Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Oberfläche neu aufbauen Holzgehäuse incl. neuer Zierleisten
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Hallo 

Ich bin momentan an dem letzten von drei Geräten ( Saba Meersburg 100 Automatik , Saba Freiburg W3 , AEG Super 1062 WU ) Zugange die ich aus einem Kohlenkeller geborgen hatte . 

Das Gerät um welches es hier geht ist das o.a. AEG . 

Leider habe ich es versäumt vorher Fotos zu machen , unter der Kohlenschicht kam eine dunkle Lackierung zu Vorschein , die Oberfläche war mit blauen und weissen Farbspritzern übersät , diese liessen sich leider nicht entfernen , zumindest nicht so das das Ergebniss Zufriedenstellend gewesen wäre . 

Da der Lack aus den 50er Jahren eh überall gerissen war habe ich die Lackschicht mit Beize abgenommen . 

Das Gerät hat vier Zierleisten , wie sich herausstellte ein Messingimitat , die Leisten waren nämlich aus Kunststoff , diese haben das Abbeizen natürlich nicht überlebt . 

Der Vorteil war das die Kunststoffleisten durch die Beize schön weich wurden und sich gut entfernen liessen , der darunter liegende Kleber liess sich nicht so gut entfernen , obwohl er weich war , dies war mehr eine Fleissaufgabe , man muss halt Geduld haben . 

Das Gute ist das nun keine störenden Leisten mehr vorhanden sind Betreff Schellack Auftrag , das schlechte , es müssen neue Zierleisten her . 

Ich habe mich für runden Messingdraht entschieden , 2mm Durchmesser , die Nuten wo die Leisten aufgeklebt waren sind 1,5mm breit und 1,5mm tief , somit sollte der Messingdraht etwas aus der Nute herausstehen , was gewollt ist , und wie sich rausstellte er auch tut . 

Der Draht ( 3 Meter ) kam zu einem Ring aufgewickelt hier an ( 15cm Durchmesser ) . 

Diesen habe ich mit überstand abgelängt , in diesem Zustand war er aber unbrauchbar , also musste der Draht begradigt werden .

Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten , einspannen ( Schraubstock o.ä. ) und das andere Ende in einen Akkuschrauber einspannen . 

Nun , der Draht wird gerade , aber man verdrillt ihn auch , die Oberfläche ist dann nicht glatt . 

Ich habe den Draht in eine Gehrungslehre aus Holz eingespannt , dazu habe ich den Draht zwischen einen Hammerstiel ( ich hatte kein Holzkötzchen zur Hand ) und der Gehrungslehre mit einer Schraubzwinge befestigt , und zwar so das der Draht sich noch bewegen lässt , so verhinderte ich das der Draht beim begradigen verdrillt . 

Bei langen Drahtstücken sollte man das Drahtende festhalten sonst haut man sich den Draht um die Ohren , der Draht wird auch ordentlich heiss . 

Zurück zum Gehäuse , die Maserung des Furniers gefällt mir recht gut , da schon beim Stassfurt ein vorheriges ölen bzw. ein zus. Ölschliff der Maserung gut tat habe ich das AEG Gehäuse auch geölt und mit Öl geschliffen . 

Diesmal habe ich aber kein Grundieröl verwendet ( dies trocknet erheblich schneller als " normales " Öl ) sondern Tungöl .

Dies hatte ich noch übrig als unsere Küchenzeile eine Echtholzarbeitsfläche bekam , dieses Holz wurde mit Leinöl geölt ( zwischen den Aufträgen 1 Woche Trocknung ) , zum Schluss kam Tung Öl auf die Arbeitsfläche , dieses Öl verhindert Verfärbungen des Holzes wenn Metallteile ( z.b. Deckel von einem Topf , Konservendosen etc. ) auf der Arbeitsfläche abgelegt werden . 

Das ich Tungöl benutzt habe hat Ansich keinen besonderen Grund , ausser das ich kein Leinöl zur Hand hatte  Wink

Da ich ein Gehäuse schon mit Grundieröl behandelt hatte wollte ich jetzt " nur " mit Öl ein Gehäuse bearbeiten . 

Nachdem ich das Gehäuse habe eine Woche trocknen lassen habe ich Gestern den ersten Durchgang Porenfüllen mit Bimsmehl und Schellack durchgeführt . 

Heute erfolgte dann der zweite Durchgang ( zuvor ein Zwischenschliff mit 1000er Schleifpapier ) , Morgen erfolgt dann der dritte und letzte Durchgang , die Poren sind schon beim Ölschleifen recht gut zugegangen .
Ein paar Bilder 


Gehäuse nachdem es abgebeizt wurde 

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Das Gehäuse nach dem Ölauftrag / Ölschliff 

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Nach dem ersten Zwischenschliff 

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So sieht das aus wenn Bimsmehl aufgestreut wird , es ist auf der Oberfläche , dort will man es nicht haben sondern eher in den Poren .

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So sieht es aus wenn das Bimsmehl im Ballen ist 

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Hier mein Spezialwerkzeug aus der Luft und Raumfahrttechnik womit ich den Draht begradigt habe  Wink

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Draht vorher 

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Nachher 

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und so habe ich das gemacht ( kleines Probestück ) 






Die Drähte habe ich dann den Nuten entsprechend angepasst so das sie absolut Spannungsfrei zu Anlage kommen 

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Ab Morgen gehts dann weiter
Wow, super Idee..danke fürs zeigen
Guten Abend 

Erster Polierdurchgang fertig .

