10.04.2019, 12:57
Schaltuhren wurden benutzt um technische Abläufe zu steuern.
Einfachster Fall: Schaufensterbeleuchtung ein / aus oder Heizung ein / aus
[attachment=61879]
Dazu hatten die Uhren eine Stundenscheibe 24h je eine Umdrehung, darauf Schaltreiter verstellbar angeordnet und daneben ein Schrittschaltwerk mit Schaltkontakten 16 Ampere Nennstrom.
Zentralminute war selten, auch nicht nötig, Minuten aber auf gesonderter Welle auf die Vorderfront herausgeführt.
Es gab Uhren, da war ein Verstellmechanismus vorhanden der nach dem astronomischen Kalender den Schaltbereich um 2 Minuten automatisch vor oder nachstellte. Die wurden eingesetzt um Straßenbeleuchtungen dem Tagesablauf angepasst ein- oder auszuschalten.
Hier eine originale Schaltuhr aus der Fertigungszeit wie die Pendeluhr.
[attachment=61880]
Es ist ein gusseiserner Stuhl vorhanden. Mit dem konnte die Uhr an einer Rückwand befestigt werden. Das Uhrwerk wie gehabt: Federspeicherantrieb für 30 Tage, nur Zeitwerk, separate Minutenwelle, zentral angeordnete Stundenwelle. Hemmung nicht über Pendel, sondern auf einem kleinem herausnehmbaren Modul eine Unruh nach dem Prinzip Schweizer Hemmung, Glashütter Hemmung. Die Unruhwelle in Rubin gelagert, die Palletten ebenfalls Rubin. Mechanisch so gestaltet daß die Uhr auch mal einen Buff abbekommen konnte ohne gleich defekt zu sein.
[attachment=61881]
Ein Reparaturzeichen habe ich nicht gefunden.
Als Seriennummer steht: 1 Million 402970
[attachment=61882]
In der Energiewirtschaft waren zwei Funktionen erforderlich:
- Umschaltung der Stromzähler zwischen Tag- und Nachttarif, wurde durch die Stundenscheibe und das Schrittschaltwerk erledigt.
- Maximumtarif kontinuierlich ermitteln. Dazu gab es auf der Minutenwelle eine Anbaugruppe. Ein Kurzzeitkontakt wurde in Abständen von 15 Minuten für 10 Sekunden geschlossen und in dieser Zeit lief im Stromzähler ein Schleppzeiger mit. Damit wurde der im Abrechnungszeitraum höchste Spitzenwert ermittelt. Nach diesem Wert ergab sich dann der Tarif.
Diese Gruppe fehlt bei meiner Uhr, dafür steckt hier eine Minutenscheibe drauf.
Das Uhrwerk war völlig abgelaufen. Ich habe es aufgezogen und es ist losgelaufen. Jetzt muss ich warten bis die Feder wieder entspannt ist. Der grobe Teil wird wohl von mir gereinigt werden können. Das Modul mit der Hemmung bleibt erst mal außen vor. Da traue ich mich nicht ran. Und ich habe auch nur einen Ölgeber mit Öl für Regulator / Wecker.
Gruß Manfred
Einfachster Fall: Schaufensterbeleuchtung ein / aus oder Heizung ein / aus
[attachment=61879]
Dazu hatten die Uhren eine Stundenscheibe 24h je eine Umdrehung, darauf Schaltreiter verstellbar angeordnet und daneben ein Schrittschaltwerk mit Schaltkontakten 16 Ampere Nennstrom.
Zentralminute war selten, auch nicht nötig, Minuten aber auf gesonderter Welle auf die Vorderfront herausgeführt.
Es gab Uhren, da war ein Verstellmechanismus vorhanden der nach dem astronomischen Kalender den Schaltbereich um 2 Minuten automatisch vor oder nachstellte. Die wurden eingesetzt um Straßenbeleuchtungen dem Tagesablauf angepasst ein- oder auszuschalten.
Hier eine originale Schaltuhr aus der Fertigungszeit wie die Pendeluhr.
[attachment=61880]
Es ist ein gusseiserner Stuhl vorhanden. Mit dem konnte die Uhr an einer Rückwand befestigt werden. Das Uhrwerk wie gehabt: Federspeicherantrieb für 30 Tage, nur Zeitwerk, separate Minutenwelle, zentral angeordnete Stundenwelle. Hemmung nicht über Pendel, sondern auf einem kleinem herausnehmbaren Modul eine Unruh nach dem Prinzip Schweizer Hemmung, Glashütter Hemmung. Die Unruhwelle in Rubin gelagert, die Palletten ebenfalls Rubin. Mechanisch so gestaltet daß die Uhr auch mal einen Buff abbekommen konnte ohne gleich defekt zu sein.
[attachment=61881]
Ein Reparaturzeichen habe ich nicht gefunden.
Als Seriennummer steht: 1 Million 402970
[attachment=61882]
In der Energiewirtschaft waren zwei Funktionen erforderlich:
- Umschaltung der Stromzähler zwischen Tag- und Nachttarif, wurde durch die Stundenscheibe und das Schrittschaltwerk erledigt.
- Maximumtarif kontinuierlich ermitteln. Dazu gab es auf der Minutenwelle eine Anbaugruppe. Ein Kurzzeitkontakt wurde in Abständen von 15 Minuten für 10 Sekunden geschlossen und in dieser Zeit lief im Stromzähler ein Schleppzeiger mit. Damit wurde der im Abrechnungszeitraum höchste Spitzenwert ermittelt. Nach diesem Wert ergab sich dann der Tarif.
Diese Gruppe fehlt bei meiner Uhr, dafür steckt hier eine Minutenscheibe drauf.
Das Uhrwerk war völlig abgelaufen. Ich habe es aufgezogen und es ist losgelaufen. Jetzt muss ich warten bis die Feder wieder entspannt ist. Der grobe Teil wird wohl von mir gereinigt werden können. Das Modul mit der Hemmung bleibt erst mal außen vor. Da traue ich mich nicht ran. Und ich habe auch nur einen Ölgeber mit Öl für Regulator / Wecker.
Gruß Manfred