01.06.2020, 17:05
Hallo liebe Freunde alter TVs,
nach dem Projekt ist ja bekannterweise vor dem (nächsten) Projekt. Also geht es gleich weiter mit dem nächsten Gerät. Es ist ein Sony TV5-303M ein kleiner 5" "Micro TV" mit 819 und 625er Norm. Das Gerät ist sehr robust mit viel Metall aufgebaut und ganz dicht vollgestopft mit Technik die allerdings nach heutigen Standards grobschlächtig anmutet. Für die Zeit von 1965 war das ein kleines Meisterwerk. Es war wohl auch ein recht kostspieliges Gerät wie die beiliegende in 1965 ausgestellte Rechnung über 1950,00 Französische Franc zeigt:
[attachment=76595]
Hier ein Auszug aus der Bedienungsanleitung:
[attachment=76598]
[attachment=76597]
[attachment=76596]
Hier ein paar Bilder des Innenlebens:
[attachment=76593]
[attachment=76592]
Leider konnte ich bisher keinen Schaltplan dafür auftreiben, also wenn jemand hier einen haben sollte wäre ich sehr dankbar.
Das Gerät hat im Moment zwei Probleme:
Erstens ist das Bild insbesondere bei 819 Zeilen zu klein.
Zweitens ist der Empfang manchmal unterbrochen, geht dann aber wieder wenn man leicht an das Gerät klopft.
[attachment=76591]
Schon der zweite Fehler war interessant. Ich kreiste das Problem letztendlich auf dem Signalboard ein. Dort befindet sich die ZF mit drei Transistoren 2SA70 die sehen wie AF115 aus und haben 4 Anschlüsse, einer davon ist mit dem Gehäuse verbunden. Mit dem Oszi konnte ich feststellen, dass der Fehler in der letzten ZF Stufe auftrat und das Signal dort verschwand wenn der Fehler präsent war. Der Fehler war sehr hartnäckig und blieb bestehen auch nachdem ich alle verdächtigen Lötstellen nachgelötet hatte...
Dann fiel mir ein, wie ich hier im Forum gelesen hatte, dass diese Art der Transistoren oft intern sogenannte "Wisker" bilden was zu einem Kurzschluss mit dem Gehäuse führt. Ich lötete den Transistor der letzten Stufe aus und Bingo! Auch ein Japanischer 2SA70 kann einen solchen Fehler entwickeln. Es war ein partieller Schluss der Transistoranschlüsse mit dem Gehäuse vorhanden. Hier ein Bild des Übeltäters:
[attachment=76594]
Nun probierte ich verschiedene Transistoren. Einen Germaniumtransistor mit 70MHz FT hatte ich nicht aber einen AF379. Dieser UHF Transistor funktioniert sehr gut. Nun probierte ich einen BF324 PNP Silizium-Transistor für UKW der funktionierte ebenfalls sehr gut und durfte im Fernseher einziehen.
Als nächstes widmete ich mich dem ersten Fehler, dem zu kleinen Bild. Das Gerät verfügt über einen Netztrafo der ca. 15V abgibt. Eine Schaltung im Netzteil mit zwei Transistoren hielt ich zuerst für eine Regelung es stellte sich aber heraus, dass diese eine Siebschaltung ist. Hinter dieser kamen nur noch ca. 8V an. Dass der Fernseher damit funktionierte grenzt schon an ein Wunder. Ich entfernte teile der Siebschaltung die aus zwei Widerständen und zwei Elkos bestand in der Hoffnung ein Fehlerhaftes Bauteil zu finden, dem war aber nicht so. Um erst einmal einen Eindruck über die Lage zu bekommen habe ich dann erst einmal meine Labornetzgerät zur Versorgung (ohne die Siebschaltung) genutzt. Bei ca. 11,7V ist das Bild im 625er Modus formatfüllend und die Leistungsaufnahme ist mit 11W im Rahmen dessen was in der (vorhandenen) Bedienungsanleitung steht. Im 819er Modus ist das Bild aber weiterhin zu klein und die Leistungsaufnahme steigt auf ca. 22W was nicht in Ordnung ist. Hier ist also weiteres an Forschungsarbeit erforderlich. Mit Plan wäre es natürlich einfacher...
