Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Digitale Kurzwelle - DRM und Multinorm-Radios
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Im Jahr 2004/05 waren die Karten für Radiochiphersteller noch anders gemischt. Eine englische Firma mit Namen Radioscape stellte DAB Empfangsmodule für den weltweiten Markt her und kündigte an, ein erstes Multinormmodul für die digitale Kurzwelle (DRM), die analoge LW-KW (AM), UKW und DAB zu veröffentlichen.  Dieses Modul war das RS 500.

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Zur IFA05 konnte man das Modul in Berlin begutachten, nach weiteren Verzögerungen wegen technischer Probleme sollten im Folgejahr großflächig Multinormradios mit DRM verfügbar sein. .... Daraus wurde nichts! Zwar gab es immer wieder Ankündigungen und Prototypvorstellungen verschiedener Radiohersteller, aber wirklich zu kaufen waren die Geräte (mit zum Teil langen Lieferzeiten) erst viel viel später. Andere Chip- und Modulhersteller (zum Beispiel Frontier Silicon) konnten Empfangsmodule dabei immer preiswerter herstellen und so stand die Firma Radiosape bald vor ernsthaften finanziellen Problemen. DRM, eigentlich schon gescheitert, hat in der Industrie in Europa niemanden mehr interessiert. Radioscape konnte mit einer Finanzspritze gerettet werden, konzentriert sich im Bereich Digitalrundfunk auf andere Produkte (https://www.factumradioscape.com/)

Dennoch war das RS500-Modul eine ganze Zeit lang wegweisend. Zu "Spitzenzeiten" war es in weit mehr als 75% aller am Markt irgendwie angekündigten und auch zu bekommenden Empfänger verbaut. Dem Morphy-Richards, den ganzen Himalaya-Geräten und natürlich auch in einem Gerät einer deutschen Firma, der ersten Version des Multyradio der Firma Technisat.

Schaut man sich das Kurzdatenblatt an, so bot das Modul seinerzeit auch dem normalen Bastler viel Potenzial zum Experimentieren :
http://www.ok1mjo.com/all/ostatni/t-dab_...asheet.pdf

Mit dem Leak der Softwarewerkzeuge für das Modul rund um die 10er Jahre, wurden die RS500-Empfänger nochmal "beliebt". Es gab einen Haufen Experimente dem Modul per Software das DAB plus, also den erweiterten DRM-Audiocodec mit größeren Bitraten beizubringen. Ein sehr schwieriges Unterfangen, da der DSP auf dem Modul doch rechentechnisch sehr schwach bestückt war. Erfolgreicher waren die Versionen mit Software- und(!) Hardwareumbau. Der für DAB+ genutzte Audiocodec lief dabei auf einem eigenen "Hilfs-DSP" und die Daten wurden vom Modul nur weitergereicht.

In einer losen Reihenfolgen sollen hier alle DRM-Radios dieser Zeit vorgestellt werden.

1. Technisat Multyradio

Im Jahr 2008 machte Technisat eine Ankündigung, ein Radio auf dem Markt zu werfen, bei dem weder der Frequenzbereich noch die Sendenorm eine Rolle spielen würde! Das Radio sucht sich einfach alle Sender die es gibt und legt diese in eine Senderliste ab. Der Nutzer braucht nur noch technologieneutral aus der Senderliste auswählen und hören. Eigentlich eine tolle Idee. Eingesetzt wurde natürlich das RS 500 Modul von Radioscape.

Hier die Werbung aus Q4/08 (mit Erlaubnis von Technisat)

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Der Preis lag anfangs bei ungefähr 450 Euro!
Dafür erhielt man einen schön anzusehenden Karton, wie diesen:

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Darin ein Aufstellständer aus Metall und ein wuchtiges im "Colani-Design" ? gehaltene Gerät:

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Ein schweres Netzteil, für den Empfang wichtig: kein Schaltnetzteil und zusätzlich abgesetzt.

