Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: EL84 Eintaktverstärkerbaustein für Kurzwellenempfänger
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Vor ein paar Wochen begann ich einen Kurzwellenempfänger aufzubauen. Dazu nahm ich einen Schaltungsvorschlag aus der Röhrenbude. http://www.jogis-roehrenbude.de/Bastelsc...-Radio.htm
In Youtube gibt es ein Video eines Nachbaus dieser Schaltung (nicht von mir) https://www.youtube.com/watch?v=da4RXtVPk-I

Beweggrund:
Da ich wenig Erfahrung mit solchen Aufbauten habe, baute ich das Ganze erst einmal als Versuchsaufbau - schnell und murksig  Big Grin  - auf. Aus diesem Grund verzichtete ich auf eine Endstufe.
Sollte alles funktionieren, wollte ich den Empfänger mit den gesammelten Erfahrungen noch mal "andständig" aufabauen, mit Skalen, schönem Gehäuse und umschaltbaren Spulensätzen.
Mehr zu meiner Empfängerbastelei gibt's hier: https://forum.military-tubes.com/bude/sh...p?tid=1292
Inzwischen funktioniert die Versuchsschaltung ganz gut und so fing ich nun mit dem "anständigen" Aufbau an.

Der Plan:
Nach einigen Überlegungen entschied ich, den Empfänger modular aufzubauen.  Die Module sollen zu einem Gerät zusammengefasst werden. Die Chassis und der mechanische Aufbau sollen überwiegend auf kupferbeschichteten Platinen basieren. Diese gibt's immer wieder bei Pollin und ich kann sie in der Hobbywerkstatt leicht verarbeiten. Außerdem lässt sich auf dem Material gut löten, so dass viele Teile leicht herstellbar und direkt anlötbar sind.
Das "anständige" Gerät soll natürlich eine NF-Endstufe mit Lautsprecher besitzen. Die meisten Teile sollen aus meinem Fundus kommen - also das was im Magazin ist und die geschlachteten Gebrauchtteile. Außerdem muss die NF-Endstufe kein Hi-Fi-Gerät werden, sondern lediglich brummfrei sein und einigermaßen ausgewogen klingen. Die meisten Röhrentechnikteile im Fundus entstammen Röhrenradios der 50er, daher wird die Endstufe eine EL84-Eintakt-Schaltung sein. Die Vorstufenröhre sollte eine sein, die günstig und ausreichend verfügbar ist.
Da die Endstufe die meiste Energie verbraucht, soll sie auch den Netzteil beherbergen.

Materialauswahl:
Was gab die Grabbelkiste nun her: Netztrafo und Ausgangsübertrager fanden sich von einem Loewe Opta Komet Plastik 782W. Aus der Sammlung gebrauchter Noval-Fassungen stammen zwei aus Nordmende-Chassis ausgebohrte Exemplare. Die Widerstände sind aus meinem Magazin gebrauchter Radiowiderstände, obwohl ich nicht 100% authentisch bauen muss.

Aufbau und Schaltung:
Aus den oben genannten Vorgaben resultiert eine Endstufe, die mit zwei Röhren arbeiten soll. Ich wollte nicht unbedingt Doppeltrioden verwenden, da meist nur eine Triode als Vorstufe arbeitet und die nächste vielleicht arbeitslos wäre (gut, es gibt auch Schaltungen, die beide Trioden fordern). Da ich aber noch Pentoden in großer Zahl habe und diese auch mal weg müssen, wollte ich als Vorröhre eine lieber sowas hernehmen. Ich dachte auch an PCL oder ECL Röhren, aber da meine Erfahrungen im Verstärkerbau auch nicht die größten sind und es ein AÜ einer EL84 Schaltung werden würde, wollte ich keine Experimente machen.
Als Mitglied bei Radiomuseum.org kann man die "professionelle Suche" bedienen. Hier stehen einem viele Filtermöglichkeiten bei der Suche zur Verfügung. In diesem Falle suchte ich nach Geräten, die eine EL84 verwenden, aber nur mit zwei Röhren bestückt sind - UND - zu denen Schaltunterlagen vorhanden sind. Die Suche spuckt 39 Modelle aus, darunter 12 aus deutscher von denen eins aber nichts mit Schallwidergabe zu tun hat.
Aus den Schaltungen dieser Geräte suchte ich mir den Stereo-Zusatzverstärker 604 von Graetz aus. https://www.radiomuseum.org/r/graetz_ste...ker_1.html
Dieser arbeitet mit einer EF89 und der obligatorischen EL84.
[attachment=58250]

