es geht weiter.
In der zweiten Zähldekate wurde ebenfalls ein defekter Transistor gefunden.
Nachdem dieser getauscht war, heftiger Zählbetrieb !
Allerdings nur der Frame selbst, jetzt gehts an die Technik rund um die Einschübe.
Bei diesem Gerät liegen mehrere voneinander unabhängige Fehler vor, vielleicht wurde es zu warm gelagert?
Zumindest fiel mir auf daß 2 Stück 2N709 ausgefallen sind (vielleicht sogar noch weitere?) , jedoch keiner von den vielen 2N708.
Das Eichhörnchen ist auf dem Vormarsch, Stück für Stück gehts weiter.
Der alte Zähler sieht seiner Reparatur entgegen. Die vielen Simiblock Hybride in der Zählerlogik sind alle putzmunter, die ECL ICs der ersten Dekade ebenso, was jetzt noch zu prüfen ist ist richtig viel, enthält aber keine obsoleten Zutaten mehr, d.h. suchen / finden / ersetzen / weiter, bis alles klappt.
So ganz am Rande: Der Zähler arbeitet bis mind. 100MHz mit neunstelliger auflösung, d.h. er zählt die 100MHz in einer Sekunde aus mit einer Auflösung von 1Hz.
Das Manual erwähnt eine gemittelte Genauigkeit des Oszillators von 10 exp-9 , also ein hundertmillionstel, 1Hz.
Um das zu erreichen gingen sie diesen Weg:
Der komplette Oszillator sitzt zusammen mit seinem Quarz in einem Kupferkasten und wird dort temperiert.
Quarze haben einen Temperaturkoeffizienten der sich bei 80°C umgkehrt. Also wird er hier mit genau 80°C betrieben, in der Zone wo er nicht umherwandern kann.
Der Kupferkasten befindet sich in einem Dewargefäß (doppelwandig mit Vacuum dazwischen als Isolierung, vergleichbar mit einer Thermokanne),
das Dewargefäß wiederum sitzt in einem Mumetallkasten der den empfindlichen Inhalt nahezu perfekt abschirmt gegen magnetische und sonstige Einflüsse.
Das Ergebnis dieser aufwändigen Sache ist ein Signal von 5MHz, 10 hoch minus 9 genau (nach der Vorwärmzeit von mind. 3 Stunden, vorher kann er ein par Hz falschgehen). Wenn man ihn abschaltet bleibt die Heizung munter.
Damit steuert er seine Zähltore, also die Zeit in der gezählt werden darf. Die erste Zähldekade zählt wirklich die vollen 100MHz , es gibt keinen Vorteiler für das Signal.
Erfunden wurde dieses technische Wunder um 1967. Der Displayrahmen ist übrigends vertikal schwenkbar. Der lange Schiebeschalter kann die hinteren Stellen auf Null setzen, das mag hilfreich sein wenn instabile Frequenzen beobachtet werden sollen, damit das Hin-und-Hergezappe der unteren Stellen nicht so auf den Wecker geht.
Der Rahmen (ohne seine Einschübe) betreibt übrigends 120 Transistoren, 58 Simiblockhybride und ein Dutzend IC sowie 207 Dioden. Es gibt keine Germaniumtransistoren im Gerät.
lG Martin
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