Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Wega V120
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Heute möchte ich Euch mein aktuelles Projekt, den Verstärker V120 von Wega, vorstellen.


Werner (Odenwald) und Werner (Dau) haben mir auf Anfrage angeboten, die Serviceunterlagen zu senden.
Werner (Dau) war schneller, beiden herzlichen Dank für Ihre Hilfe und Hilfsangebote.

Hier der Link zum Radiomuseum:

https://www.radiomuseum.org/r/wega_hifi_...v_120.html

Die Serviceunterlagen im PDF Format liegen mir also vor, leider kann ich sie nicht hochladen, weil die Datei zu groß ist.

Hier Bilder zum Gerät:

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Das Gerät gehört Freunden von zwei unserer Freunde und sie brachten mir es ohne jegliche Fehlererklärung.
"Irgendwas ist da defekt, keine Ahnung, schau einfach mal".

Also, Gerät geöffnet und beide Sicherungen 3,15 A T waren defekt.
Beide Sicherungen erneuert und schon wieder defekt.
Die Sieb- und Glättelkos 6800 µF waren beide innerhalb der Toleranz und in Ordnung.

Also habe ich als nächstes die Leistungstransistoren ausgelötet. Von vier waren drei defekt.

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Nachdem sie ausgelötet waren, hielten auch die beiden Sicherungen.
Die 39,7V Gleichspannung wird durch die 4 Gleichrichterdioden richtig erzeugt.
Das Relais RY301 wird angesteuert und schaltet nach ca. 3 Sekunden die Lautsprecherausgänge durch (Einschaltklick).

Die alte und bröselige Wärmeleitpaste auf den Kühlrippen habe ich entfernt und durch frische ersetzt.
Die neuen Transistoren wurden aus den Niederlanden geliefert und eingelötet.

Die 4 Leuchtmittel der Tasten Tape, Phono, Tuner und Aux waren defekt.
Hier liegen 10,5 V Gleichspannung an.
Die Leuchtmittel, Miniaturbirnchen habe ich durch gelbe LED 5mm ersetzt, sieht richtig schick aus und funktioniert einwandfrei.
Die Leiterbahn der + Spannungsversorgung zu den LED unterbrochen und mit einem 680 Ohm Widerstand gebrückt.

Das funktioniert alles wunderbar, jedoch kann ich dem Gerät, bei angeschlossener Signalquelle,  keinen Ton entlocken.
An den Transistoren Q301 und Q302 liegt jeweils keine Spannung an. Dort sollten am Kollektor jeweiils + bzw. - 39,7V Gleichspannung anliegen.

Die beiden Kollektorvorwiderstände R320 und R321, jeweils 4,7 Ohm haben keinen Durchgang mehr und sind somit defekt.

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Widerstände werden bestellt und ich berichte, wie es weitergeht.

Für Eure Ideen habe ich natürlich ein offenes Ohr.

Viele Grüße

Peter
Hallo Peter,
auch unbedingt die restlichen Transistoren in der Endstufe überprüfen,
vor allem die Treibertransistoren.
Die sind nämlich alle galvanisch gekoppelt...

Viele Grüße,
Rolf
Danke für Deinen Tipp Rolf, das mache ich auf jeden Fall.

Wenn Du die Möglichkeit hast, den Schaltplan hier einzustellen, wäre das für alle hilfreich.
So wissen alle, wovon ich rede.

Mein PDF Dokument ist leider passwortgeschützt und so kann ich den Plan einzeln nicht herauskopieren.
Hier noch auszugsweise der Plan vom Netzteil und der Endstufen.

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Die rot umrandeten Bauteile wurden als defekt erkannt. Die Transistoren wurden gewechselt und die beiden Widerstände 1/4 Watt sind bestellt.
Hallo Peter
Wieder was dazu gelernt.
Ich wusste nicht, dass es "fusible resistor" (Sicherung und ein Widerstand im gleichen Gehäuse vereint) gibt R320 und R321 mit 4,7 Ohm.
Siehe PDF-Seite 9 in dem Plan Erklärungen unten rechts.
Hallo Werner,

auf dem Board sitzen einige von diesen Dingern, ich weiß aber nicht, wie daran zu kommen ist, also setze ich 4,7 Ohm Widerstände ein.
Und wenn doch, welchen Wert darf die Sicherung haben?

