18.06.2019, 09:12
Hallo Freunde,
schon viele Jahre habe ich ein großes Interesse an einem Schaub-Kongress-Super. Dieses Gerät hat einige Besonderheiten, die ich euch dann später mal nach und nach aufzählen werde.
Ostern war es dann soweit. Plötzlich entdeckte ich auf dem Portal unseres Hauptlieferanten Nachts besagtes Radio. Der Preis so niedrig. Und man durfte sogar noch etwas verhandeln. Im Prinzip hat man nur die Röhren bezahlen müssen. Das Gerät stammte aus einer Sammlungsauflösung.
Der äußere Eindruck - naja. Am Gehäuse sind Arbeiten erforderlich. Die schrecken mich am wenigsten. Als das große Paket kam, sah ich es schon. Das Gehäuse wurde recht stümperhaft versucht zu verschönern. Es befand sich auf dem gesamten Gehäuse ein leicht gummiartiger, dunkler Überzug. Also die gesamte Pampe muss runter. Eine sehr unangenehme Sache: Die linke Seitenwand stand ca 2mm vom mittleren Gehäusekorpus ab. So hat man keine saubere Abschlußkante mehr. Der Vorbesitzer hat einfach in die entstandene Nut ordentlich Kleber geschmiert. Furchtbar!! Entsetzlicher Murks. Das Gehäuse hielt für mich noch eine unangenehme Überraschung bereit: Es befinden sich oben und unten Alu-Leisten. Die Mittelteile wurden wohl erst im Gehäuse geformt. Diese Leisten vom Gehäuse entfernen war für mich die schwerste Übung. Und Ihr werdet auf den Bildern sehen, wie mir die verbogen sind.
Im inneren sieht das Gerät an sich gut aus. es bildet eine schöne Restaurationsbasis. Vor allem sämtliche Bandfilter sind intakt. Ähnlich den Mende-Geräten aus dieser Zeit bestehen die Spulenköper aus Kunststoff. Die Versteller und die Spulenkörper haben große Gewinde. Die sind oft defekt. Hier ist alles funktionfähig und heile.
Ich habe mir für die Sommerzeit zunächst mal die Gehäuseüberarbeitung vorgenommen. Das Chassis wird dann ab Herbst restauriert. Natürlich soll das spielklar werden.
Also ging es zunächst mal an die Abrüstung des Gehäuses. Die Schallwand besteht, wie bei allen Schaub-Geräten dieser Machart, aus Hartpappe. Die hat sich natürlich im Laufe der vielen Jahre sehr verzogen. Hier soll eine dünne Sperrholzplatte zum Einsatz kommen. Die Hartpappe wurde mit kleinen nagelstiften fixiert. Eine Demontage war also schnell gemacht.
Nun sollten noch schnell die besagten Alu-Leisten ab - denkste! Die Zierleisten sind in der Mitte U-förmig. Erschwerend sind im Gehäuse jweils rechts und links zwei Schlitze. Ich denke mir das so: Man hat die Leisten zunächst durch die 2 Nuten geschoben. Dann wurden die Leisten von hinten nach unten abgekantet und mit Nagelstiften befestigt. Jetzt bekommt man zwar die Stifte leicht raus. Aber die Leisten sperren sich dann. Ich wage euch gar nicht zu zeigen, wie die Dinger jetzt aussehen.
Daher zunächst mal ein paar Bilder:
Hier mal das Gerät von vorne. Vor der Demontage:
[attachment=64422]
So sieht das Radio von hinten aus.
[attachment=64423]
Die Schwingkreiskörper sehen gut aus. Das war meine größte Angst.
[attachment=64424]
[attachment=64425]
Von unten sieht das Chassis auch sehr gut aus. Die Optik muss unbedingt erhalten bleiben.
[attachment=64426]
Ja und hier wurden die Zierleisten entfernt.
[attachment=64427]
Hier ist eine der 4 Nuten. Hier werden die Leisten zusätzlich gehalten.
[attachment=64428]
Das war dann leider das Ergebnis. Völlig verbogene Zierleisten. So ein Mist!
[attachment=64429]
Hier das nächste Problem. Die Seitenwand steht vom Korpus ab.
[attachment=64430]
Wie kommt es dazu, dass teilweise Holzteile von Gehäusen abstehen? Letztes Jahr hatte ich auch solch ein Problem mit Harald's 7W77-Gehäuse.
Das Unterholz quillt durch Feuchtigkeit auf. Eine sehr unangenehme Sache. Man kommt nicht drum herum, das aufgequollene Holz abzutragen. Ohne wenn und aber. Alles andere ist Murks. Bloß nicht irgendetwas micht spachtel usw. versuchen. Alle Versuche mißlingen!
Es gab hier nur 2 Möglichkeiten. A) die Seitenwand von außen so lange mit dem Schwingschleifer bearbeiten, bis die Überstände abgetragen sind. Nachteil: Man muss die Außenwand neu furnieren. Die gegewnüber liegende muss dann auch neu furniert werden, um ein einigermaßen gleiches Furnier- bild zu erhalten.
B) Man nimmt einen dicken Holzhammer. Nun schlägt man die Seitenwand aus dem Korpus raus. Achtung: Die Seitenwand ist ja im Korpus eingelassen. Es gibt 2 mögliche Komplikationen. Zum einen kann vom Korpus ein ca. 5 mm breiter Rand incl. Furnier abreißen. Oder die Seitenwand zerbricht. Alles beides sind zusätzliche Schwierigkeiten.
