28.05.2020, 11:21
Hallo,
von einem Bekannten wurde ich gebeten, mich seines "5 E 63" anzunehmen. Er hätte gern, dass das Gerät wieder zum Leben erweckt wird.
Es ist ein Gerät aus den Anfängen des UKW-Sendebetriebes. Deshalb ist der UKW-Teil ohne separaten Tuner und nur mit Flankendemodulation ausgestattet.
Hier das Schaltbild des Radios.
[attachment=76428]
Nach erfolgter Demontage, Reinigung, Röhrenprüfung, Wechsel der Papier- und einiger Elektrolytkondensatoren, Prüfung von Widerständen sowie Trafos wurde ein erster Testlauf gestartet. Erstaunlicherweise wurden auf allen Bändern mehr oder weniger Sender empfangen, mal abgesehen von der LW.
Aufgrund der relativ guten Messergebnisse aller Röhren (lagen alle oberhalb 60-80 %) war mit einem solchen Empfangsergebnis zu rechnen, da auch alle andere gemessenen Bauteile (Widerstände, formierte Netzelkos) innerhalb der zulässigen Toleranz lagen.
Dennoch bin ich nicht zufrieden. Es ist ständig ein Grundbrummen aus dem Lsp zu hören. Die Netzelkos wurde formiert und sind mit dem China-Tester als gut geprüft.
Laut Schaltplan sind 16 µF/500V Becherelkos vorgesehen, bei einer sicher früher einmal durchgeführten Reparatur wurde diese durch 50 µF Elkos ersetzt. Trotzdem brummt es, auch während des Betriebes zusätzlich angebrachter Elko (10 µF) brachte keine Verbesserung. Ich vermute jetzt, dass dieses Brummen auch mit dem Gesamtaufbau dieses Radios zusammenhängen könnte. Das Chassis ist aus Plastpressstoff, nur unter den Bandfiltern ist eine schmale Blechplatte montiert. Im eingebauten Zustand könnte die metallisierte und mit Masse verbundene untere Abdeckpappe als Abschirmung dienen und das Brummen vielleicht stärker dämpfen. Hier muss ich noch probieren. Aber falls es zu diesem Problem andere gute Hinweise geben sollte, würde ich die gerne übernehmen.
Ein weiteres Problem stellt die Abstimmanzeige dar. Die eingebaute EM 11 zeigte auf dem Prüfgerät noch akzeptable Helligkeit, wenn die Anodenspannung auf ca. 255V erhöht wurde. Im Gerät selbst war das Grün noch erkennbar, die Leuchtschirmspannung vom Siebelko abgenommen beträgt nur rd. 232V. Deshalb wurde die Leuchtschirmspannung auf den Lade-Elko (rd. 340V) umgeklemmt - MA ist gut erkennbar. Allerdings erhöht sich durch diese Massnahme auch die Spannung am Anschluss 8 der EM 11 (jetzt rd. 290V gegenüber den sonst < 235V). Sollte deshalb der 2 MOhm-R erhöht werden, um die Spannung an diesem Anschluss wieder auf den normalen Wert abzusenken?
Aber auch bei gut einfallenden Sendern erfolgt kaum ein Ausschlag (AM und FM). Die Steuerspannung am Gitter der EM 11 verändert sich von ca. 0,8 - 1,2 V, was für eine Aussteuerung nicht ausreicht. Die Bauteile im Signalweg vom Demodulator zur EM 11 wurde geprüft und liegen innerhalb der Toleranz.
Leider habe ich keine Ersatz - EBF 11, um die Röhre als mögliche Fehlerquelle ausschliessen zu können. Und mit einem Adapter, mit dem man die EBF 11 durch eine EBF 80 (gebrauchte Röhre aus einem anderen Radio) ersetzen kann, war keine Änderung feststellbar.
Auch hier könnte ich hilfreiche Tipps gebrauchen. Ich muss erwähnen, dass ich mich nicht an einem Abgleich der ZF heran getraue. Die zutreffenden Spulenkerne in den BF sind mit Wachs vergossen, könnten bei Betätigung Schaden nehmen. Ausserdem empfange ich ja auf UKW 4 Sender (an einer Aussenantenne), deren Lautstärke allerdings vom unteren zum oberen Bandende stark abnimmt.
Einige Probleme also, bei denen ich nicht mehr so richtig weiterkomme. Das Radio möchte ich dem Besitzer in einem nutzbaren Zustand übergeben, deshalb wäre ich für gute Ratschläge dankbar.
