Radio-Bastler-Forum (RBF)

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Hallo!

Ich bin neu hier im Forum und auch neuer "Radio-Bastler".
Ich habe zwar Elektroniker erlernt, jedoch mit Röhren kaum Erfahrungen (da bin ich denke ich einfach zu spät geboren).

Ich habe bei mir auf dem Schreibtisch ein Neustadt Glewe Fidelio stehen, mit teils ausgelaufenen Kondensatoren.
Im Netz konnte ich einen Schaltplan finden (GFGH) und ich habe die 2 ausgelaufenen Kondensatoren ersetzt. Bilder habe ich mal mit angehangen.

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Im Schaltplan sind aber keine Spannungsangaben, was natürlich das ganze erschwert.
Kann mir jemand mit Unterlagen weiterhelfen?

Und kann mir jemand eine weitere Vorgehensweise Empfehlen?
Ich würde alle Röhren ziehen und dann erstmal die Spannungen messen. Oder würdet ihr alle Kondensatoren vorsorglich wechseln? Da gibt es mit zunehmenden Alter die Gefahr des Austrocknens bzw. das die Kondensatoren Spannungsfestigkeit verlieren. Was sagen eure Erfahrungen? 

Vielen Dank schon einmal!

Viele Grüße aus Dresden,

Paul
Hallo Paul,

willkommen im Forum. Endlich wieder ein Dresdner :-)
Die Kondensatoren auf Bild 2 sind auf jeden Fall zu wechseln. Die Elkos prüfen und ggf. formieren.

Hast du das Gerät schon mal (vorsichtig evtl. mit Vorschaltlampe) eingeschaltet?
Hallo Paul,

ein Dresdner... Herzlich willkommen hier in unserem Forum. Ja etwas Arbeit wird Dir das Radio schon bereiten, ehe es spielklar wird.
Die vom Uwe erwähnten Kondensatoren müssen unbedingt entfernt werden. Diese Kondensatoren müssen auch nicht durch neue ersetzt werden.

Auch der eine Netzelko schein oben eine weiße Wurst zu haben. Der hat es dann auch hinter sich. Dann unbedingt ersetzen.

Wie ich das auf dem Bild sehe, hat das Radio kaum weitere Papierkondensatoren. Hier ist es richtig, eine Vorschaltlampe zu verwenden. Wie das geht, ist hier im Forum hinterlegt. Bitte frage bei Unklarheiten.

Eine Bitte noch: Bitte lies Dir unsere "Gebrauchsanweisung" für das Forum durch. Da steht auch, dass Bilder nicht nu r auf den Bericht geladen werden. Sie müssen auch in den Beitrag eingefügt werden. Ich mache das jetzzt für Dich. Vielleicht kannst Du uns das Gerät auch mal von vorne zeigen.
Da hast du aber was zu tun, lohnt sich aber auch.
Ich habe mal den Bild bearbeitet. Alle mit roter Markierung sind Papierwickelkondensatoren.
Die müssen alle ersetzt werden. Also alle di so eine braune Farbe haben, falls ich welche übersehen habe.
Beachte dabei die Spannungsfestigkeiten, zu hoch geht zu niedrig geht nicht.

[attachment=69810]
Moin Paul,

auch von mir ein herzliches Willkommen. Du hättest gerne einen Schaltplan mit mehr Input, Dein Wunsch ist mir Befehl ;-)

https://www.dropbox.com/sh/gmklj5rq4e6h9...P2dZa?dl=0

Noch eine Warnung vorab, basteln an Röhrenradios macht süchtig, eine Chance auf Heilung besteht nicht!

Beste Grüße und ein schönes Wochenende
Peter
Vielen herzlichen Dank an euch alle  Smile
Schön das man hier so nett Empfangen und Aufgenommen wird!

Andreas, Dankeschön, deine Anmerkung zu den Bildern werde ich in Zukunft berücksichtigen. Angel

Frank, vielen Dank! Das werde ich so machen. Die Werte / Spannungsfestigkeiten der Kondensatoren kenne ich nun Dank Peter auch genau. Smiley20

Vielen Dank Peter für die Unterlagen!

Ich werde weiter Berichten!

Das Gerät hatte ich noch nicht an Netzspannung, aus Angst vor mir um die Ohren fliegenden Kondensatoren! Wink
Ansonsten habe ich auch einen Stelltrafo - zu der Vorschaltlampe werde ich mich belesen.

