Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Grundig Mandello mehrere Fehler nacheinander und auch Rauch
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Servus,
Nach längerer Betriebsdauer empfing einer der beiden Mandello auf UKW immer schlechter, mit Aussetzern und Krackeln bis hin zum Verzerren des eingestellten Senders. Das Phänomen verblieb über das gesamte UKW Band. Nahm daher das Gerät aus dem Regal auf die Werkbank, baute den Gehäusedeckel ab und schaute mir das Ganze dann bei gutem Licht an. Das Gerät eingeschaltet und nach 2 Minuten ging das Krackeln und Verzerren los, zudem Empfangsaussetzer. Diese Fehler traten nur bei UKW auf, auf den anderen Bändern und TA nicht. Habe dann zuerst die Spannungen beobachtet. Die waren alle in der Norm, die angeschlossene Radioprüfstation zeigte diese ja an. Die Endstufen konnten es also nicht sein. Nach einiger Zeit zeigte sich dann Fehler Nr.1, leichter weisser Rauch aus dem UKW Tuner quittierte das Gerät mit totalem Empfangsausfall. Also Tuner geöffnet: Verabschiedet hatte sich der Kondensator C371 (13pf), der hatte schön gekokelt und dann auch den Widerstand R306 15K schön dunkel anlaufen lassen. Gesagt, getan, aus den Beständen eine 13pf Rohrkondensator ausgemessen und einen neuen 15k eingelötet. Radio angeschaltet und funktionierte wieder, ohne Krackeln und Verzerrungen, also alles gelöst? Denkste falsch: Nach 10 Minuten (es war abends gegen 22.00) machte es dann plapp und alles stumm bis auf lauten sonoren Brumm aus beiden Lautsprechern. Also ging mein Fluchen los, nach einigen Minuten fiel mir auf, das beim Umschalten auf andere Bänder die Stereoanzeige anblieb, was naürlich nicht sein durfte. Also den Toshiba Chip vom Decoder aus der Fassung gezogen und das Brummen war schlagartig verschwunden. Messen: Die Versorgungspannung war 13,3 Volt (was viel zuviel ist, der Chip verträgt maximal 12V), Netzspannug war 242 Volt, das kleine Netzteil lieferte zuviel Spannung, da dieses vor dem Vorschalttrafo angeschlossen war (mein Fehler), umgelötet und sicherheitshalber einen 680 Ohm Widerstand parallel zum Ausgang geschaltet, die Versorgungsspannung war jetzt gesunde 9,5V. Neuen Chip eingebaut, Mandello spielte wieder, aber nur für einige Minuten, dann ging das Krackeln und Verzerren wieder los.
Also wieder wild geflucht, weitere Eingriffe auf den nächsten Tag verschoben, gestern abend dann weiter gesucht. Nach einiger Zeit beim Wackeln am Ratiofilter, wurde aus dem Krackeln und Verzerren das Radio stumm. Oh nein, Ratiofilter ausbauen beim Mandello ist totaler Stress. Was solls, die übergestülpte erste Haube abgeschraubt und angehoben, schlagartig Empfang wieder da, allerdings mit Verzerren. Oben im Kopf des Filters sitzt der 3 K Trimmer an einem Zweig des Ratiodetektors, ich die Haube wieder angeschraubt, ganz leicht festgezogen, Empfang bleibt, halbe Umdrehung mehr der beiden Befestigungsschrauben: klack, Empfang setzt aus. Der Schleifer des Trimmer kam an das Gehäuse und hatte damit Masseschluss. Das Verzerren hatte auch eine Erklärung: Reinigung und Einsprühen des Trimmer mit mehrmaligem Hin und Her Drehen (dabei hatte ich mir die Einstellung gemerkt per vorherigem Foto) liess dann auch das Verzerren verschwinden. Mal zuviel, mal zuwenig Kontakt, man muss es halt Beiden recht machen.
Nun bin ich gerade dabei den Mandello wieder zusammen zu schrauben. Und ich habe eine Unterlegscheibe zwischen den Haubenlaschen und dem Chassis gelegt, jetzt kommt die Haube nicht mehr an den Schleifer des Trimmers.

Inzwischen steht der Mandello wieder im Regal und spielt munter auf UKW.
Hallo und Danke für den Bericht, sowas gefällt mir ! Zeitfehler sind neben "Toleranzfehlern" (geht grad so, beim nächsten mal nicht mehr) die schwierigsten, da muß die Schaltung garnicht sehr kompliziert sein.
Super, da freut man sich wenns gelöst ist,

Gruß Ingo
Prima gelöst Volker, da kommt der Fachmann durch.... Smiley14

Könnte es sein das im Filter ein Pappeeinsatz war???
Servus,
Ich habe darin keinen gefunden, würde aber Sinn machen, diese Grundig Filter sind ja 2 übereinander gestülpte Alu-Becher. Den Äusseren kannst du nach lösen der Befestigungsschrauben abziehen, den Inneren kannst du nur nach auslöten des Filters demontieren. So ein Pappisolator würde im Kopf über dem Trimmerpoti  sehr nützlich sein. Ich habe mal mit der Schieblehre nachgemessen, die freie Luft zwischen der Innenseite des äusseren Blechfilters und der zentralen Lamelle des Trimmers beträgt ca. 0,5 bis 0,55 mm, das ist wahrlich nicht viel. Bei mir hatte der äussere Blechfilter im Kopfbereich auch eine leichte Verbeulung, die ich vor Endmontage mit einem Holzkeil nach aussen gedrückt habe. Mit den montierten zusätzlich Unterlegscheiben zwischen den Laschen des Innenbechers und des Aussenbechers liege ich jetzt aber im sicheren Bereich. Über dem Loch des Trimmers habe ich jetzt noch Stück Klebeband aufgepeppt, so kommt kein Staub mehr in diesen Bereich.