Radio-Bastler-Forum (RBF)

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Hallo zusammen,

da habe ich mir mal wieder was eingebrockt... Smiley26
Zum Verschrotten ist mir sowas aber irgendwie immer zu schade und für geschenkt...

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Ja, ein beklagenswerter Zustand. Kann man nicht anders nennen. Der muss Jahre oder gar Jahrzehnte "eingelagert" worden sein.
Tellermatte fehlt, Knopf der Geschwinigkeitsumschaltung weg, keine Nadel aber immerhin das System ist noch da.
Motor sitzt fest, Kofferbezug löst sich an mehreren Stellen ab, Beschläge pickelig, Plasterahmen der Drehregler an einer Ecke zerbrochen...

Putzen wird auf jeden Fall helfen. Hab mal grob begonnen...

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Bin gespannt, was noch so kommt und ob der wieder halbwegs wird...
N'Abend!

Heute ging es weiter mit der Bausstelle.
Den Koffer habe ich in (fast) alle Einzelteile zerlegt um ihn ordentlich zu schrubben.
Da kommt doch ein wenig Kleinkram zusammen, wobei die Schrauben teils völlig verrostet sind.

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Die Elektronik wurde  freigelegt, um da mal einen prüfenden Blick auf die Potis zu werfen und die Kondensatoren zu messen.

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Der Becher-Doppel-Elko hat noch erfreulich gute Werte mit jeweils 52 µF.
Der Elko an der EL95 hat seinen Wert glatt verdoppelt.
Die ganzen Ero-Boben müssen allerdings ersetzt werden, die gemessenen Werte sind "etwas" daneben, bzw. eher jenseits von Gut und Böse.
Statt 4700pf sind es z.B. 30000pF (=30nF), oder statt 0,047µF  (=47nF) sind es 380nF.
Natürlich habe ich nicht genügend Ersatz in meinem Bestand und ist erstmal wieder eine Bestellung nötig. Sad

Der Hauptschalter/Lautstärkeregeler dreht extrem schwer, da habe ich der Achse über Nacht jetzt mal etwas WD40 spendiert. Mal schauen, was morgen ist.

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Den Schaltplan gibt es im Hifi-Archiv.
Ist ja ein recht überschaubares Verstärkerchen...
Moin,

da ich ja gerade Ersatz für die alten maroden Ero-Rollen suche ist mir etwas bei deren Bezeichnung aufgefallen, was ich von Ero in der Art bisher nicht kannte. Die Bezeichnungen X. und Y.

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Sollte ich da die heute bekannten Typen wie X1/X2/Y1/Y2 verwenden? Habe ich bisher in keinem meiner Radios gesehen.

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Außerdem scheint der Plan doch nicht ganz zu passen (oder ich blicke noch nicht ganz durch Cool ), denn ich finde im Plan den einen 4700pF (C6) nicht direkt an Pin 1 der EL95, wie es aber in der Realität ausgeführt ist (siehe Bild im ersten Beitrag, linke Röhrenfassung).
Ist hier "Sommerloch"?

Kein Hinweis, kein Kommentar, kein nix? Egal, ich führe meinen Monolog dann mal weiter... Wink

Bis gestern musste ich noch auf die Ersatzteile bzw. neuen Kondensatoren warten und habe mich daher vorab mit dem 50µF-Doppelelko befasst.
Dazu habe ich mir einen Stelltrenntrafo geliehen und mir eine kleine Formierschaltung zusammengebaut. Mit etwas Ruhe und einem ganzen Tag frei habe ich am Donnerstag dann den Elko mit schrittweisem Hochdrehen der Spannung formiert.

Der Leckstrom lag letztendlich bei 300V am Kondensator unter 1 mA - besser ist auch kein neuer Elko. Der durfte also bleiben.

Dann konnte ich gestern am Abend noch die alten Papierwickel gegen neue Kondensatoren tauschen und einen ersten Test durchführen- erfolgreich!
Der Verstärker verstärkt wieder, wie er soll. Die im Plan am Doppelelko angegebenen Spannungen von 265V bzw. 250V liegen etwas höher bei 272V bzw. 255V. Das sehe ich aber als noch unbedenklich an und schließlich habe wir hier eine Netzspannung von 230V und nicht mehr 220V. Die Heizspannung habe ich noch gar nicht gemessen, sollte ich evtl. auch mal tun...

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Da der Koffer ja nur einen Kanal zum interne Verstärker schickt, hatte ich überlegt einen Schalter einzubauen, mit dem beide Kanäle zusammengeschaltet werden. Klingt ja schon komisch bei Stereoplatten nur einen Kanal zu hören. Besonders da es ja auch so "Extrem-Stereo" Aufnahmen gibt, bei denen die Kanäle richtig getrennt sind.
Dann fand ich beim Kramen nach Ersatz für den einen Lautsprecheranschluß (hier ein 3-pol-DIN) aber einen Stecker, bei dem 1 und 3 gebrückt waren.
Den habe ich dann einfach in die Buchse gesteckt, die für den Anschluss an einen externen Verstärker bestimmt ist. Damit sind dann ja beide Kanäle zusammengelegt und landen im Verstärker. Soll dann mal ein externer Verstärker genutzt werden, kommt der Stecker raus (muss ja eh) und damit sind die Kanäle wieder getrennt. Da muss ich also keinen zusätzlichen Schalter irgendwo einbauen. Der Stecker braucht jetzt nur noch eine Kappe oder ich vergieße die Anschlüsse, dann sieht's besser aus (falls man mal dahinter schaut...).