Wie ich das gelöst habe dann...
schon viele Jahre habe ich ein großes Interesse an einem Schaub-Kongress-Super. Dieses Gerät hat einige Besonderheiten, die ich euch dann später mal nach und nach aufzählen werde.
Ostern war es dann soweit. Plötzlich entdeckte ich auf dem Portal unseres Hauptlieferanten Nachts besagtes Radio. Der Preis so niedrig. Und man durfte sogar noch etwas verhandeln. Im Prinzip hat man nur die Röhren bezahlen müssen. Das Gerät stammte aus einer Sammlungsauflösung.
Der äußere Eindruck - naja. Am Gehäuse sind Arbeiten erforderlich. Die schrecken mich am wenigsten. Als das große Paket kam, sah ich es schon. Das Gehäuse wurde recht stümperhaft versucht zu verschönern. Es befand sich auf dem gesamten Gehäuse ein leicht gummiartiger, dunkler Überzug. Also die gesamte Pampe muss runter. Eine sehr unangenehme Sache: Die linke Seitenwand stand ca 2mm vom mittleren Gehäusekorpus ab. So hat man keine saubere Abschlußkante mehr. Der Vorbesitzer hat einfach in die entstandene Nut ordentlich Kleber geschmiert. Furchtbar!! Entsetzlicher Murks. Das Gehäuse hielt für mich noch eine unangenehme Überraschung bereit: Es befinden sich oben und unten Alu-Leisten. Die Mittelteile wurden wohl erst im Gehäuse geformt. Diese Leisten vom Gehäuse entfernen war für mich die schwerste Übung. Und Ihr werdet auf den Bildern sehen, wie mir die verbogen sind.
Im inneren sieht das Gerät an sich gut aus. es bildet eine schöne Restaurationsbasis. Vor allem sämtliche Bandfilter sind intakt. Ähnlich den Mende-Geräten aus dieser Zeit bestehen die Spulenköper aus Kunststoff. Die Versteller und die Spulenkörper haben große Gewinde. Die sind oft defekt. Hier ist alles funktionfähig und heile.
Ich habe mir für die Sommerzeit zunächst mal die Gehäuseüberarbeitung vorgenommen. Das Chassis wird dann ab Herbst restauriert. Natürlich soll das spielklar werden.
Also ging es zunächst mal an die Abrüstung des Gehäuses. Die Schallwand besteht, wie bei allen Schaub-Geräten dieser Machart, aus Hartpappe. Die hat sich natürlich im Laufe der vielen Jahre sehr verzogen. Hier soll eine dünne Sperrholzplatte zum Einsatz kommen. Die Hartpappe wurde mit kleinen nagelstiften fixiert. Eine Demontage war also schnell gemacht.
Nun sollten noch schnell die besagten Alu-Leisten ab - denkste! Die Zierleisten sind in der Mitte U-förmig. Erschwerend sind im Gehäuse jweils rechts und links zwei Schlitze. Ich denke mir das so: Man hat die Leisten zunächst durch die 2 Nuten geschoben. Dann wurden die Leisten von hinten nach unten abgekantet und mit Nagelstiften befestigt. Jetzt bekommt man zwar die Stifte leicht raus. Aber die Leisten sperren sich dann. Ich wage euch gar nicht zu zeigen, wie die Dinger jetzt aussehen.
Daher zunächst mal ein paar Bilder:
Hier mal das Gerät von vorne. Vor der Demontage:
[attachment=64422]
So sieht das Radio von hinten aus.
[attachment=64423]
Die Schwingkreiskörper sehen gut aus. Das war meine größte Angst.
[attachment=64424]
[attachment=64425]
Von unten sieht das Chassis auch sehr gut aus. Die Optik muss unbedingt erhalten bleiben.
[attachment=64426]
Ja und hier wurden die Zierleisten entfernt.
[attachment=64427]
Hier ist eine der 4 Nuten. Hier werden die Leisten zusätzlich gehalten.
[attachment=64428]
Das war dann leider das Ergebnis. Völlig verbogene Zierleisten. So ein Mist!
[attachment=64429]
Hier das nächste Problem. Die Seitenwand steht vom Korpus ab.
[attachment=64430]
Wie kommt es dazu, dass teilweise Holzteile von Gehäusen abstehen? Letztes Jahr hatte ich auch solch ein Problem mit Harald's 7W77-Gehäuse.
Das Unterholz quillt durch Feuchtigkeit auf. Eine sehr unangenehme Sache. Man kommt nicht drum herum, das aufgequollene Holz abzutragen. Ohne wenn und aber. Alles andere ist Murks. Bloß nicht irgendetwas micht spachtel usw. versuchen. Alle Versuche mißlingen!
Es gab hier nur 2 Möglichkeiten. A) die Seitenwand von außen so lange mit dem Schwingschleifer bearbeiten, bis die Überstände abgetragen sind. Nachteil: Man muss die Außenwand neu furnieren. Die gegewnüber liegende muss dann auch neu furniert werden, um ein einigermaßen gleiches Furnier- bild zu erhalten.
B) Man nimmt einen dicken Holzhammer. Nun schlägt man die Seitenwand aus dem Korpus raus. Achtung: Die Seitenwand ist ja im Korpus eingelassen. Es gibt 2 mögliche Komplikationen. Zum einen kann vom Korpus ein ca. 5 mm breiter Rand incl. Furnier abreißen. Oder die Seitenwand zerbricht. Alles beides sind zusätzliche Schwierigkeiten.
Wie ich das gelöst habe dann...