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Hat man sich bei dem Netzteil auch wegen des Stromhungers des RS-500 noch Mühe gegeben, so sah dies bei der Antenne für UKW, DAB und  Kurzwelle (Analog+DRM) schon anders aus!

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Ja mehr gab es für diese Bänder nicht! 150cm Draht mit Winkel-F-Stecker. Keine richtige Teleskopantenne oder ähnliches... nur eine Wurfantenne!

Für die LW und MW hat man sich wieder mehr Mühe gegeben, hier gab es eine abgestimmte und vom RS-500 angesteuerte abnehmbare Ferritantenne.

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Leider war dieses Antennenmodul mit einem relativ kurzem 20-30cm Kabel verbunden, kein Stecker an der Geräterückseite.
Dennoch brachte es dieses Antennenmodul, nach ein paar SW-Updates, später auf sehr guten Radioempfang.

Größter Murks war aber die Positionierung des RS-500 mit seinem F-Stecker! Das konnte man natürlich auch mit einem Softwareupdate nicht mehr fixen!

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Hier eine richtige Antenne für KW anzubringen, so das das Radio auch noch in den Metallständer passt ist eine Geduldsprobe! Man hätte wenigstens die F-Buchse um 90°-gewinkelt anbringen können. Von einer Möglichkeit zwischen mehreren Antennen, für KW, UKW und DAB umschalten zu können, träumt man ohne Eingriff ins Gerät lange!

Blicken wir mal unter die Haube:

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Viel Kunststoff, zwei kleine Lautsprecher, das Herzstück das RS-500 mit nur wenig Außenbeschaltung!

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Obwohl "Made in Germany" auf der OVP steht, sieht alles sehr nach Referenzimplementierung von Radioscape aus. Das "Made in Germany" hätte man vielleicht eher in "Designstudie aus Germany" umbenennen sollen.  Ein 7805 für eine Versorgungsspannung und ein TDA7297 (2x15W) dranzuklatschen ist wirklich keine Ingenieurskunst auf die man in Deutschland stolz sein müsste.

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Der Kaltstart zeigt,

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nichtmal bei der Software hatte Technisat noch großartig eine Arbeit geleistet.

Die Menüsprache ist in Deutsch verfügbar, das kann das RS 500 aber von sich aus.

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Die Sendersuche kann automatisch (über alle Bänder, über ein Band), genauso auch manuell erfolgen. In der frühen SW-Version sprang man bei jeder manuellen Sendersuche (im AM/DRM-Bereich) immer auf 150 kHz zurück und durfte bis zur Zielfrequenz hochkurbeln. Das "Schwungrad" hatte erst mit einer viel späteren SW-Version ein wirklich gut funktionierendes geschwindigkeitsabhängiges Tuning. In den späteren Softwareversionen war mit einmal Schwung  ein Sprung von 150kHz bis auf das Ende der Kurzwelle möglich. So machte Abstimmung Spaß, leider viel zu spät für die vielen Testberichte, die wegen der "furchtbaren" Bedienung das Gerätes deshalb in der Luft zerreißen.

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Wie allen RS-500 Empfängern, so mangelte es dem Gerät bei den frühen SW-Versionen nicht nur in der Bedienung, auch der Empfindlichkeit ließ ziemlich zu wünschen übrig. So machten die Geräte allesamt in den Testberichten keine gute Figur bei DRM! Für potentielle Käufer noch mehr ein Grund DRM den Rücken zu kehren. Erst langsam und mit viel Kraft und Mühe auch aus dem Privatbereich wurden die RS-500 Module zu wirklich brauchbaren Weltempfängern, bei dem auch DRM stabil dekodiert werden kann. Wie oben schon erwähnt ist auch DAB+ heute kein unüberwindbarer Sendestandard mehr. Für die DRM-Sender, die DRM-Geräteindustrie und allgemein für die Kurzwelle ist das aber nicht mehr von Bedeutung! Trotz des vielen Kunststoffes und den beiden kleinen Lautsprechern kann das Radio einen halbwegs beachtlichen Klang entwickeln. Natürlich immer unter dem Hintergedanken das es sich um ein Kofferradio und keine HiFi-Anlage handelt.

