16.10.2018, 13:06
Hallo liebe Leser,
vor Kurzem gab es hier schon ein Umbaubericht einer ITT Viola 350, nun soll ein weiteres Radio folgen.
Hier habe ich im Depot mal alle potentiellen "Opfer" für den nächsten Umbau zusammengetragen, das Rumänienmodell fällt natürlich aus, also
bekommt ein RFT/Philips diese Wellnessbehandlung. Zunächst einmal die Aufarbeitung des Ist-Zustandes.
[attachment=55044][attachment=55045]
Leider war von der Antennenhalterung der MW-Antenne nicht mehr viel übrig, auch der Ferritstab fehlte bis auf ein paar Ferritspitter komplett.
[attachment=55046]
Der Drehkondensator sitzt fest und muss wieder gangbar gemacht werden.
[attachment=55047]
Die feinen Anschlußdrähte für die Mittelwellenspule sind noch vorhanden, von der Spule fehlt jede Spur.
[attachment=55048]
Ob ich hier eine Ersatzantenne anschließe oder den "freien" Mittelwellenbereich für eine andere Betriebsart wie zum Beispiel Bluetooth nehme, ist noch nicht ganz entschieden.
Die Tendenz geht aber eher in Richtung Bluetooth, von der Mittelwelle bin ich eigentlich geheilt, wegen der fehlenden Sender am Tag. Ein MW-Radio hat hier für den Tagesbetrieb keinen Nutzwert mehr. Die defekte Skalenbeleuchtung wird nicht ersetzt, sie hat im späteren Radio keine Bedeutung.
Augenblicklich fällt die schöne und praktisch schlupffrei Adaption der Skalenbeschriftung (die hier abgenommen ist) zum Drehkondensator auf. Das hat Umbaupotential meine Damen und Herren!
[attachment=55049][attachment=55050]
Das alte Skalenblatt wird im neuen Digitalradio keiner Bedeutung beigemessen, wir brauchen eine andere Lösung für die Darstellung der eingestellten Frequenz auf UKW,(MW) und des Programmplatzes des Digitalradios. Es gibt dabei mehrere Möglichkeiten die Frequenz des alten Analogteils zu erfassen. Am einfachsten (nicht von der technischen Seite aus gesehen) wäre es die Oszillatorfrequenz mittels eines FET, einer Vorstufe (1-2x BF199) und eines schnellen Microcontrollers zu messen. Der ermittelte Wert, der von der ZF bereinigt wird, wäre dann der Wert den es gilt als Momentanfrequenz anzuzeigen. Ein typischer 8 Bit'er wie ein ATmega könnte das bis in den mittleren KW-Bereich ohne Vorteiler erledigen, ein Pic16/18Fxxx kommt schon auf 50-60 MHz im "Direktsampling". Auch ein Raspberry wäre ohne Vorteiler nicht in der Lage eine höhere Frequenz zu messen. Für UKW-also ohne weiteren Aufwand nicht geeignet. Legen wir mal die Scheuklappen ab und schauen wir auf eine andere Möglichkeit die uns der Anblick bietet. Man könnte ja auch die aktuelle Wellenposition der Skalenauflage "ausmessen". Da sich der Drehbereich auf nur maximal 270-280° beschränkt, ist ein lineares Potentiometer da ein mögliches Instrument für. Eine stabilisierte Gleichspannung auf den A-Anschluß des Potis, E auf Masse, sowie der Schleifer "S" bilden einen Spannungsteiler. Die Gleichspannung am Schleifer, die zwischen Null Volt und der maximal anliegenden Gleichspannung am A-Schluß liegt, gibt uns die Winkellage der Skalenachse wieder. Leider aber haben wir noch ein Problem. Die gängigen Kleinrechner wie der Raspberry haben keinen Analog-Digital-Wandler am Pin-Header anliegen, mit dem wir diese Gleichspannung am Potischleifer messen könnten. Wir benötigen also einen externen Analog-Digital-Wandler. Idealerweise sollte der ADC möglichst nah am Potentiometer liegen und den gemessenen Wert Digital über ein Bussystem
zum Hauptprozessor übertragen können. Gibt es soetwas??? Ich habe im ganzen Internet noch kein solches digitales Potentiometer gesehen!!! Also müssen wir uns so einen "Winkel-Sensor" selbst bauen. Mein Ergebnis sieht man hier,
[attachment=55051]
Der Gleichspannungswert am Potischleifer wird über einen kleinen 8-Bit Microprozessor mit eingebauten Analog-Digital-Wandler digitalisiert und "entrauscht". Gleichzeitig habe ich in der Firmware des Microprozessors das Verhalten eines I2C-Slaves nachgebildet, sprich der Wert der Gleichspannung kann über einen I2C-Master (das wird hier unser Radiohauptprozessor sein) periodisch über einen I2C-Bus abgefragt werden. Eine Frage: Kennt jemand auf dem Markt ein solches fertiges digitales Bus-Potentiometer für den Hobbybereich? Naja.
