02.11.2019, 01:38
Hallo,
nur ganz kurz (...jedenfall verhältnismäßig kurz): Ein kleines Projekt von mir von vor ca. 10 Jahren, heute mal wiederbelebt, der Plan war damals und heute ^^, die hochauflösenden Bildröhren von alten Rechnermonitoren, die zu hunderttausenden weggeschmissen werden, für Fernsehexperimente zu nutzen.
Problem: Andere Auflösungen, andere Horizontalfrequenzen zwingen zur Umgestaltung der Zeilenendstufe. Die Ankopplung der Vertikalablenkstufe und sonstigen Bildröhrenversorgungen ist dagegen absolut unkritisch möglich, natürlich sind geringe Änderungen in der Vertikalablenkung nötig, Anpassung von Amplitude...Linearität etc. Die Versorgungsspannungnen der Bildröhre haben in diesem Fall 1:1 gepaßt.
Der Umbau der Zeilenendstufe ist da schon viel schwieriger gewesen, am erfolgreichsten war die Wiederverwendung des Zeilentrafos aus dem Monitor, das ist aber nicht zwingend ! Es ging auch mit 2 parallel geschalteten Zeilentrafos vom TV-chassis, dann aber mit deutlich geringerer Betriebsspannung. Die sehr geringe Induktivität des Ablenksystems (horizontal) zwingt zur externen, einstellbaren Betriebsspannungsversorgung, um nicht zu weit abzulenken. Es bestehen noch Defizite in der horizontalen Linearität, was mit der niedrigen Betriebsspannung und den damit hohen Strömen im Transistor zu tun haben kann. Eine O/W-Korrektur kann bei diesem Chassis nachgerüstet werden, dann muß aber auch die Endstufe auf Diodenmodulator umgebaut werden, was auch nochmal ne Aufgabe ist.
Es wurde also der Zeilentrafo aus dem Bildröhrenspendermonitor in ein vorhandenes TV-chassis eingepflanzt und auch am Ablenkkreis einige Kondensatoren und Spulen geändert. Im beschriebenen Fall genügte eine Betriebsspannung von 45V (TV-Chassis: 130V) um ausreichend Ablenkung und Hochspannung zu erzeugen. Alles wie immer mit gewisser Vorsicht und nur experimentell durchzuführen! Man muß erkennen, wenn die Spannung für den Ablenkkreis zu hoch wird, dann fängt es an, laut zu "schnurzen", weil der Zeilentrafo in Sättigung geht und damit die Arbeitsinduktivität zu klein wird, das ist mit starken Stromspitzen gekoppelt, die den Endtransistor gefährden... wobei man die heute hinterhergeschmissen bekommt, siehe POLLIN-Preise. Man kann also heute für praktisch nichts mit Sachen experimentieren, die zu "meiner (Lehr-, Sturm- und Drang-)Zeit quasi "undenkbar" waren, wegen der Bauteilpreise (100,- OstM für einen BU208=SU160, von nicht verfügbaren Farbbildröhren mal ganz zu schweigen... Das ist deshalb schon irgendwie cool, denn die Begeisterung ist im Vgl. zu zu 1987 unverändert vorhanden ^^ ...
Ergebnis ist ein sehr schönes Bild, weil die Bildpunktanzahl so hoch ist, daß es an Linien und Übergängen nicht zu Farbrändern und Stufenbildung an schrägen Linien kommen kann. Die Farbbildröhre verhält sich dadurch wie eine Schwarzweißbildröhre, man hat auch bei kleinen Betrachtungsabständen einfach ein tolles Bild, auf den ersten Fotos kommt das viell. noch nicht so ganz rüber, aber wenn man etwas hineinzoomt, sieht man vielleicht, was ich meine. Die Hochspannung braucht bei diesem TV-Betrieb u.U. auch nicht so hoch sein, da die volle Auflösung und Fokussierung nicht gebraucht wird.
Der Aufbau
[attachment=68585]
Nahaufnahme mit implantiertem, geänderten Zeilentrafo und einigen parallelen Kondensatoren im Ablenkkreis
[attachment=68586]
Gesamtbildeindruck, noch gewisse Geometriedefizite, ist auch sonst noch nicht optimal eingestellt alles
[attachment=68587]
Nahaufnahme des Bildes, wenn man heranzoomt, erkennt man die Bildpunkte, die Zeilen stehen noch etwas paarig, aber je Zeile sind in Y-Richtung mehrere Farbtripel verfügbar, was bei normalen Farbbildröhren ggf. nicht der Fall ist, jedenfalls sieht man bei Nahansicht da u.U. keine schöne weiße Linie mehr, hier schon !
[attachment=68588]
Ich hatte einfach heute mal bissel Zeit und Lust dafür und wollte Euch das Ergebnis nicht vorenthalten. Die nächste Zeit komm ich viell dazu, das noch zu perfektionieren, es war damals auch erstmal nur ne "Machbarkeitsstudie", also ein Anfang, den ich heute mal hervorgekramt hatte.