Wie schon beschrieben besteht das Chassis aus kupferbeschichteten Epoxydharzplatten, die durch Lötstellen verbunden sind. Zunächst erfolgte die Anordnung der wichtigen Bauteile als Trockenüberung auf Papier, dann der Aufbau des Chassis.
[attachment=58253]
[attachment=58254]
Die Trafos wurden gereinigt, mit dem Glasfaserpinsel entrostet, mittels Goldlackstift etwas "verschönert" und montiert. Vorher fanden noch die Röhrenfassungen und die meisen elektronischen Bauteile ihren Platz.
[attachment=58255]
Danach habe ich die Schaltung vervollständigt und die ersten Probeläufe unternommen.

Doch zunächst noch einmal zurück zur Schaltung...
Beim Organspender Loewe Opta Komet Plastik 782W, der dem Jahrgang 1955/56 entstammt, benutzt einen Widerstand als Netzdrossel in der Siebkette und nicht einen Teil der AÜ-Primärwicklung wie das bei vielen Geräten damals sonst war. In meiner Schaltung arbeitet der AÜ, der im Komet für den Tieftöner zuständig ist. Seine Primärwicklung hat laut Aufdruck eine Mittenanzapfung, diese lasse ich bei meiner Schaltung offen.
[attachment=58256]
[attachment=58264]
Ich muss also auch auf einen Widerstand in der Siebkette zurückgreifen. Momentan arbeitet die Schaltung mit einem Widerstand von 1k Ohm / 6 Watt, der ordentlich warm wird.
Ansonsten habe ich die Schaltung nicht wesentlich verändert. Die meisten Abweichungen waren durch die vorhandenen Bauteile bedingt (z.B. 200 Ohm statt 220 Ohm, oder in der Siebkette statt 4µF vier 47µF in Reihe (ich hatte keine besser passenden Elkos in dieser Spannungsfestigkeit)).

Der aktuelle Schaltplan sieht so aus:
[attachment=58273]
und so der Aufbau:
[attachment=58274]

Einen Schönheitspreis kann und will ich damit nicht gewinnen. Viel an Bauteilen ist ja wirklich nicht drin. Das Lautstärke-Poti ist auch nur versuchsweise montiert - leider kann ich die Lautstärke nicht ganz abdrehen. Vielleicht baue ich an Stelle dieses Potis einen Trimmer in die Schaltung und verwende ein Poti in der Zuleitung zur EF89.

Die Endstufe klingt mit der Zweiwege-Billich-Testbox ganz gut, nichts übersteuert oder verzerrt sonstwie. Als Testsignalquelle benutzte ich das Smartphone.

Leider ist die Schaltung höhenlastig, ich musste mit dem Equalizer die oberen Mittentönte absenken und die unteren Tiefenbereiche ordentlich anheben. Dann klingt die Endstufe rund.
Als nächstes werde ich mal mein DAB-Radio anschließen. Mal sehen wie das klingt.
Ansonsten werde ich doch eine Tonblende nachrüsten - allerdings ist mir noch nicht klar, wie ich das realisiere.

Doch nun wird die Endstufe mal mit dem Empfänger-Prototyp ausgiebig getestet.
Eine drehkoabgestimmte Magnetic Loop habe ich bereits gebaut. Die funktioniert fast so gut wie die Mini-Whip.

Fortsetzung folgt...
Die Klangblende hat mir keine Ruhe gelassen. Eine Betrachtung anderer Verstärkerschaltung mit gleicher Röhrenbestückung führte mich zur Schaltung des "Fidelity Model HF17", dessen Schaltung ich die Tonblende entnahm und testweise in meinen Verstärker implementierte.
Die Schaltung sieht jetzt so aus:
[attachment=58286]
Die Höhen lassen sich nun varieeren und ein bass-starker Klang ist einstellbar.
Hallo,

jetzt weiß ich erstmal, wer Du in der Bude drüben bist ^^

Mir gefallen Deine Experimente und Aufbauten, auch die Empfänger "drüben". Es ist nicht sinnvoll, alles gleich in "schön" (ich finde Bastelaufbauten im Technikkontext z.B. "schöner" als zu "glatte" Geräte... wie so oft liegt das im Auge des Betrachters) aufbauen zu wollen, das Gesamtkonzept gelingt besser, wenn man vorher alles schön ausprobiert hat. Insofern ist Dein Aufbau schon sehr optimal gewählt !  (...der Haken dabei: oftmals bleibts dann beim ersten Provisorium, ich sprech aus Erfahrung^^)

Das Chassis aus Platinenmaterial hat schon was von "definitiv", hält denn das mechanisch die Trafos ? Gefühlsmäßig würde ich sagen, runterfallen darfs nich.