Gruß Bernhard

... wird fortgesetzt...
Schade jetzt hast Du mir die Vorstellung des Gerätes vorweg genommen. Ich hàtte wahrscheinlich auch nicht soviele Informationen dazu gehabt. Ich der Werbung steht ja das das Gerät eine interne Teleskopantenne haben soll. Ich habe bei meinem Gerät weder innen noch außen eine solche Antenne gefunden. Auf deinen Bildern ist auch nichts zu sehen und ūber den F-Stecker gehen wirklich alle Frequenzbänder. Man kann in den Einstellungen auch die LW und MW Bänder zuschalten und die Ferritantenne abschalten. In der BDA steht sinngemäß das man die Antennen dann selbst fūr den jeweiligen Frequenzband schalten soll!

Hast du einen Umrūstsatz oder wenigstens eine neue Software fūr das Gerät? Auf UKW hat das Gerät nämlich einen Empfang wie das Revo vor der Modifikation, nicht ganz so schlimm, aber doch hörbar.

Otto.
Hallo Bernhard,

hast du denn noch eines der letzten Firmwareupdates für dieses Gerät ?
Die Himalaya Geräte sehe ja eigentlich fast identisch aus. Diese können aber DAB+. hast du da Informationen ?
Zumindest war das meine letzte Information. Aber an einem Firmwarupdate wäre ich schon interessiert. Könnte nämlich evtl. so ein Radio bekommen.

Tino
Hallo Tino,

nach Durchsicht meines Bandarchivs kann ich bestätigen das ich die Firmwareupdates für das RS-500, sowie die ganze Entwicklungsumgebung habe.
Auch den passenden Programmieradapter habe ich noch. Otto hatte bereits angefragt damit er sein Gerät updaten kann. Da ich nur einen Programmieradapter habe, müsstet Ihr dann untereinander Soft+Hardware austauschen und zuschicken.
Zu den Himalaya Geräten, nein auch die können nur DAB und kein DAB+. DAB+ müsste per Software und Hilfs-DSP nachgerüstet werden, aber ob sich der Aufwand lohnt? Einen eigenen DAB/DAB+ Sender bekommt man heute ja für 10-20 Euro. Da erstellt man dann einen eigenen Multiplex (oder mehrere) zusammen und besendet die Oldtimer, das geht viel einfacher als eine Gerätemodifikation. Vor 5 Jahren sah die Situation vielleicht noch anders aus, da war ein HW-Update leichter zu realisieren.

Gruß
Bernhard
Nach Bernhardts DRM Empfang von gestern habe ich mal ein weiteres altes DRM Radio ausgekramt und wieder in Betrieb genommen. Ich denke das Radio passt hier gut rein. Es hat den selben Empfängerschaltkreis wie das Technisat weiter oben.

Hier die Daten.

- DRM Radio
- DAB Radio- Band 3 & L Band
- RDS Sendersuche
- AM, LW, MW, SW
- FM Radio
- EPG
- Timer Aufnahme
- SD-Kartenslot
- MP3/iPod Anschluss
- 4W RMS Ausgangsleistung in Hifi Qualität
- Alarmfunktionen: Radio oder Alarm Sound
- 2-farbiges Vollgrafikdisplay
- Line Out Anschluss
- Kopfhörer Anschluss
- Stromversorgung über mitgeliefertes Steckernetzteil 9V 1500 mA
- Abmessungen: 300(b)x113(t)x160(h)mm
- Gewicht (ca.): 1527g

Ein paar Bilder.