Glücklicherweise handelt es sich bei der "abzufragenden" Achse um einen Wellendurchmesser von 6mm, somit kann die komplette Welle gegen das "Digital"-Potentiometer ausgetausch werden. Siehe nachfolgendes Bild.
[attachment=55052]
Auf der Rückseite befinden sich dann nur noch die Bus- und Versorgungsanschlüsse.
[attachment=55053]
Als nächsten kommen wir zum eigentlichen Ersatz des Skalenblattes. Das digitale Skalenblatt wird ein grafikfähiges TFT-Farbdisplay sein. Dank der Halterung für die Skalenbeleuchtung lässt es sich sehr gut in richtiger Lage und Position zum Skalenfenster des Gehäuses anbringen. Fotos? Na klar.
[attachment=55054][attachment=55055]
Die Ansteuerung des Displays geht über SPI, als Treiber kommt der ST7735 zum Einsatz. Ich glaube dazu muss man keine weiteren Worte verlieren.
Als Ausblick auf die weiteren Beiträge hier schon mal ein Bild vom Gehirn des neuen Radios und nein, es ist kein Raspberry, aber der Pinguin wird auch darauf werkeln.
[attachment=55056]
<wird fortgesetzt>
vor Kurzem gab es hier schon ein Umbaubericht einer ITT Viola 350, nun soll ein weiteres Radio folgen.
Hier habe ich im Depot mal alle potentiellen "Opfer" für den nächsten Umbau zusammengetragen, das Rumänienmodell fällt natürlich aus, also
bekommt ein RFT/Philips diese Wellnessbehandlung. Zunächst einmal die Aufarbeitung des Ist-Zustandes.
[attachment=55044][attachment=55045]
Leider war von der Antennenhalterung der MW-Antenne nicht mehr viel übrig, auch der Ferritstab fehlte bis auf ein paar Ferritspitter komplett.
[attachment=55046]
Der Drehkondensator sitzt fest und muss wieder gangbar gemacht werden.
[attachment=55047]
Die feinen Anschlußdrähte für die Mittelwellenspule sind noch vorhanden, von der Spule fehlt jede Spur.
[attachment=55048]
Ob ich hier eine Ersatzantenne anschließe oder den "freien" Mittelwellenbereich für eine andere Betriebsart wie zum Beispiel Bluetooth nehme, ist noch nicht ganz entschieden.
Die Tendenz geht aber eher in Richtung Bluetooth, von der Mittelwelle bin ich eigentlich geheilt, wegen der fehlenden Sender am Tag. Ein MW-Radio hat hier für den Tagesbetrieb keinen Nutzwert mehr. Die defekte Skalenbeleuchtung wird nicht ersetzt, sie hat im späteren Radio keine Bedeutung.
Augenblicklich fällt die schöne und praktisch schlupffrei Adaption der Skalenbeschriftung (die hier abgenommen ist) zum Drehkondensator auf. Das hat Umbaupotential meine Damen und Herren!