Gruß Ingo
Hallo Ingo,
Das Glasfaserzeug ist sehr stabil, aber mit Pertinax würde ich das nicht bauen! Das Zeug hält nix und löst sich auch beim Löten schnell vom Trägermaterial.
Wenn ich das Chassis seitlich ganz verschließen würde, währe das bombenfest. Aber das 1,5 oder 2mm Material ist ziemlich belastbar.

Inzwischen bin ich auch schon wieder etwas weiter:
Das in der Graetz-Schaltung vorgesehene Lautstärke-Poti habe ich durch einen Trimmer getauscht. Der ist stehend ausgeführt und praktischerweise mit einer roten Rändelscheibe als Antrieb versehen. Ich platzierte ihn links vorne seitlich auf der Innenseite des Chassis.
Für die Lautstärke-Regelung habe ich ein Potentiometer vom NF-Eingang auf Masse gelötet.

Lautstärke- und Tonblendenpotentiometer sind nun auch in der Frontblende montiert - ebenso ein Netzschalter. Als "Betriebsanzeige" steht eine 12V 0,1A Glühlampe auf einem Pfosten aus 1,5mm² auf dem Chassis und wird von der Heizung mitversorgt.

Die Prüfbox wird auch nicht mehr benötigt. Ich fand noch einen Oval-Lautsprecher aus einer Schlachtung, der klingt mit der Endstufe sogar ohne Gehäuse schon richtig gut!
[attachment=58304]

Vielleicht zimmere ich morgen ein kleines Gehäuse für den Lautsprecher aus Sperrholz und stelle den auf Stützen auf's Chassis mit drauf...
Hallo Daniel,

Ich lese interessiert mit, auch im Nachbarforum.
Mit dem Empfänger aus Jogi's Röhrenbude habe ich auch schon seit längerem geliebäugelt.
Den werde ich mal aufbauen, ich muss auch mal wieder was Basteln, nicht immer nur reparieren...

Das du an drei Metern Draht schon solche Ergebnisse erzielst, ist ja schon sehr beachtlich.


Viele Grüße,

Axel Smile
Hallo , ich finde das Projekt spannend.
Dein Vorgehen, erst fliegenden Versuchsaufbau, dann Endzustand ist vollkommen o.k.
Große Erfindungen werden ja auch immer zuerst auf einem Notizblock gemacht.
Lautstärkeregelung durch Änderung der Gittervorspannung ist gut und Klangregelung im Gegenkopplungszweig
ist richtig interessant. Wie sieht die Charakteristik aus? Einigermaßen linear?
Ich habe auch mal bei Deinem KW-Teil geluchst. Rückkopplung über Änderung der Schirmgitterspnnung? Habe ich das richtig gesehen? Kannst ja da auch mal einen Satz sagen.
Gruß Manfred
(19.01.2019, 15:26)Siemens78 schrieb: [ -> ] ...
Wie schon beschrieben besteht das Chassis aus kupferbeschichteten Epoxydharzplatten, die durch Lötstellen verbunden sind. Zunächst erfolgte die Anordnung der wichtigen Bauteile als Trockenüberung auf Papier, dann der Aufbau des Chassis.

...

Doch zunächst noch einmal zurück zur Schaltung...
Beim Organspender Loewe Opta Komet Plastik 782W, der dem Jahrgang 1955/56 entstammt, benutzt einen Widerstand als Netzdrossel in der Siebkette und nicht einen Teil der AÜ-Primärwicklung wie das bei vielen Geräten damals sonst war.

...

Der Aufbau gefällt mir und erinnert mich an meine experimentalen Aufbauten, ehe sie bei vorhandener (Frei-)Zeit und Bedarf vielleicht mal als „richtiges“ Gerät gebaut werden.

Dass eine Teilwicklung der Ausgangsübertrager als „Netzdrossel“ in der Siebkette verwendet werden würde, ist ein (naheliegender) „Irrglaube“. Das dient nur der Brummkompensation der Endstufen-Ausgangsschaltung.