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Hallo Uli!
Sehr schön gemacht das würde ich nie so hinbekommen da ich mit Holz auf Kriegsfuß stehe.Ich hätte einen Tip zum Messingdraht da gibt es doch solche Messingstäbe zum Hartlöten die waren doch gerade allerdings weiß ich nicht ob es diese in dem Durchmesser gibt.
Gutes gelingen noch wünscht Detlef!
Hallo Detlef

Wenn ich mich recht erinnere sind die " Messingstäbe " zum hartlöten mit Flussmittel gefüllt . 

Ist schon lange her das ich mal hart gelötet habe . 

Mit dem von mir gekauften Draht geht es aber auch recht gut , sobald man diesen begradigt hat , das geht ja recht einfach . 

Ich schätze mal zwei Polierdurchgänge noch dann ist es gut genug . 

Betreff " das würde ich nie so hinbekommen " , einfach mal machen , so schwer ist das garnicht .

Zum üben reicht ja ein Holzbrett für den Anfang und wenns nix wird einfach wieder mit Spiritus abreiben und nachmal von vorne .
Hallo Uli!
Ja die neueren sind mit Flussmittel gefüllt oder ummantelt aber die ganz alten (habe ich noch ein Bündel irgendwo im Garten) die sind massiv Messing und das Flussmittel war extra Pulver.Ich denke aber die wird es nicht mehr geben.
Das mit dem Holz lasse ich mal lieber habe ich schon oft bei alten Uhrenkästen probiert das Ergebnis war immer nicht so schön.
Gruß Detlef!
Welchen Abbeizer benutzt Du? Gibt's da überhaupt noch was unökologisches Brauchbares?
Hallo Thorsten 

Ich benutze Grüneck Beize 

klick

Damit habe ich z.b. auch bei meinen Mopeds alle Lackteile etc. abgebeizt . 

Die abzubeizenden Teile immer mit Folie abdecken und zusätzlich in einen Kunststoffsack o.ä einpacken , und es sollte warm sein . 

Dann funktioniert Beize allgemein am besten . 

Das ist zumindest meine Erfahrung . 


Die Beize die man Heutzutage bekommt ist im Vergleich zu der die man früher bekam wie eine Nachtcreme  Wink
Danke Uli!

achim

Messing gibt es doch als Rundmaterial in Stäben in allen beliebigen Durchnessern...

Gruß,
Achim
Hallo Achim


Ja, das ist richtig,  lässt sich aber im Vergleich schlechter / schwerer biegen , kostet mehr und die Versandkosten sind auch höher .

Darum habe ich mich für den einfachen Messingdraht entschieden .

achim

Hi Uli,
Buntmetalle werden durch Ausglühen und anschließendes Abschrecken butterweich und lassen sich dann wunderbar biegen.

Gruß,
Achim
Dazu fehlt mit Zuhause die Möglichkeit .

Den Kram mit in die Firma nehmen und ausglühen ist mir zu umständlich .

In der Zeit bin ich mit begradigen des Drahtes daheim schon längst fertig .

Ausglühen ist mir natürlich ein Begriff , so haben wir früher Dichtungen aus Kupfer gefügig gemacht . Wink
Au Uli,

Du kommst immer so schnell voran. Ich muss doch noch mal schauen, was ich Dir evtl. für einen Bespannstoff überlassen könnte. Die Knöpfe liegen ja schon hier. Leider habe ich besagten Knebelknopf nicht.
Hallo Uli
Wenn ich das richtig gelesen habe, ist das Thema Messingdraht bei Deiner jetzigen Arbeit bereits erledigt.
Dennoch habe ich eine interessante Seite gefunden, und zwar über Bunddraht.

https://shop.rall-online.net/epages/6151...ies/237/24

Das ist eine Art T-Profil, bei dem der waagerechte Teil des "T" oben drauf abgerundet ist. Das Beinchen vom "T" kann man dann in eine Nut drücken. Es gibt diesen Bunddraht in vielen verschiedenen Größen.
Vielleicht kannst Du diese Info ja beim nächsten mal gebrauchen.
Hallo zusammen 


@Andreas 

Mach dir keinen Stress , ich hab hier noch genug zu tun  Wink

@Werner 

Danke für den link Werner , ist abgespeichert . Smiley20

Beim nächsten Gerät wo evtl. die Leisten neu müssen werde ich dort mal reinschauen .
Messingdraht zum schweisen gibt es beim Fachhändler. Das pülverchen ist ganz normales Borax.
es gibt aber auch spezialmischungen um bestimmte fussionstemperaturen hinzubekommen. Oft ist das pulver dann etwas Bleulich
Ich benutze dieses material dann und wann immer noch. Die beschichteten stangen sind mir zu teuer und umständlich
ich benutze normales Hartlot von Castolin und reinen Borax.

Warum ich das hier reinschreibe? das material ist nicht selten und immer noch zu haben
Guten Abend 

Die Lautsprecherabdeckung gehört ja auch zum Gehäuse , der Stoff ist noch Intakt , aber leider war er sehr schmutzig . 

Nach einer ersten Reinigung war es zwar besser ( mit Druckluft den Kohlenstaub entfernt ) , aber wie zu erwarten war noch nicht gut . 

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Also bin ich mit Bleiche dem Stoff Zuleibe gerückt . 

Erster Test , vielversprechend 

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Der Lautsprecherstoff ist jetzt Keimfrei würde ich sagen , weiss ... weisser gehts nicht  Big Grin


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Ob der Stoff als er neu war auch so hell war wage ich zu bezweifeln , egal , schaut auf jeden Fall besser aus als vorher .  Wink
Ja Uli, sauber ist er, aber jetzt auch ohne die schönen Goldfäden.....das war etwas zu viel des guten.
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