könnte aber sein, dass wegen Kapazitätsverlust des Ladeelkos C801, die "Sägezahnspannung" zu hoch ist und somit am Ende keine einwandfreie Regelung auf die -16V möglich ist. Eine einfache Möglichkeit diesen Fehler auszuschließen, wäre dem Ladeelko probeweise einen zweiten parallel zu schalten.

Die Angabe "Brumm-Komp." ist im SB etwas verrutscht; sie gehört über R803! Das kommt davon wenn man bei Änderungen etwas wegschieben muss und dann das Zurücksetzen vergisst...
[attachment=54652]
Auch eine Überprüfung des Ladeelkos an den -20V könnte vielleicht helfen. Sonst bleibt eben nur noch übrig, worauf Matt bereits hinwies, die Funktion des Differenzverstärkers und der ihn umgebenden Widerstände zu kontrollieren. Im eingeregelten Zustand sollte zwischen den Basen von TS804, TS806 nur eine sehr geringe Spannung im einstelligen mV-Bereich anstehen, da der Regelverstärker exakt auf die Referenzspannung an der Z-Diode nachzuregeln bestrebt ist. -- Falls die Regelung schwingt, wäre auch das Kompensationsglied C805/R820 etwas genauer zu untersuchen.

R803 dient zur Einstellung der Brummkompensation - über ihn wird Wechlespannungsanteil der sägezagnbehafteten Versorgungsspannung der Basis des Regeltransistors als inverse Störgröße zugeführt. Mit R803 kann man die Amplitude so einstellen, dass sich am Ausgang beide ~Spannungs-Komponenten aufheben.
Hallo, Zusammen,

leider kann ich mich derzeit aus privaten Gründen nicht vollumfänglich damit weiter befassen.

Danke an Matt und Peter für das "weitermachen"

um Folgeschäden zu vermeiden, sollte, falls die Regelung "hochläuft" entweder die Eingangsspannung herabgesetzt werden, oder wahlweise das Regelnetzteil mit einer Ersatzlast betrieben werden.

Wenn Regeltrafo vorhanden, sollte ggf. untersucht werden, ob bei reduzieren der Netzspannung um 20% die Ausgangsspannung ebenfalls abnimmt, oder auf den bisher gemessenen Werten stehenbleibt.

Auch das kann wertvolle Hinweise geben.

VG Henning
Hallo zusammen

Vielen Dank für eure Beiträge.

Der Ladeelko besteht aus 4x1600µF ,von denen je 2 in Reihe und diese Zweiergruppen dann parallelgeschaltet sind.
Den Grund dafür weiß ich nicht.Im SB ist diese Zusammenstellung als C801,einzelner Elko dargestellt.
[attachment=54655]

Ich habe nochmal gemessen und dokumentiert.Wenn ich R808 verstelle,ändert sich nur der Wert hinterm Komma
um ca0,2Volt (rechts zu links-Anschlag des Potis)
[attachment=54656]
Grüße
Roman
Hallo, Roman,

Spannung B-E deutlich > 0,7V ( 0,3V bei Germanium ) > Transistor defekt....

Bitte TS 803 ausbauen, und nachmessen.

VG Henning
Deutliche Messergebnisse: TS803 ist defekte Kanditat.

Hast du PNP Transistor in Lager ?
Ideale Ersatz ist BC161/160
https://alltransistors.com/transistor.ph...stor=48288

Grüss
Matt
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