Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Sachsenwerk Radeberg Rubens
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Hallo zusammen,

die coronabedingte, erst jetz machbare Abholaktion brachte auch diesen Rubens mit sich, über den ich mich ganz besonders freue:

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Der Fernseher ist vom 04. Dezember 1957 und ich habe ihn nur mal etwas poliert. Er sieht fast aus, wie eben im Laden gekauft! Es ist ein FE 855D1. Ein Rubens, der im Gegensatz zu seinen Vorgängern C und C1 mit E- und mit P-Röhren ausgestattet ist. Und vor allem - unangetastet. An seinem (Kaskode-, daher D1)Tuner wurde nicht manipuliert, er hat alle weiß nummerierten Kanalsegmente drin. Ich verspreche mir viel von seiner Inbetriebnahme, vielleicht habe ich mit diesem Rubens nun endlich ein Gerät, welches ich für meine Meßtechnik quasi als Master hernehmen kann, um sie zu studieren und zu verstehen. Vielleicht wurde er auch schon ab Werk auf Intercarrierton umgebaut - ich bin gespannt!  Smile

Nur vorn am Lautsprechergitter fehlt einer der Zierstreifen aus Messing und es fehlt das Netzkabel mit dem speziellen Anschlußstecker für die Rückwand. Aber das lässt sich bestimmt auftreiben!

Gruß Michael
Hallo Michael,

ja was sind das immer für schöne Schätzchen. Ich hatte leider immer die schwarzen oder dunkel gefärbten Gehäuse. Da konnte man das schöne, gemaserte Furnier nicht so sehen. Aber Deine Geräte sind natürlich optisch, und der letztere auch technisch, ein Gedicht.
Wirklich tolle Geräte die Freude machen. Danke für die Vorstellung! Dein Vorhaben, eines der Geräte an das Museum abzugeben, finde ich auch richtig gut!
Hallo zusammen,

einen "schwarzen", oder besser: sehr dunklen Rubens hatte* ich auch. Hier ist er - ein auch schon betagtes Foto aus meiner damaligen Sachsenwerk-Website:

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Die Story zu diesem Fernseher ist auch gern erzählt, sie ist schon viele Jahre her:

Auf einem Flohmarkt schaute mich dieses Gerät erwartungsvoll an, für einen sehr geringen Preis wollte es seinen Besitzer wechseln. Eigentlich interessierte ich mich für nur Sachsenwerk-Radios, also überlegte ich hin und her, nehme ich das Gerät oder nicht – nach kurzer netter Unterhaltung mit einem ebenfalls Interessierten ging der Apparat an eben diesen Unbekannten. Punkt.

Aber wie das so ist: Schon wieder zu Hause angekommen, ging der innere Jammer los: Hättest Du diesen Fernseher doch bloß genommen! Er würde doch prima die Radio-Sammlung ergänzen, so ein Käse, nun ist er weg, das haste nun davon, den siehst Du nie wieder. Und richtig: Alle Nachfragen blieben fruchtlos, zusätzliche Annoncen ergaben nichts. Der Käufer war nicht auszumachen, andere Besitzer rückten ihre Fernseher nicht oder wenn, dann nur zu sehr hohen Preisen raus. Es war trostlos!

Ein gutes Jahr später (!) inserierte ich eine alte Arcotron-Röhre. Auf meine Annonce meldeten sich Interessenten. Eigentlich wollte ich die Röhre gern gegen ein Sachsenwerk-Radio tauschen, mein erster Interessent hatte jedoch keines, wollte sich aber kümmern. Nach zwei Wochen rief er wieder an - er konnte ein Radio nicht auftreiben und mein Preis für die Röhre war ihm dann doch zu hoch. Nun ja, wir unterhielten uns noch ein wenig, ein nettes Gespräch, und wir wünschten uns zum Schluss alles Gute, vielleicht sieht man ja sich einmal auf einem der nächsten Flohmärkte. Schon während des Auflegens des Hörers sozusagen sagte ich ihm noch ja, ich war z.B. auf dem Flohmarkt im vergangenen Jahr, da wurde mir doch tatsächlich ein Sachsenwerk-Fernseher vor der Nase an einen Unbekannten weggekauft, wo ich mich im Nachhinein über mein Zaudern geärgert habe...  Da sagt doch mein Gegenüber am anderen Ende nur: „Ja, das war ich….“.

Nachdem ich mich wieder erholt hatte, war der Rest dann nur noch eine Frage „Wollen wir tauschen?“ Smile

Übrigens: ich wußte lange Zeit überhaupt nicht, dass es diese hellen Rubens ohne die Zierstreifen am Gehäuse überhaupt gab. Aus meiner Kinder- und Jugendzeit kannte ich nur die dunklen Geräte.

Und nebenher gut zu sehen: Die frühen Rubens hatten eine glatte Bildrohrmaske mit dem Sachsenwerk-Schriftzug unten drauf und diese zumindest für den relativ schwergängigen Kanalwähler zum Bedienen eher unhandlichen, kleinen Knöpfe. Mit denen man auch schon beim Rembrandt am Kanalwähler sein Problem hatte. Drehte man die sich gern lockernden Dinger fest, so musste man aufpassen, die brachen schnell. Spätere Geräte haben dann die oft grünlich oder goldfarben strukturlackierten Bildrohrmasken ohne Schriftzug und die großen, griffigeren Knöpfe.

Gruß Michael


*ich weiß es gar nicht genau. Im Fundus steht er nicht. In irgendeiner Ecke in der Garage schlummert jedoch noch so ein dunkles Gerät, vermutlich ist er das. Muß glattweg mal nachschauen.