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Ansonsten poliere ich noch die Messingschrauben. Einige Schrauben von den äußeren Beschlägen sind aber nicht aus Messing und müssen noch erneuert werden. Im Baumarkt haben sie sowas natürlich nicht, da muss ich mal in die letzte Eisenwarenhandlung, die es im nächsten noch gibt.

Evtl. tausche ich noch die 1MOhm und 220kOhm Widerstände, die sind mit 1,3MOhm und 330kOhm etwas aus der Toleranz. Die anderen sind noch ok.

Schönes Wochenende...
Hallo

Ich hatte den auch mal.Ist doch sehr gut geworden.
Lies sich der Becher noch formieren?
Wo haste denn die Plattentellerauflage noch herbekommen?

achim

Hallo Martin,
 ich finde den Bericht sehr interessant, gerade so gründliche Instandsetzungen. Schallplatte und Tefi sind hier halt nicht so stark vertreten. Bei mit geht die Tendenz mehr und mehr weg vom Radio und hin zu Tefifon und Schallplatte. Einfach deshalb weil das Programm, analog zum TV, immer unterirdischer wird und ich kaum mehr Radio höre. Die Geräte fungieren bei mir eigentlich nur noch als Niederfrequenzverstärker für Tefi und Platte.

Gruß, 
Achim
Hallo zusammen

(21.09.2019, 16:27)Valvotek schrieb: [ -> ]Wo haste denn die Plattentellerauflage noch herbekommen?

Die hatte ich noch liegen. Nur habe ich keinen Schimmer, warum ich die liegen hatte und woher ich die habe... Huh
Aber streng genommen ist es die falsche Matte, da sie eine von den späteren Versionen des 1007 ist und damit "zu jung" für meinen Koffer.

(21.09.2019, 16:27)Valvotek schrieb: [ -> ]Lies sich der Becher noch formieren?

MaxB schrieb:Der Leckstrom lag letztendlich bei 300V am Kondensator unter 1 mA - besser ist auch kein neuer Elko. Der durfte also bleiben.

Dachte eigentlich, damit wäre das klar... aber ja, er lies sich formieren, wobei der quasi keine Formierung nötig hatte.
Die Testlampe in der Formierungsschaltung wurde innerhalb einer Sekunde dunkel und das Digi-Multi zeigte unter 1mA an.

achim schrieb:Die Geräte fungieren bei mir eigentlich nur noch als Niederfrequenzverstärker für Tefi und Platte.

Zu diesem Zweck habe ich meine Röhrenradios eigentlich auch nur, wobei ich mit ein paar davon doch regelmäßig unseren Dudelsender höre.

Jetzt fehlt mir noch ein Knopf für den Geschwindigkeitsumschalter in "Schmuddelweiß". In "Reinweiß" könnte ich einen bekommen, aber das passt nicht. Muss wohl mal eine Suchanfrage einstellen.

achim

Wenn du gar keinen kriegen solltest lässt sich sicher einer anfertigen.

Gruß,
Achim
Och nö, wo ist denn mein Beitrag hin?
Den hatte ich vor meiner Suchanfrage erstellt und jetzt ist er weg...

Also nochmal von vorne...

Heute habe ich den Patienten wieder zusammengebaut. Bis auf die Schrauben von den Scharnieren, die so furchtbar rostig waren.
Warum da nicht auch Messingschrauben verwendet wurden verstehe ich nicht. Die Beschläge sind doch (Ver)Messing(t).

Egal, dass das Gerät nicht mehr "Top" wird, war mir ja von Beginn an klar. Da waren einfach zu viele nicht mehr korrigierbare Defekte vorhanden.
Gebrochene Verschraubungslaschen, abgebrochene Frontblende, angerostete Beschläge...
Gegen sowas ist halt kein Kraut gewachsen.

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Fehlen tut jetzt noch ein "Unterlegteller" samt Schraube. Der Verstärker ist jetzt halt nur mit zwei und nicht mit drei Schrauben am Gehäuse befestig.

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Egal, die Überarbeitung hat bisher auf jeden Fall viel Spaß gemacht und da das Teil wieder läuft, hat sich der Aufwand auch gelohnt.
Einen so krassen Unterschied zwischen "Vorher" und "Nachher" hatte ich bisher auch selten.

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In der kleinen Bucht wird gerade ein solches Modell angeboten. Kaufe ich mir den jetzt als Ersatzteilieferant für meine "Umsonst-Gurke"? Angel
Sehr schön geworden! Die Widerstände solltest du noch tauschen, es sind die unzuverlässigen Vitrohms, und du hast selber schon festgestellt, dass sie fehlerhaft sind: 330 statt 220 kOhm ist nicht "ein wenig aus der Toleranz" sondern um 50 Prozent zu hoch! Und die werden nicht besser!

Ab Werk hatte das Gerät einen Kurzschlussbügel über den Signalkontakten am Tonabnehmersystem, damit beide Stereokanäle wiedergegeben werden. Den musste man entfernen, wenn man einen Stereoverstärker anschlließt. Dein gelöteter Stecker ist eine gute Alternative.

VG Stefan