Danke für eure Unterstützung und ein Schönes Wochenende,
Paul
Links im Bild der angeschmorte Widerstand scheint wohl der an der Kathode zu sein. Der ist mit einem kleinen Elko parallel geschalten. Der Elko scheint auch schon sein Leben hinter sich zu haben. Den solltest du auch wechseln, der widerstand müsste aber noch in Ordnung zu sein. Das bisschen braune macht nichts, wenn der Wert noch stimmt.
Der müsste 220 Ohm haben.
Hallo Frank,

ja wieder ohne Brille geschaut. Mann, da ist tatsächlich viel Arbeit angesagt.
Hallo, Paulhe,
ich kann Dich beruhigen, Du bist Elektroniker und wirst nach kurzem Studium der Funktion einer Elektronenröhre keine Probleme mit deren Funktionsweise haben.
Ich plauderte mal meine eigenen Erfahrungen als Elektronikbastler aus, welche auch mit Röhrentechnik begann. Schon das Schaltzeichen fand und finde ich fast schon selbsterklärend, weil so "bildlich", man kann sich den Emmissionsvorgang, den Elektronenstrom, die Brems- und andere -wirkungen der Gitter förmlich real vorstellen.
Als Elektroniker werden Dir daher die Wirkungen an der passiven Aussenbeschaltung quasi sofort klar werden.
Transistoren und andere Halbleiter werden von "werkstoffkundefetistischen" Lehrkräften, welche oft noch nie einen Lötkolben in der Hand hatten, dermaßen theoretisch erklärt, dass das kaum jemand begreift.
Gegenwärtig arbeite ich ausschließlich mit Transistoren, ICs und AVRs, ich schaue bei Zweifeln ins Datasheet, letztendlich habe ich daher (meistens) die Kontrolle über das Bauelement. Mich interessieren keine fiktiven Begriffe, wie Löcher, Fehlstellen, Dotierungen, Legierung, Spitzen oder schlag mich tot, damit können sich Molekularphysiker mit rumschlagen, also Spezialisten, welche für die Weiterentwicklung dieser Bauelemente verantwortlich sind.
Auch Röhren möchten datasheetgerecht behandelt werden,
jedoch wird wohl kaum ein guter praxisorientierte Elektroniker Probleme haben, mit Röhren klarzukommen.
Röhren glühen bereits wenn man die Heizspannung anlegt, ziemlich energieintensiv, jedoch richtig angewendet waren sie besser, als die allerste Germaniumtransistorgeneration.
Wie schon gesagt, bei Röhren sieht der Praktiker fast schon die Funktion live. Also keine Angst. VG Micha
Bei so vielen Dresdnern sollte man mal ein Treffen in der schönen Barockstadt organisieren.
Dann hätte ich einen weiteren guten Grund meine Heimatstadt zu besuchen.
Aber zum Thema:
Ja die Elkos würde ich auch alle wechseln.
Mittlerweile gehe ich so vor das ich erstmal alle böse anzusehenden Papierkondensatoren austausche.
Dann vorsichtige Spannungsaufnahme.
Bei 0V angefangen und langsam auf die 220V hochdrehen dabei immer auf die Stromaufnahme achten das die nicht zu hoch wird.
Vielleicht liegt es an einem durchgebrannten Ausgangsübertrager meinerseits aber ich fange immer dann beim AÜ an die Kondensatoren zu wechseln.
Wenn man die üblichen Verdächtigen kennt und die Werte noch lesbar sind komme ich relativ weit selbst ohne Schaltplan.
Bin in diesem Gebiet als gelernter Schlosser auch absoluter Laie.
Vielleicht noch als Info aber wahrscheinlich weißt du es eh schon alte und neu Werte von den C's 5000pf kann bedenkenlos mit 4700pf gewechselt werden. 2000 mit 2200 und so weiter.
Nur bei 4nf bin ich selbst immer etwas überfordert was besser ist 3,3 oder 4,7 das ist ein blöder Zwischenwert. Aber da Frage ich hier im Forum nach was besser ist.

Ich wünsche dir viel Spass hier im Forum
Hab Freude mit dem Virus Röhrenradio
Wollte nur eins zu spielen bringen jetzt hab ich "nur" 20 wo die meisten schon spielen.
Hallo, Artor,
bei diesen, nicht frequenzbestimmenden Kapazitäten, nimm einfach den nächstgrösseren Wert und achte auf die minimale Spannungsfestigkeit. Bei Elkos genauso, alle alten Elkos raus, sind oftmals gefährliche Teerkocher und ab in die Tonne
 VG Micha
Hallo Marco,

ja ein Radiosammlertreffen in Dresden - sehr gute Idee. Aber Du mußt dann die Planung übernehmen. Lokalität, Unterkunft müssen wir selbst besorgen.
Servus,
Für einen 4nf Kondensator gibt es den handelsüblichen 3,9nf in allen Variationen/Versionen.
Ein Treffen organisieren würde ich bestimmt hinbekommen (mit Hilfe meiner Frau)
Aber ich bin seit über 15 Jahre nicht mehr in Dresden zu Hause das ich mich mit Lokation verdammt schwer tun würde.
Um Sehenswürdigkeiten müsste man sich keine Sorgen machen da soll es ja paar einzelne geben.


3,9nf hatte ich noch nicht gesehen selbst das Radiogeschäft von neben an konnte mir nicht helfen.

Aber jetzt lasst uns wieder zu eigentlichen Thema zurückkommen.
Paul und sein Radio! Smiley53