Gruß Ingo
nur ganz kurz (...jedenfall verhältnismäßig kurz): Ein kleines Projekt von mir von vor ca. 10 Jahren, heute mal wiederbelebt, der Plan war damals und heute ^^, die hochauflösenden Bildröhren von alten Rechnermonitoren, die zu hunderttausenden weggeschmissen werden, für Fernsehexperimente zu nutzen.
Problem: Andere Auflösungen, andere Horizontalfrequenzen zwingen zur Umgestaltung der Zeilenendstufe. Die Ankopplung der Vertikalablenkstufe und sonstigen Bildröhrenversorgungen ist dagegen absolut unkritisch möglich, natürlich sind geringe Änderungen in der Vertikalablenkung nötig, Anpassung von Amplitude...Linearität etc. Die Versorgungsspannungnen der Bildröhre haben in diesem Fall 1:1 gepaßt.
Der Umbau der Zeilenendstufe ist da schon viel schwieriger gewesen, am erfolgreichsten war die Wiederverwendung des Zeilentrafos aus dem Monitor, das ist aber nicht zwingend ! Es ging auch mit 2 parallel geschalteten Zeilentrafos vom TV-chassis, dann aber mit deutlich geringerer Betriebsspannung. Die sehr geringe Induktivität des Ablenksystems (horizontal) zwingt zur externen, einstellbaren Betriebsspannungsversorgung, um nicht zu weit abzulenken. Es bestehen noch Defizite in der horizontalen Linearität, was mit der niedrigen Betriebsspannung und den damit hohen Strömen im Transistor zu tun haben kann. Eine O/W-Korrektur kann bei diesem Chassis nachgerüstet werden, dann muß aber auch die Endstufe auf Diodenmodulator umgebaut werden, was auch nochmal ne Aufgabe ist.
Es wurde also der Zeilentrafo aus dem Bildröhrenspendermonitor in ein vorhandenes TV-chassis eingepflanzt und auch am Ablenkkreis einige Kondensatoren und Spulen geändert. Im beschriebenen Fall genügte eine Betriebsspannung von 45V (TV-Chassis: 130V) um ausreichend Ablenkung und Hochspannung zu erzeugen. Alles wie immer mit gewisser Vorsicht und nur experimentell durchzuführen! Man muß erkennen, wenn die Spannung für den Ablenkkreis zu hoch wird, dann fängt es an, laut zu "schnurzen", weil der Zeilentrafo in Sättigung geht und damit die Arbeitsinduktivität zu klein wird, das ist mit starken Stromspitzen gekoppelt, die den Endtransistor gefährden... wobei man die heute hinterhergeschmissen bekommt, siehe POLLIN-Preise. Man kann also heute für praktisch nichts mit Sachen experimentieren, die zu "meiner (Lehr-, Sturm- und Drang-)Zeit quasi "undenkbar" waren, wegen der Bauteilpreise (100,- OstM für einen BU208=SU160, von nicht verfügbaren Farbbildröhren mal ganz zu schweigen... Das ist deshalb schon irgendwie cool, denn die Begeisterung ist im Vgl. zu zu 1987 unverändert vorhanden ^^ ...
Ergebnis ist ein sehr schönes Bild, weil die Bildpunktanzahl so hoch ist, daß es an Linien und Übergängen nicht zu Farbrändern und Stufenbildung an schrägen Linien kommen kann. Die Farbbildröhre verhält sich dadurch wie eine Schwarzweißbildröhre, man hat auch bei kleinen Betrachtungsabständen einfach ein tolles Bild, auf den ersten Fotos kommt das viell. noch nicht so ganz rüber, aber wenn man etwas hineinzoomt, sieht man vielleicht, was ich meine. Die Hochspannung braucht bei diesem TV-Betrieb u.U. auch nicht so hoch sein, da die volle Auflösung und Fokussierung nicht gebraucht wird.
Der Aufbau
[attachment=68585]
Nahaufnahme mit implantiertem, geänderten Zeilentrafo und einigen parallelen Kondensatoren im Ablenkkreis
[attachment=68586]
Gesamtbildeindruck, noch gewisse Geometriedefizite, ist auch sonst noch nicht optimal eingestellt alles
[attachment=68587]
Nahaufnahme des Bildes, wenn man heranzoomt, erkennt man die Bildpunkte, die Zeilen stehen noch etwas paarig, aber je Zeile sind in Y-Richtung mehrere Farbtripel verfügbar, was bei normalen Farbbildröhren ggf. nicht der Fall ist, jedenfalls sieht man bei Nahansicht da u.U. keine schöne weiße Linie mehr, hier schon !
[attachment=68588]
Ich hatte einfach heute mal bissel Zeit und Lust dafür und wollte Euch das Ergebnis nicht vorenthalten. Die nächste Zeit komm ich viell dazu, das noch zu perfektionieren, es war damals auch erstmal nur ne "Machbarkeitsstudie", also ein Anfang, den ich heute mal hervorgekramt hatte.
Gruß Ingo