Radio-Bastler-Forum (RBF)

Hallo,

ich bin im Besitz eines Oszi Phillips PM3262, das bis 100 Mhz auf zwei Kanälen anzeigt. Leider ist kurz nach der ersten Inbetriebnahme weißer Rauch aufgestiegen und das Teil hat seinen Betrieb eingestellt.

Da ich mich mit so modenem Kram wie Transitoren leider nicht auskenne, suche ich jemanden, der mit die Reparatur abnehmen kann.

Die Bedingungen könne wir per PN austauschen, die Serviceanleitung per email.

Anbei ein Bild des doch recht großen Oszi mit schönem großen Bildschirm.

[attachment=5525]

(04.05.2014, 21:18)Franz Bernhard schrieb: [ -> ]Leider ist kurz nach der ersten Inbetriebnahme weißer Rauch aufgestiegen und das Teil hat seinen Betrieb eingestellt.

Oh
Traue ich mir auch in keinster Weise zu.
Was ich aber TÄTE, das wäre, das Gerät zumindest mal aufzuschrauben und mir das Netzteil anzusehen. Nicht nur alte Radios leiden mitunter an schlechten Kondensatoren und mit etwas Glück ist das Problem damit schon behoben?
Ansonsten drücke ich Dir die Daumen, wäre schade um das schöne Gerät!

Ich?, Siehe "O´Scope-Doc"

Da hat diese KistenSchaltnetzteil und kann Plan auftreiben (erledigt)

Gerne besprechen wir per PN.

Grüss
Matt

Vielleicht wäre es aber trotzdem ratsam erstmal aufzuschrauben. Bei meinem Philips Oszi hat sich vor ein paar Jahren der X-Netzentstörkondensator mit sehr viel Rauch verabschiedet. Möglicherweise hat er noch die Netzsicherung mitgenommen.
Es war sehr erstaunlich wieviel Rauch in so einen kleinen Kondensator passt... Sogar der Rauchmelder im Nebenzimmer ist angegangen.

Ich bin 100%ig sicher, daß Matt den wieder hinbringt.

Ah, stimmt ja, dass X-Kondensator wie Christoph gesagt habe, bitte erstmal Sicherung drinnen und an Rückseite kontrollieren.

Wenn es alles Sicherung in Ordnung ist, dann siehe meine PN (ich habe ihm zuerst geschrieben und dann hier eine Beitrag verfasst)

Grüss
Matt

Klar, wird gemacht. Schau wir mal.
Bei der ersten Sichtung vor ca. einem Jahr habe ich nicht auffälliges entdecken können.

=> Können wir den Beitrag verschieben in die Reparaturabteilung, oder soll ein neuesThema ausmachen? Dann kann ich eine paar Foto einstellen.

Hab den Beitrag verschoben. Kannst Fotos einstellen

Hallo Franz,

ich denke, wenn Matt bei dieser Defektbeseitung sozusagen die Leitung übernimmt, können wir alle etwas lernen.

Ich empfehle Matt deswegen, weil er eben beides kann: Röhren und Halbleiter. Und weil kaum jemand einen grösseren Messpark hat und den auch alltäglich benutzt.

Matt hat mir per PN sehr geholfen, meinen kleinen Tek323 wieder in Gang zu bringen und ich bin sicher, er wird dem Philips-Problem nachhaltig auf den Grund gehen.

Viele Grüsse,
Jean

Hallo,

Matt hatte nach der Sicherung gefragt: Die Sicherung hat Durchgang und braucht nicht gewechselt werden.

Das Gerät hat zwei Deckel, einen an der Unterseite, einen an der Oberseite, die jeweils mit 4 Schrauben befestigt sind. Mit eine halben Drehung können die Schrauben gelöst werden und der Deckel abgenommen werden.

Oberseite:
[attachment=5586]

Unterseite
[attachment=5587]

Unterseite, Deckel abgenommen
[attachment=5588]

Unterseite, Hochspannungsteil
[attachment=5589]

Beim Betrachten der Unterseite stellt sich der Hochspannungsteil als verdächtig dar:
Schmauchspuren am Deckel
Kondensatoren, die nicht mehr vertrauenserwechend aussehen.

Aber ob das die Ursache der Fehlfunktion ist, kann ich nicht sagen. Auch nicht, ob weitere Bauteile defekt sind. Bevor ich hier rumfusche, nehme ich das Angebot von Matt an und bin gespannt auf seinen Kommentar.

Hallo Franz...

Schwarze Dreck an Hochspannungsteil ist normal bei lange Laufzeit von Oszilloskop, da Hochspannung magisch Staub anzieht. Man kennt ja an gleiche Geschichte mit Röhren-TV Dreck an Zeilentrafo , Bildröhren, Hochspannungskabeln.


Ausserdem hat Hochspannung nicht genungend Kraft viel weisse Qualm erzeugen. Höchest laute Knall kann er erzeugt.
Tektronix 500er (Röhrenbestückte Oszilloskop, Königklasse aus 50/60er) hat ja aufgedruckte Warnhinweis, dass 350V und 500V erheblich gefährlicher als Hochspannung ist. Da ist Hochspannung bei paar mA schon abgeknickt.

Bin auch gespannt auf Fehlerursache. Nur hoffentlich dass Wandlertrafo intakt ist, sonst ist gute Rat teuer & schwierig.

Grüss
Matt

hallo alle

Heute ist Philips Oszi angekommt, mehr als lieb verpackt uper:

Vielleicht heute schaue ich ihm, müsste erstmal meine kleine Kram kümmern..

Grüss
Matt

Hallo Franz & Anton ala Admin.