Gruß und fleißiges Weiterbasteln

(Reflex-)Kalle
Zur Empfängerschaltung kann ich eigentlich gar nicht so viel sagen, da ich schaltungstechnisch keine große Leuchte bin. Ich hatte die Schaltung gefunden, sie war mit meinen Mittel nachbaubar und sollte das machen, was ich suchte. Genauso war es jetzt mit dem Verstärker hier.
Der Grund für die Eigenbauten ist - neben dem Bastelspaß - natürlich auch, etwas dazu zu lernen. Selbst entwickeln könnte ich sowas nicht.
Na, dann übersetze ich mal: 1-V-2
- 1 = eine HF-Stufe
- V = eine Demodulatorstufe
- 2 = zwei Nf-Verstärkerstufen

Die 2 Nf-Stufen sind ja nun da und für Jedermann sichtbar und nachvollziehbar.

An den Eingang kann nun ein beliebiges Nf-Signal gelegt werden.
Gute Basis für ein breites Betätigungsfeld.

Das Kurzwellenteil ist laut Schaltung ein Hf-Vorverstärker und ein Demodulator.
Hierfür braucht es schon mal eine Signalquelle zum Suchen und Eichen.
Wenn diese Baugruppe auf Anhieb funktioniert, dann ist das schon was.
Ich habe da in jungen Jahren kräftig probieren und optimieren müssen.
Schon allein deshalb, weil ich den Einfluss der mechanischen Stabilität nicht ernst genommen habe.

Gruß Manfred

Daniel

Zitat:Dass eine Teilwicklung der Ausgangsübertrager als „Netzdrossel“ in der Siebkette verwendet werden würde, ist ein (naheliegender) „Irrglaube“. Das dient nur der Brummkompensation der Endstufen-Ausgangsschaltung.


Kalle, auch ich,  der 1967 seine Gesellenprüfung als Rundfunkmechaniker mit Bravour löste,
glaubte ich bis heute auch an die Funktion der Siebung im AU.   Smiley43

Daniel, eine sehr gefällige Bastelei auf hohem Niveau.
Günstig finde ich die Gegenkopplung ausgehend
von der Sekundärseite des Ausgangstrafos.
Dessen Frequenzabhängigkeit kann damit
zum Teil sehr gut kompensiert werden.
VG Micha
Schaltung finden und nachbauen ist ein rein mechanischer Vorgang.
Aber wer erstmal geleckt hat der will auch tiefer einsteigen.
Das kommt dann von allein.
Nachlesen, Wissen vertiefen, unzufrieden werden und dann den großen Schritt auf die nächste Stufe.
Ist der richtige Weg.
Gruß Manfred
Da kann ich Manfred nur zustimmen.
Die EL84-Eintakt-"Standart"-Schaltungen bestechen durch
ihre Einfachheit und quasi Funktionsgarantie, damit  bleibt
die Anfangsmotivation nicht auf der Strecke.
Meine Elektronikpraxis begann zwar mit GE-PNP-Halbleitern,
die "richtigen" Erfolge stellten sich jedoch erst mit der
Anwendung von Miniaturröhren der Novalsockelreihe ein,
also EF80 - hatte ich massenweise -, EL84 und Co.
Mein erster diesbezüglicher NF-Verstärker, welcher richtig gut
funktionierte, basierte auf einer Endstufe mit EL84 und vorgeschalter
Triodenvorstufe mit EF80 - Anode, Brems- und Schirmgitter wurden
einfach verbunden.
Das vorgeschaltete Radio bestand aus einem alten Luftdrehko, einer
ausgeschlachteten Luftspule - gewickelt mit HF-Litze - ohne irgendwelche
Anzapfungen und einer GE-Diode GA100, also ein pritiver Dedektorempfänger.
Der Klang der Ortssender war wesentlich besser, als der MW-Empfang der
im Haushalt vorhanden Superhets ("Röhren"-Olympia, "Transistor"-Vagant).
Trotzdem war mir die Entwicklung zur Halbleitertechnik schon klar, die
Realisierung von NF-Endstufen auf Basis von GE-Transistoren ging jedoch
meisstens in die Hose (nervige unzuverlässige Temperaturkompensation etc)
dann entsprach das Ergebniss eines Bausatzes einer eisenlosen Endstufe
mit GDxxx dem eines Puppenherdes mit 2 Kochplatten.
Eisenlose Röhren-Gegentaktendstufen gabs ja vereinzelt auch als Schaltpläne,
jedoch woher die hochohmigen Lautsprecher nehmen?
Dadurch habe ich mich mit NF-Endstufen erst wieder mit der Verfügbarkeit
entsprechender NF-ICs beschäftigt, letztendlich dann auch ohne Auskoppelelko.
Ich denke jedoch, dass die "EL84"-Erfolge, trugen auch zur Motivation bei,
den beruflichen und hobbymässigen Weg des Elektronikers zu beschreiten.
VG Micha
@ Micha:
Du bist ein rechter Spaßvogel vor dem Herren.
Im Raum Magdeburg! Bis Burg 30 km, da konntest Du ohne Radio die Frequenzen 904 und 935kHz mit der Silberfüllung im Backenzahn hören.
Gruß Manfred
Genau. Und nicht nur die. Die Trennschärfe war zwar
leidiglich, jedoch gings hier eher um ne simple Quelle für
den NF-Verstärker.
Der Dedektorempfang ging natürlich auch nur mit
Kopfhörer und hat auf einer Baustelle direkt in Burg
zum lautstärkemudulierten Leuchten einer Taschen-
lampengöühlampe gereicht.
VG Micha
(20.01.2019, 07:11)Grießgram schrieb: [ -> ]Lautstärkeregelung durch Änderung der Gittervorspannung ist gut...