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Das Radio ist sehr stromhungrig, die Signalprozessoren waren damals eben noch so. Ein Großteil wird über die Linearregler verheizt und in der dicken übertriebenen Audioendstufe gebraucht. Jemand hat mal versucht das Radio mit für Empfänger eigentlich ungünstigen Schaltreglern zu zügeln und es auf Batteriebetrieb umgestellt. Man kann den Umbau nachlesen. https://www.funkamateur.de/tl_files/down..._27024.pdf

Ich habe mit dem Programmieradapter von Bernhardt nun auch die Software auf allen Geräten umgeflasht. Das hat zu einer merkbaren Anhebung der Signalempfindlichkeit geführt! Wenn es interessiert kann ich ein Vergleich verschiedener Softwareversionen machen. Einen DAB+ Umbau habe ich noch nicht vorgenommen, werde ich auch nicht. Ich habe einen eigenen DAB Sender, das reicht aus. 

Zu meinen Empfangsergebnissen. Ich bekommen Radio Rumänien auf dem Balkon mit der Original-Stabantenne sehr gut und störungsfrei, aussetzerfrei rein. Bis nach Afrika ins Tropenband komme ich nicht. Aber die AM-Empfänge sind dennoch alle ganz brauchbar. Mit einem DE32 Koppler über Krokoklemme bekommt das Radio nochmal einen enormen Empfindlichkeitszuwachs. Die Vorselektion ist halt soo das alles ab 2.3 MHz bis DAB über die Teleskopantenne kommt. MW und LW gehen über Varicapselektion auf Ferritstab. Hier ist schon ab Werk alles gut. Ich denke Bernhardt wird wie für meinen Rivo G2 Heritage einen Umbausatz haben um daraus wieder einen DX-Empfänger zu machen?

Otto
Hallo,

da es in den letzten Wochen schon mal Anfragen zum Update der Firmware des RS 500 kam und Otto nicht in die Puschen kommt mit einem Vergleichsvideo Tongue, hier mal ein Video von meiner Platte. Zu sehen ist was man an dem vermurksten RS500-Modul mit dem SDK rein in Software noch retten kann.

Das alles ist mit der "normalen" Wurfantenne empfangen, alles innerhalb einer DRM-Sendung.




Ich denke der Unterschied in der Emfangsleistung zwischen den Firmwares ist doch deutlich erkennbar?

Gruß
Bernhard
Leider hat OttoBerger noch nicht auf meine Mail reagiert. Laut Profil war er seit einem Monat nicht mehr hier online. Hoffentlich hat das keinen ernsten Grund.
(20.05.2020, 16:09)Bernhard45 schrieb: [ -> ]Hallo,

da es in den letzten Wochen schon mal Anfragen zum Update der Firmware des RS 500 kam und Otto nicht in die Puschen kommt mit einem Vergleichsvideo Tongue, hier mal ein Video von meiner Platte. Zu sehen ist was man an dem vermurksten RS500-Modul mit dem SDK rein in Software noch retten kann.

Das alles ist mit der "normalen" Wurfantenne empfangen, alles innerhalb einer DRM-Sendung.




Ich denke der Unterschied in der Emfangsleistung zwischen den Firmwares ist doch deutlich erkennbar?

Gruß
Bernhard



Während die RS-500 Module so Ihre Softwareprobleme haben, hat das Technisat Multyradio noch weitere Designschwächen und scheint generell etwas EMV-anfällig zu sein. Aus der Erinnerung gibt es zum Beispiel noch folgende Probleme:

Die "verklemmte" Lautstärkenregelung! 

Irgendwann passiert es, dann sitzt das Radio (bei mir in der lautesten) Lautstärkeeinstellung fest und die Lautstärke lässt sich nicht mehr über die beiden Fronttasten regeln! Ein Softwareproblem? Nein diesmal ist es die Hardware! Grundsätzlich besteht die Möglichkeit die NF digital (für einen nachgeschalteten Audio-DAC) oder analog am Modul auszugeben. Über die Firmware des RS-500 Moduls könnte man die Lautstärke des Analogausgangs regeln, im Technisat wird davon aber kein Gebrauch gemacht, die Audiolautstärke des Moduls ist in der FW "festgenagelt", kann aber über das versteckte Engineering Menü dann doch noch geändert werden.

Wie funktioniert der NF-Teil im Multyradio? Man nimmt die analoge NF (2-kanalig) des RS-500 und leitet diese über ein zusätzliches digitales Lautstärke-Poti-IC, siehe Bild.