nach dem Projekt ist ja bekannterweise vor dem (nächsten) Projekt. Also geht es gleich weiter mit dem nächsten Gerät. Es ist ein Sony TV5-303M ein kleiner 5" "Micro TV" mit 819 und 625er Norm. Das Gerät ist sehr robust mit viel Metall aufgebaut und ganz dicht vollgestopft mit Technik die allerdings nach heutigen Standards grobschlächtig anmutet. Für die Zeit von 1965 war das ein kleines Meisterwerk. Es war wohl auch ein recht kostspieliges Gerät wie die beiliegende in 1965 ausgestellte Rechnung über 1950,00 Französische Franc zeigt:
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Hier ein Auszug aus der Bedienungsanleitung:
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Hier ein paar Bilder des Innenlebens:
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Leider konnte ich bisher keinen Schaltplan dafür auftreiben, also wenn jemand hier einen haben sollte wäre ich sehr dankbar.
Das Gerät hat im Moment zwei Probleme:
Erstens ist das Bild insbesondere bei 819 Zeilen zu klein.
Zweitens ist der Empfang manchmal unterbrochen, geht dann aber wieder wenn man leicht an das Gerät klopft.
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Schon der zweite Fehler war interessant. Ich kreiste das Problem letztendlich auf dem Signalboard ein. Dort befindet sich die ZF mit drei Transistoren 2SA70 die sehen wie AF115 aus und haben 4 Anschlüsse, einer davon ist mit dem Gehäuse verbunden. Mit dem Oszi konnte ich feststellen, dass der Fehler in der letzten ZF Stufe auftrat und das Signal dort verschwand wenn der Fehler präsent war. Der Fehler war sehr hartnäckig und blieb bestehen auch nachdem ich alle verdächtigen Lötstellen nachgelötet hatte...
Dann fiel mir ein, wie ich hier im Forum gelesen hatte, dass diese Art der Transistoren oft intern sogenannte "Wisker" bilden was zu einem Kurzschluss mit dem Gehäuse führt. Ich lötete den Transistor der letzten Stufe aus und Bingo! Auch ein Japanischer 2SA70 kann einen solchen Fehler entwickeln. Es war ein partieller Schluss der Transistoranschlüsse mit dem Gehäuse vorhanden. Hier ein Bild des Übeltäters:
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Nun probierte ich verschiedene Transistoren. Einen Germaniumtransistor mit 70MHz FT hatte ich nicht aber einen AF379. Dieser UHF Transistor funktioniert sehr gut. Nun probierte ich einen BF324 PNP Silizium-Transistor für UKW der funktionierte ebenfalls sehr gut und durfte im Fernseher einziehen.
Als nächstes widmete ich mich dem ersten Fehler, dem zu kleinen Bild. Das Gerät verfügt über einen Netztrafo der ca. 15V abgibt. Eine Schaltung im Netzteil mit zwei Transistoren hielt ich zuerst für eine Regelung es stellte sich aber heraus, dass diese eine Siebschaltung ist. Hinter dieser kamen nur noch ca. 8V an. Dass der Fernseher damit funktionierte grenzt schon an ein Wunder. Ich entfernte teile der Siebschaltung die aus zwei Widerständen und zwei Elkos bestand in der Hoffnung ein Fehlerhaftes Bauteil zu finden, dem war aber nicht so. Um erst einmal einen Eindruck über die Lage zu bekommen habe ich dann erst einmal meine Labornetzgerät zur Versorgung (ohne die Siebschaltung) genutzt. Bei ca. 11,7V ist das Bild im 625er Modus formatfüllend und die Leistungsaufnahme ist mit 11W im Rahmen dessen was in der (vorhandenen) Bedienungsanleitung steht. Im 819er Modus ist das Bild aber weiterhin zu klein und die Leistungsaufnahme steigt auf ca. 22W was nicht in Ordnung ist. Hier ist also weiteres an Forschungsarbeit erforderlich. Mit Plan wäre es natürlich einfacher...