Das dachte ich auf den ersten Blick auch. Dann aber sah ich, dass das g1 der EF89 mit 10 MΩ fest auf Katode liegt und dadurch Vorspannung im „Selbstanlauf“ erhält.
Änderung des 1 kΩ- Trimmers ändert lediglich den Einfluss der Gegenkopplung, die Höhe der Gleichspannung hat praktisch keinen Einfluss auf irgendwas.

Sehr bemerkenswert sind in der letzten Schaltung (in #2) die 4 x 47 µF Elkos in Reihe !
Da wüsste ich gerne, was der Entwickler dieser Schaltung sich dabei gedacht hat ? Zu dieser Zeit war doch Esoterik- Voodoo- Zauber in der Elektronik noch nicht so verbreitet ? 1 x 10 µF / 350 V hätten es genau so gut getan !
Vielleicht war eine größere Menge Elkos 47 µF / 100V überzählig, die irgendwo untergebracht werden mussten.

Grüße,
Jacob
Dass die Verfügbarkeit der Grund der
Elko-Reihenschaltung ist, wurde erwaehnt.
VG Micha
@ Jqcob
Das war mein Fehler.
Ich habe ja gesagt: Ich habe mal durch die Hintertür geluchst und Hf-Vorstufe und Demodulator beäugt.
Die Schaltung ist hier nicht veröffentlicht. Aber da meine ich das so gesehen zu haben.
Schirmgitterspannung über einen Regler, dafür keine Rückkopplungsspule.

Gruß Manfred
Hallo Daniel,

ich war in der Annahme, dass die Schaltung in #2 eine original- Schaltung aus irgend einem Gerät ist und die Elko- Reihenschaltung für eine Marotte des Designers gehalten.

Wenn aber Du selbst wegen Bauteilemangel die 4 Elkos mit PhotoShop o.ä. in das Schaltbild reingezauberst hast, ist das was ganz anderes. (Du darfst das natürlich)   Wink

Allerdings ist der Kapazitätswert an dieser Stelle nach oben hin unkritisch, da ginge alles von 10 bis 47 µF.

Bei Elkos ist zu beachten, dass diese immer einen Leck- Innenwiderstand haben, der je nach Exemplar streuen kann.
Bei Reihenschaltung von Elkos kann dies zu sehr unterschiedlicher Spannungsaufteilung führen. Daher sollten in Fällen wie diesem parallel zu jedem Elko ein 100 kΩ Widerstand geschaltet werden.


@ Manfred / Grießgram
Veränderbare Schirmgitterspannung statt Drehko oder Schwenkspule zur Einstellung der Rückkopplung findet man in Amateur- Schaltungen oft, habe ich aber noch nie angewandt.


Grüße,
Jacob
@ Jacob: Ich kenne das eigentlich auch nur aus der Literatur, praktisch nie ausprobiert.
Mein Erstlingswerk für 3,5 bis 3,8 MHz war ein VE301, mit Originalröhren, aber ohne Spulensatz. Der war neu gewickelt auf den Sockel einer Europaröhre.
Dem folgte dann ein Superhet mit Zusatzkondensatoren parallel zum Drehko, damit aus dem 49 m-Band das 80 m-Band wurde. Und dazu ein BFO als Direktmischer mit der ZF, gebaut aus einer Langwellenspule.
Gruß Manfred
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