[attachment=76169] [attachment=76170]

Dieses IC mit 2-Kanal-Poti kann digital über I2C von einer Haupt- oder Front-CPU angesteuert werden, wird es aber nicht. Das IC bietet auch die Möglichkeit, die Lautstärkeeinstellung über zwei Hoch/Runter-Taster gegen Masse geschaltet zu realisieren. Dabei sind zwei! unterschiedliche Schaltszenarien möglich. Diese Schaltszenarien werden über einen Pin zur Bootzeit des ICs festgelegt. Schaltszenario 1 bei High-Pegel, Szenario 2 bei Low-Pegel.  Ich weiß nicht mehr genau welcher Pin es war, kann man aus dem Datenblatt des ICs ablesen. Blöd nur das dieser Pin bei meinen Technisatgeräten in der Luft hängt und auf kein Potential festgelegt ist. KopfWand  So passiert es durch Einstrahlung von HF oder anderen Schaltimpulsen genau zur Bootzeit des ICs, dass dieser Pin dann ein High-Pegel führt, und ein Schaltszenario gewählt wird, welches nicht zum Radio passt! Blöd das dieser Zustand im IC behalten wird, auch bei Systemneustart und erst wieder zurückspringt, wenn der Schaltpin des ICs klar! auf Massepotential liegt! Das passiert aber nur, wenn man dies mit einem "Starthilfekabel" bei auseinandergebautem Radio nachhilft. Solange der Pin auf der Platine in der Luft hängt, wartet man vergeblich das sich das Radio von selbst "repariert"! 


Ein anderes bekanntes und oftmals auftretendes Problem ist die interne Antennenumschaltung zwischen Ferritantenne und HF-Anschluß. Allerdings scheint dies wiederum ein Softwareproblem früher FW oder ein FW + HW zu sein. Symptom: Es fällt ein Frequenzband aus. Bleibt DAB oder UKW ohne Empfang, dann hängt die Ferrit-Antenne am ADC. Andersrum kann es passieren das der HF-Anschluß auf die LW/MW gelegt wird. Dann hat man LW/MW-Empfang (analog wie digital) nur mit externer Antenne! Die Umschaltung der Antenne kann manuell übersteuert werden, allerdings scheint die manuelle Übersteuerung ebenso nicht immer zu funktionieren, speziell wenn das Modul am HF-Anschluß mal an einer großen Außenantenne hing und zuviel HF gesehen hat, was sehr leicht passiert. Dann hat man nicht nur viele Geistersignale auf den Bändern, sondern auch eine sehr eigenlebige Antennenumschaltung, die auch durch Werkseinstellung nicht zurückzusetzen ist. Erst ein mehrtägiges stomloses lagern hat die Module/Radios bei mir bisher wieder "zurückgesetzt". Mit höheren FW-Versionen wird das Problem aber gefühlt weniger und gefühlt hat das Richard Morphy Radio und der RS-500 Himalaya weniger damit zu kämpfen als die Technisat-Radios. Das kann an den "moderneren" FWs des RS-500 liegen (ob Custom oder Common-Teil ist mir unbekannt), diese Firmen hatten ja deutlich häufiger gepatched FW auf Ihren Seiten veröffentlicht, als Technisat. Aus der Erinnerung heraus gab es beim Technisat nur eine offizielle mickrige Aktualisierung, während neuere FW-Versionen lediglich (von Privatleuten) aus den Firmwares für die Richard Morphy und Himalaya-Geräte abgeleitet wurden. Also Übernahme des Customteils des Technisat in die anderen Firmwares.

Das Technisat Multyradio hatte noch zig andere Macken, aber diese eben genannten sind mir noch in der Erinnerung!

Da DRM zu der Zeit des Markteintritts dieser Radios schon für tot erklärt war, erste Mustergeräte in Testberichten zerrissen wurden und somit sämtliche Käuferschichten weggebrochen waren, Radioscape zudem fast pleite war (andere Firmen konnten zu der Zeit besser und billiger), hat man sicher auch nicht mehr viel Arbeit in diese Radios reingesteckt. Leider...