[attachment=55049][attachment=55050]
Das alte Skalenblatt wird im neuen Digitalradio keiner Bedeutung beigemessen, wir brauchen eine andere Lösung für die Darstellung der eingestellten Frequenz auf UKW,(MW) und des Programmplatzes des Digitalradios. Es gibt dabei mehrere Möglichkeiten die Frequenz des alten Analogteils zu erfassen. Am einfachsten (nicht von der technischen Seite aus gesehen) wäre es die Oszillatorfrequenz mittels eines FET, einer Vorstufe (1-2x BF199) und eines schnellen Microcontrollers zu messen. Der ermittelte Wert, der von der ZF bereinigt wird, wäre dann der Wert den es gilt als Momentanfrequenz anzuzeigen. Ein typischer 8 Bit'er wie ein ATmega könnte das bis in den mittleren KW-Bereich ohne Vorteiler erledigen, ein Pic16/18Fxxx kommt schon auf 50-60 MHz im "Direktsampling". Auch ein Raspberry wäre ohne Vorteiler nicht in der Lage eine höhere Frequenz zu messen. Für UKW-also ohne weiteren Aufwand nicht geeignet. Legen wir mal die Scheuklappen ab und schauen wir auf eine andere Möglichkeit die uns der Anblick bietet. Man könnte ja auch die aktuelle Wellenposition der Skalenauflage "ausmessen". Da sich der Drehbereich auf nur maximal 270-280° beschränkt, ist ein lineares Potentiometer da ein mögliches Instrument für. Eine stabilisierte Gleichspannung auf den A-Anschluß des Potis, E auf Masse, sowie der Schleifer "S" bilden einen Spannungsteiler. Die Gleichspannung am Schleifer, die zwischen Null Volt und der maximal anliegenden Gleichspannung am A-Schluß liegt, gibt uns die Winkellage der Skalenachse wieder. Leider aber haben wir noch ein Problem. Die gängigen Kleinrechner wie der Raspberry haben keinen Analog-Digital-Wandler am Pin-Header anliegen, mit dem wir diese Gleichspannung am Potischleifer messen könnten. Wir benötigen also einen externen Analog-Digital-Wandler. Idealerweise sollte der ADC möglichst nah am Potentiometer liegen und den gemessenen Wert Digital über ein Bussystem
zum Hauptprozessor übertragen können. Gibt es soetwas??? Ich habe im ganzen Internet noch kein solches digitales Potentiometer gesehen!!! Also müssen wir uns so einen "Winkel-Sensor" selbst bauen. Mein Ergebnis sieht man hier,
[attachment=55051]
Der Gleichspannungswert am Potischleifer wird über einen kleinen 8-Bit Microprozessor mit eingebauten Analog-Digital-Wandler digitalisiert und "entrauscht". Gleichzeitig habe ich in der Firmware des Microprozessors das Verhalten eines I2C-Slaves nachgebildet, sprich der Wert der Gleichspannung kann über einen I2C-Master (das wird hier unser Radiohauptprozessor sein) periodisch über einen I2C-Bus abgefragt werden. Eine Frage: Kennt jemand auf dem Markt ein solches fertiges digitales Bus-Potentiometer für den Hobbybereich? Naja.
Glücklicherweise handelt es sich bei der "abzufragenden" Achse um einen Wellendurchmesser von 6mm, somit kann die komplette Welle gegen das "Digital"-Potentiometer ausgetausch werden. Siehe nachfolgendes Bild.
[attachment=55052]
Auf der Rückseite befinden sich dann nur noch die Bus- und Versorgungsanschlüsse.
[attachment=55053]
Als nächsten kommen wir zum eigentlichen Ersatz des Skalenblattes. Das digitale Skalenblatt wird ein grafikfähiges TFT-Farbdisplay sein. Dank der Halterung für die Skalenbeleuchtung lässt es sich sehr gut in richtiger Lage und Position zum Skalenfenster des Gehäuses anbringen. Fotos? Na klar.
[attachment=55054][attachment=55055]
Die Ansteuerung des Displays geht über SPI, als Treiber kommt der ST7735 zum Einsatz. Ich glaube dazu muss man keine weiteren Worte verlieren.
Als Ausblick auf die weiteren Beiträge hier schon mal ein Bild vom Gehirn des neuen Radios und nein, es ist kein Raspberry, aber der Pinguin wird auch darauf werkeln.
[attachment=55056]
<wird fortgesetzt>