Beste Grüße
Jürgen
von einem Bekannten wurde ich gebeten, mich seines "5 E 63" anzunehmen. Er hätte gern, dass das Gerät wieder zum Leben erweckt wird.
Es ist ein Gerät aus den Anfängen des UKW-Sendebetriebes. Deshalb ist der UKW-Teil ohne separaten Tuner und nur mit Flankendemodulation ausgestattet.
Hier das Schaltbild des Radios.
[attachment=76428]
Nach erfolgter Demontage, Reinigung, Röhrenprüfung, Wechsel der Papier- und einiger Elektrolytkondensatoren, Prüfung von Widerständen sowie Trafos wurde ein erster Testlauf gestartet. Erstaunlicherweise wurden auf allen Bändern mehr oder weniger Sender empfangen, mal abgesehen von der LW.
Aufgrund der relativ guten Messergebnisse aller Röhren (lagen alle oberhalb 60-80 %) war mit einem solchen Empfangsergebnis zu rechnen, da auch alle andere gemessenen Bauteile (Widerstände, formierte Netzelkos) innerhalb der zulässigen Toleranz lagen.
Dennoch bin ich nicht zufrieden. Es ist ständig ein Grundbrummen aus dem Lsp zu hören. Die Netzelkos wurde formiert und sind mit dem China-Tester als gut geprüft.
Laut Schaltplan sind 16 µF/500V Becherelkos vorgesehen, bei einer sicher früher einmal durchgeführten Reparatur wurde diese durch 50 µF Elkos ersetzt. Trotzdem brummt es, auch während des Betriebes zusätzlich angebrachter Elko (10 µF) brachte keine Verbesserung. Ich vermute jetzt, dass dieses Brummen auch mit dem Gesamtaufbau dieses Radios zusammenhängen könnte. Das Chassis ist aus Plastpressstoff, nur unter den Bandfiltern ist eine schmale Blechplatte montiert. Im eingebauten Zustand könnte die metallisierte und mit Masse verbundene untere Abdeckpappe als Abschirmung dienen und das Brummen vielleicht stärker dämpfen. Hier muss ich noch probieren. Aber falls es zu diesem Problem andere gute Hinweise geben sollte, würde ich die gerne übernehmen.
Ein weiteres Problem stellt die Abstimmanzeige dar. Die eingebaute EM 11 zeigte auf dem Prüfgerät noch akzeptable Helligkeit, wenn die Anodenspannung auf ca. 255V erhöht wurde. Im Gerät selbst war das Grün noch erkennbar, die Leuchtschirmspannung vom Siebelko abgenommen beträgt nur rd. 232V. Deshalb wurde die Leuchtschirmspannung auf den Lade-Elko (rd. 340V) umgeklemmt - MA ist gut erkennbar. Allerdings erhöht sich durch diese Massnahme auch die Spannung am Anschluss 8 der EM 11 (jetzt rd. 290V gegenüber den sonst < 235V). Sollte deshalb der 2 MOhm-R erhöht werden, um die Spannung an diesem Anschluss wieder auf den normalen Wert abzusenken?
Aber auch bei gut einfallenden Sendern erfolgt kaum ein Ausschlag (AM und FM). Die Steuerspannung am Gitter der EM 11 verändert sich von ca. 0,8 - 1,2 V, was für eine Aussteuerung nicht ausreicht. Die Bauteile im Signalweg vom Demodulator zur EM 11 wurde geprüft und liegen innerhalb der Toleranz.
Leider habe ich keine Ersatz - EBF 11, um die Röhre als mögliche Fehlerquelle ausschliessen zu können. Und mit einem Adapter, mit dem man die EBF 11 durch eine EBF 80 (gebrauchte Röhre aus einem anderen Radio) ersetzen kann, war keine Änderung feststellbar.
Auch hier könnte ich hilfreiche Tipps gebrauchen. Ich muss erwähnen, dass ich mich nicht an einem Abgleich der ZF heran getraue. Die zutreffenden Spulenkerne in den BF sind mit Wachs vergossen, könnten bei Betätigung Schaden nehmen. Ausserdem empfange ich ja auf UKW 4 Sender (an einer Aussenantenne), deren Lautstärke allerdings vom unteren zum oberen Bandende stark abnimmt.
Einige Probleme also, bei denen ich nicht mehr so richtig weiterkomme. Das Radio möchte ich dem Besitzer in einem nutzbaren Zustand übergeben, deshalb wäre ich für gute Ratschläge dankbar.
Beste Grüße
Jürgen