Gruß
Bernhard
Ich war gestern bei einer Haushaltsauflösung und hab ein paar schöne Dinge erworben (alte Mikrofone und Kapseln) und auch einen kaputten Weltempfänger. Da ich mit meinem Technisat Mulityradio nicht weiterkomme (hab Otto heute noch mal angeschrieben), hab ich mir gestern das kaputte Sony ICF-2001D Air angesehen. Es war mausetot, obwohl Spannung auf allen Platinen anlag. Aber keine Anzeige, kein Ton, kein Knacken. Um es kurz zu machen: Es läuft wieder. Und wie! Der Empfang ist erstklassig selbst mit Zimmerantenne. Mit meiner Mini Whip phantastisch! Leider ohne DRM. ;-)

[attachment=76258]
...dann wäre es bestimmt interessant, wenn du und den Fehler verrätst.
Hallo Matthias (? so war doch dein Name?),

ich rufe Otto die Tage mal an, kann aber sein das er bei seinem Sohn an der Ostsee segeln ist. Gerade wegen Corona haben wohl viele Leute erst begriffen was Freiheit (zu sein wo man will, tun was man will) bedeutet und wie wichtig dieser "Luxus" ist und wie schnell Staaten sich die Freiheit nehmen, anderen die Freiheit zu nehmen!  Thumbs_down Auch ist halt nicht immer jeder Nutzer im Forum aktiv, manche haben ihre On/Off-Zeit vom Forum und auch andere Hobbies. Einmal Offline und nicht für jeden da sein zu können ist ein Luxus den ich sehr gut nachvollziehen kann!

Gruß
Bernhard
Hallo Matthias,

habe Otto telefonisch erreicht, er ist tatsächlich auf der Ostsee unterwegs und offline. Er kontaktiert Dich alsbald möglich, habe gesagt das es von meiner Seite in Ordnung geht dir alles zuzuschicken. Wenn Du fertig bist, dann Mail an mich und ich sende Dir die Adresse für den Rückversand. Es eilt aber nicht, wahrscheinlich komme ich sowieso nicht mehr dazu mit diesen Radios was zu machen.

Gruß
Bernhard
(31.05.2020, 17:50)Bernhard45 schrieb: [ -> ]Hallo Matthias,

habe Otto telefonisch erreicht, er ist tatsächlich auf der Ostsee unterwegs und offline. Er kontaktiert Dich alsbald möglich, habe gesagt das es von meiner Seite in Ordnung geht dir alles zuzuschicken. Wenn Du fertig bist, dann Mail an mich und ich sende Dir die Adresse für den Rückversand. Es eilt aber nicht, wahrscheinlich komme ich sowieso nicht mehr dazu mit diesen Radios was zu machen.

Gruß
Bernhard

Hallo Bernhard,

vielen Dank, das ist ja eine gute Nachricht. Eine Segeltour auf der Ostsee, super. Da bin ich echt neidisch.

Allen ein frohes Pfingstfest!
Matthias

PS: 
Den Fehler beim Sony konnte ich nicht lokalisieren. Sowohl mit Batterien als auch mit Netzteil hatten alle Platinen ihre Betriebsspannung und dennoch blieben alle Anzeigen aus und es war nix zu hören. Dann setzte ich irgendwann nur die beiden Stütz-Batterien ein und sah, dass die Uhr loslief. Und dann ging plötzlich alles und ich konnte das Radio wieder zusammenbauen. Inzwischen sehe ich "Fehler 3" im Display im Netzbetrieb. Laut Forum ist das ein Kontaktproblem, die Versorgungsspannung fehlt. Das lässt sich wohl leicht lösen, indem man die Kontakte zwischen Batteriefach und den Platinen mit Kabeln verbindet, die man einlötet.
Mal wieder ein Update. Von Otto habe ich noch nichts gehört, aber zwischenzeitlich gab es für kleines Geld bei eBay mal wieder ein Multyradio. Das ist inzwischen da und obwohl es lt. Seriennummer älter als mein bisheriges ist und lt. Menü die gleichen Softwareversionen (alle Module) hat, empfängt es deutlich besser.

