21.02.2020, 22:31
Guten Abend, Radiofreunde,
Zwar bin ich kein Ritter, habe aber einen Edelknabe. Hier die Daten:
Hersteller Wobbe Radio Winsen, später Rendsburg bei Kiel.
Röhren: UF6, UL2, Valvo UY4
Geradeaus mir Rückkoplung und Sperrkreis, 1 NF Stufe
Wellenbereiche KW, MW, LW, UKW Vorbereitet.
Baujahr soll 1950-1951 sein.
Allstromgerät, 110, 125, 220 V.
Lautsprecher: pemanentdynammisch.
Holzgehäuse, 475x310x210 mm., 6kg.
Auf Rückwand ist die Bezeichnung Page vom Werk überklebt, wieso auch immer. Die Geräte von Wobbe sind sehr selten, denn Wobbe nur für kurze Zeit produzierte.
Dieses Gerät habe ich irgendwann zu einem komischen einstelligen Eurobetrag in einem recht desolaten äußerlichen Zustand erworben. Ich habe nur gesehen, dass die Röhren drin sind. Da ich damals interessantere Geräte am Reparaturtisch hatte, habe mich entschieden, es doch grob zu reinigen und werde später entscheiden was damit weiter mache -schlachten oder doch behalten.
Ich habe das Radio sauber gemacht und, na ja - ein Radio voller Malzbonbons, aber dafür hat man Lampenbrett und Regel - Trenntrafo - zack ins Netz. Der Knabe hat geahnt was mit ihm passieren kann und fing an fleissig zu spielen. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht ob ich was an ihm elektrisch gemacht habe. Ich hatte aber keine Lust gerade was an ihn zu machen und habe ihn im Speicher gebunkert.
Heute war mein Tisch leer, ich habe das Radio geholt. In Erinnerung, das es funktioniert, habe es eingeschaltet. Rückwand war offen, die Röhren fingen an zu glühen, der Lautsprecher zu rauschen. Ich wollte gerade die Antenne einstecken, hab das Gehäuse leicht zur Seite geschoben und in diesem Moment hörte Strack!
Das Radio war taub, die Arbeitsleuchte war dunkel. Meine Frau kam aus das Wohnzimmer zu mir und hat gefragt - wieso die Waschmaschine, Geschirspüller, Alexa, das Telefon und VOR ALLEM DER FERNSEHER nicht mehr funktionieren? Mache ich was mit/am Strom? Nein, sagte ich, es müssen die Aliens sein. Sie wurde misstraurisch. Ich auch. Die Schnur raus, die Sicherung hoch, man hörte alle Geräusche des Hauses wieder laut.
Ich habe die Sicherung des Radios gemessen - Durchgang. Radio ausgeschaltet, Netzstecker gemessen, Kurzschluß. Ja, die Ursache wurde gefunden - Die spröde Netzschnur. Ich wollte euch heute Abend eine Kostprobe vom Radio präsentieren, bleibt aber aus. Deswegen nur paar Bilder. Alles Archivbilder.
Zuerst die Verdrahtung und die schönen Kondensatoren [attachment=72863]
Dann das Innenleben
[attachment=72864]
Hier die Rückwand [attachment=72865]
Zum Schluss die Front.[attachment=72866]
Ich bin mir fast schlüssig wie ich das Gehäuse nachbessere, bin aber für Ratschläge offen. Ich werde es nicht komplett abschleifen und neu lackieren (wahrscheinlich)
Ich wünsche einen schönen Abend und wunderschönes Wochenende!
Zwar bin ich kein Ritter, habe aber einen Edelknabe. Hier die Daten:
Hersteller Wobbe Radio Winsen, später Rendsburg bei Kiel.
Röhren: UF6, UL2, Valvo UY4
Geradeaus mir Rückkoplung und Sperrkreis, 1 NF Stufe
Wellenbereiche KW, MW, LW, UKW Vorbereitet.
Baujahr soll 1950-1951 sein.
Allstromgerät, 110, 125, 220 V.
Lautsprecher: pemanentdynammisch.
Holzgehäuse, 475x310x210 mm., 6kg.
Auf Rückwand ist die Bezeichnung Page vom Werk überklebt, wieso auch immer. Die Geräte von Wobbe sind sehr selten, denn Wobbe nur für kurze Zeit produzierte.
Dieses Gerät habe ich irgendwann zu einem komischen einstelligen Eurobetrag in einem recht desolaten äußerlichen Zustand erworben. Ich habe nur gesehen, dass die Röhren drin sind. Da ich damals interessantere Geräte am Reparaturtisch hatte, habe mich entschieden, es doch grob zu reinigen und werde später entscheiden was damit weiter mache -schlachten oder doch behalten.
Ich habe das Radio sauber gemacht und, na ja - ein Radio voller Malzbonbons, aber dafür hat man Lampenbrett und Regel - Trenntrafo - zack ins Netz. Der Knabe hat geahnt was mit ihm passieren kann und fing an fleissig zu spielen. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht ob ich was an ihm elektrisch gemacht habe. Ich hatte aber keine Lust gerade was an ihn zu machen und habe ihn im Speicher gebunkert.
Heute war mein Tisch leer, ich habe das Radio geholt. In Erinnerung, das es funktioniert, habe es eingeschaltet. Rückwand war offen, die Röhren fingen an zu glühen, der Lautsprecher zu rauschen. Ich wollte gerade die Antenne einstecken, hab das Gehäuse leicht zur Seite geschoben und in diesem Moment hörte Strack!
Das Radio war taub, die Arbeitsleuchte war dunkel. Meine Frau kam aus das Wohnzimmer zu mir und hat gefragt - wieso die Waschmaschine, Geschirspüller, Alexa, das Telefon und VOR ALLEM DER FERNSEHER nicht mehr funktionieren? Mache ich was mit/am Strom? Nein, sagte ich, es müssen die Aliens sein. Sie wurde misstraurisch. Ich auch. Die Schnur raus, die Sicherung hoch, man hörte alle Geräusche des Hauses wieder laut.
Ich habe die Sicherung des Radios gemessen - Durchgang. Radio ausgeschaltet, Netzstecker gemessen, Kurzschluß. Ja, die Ursache wurde gefunden - Die spröde Netzschnur. Ich wollte euch heute Abend eine Kostprobe vom Radio präsentieren, bleibt aber aus. Deswegen nur paar Bilder. Alles Archivbilder.
Zuerst die Verdrahtung und die schönen Kondensatoren [attachment=72863]
Dann das Innenleben
[attachment=72864]
Hier die Rückwand [attachment=72865]
Zum Schluss die Front.[attachment=72866]
Ich bin mir fast schlüssig wie ich das Gehäuse nachbessere, bin aber für Ratschläge offen. Ich werde es nicht komplett abschleifen und neu lackieren (wahrscheinlich)
Ich wünsche einen schönen Abend und wunderschönes Wochenende!