Kannst ihr Überschrift 3267 ins 3262 abändern, gestern hatte ich ihre Netzteil rausgezogen und wunderte wieso stimmt da es mit Schaltplan überhaupt nichts, dann sah ich an Frontplatte: PM3262.
PM3267 hat 50Hz Trafo, dann 24V für Schaltnetzteil.
PM3262 hat Schaltnetzteil, der gleich direkt an Netz hängt.
Dann nach richtige Plan suchen, da gibt auch nicht zu beklagen.


Netzteil kommt man erst mit abschrauben von Rückwand dran, dann dürfte ich 3 versteckte Schrauben suchen, der Netzteil festhalten.
Mitterweile läuft Oszi wieder. Ist nur Entstörkondensator, sichtbare Schaden.
Berühmberüchtige Rifa Knallforsch.



Lassen wir uns Bilder ansehen.
[attachment=5739]
[attachment=5740]
[attachment=5741]
[attachment=5742]

Fertig?... Von wegen, ich tue immer Kalibierung an ihm an.

Grüss
Matt

Hallo Matt,

uff, das erleichtert mich, dass du den Fehler so schnell gefunden hast und kein wesentlicher, fataler Schaden am Gerät aufgetreten ist.

Herzlichen Dank dafür!

Ein wenig peinlich ist es mir, dass ich den Fehler nicht selbst gefunden habe.

Wegen der Kablibrierung ist gut, das das Gerät bei Dir auf der Werkbank steht.

Wieder mal super, Matt! Diese "Knallfrösche" sind auch im Dual-Board so bezeichnet und stecken in den neueren Dual auch als Entstörer drin. Hab da bei mir mal reingeschaut, die werde ich auch bald wechseln müssen.

Gut gemacht!

Hallo Franz

Nicht schlimm, da man diese Ausmasse erst bei rausgezogene Netzteil sehen kann.

Philip, diese Knallforsch ist mir schon nicht unbekannt, wird in Gerät aus 70/80er verbaut und nicht wenig ist hochgegangen, als Rauchbombe & Knallforsch.
Zu viel Warnung schadet nicht, gegensatz zu übermassige Sicherheit

Gruess
Matt

(13.05.2014, 06:22)Matt schrieb: [ -> ]Hallo Anton ala Admin. Kannst ihr Überschrift 3267 ins 3262 abändern, gestern hatte ich ihre Netzteil rausgezogen und wunderte wieso stimmt da es mit Schaltplan überhaupt nichts, dann sah ich an Frontplatte: PM3262.

Yo, hab ich erledigt

Ablauf zur Kalibration (allgemein, nicht speziell auf Philips PM3262)

Loading…
▒▒▒▒▒▒▒▒▒▒▒▒▒

PM3262 warmlaufen lassen und Netzteilspannung prüfen (alles i.O.)
Funktion durchtesten und Auffälligkeit vorgemerkt (Wackelkontakt)

25%
███▒▒▒▒▒▒▒▒▒
Hier zeigt Zeitbasis marginale Abweichung, als Toleranz verbucht und paar Stelle ist nachzustellen.

50%
██████▒▒▒▒▒▒
Ab jetzt ist es ernst, da es um schnelles Oszilloskop (100Mhz)
Also hier ist schwere Bewaffung nötig: schnelles Rechteckgenerator, und Spannungsreferenz.
Ausserdem hat beide Eingangsabschwächer Wackelkontakt.


Grüss
Matt

Achja, Anton, Danke dir, hab vergessen


Vertikalverstärker kontrollieren.
Kanal 1 hat etwas zu wenig Verstärkung (über Toleranzgrenze)
Nachstellen, kein Problem, Bandbreite kein Problem, Überschwinger, Lineratität, auch super.
Da gibt nicht viel zu machen

90%
███████████▒

Funtkion durchprüfen und kontrollieren, ob es wieder nachstellen nötig ist.. nicht nötig.

100%
████████████


Das sagt es aus , gute Langzeitstabilität von Elektronik.
Zu Wackelkontakt von Abschwächer von beide Kanal.
Hab nach kurze Zerlegrunde entschieden, dass ich ihm mit Bremsenreiniger putzen wird und 1 Tag stehen lassen, dann mit Tunerspray, t6 behandeln.
Damit sollte es Wackler langfristig nicht mehr auftreten. bei mir tritt es nicht mehr auf.
Da gibt anfängliche kurze Wackler, der bei mehrmals Betätigung verschwindet.

Kurze Hinweis: Bildröhren ist nicht mehr besten, zeigt aber mehr (dank etwa 20kV Hochspannung) als mancher Hameg-Oszi (ich bin bekennte Hameg-Hasser, sorry)



Fazit, diese Philips-Oszi ist auch Kaufempfehlung, falls ihr eines besorgen willst, in diese Leistungsklasse (auch eine sparsame Alternative zu Tek 465) nur mit Wackelkontakt (bei Philips sehr anfällig) müsste ihr aufpassen.


Weitere Bildersho..äähm Diashow.

[attachment=5783]
Aus Quarz-gesteuerte Funktionsgenerator (Philips PM5134)
[attachment=5784]
Aus Tektronix-Kalibierungshilfsmittel aus 1960er, 0,25% Genauigkeit. (Tektronix 067-0502-00)

Kaliberungszustand bei bestimmte Stellung von Drehschalter,( <0,25%), ansonst gilt üblichweise 2% Toleranz)

[attachment=5785]
Kompletteansicht, hab extra Polarsationsfilter für Tek auf ihm legen, da ich immer mit wenig Strahlhelligkeit kalibieren& kontrollieren, (grösste Schärfe)


[attachment=5786]

Dort sitzt früher Knallforsch, der nicht quakt.


Grüss
Matt

Am Freitag sollt der rausgehen, Franz

Hallo Matt,

danke für die schönen Fotos.

Gut das ich Dir das Gerät geschickt habe!