Besser bedeutet, das alte Multyradio empfängt die Rumänen (RRI) auf 6090, 7315 und 9620 kHz nahezu überhaupt nicht, das neue Multyradio hingegen empfängt mit der gleichen Antenne und dem gleichen Netzteil die 6090 und 7315 gestern und heute stundenlang ohne Aussetzer, die 9620 mit wenigen Aussetzern. Ich wußte garnicht, dass DRM so gut funktionieren kann! Die 6090 kHz heute ab 20:00 Uhr war damit sogar lange vor Sonnenuntergang gut empfangbar - ohne einen einzigen Aussetzer! Krass! Für kurze Momente kommt sogar hin und wieder der Franzose (RFI) auf der 3965 kHz rein. Den empfangen nicht einmal mein SDRplay (RSP1A) oder mein umgebautes Sangean ATS-909A mit Dream.

Vor dem Fenster habe ich übrigens nur eine kleine MiniWhip-Antenne für 23€ (mitten in Berlin in einem Mietshaus 4m über dem Boden in einem Innenhof). Keine guten Empfangsbedingungen. Daher wunderte ich mich bisher auch nicht, dass mein altes Multyradio DRM kaum empfangen konnte. Dafür ist die Überraschung nun um so größer.

Ich habe mal in der Bucht DRM-Radio eingegeben, da kam alles mögliche. Bei Multyradio kam alles neue, nur nix altes.
Gibt es überhaupt gebrauchte DRM-Radios zu einem vernünftigen Preis, denn wenn ich die Empfangseigenschaften aus dem Jutuub sehe bzw. höre, ist das doch echt eine Alternative. Die Sender die es dann noch aussenden, sollten doch mit einem Empfangsbericht belohnt und gleichzeitig ermuntert werden, die Sache zu fördern Smiley34 
Oder hat wer hier ein Gerät und will es los werden?

Das Video ist doch frisch, oder? (Kenne mich im DRM-Hörerfahrplan nicht aus)
Hallo Pitter,

einen DRM-Sendeplan gibt es u.a. hier https://www.drm.org/what-can-i-hear/broa...chedule-2/ .

Gebrauchte DRM-Radios (auch die RS-500 Teile!) werden unter Sammlern mit diesem Schwerpunkt teilweise wieder zu Neupreisen gehandelt. Sicher auch weil es heutzutage einfach ist, selbst ein DRM-Signal am PC zu erzeugen und so kann man DRM mal auf Herz und Nieren prüfen. Etwas was zur Hochzeit von DRM wegen fehlender Geräte kaum machbar war und man immer mit diesen 12-kHz DRM-Mischern ein Analogradio modifizieren musste und dann auch noch einen PC zur Dekodierung brauchte.

Also wenn der Verkäufer weiß was er da hat und was man damit heute anstellen kann, werden Preise um 100, 200, 300 … Euro, je nach Modell durchaus verlangt, aber auch bezahlt. Wenn man Glück hat, weiß der Verkäufer nichts vom DRM-Gerät und seiner Seltenheit und will das Gerät einfach loswerden bevor es in den Müll geht. Die Geräte können ja standardmäßig meist nur DAB und das wird ja nicht mehr gesendet. Alltagswert für den normalen Radiohörer also fast bei 0, manchmal werden diese Geräte deswegen auch als defekt verkauft - kommt halt bei DAB kein Ton raus. Solche Angebote erhält man dann aber nicht mit Suchbegriffen wie "DRM oder Digital Radio Mondial", eher einfach nur unter "Digitalradio" suchen und die vielen Ergebnisse durchwühlen. So kann man mit viel Glück hier auf DRM-Geräte oder aber solche (in Europa) Exoten wie HD-Radios stoßen. Solche Angebote sind aber selten und wenn man sie sieht, dann unbedingt zuschlagen. Ist ein bisschen wie Lotto spielen und der Hauptgewinn ist dann ein Gerät (hier darf man nicht wählerisch sein bei den noch existierenden Geräten!) für vielleicht 25 - 50 Euro. Die DRM-Geräte waren halt früher schon Mangelware und sind es heute noch mehr!