Oder hat jemand eine Idee?
Das sind keine Wi mit Sicherung sondern sogenannte Sicherungswiderstände die nur durch absolut gleichwertige ersetzt werden dürfen.
Danke Richard, ich war etwas irritiert.

na dann habe ich mit meiner Bestellung ja alles richtig gemacht.
Peter ob du bei deiner Bestellung alles richtig gemacht hast kann ich so nicht beurteilen den allein der Widerstandswert ist nur ein Teil eines Sicherungsrelevanten Widerstandes.
Dazu gehört auf jeden Fall auch das Material und die Leistungsklasse sonst wäre es kein Sicherungs -relevantes Bauteil.
Hallo Peter,

solche Sicherungswiderstände gibt es z.B. bei Reichelt.

47 Ohm mit Belastbarkeiten von 2, 2,5 oder 3,5W.

Evtl. ist da was passendes dabei.


Grüße

Martin
Danke Martin.

Da hast Du bestimmt falsch gelesen. Ich brauche 4,7 Ohm 1/4 Watt Typen.

Die hier habe ich gestern bestellt.

https://www.ebay.de/itm/10-Stck-127-Wert...cIFO9dDfaQ

Ich denke, das passt.

Viele Grüße

Peter
Hallo,
das sind aber doch keine Sicherungswiderstände in diesem Ebay Angebot.
Gruss Micha
(03.05.2019, 23:08)Radiobastler schrieb: [ -> ]solche Sicherungswiderstände gibt es z.B. bei Reichelt

schrieb Martin. Bei eBay wird man hier fündig und findet z.B. dieses Bauteil:

https://www.ebay.de/itm/10-pcs-Sicherung...SwEzxYTXnt

Gruß Chris
Lies doch bitte mal Richards Beitrag #7.
Gestern sind die 4,7 Ohm Dingers eingetroffen und ich habe sie an ihren angestammten Platz im Gerät eingelötet.

Beide Endstufen habe ich noch einmal durchgemessen und alles für gut befunden.

Also eine Signalquelle und zwei Lautsprecherboxen angeschlossen und ja, das Gerät gibt wieder Töne von sich.
Jetzt stellte ich allerdings fest, dass der Lautstärke- und Balanceregler krachen und krächzen. Also mit dem Elektrofeinreiniger von Teslanol eingesprüht, die Regler einige Male hin und her gedreht und nach ca. 2 Minuten, länger braucht das Zeugs nicht, um zu verfliegen, das Gerät wieder eingeschaltet, alles bestens.

Jetzt nur noch den Ruhestrom- und Nullspannungsabgleich durchführen und feddisch.

Vielen Dank für Eure Tipps, Hilfen und die Serviceunterlagen.

Peter
Das Schaltzeichen ist ja eindeutig. Aber wie kann ich diese SiWi`s denn im Gerät erkennen bzw. von normalen Widerständen unterscheiden? Ohne Plan geht ja dann nix, oder sehe ich da was falsch? (Plan sollte man immer haben, schon klar).
@Pitter,

das Gerät geht zu unseren Freunden nach Mechernich, also in Deine Nähe.

Richard meint in #7, dass das Sicherungswiderstände ohne Sicherungen sind.
Sicherungswiderstände deshalb, da sie nur gegen Typen mit exakten Werten ausgetauscht werden dürfen.
Hallo Peter,

nein, das hast du vollkommen falsch verstanden. Sicherungswiderstände haben einen speziellen Aufbau (Konstruktion), sie brennen bei Überlastung zuverlässig durch ohne lange zu schmoren. Sie über also die Funktion einer Sicherung aus. Deswegen heißen sie so. Gelhaar/Chris hat dir in seinem Link die richtigen gezeigt. Du hast stinknormale Widerstände verwendet. Die dürfen da nicht bleiben!!
Das die Ersatzwiderstände den richtigen Ohmwert haben müssen, ist übrigens selbstverständlich.

Hallo Pitter,
richtig, das sieht man nicht unbedingt. Das geht aus dem Schaltbild hervor. Ein solcher Verstärker ist keine Philetta, da braucht man, also auch der Fachmann, auf jeden Fall die Serviceunterlagen.

VG Stefan