Was die Geräte, speziell auch alle mit RS500, ganz ohne Hardware oder Softwareeingriffe verbessert, sind solche Antennenkoppler wie der DE32, den ich im Nachbarforum beim Wumpus mal versucht habe nachzubauen. Aber solche "Koppler" helfen natürlich fast jedem Radio zu etwas größeren "Ohren". Die Empfangsverbesserungen sind umso größer, je schlechter die werksseitige Selektion und Anpassung im Radio ist und da haben Radios mit RS500-Modul natürlich auch einiges nachzuholen.




Gruß Bernhard
Danke schön für die Informationen.

Der Antennenkoppler ist ja der Knaller, sowas habe ich nocht gesehen, geschweige denn gehört. Einfach spitze Smiley20
(21.06.2020, 22:57)menschmeier schrieb: [ -> ]Mal wieder ein Update. Von Otto habe ich noch nichts gehört,

Hallo Fremder. 
Ich scheine den Teil des Regelwerks fūr das RBF mit der täglichen Meldepflicht ūberlesen zu haben!  Hier bin ich also und sämtliche Spekulationen ūber mein Ableben sind wahrlich ūbertrieben.  Ich lebe noch und alle die mich hassen, dūrfen das somit auch weiterhin tun. Mein Mailfach werde ich nach Abschluss unseres Tőrns abarbeiten, fūr die neuere Generation die alle 5 Minuten aufs Handy oder ins Postfach schauen muss wohl  nicht begreiflich. Ich versichere aber das ein Leben offline sehr gut möglich ist! Ich hoffe ich bin hiermit meiner Mitwirkungspflicht nachgekommen und es muss niemand unzählige Mails schreiben oder andere Nutzer nötigen mein Verbleib zu klären. Das ist ja schlimmer als die Stasi!

Otto.
(23.06.2020, 21:46)OttoBerger schrieb: [ -> ]...

Ich schrieb Ihnen im Mai eine einzelne PN und erwähnte einen Monat später im Halbsatz, dass ich noch keine Antwort erhielt.

Schönen Urlaub noch.
(22.06.2020, 23:08)Pitter schrieb: [ -> ]Ich habe mal in der Bucht DRM-Radio eingegeben, da kam alles mögliche. Bei Multyradio kam alles neue, nur nix altes.
Gibt es überhaupt gebrauchte DRM-Radios zu einem vernünftigen Preis...

Das Video ist doch frisch, oder?

Hallo Pitter,

also ich finde vier DRM-Radios bei eBay, die in den letzten Monaten verkauft wurden. Wahrlich nicht viele. Und wenn tatsächlich mal eins unter 200 Euro angeboten wird, ist schnell jemand zur Stelle, der es sofort wegkauft.  Big Grin


Und ja, das Video ist frisch (vom 21.06.2020, als ich das gepostet habe).

Nachtrag:
Das mit dem Franzosen (RFI) auf 3965 kHz hat sich übrigens als Irrtum herausgestellt. Es kamen alle paar Minuten Töne aus dem Radio. Und ich dachte, es empfängt genau an der Empfangsschwelle. Auch die Empfangsanzeige hat dann einen Balken angezeigt. Es war aber offenbar nur mein Handy, welches daneben lag. Ich habe mich selbst reingelegt. Analog hätte ich das bekannte GSM-Geratter sofort erkannt, digital dekodiert nicht. 
Ich hätte eigentlich stutzig werden können, denn RFI sendet mit nur 1 kW. Dass man das 1000 km entfernt mit einer Fensterantenne und einem RS500-Modul dekodieren kann, ist schon ziemlich unwahrscheinlich.
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