Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: REMA Arietta 734
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Hallo,

von einem Bekannten habe ich gerade einen "REMA Arietta 734" auf dem Tisch. Er erzählte, dass ein Kollege das Radio schon mal angesehen hätte und die Endstufe als defekt ermittelt habe. Nach Ausbau der NF-Endverstärkerplatine und Prüfung der Endstufentransistoren (GD 170C) bestätigte sich das, die beiden GCs des rechten Kanals sind kaputt. Verwunderlich ist das nicht, denn die verbauten "Schneemänner" haben es hinter sich. Bei mehreren konnte ohne große Mühe die Plasthülle abgezogen werden. Vorsichtshalber werden alle vorhandenen Elkos geprüft und wenn nicht mehr i.O. getauscht.

Wie bereits erwähnt, sind GD 170C eingesetzt. Solche sind ja nicht mehr so einfach beschaffbar. In meinen Transistorschachteln habe ich zwar noch zwei GD 170B gefunden, aber ob deren Stromverstärkung ausreicht, bin ich mir nicht so sicher. Werde sie aber probeweise mal einbauen.

Mir kam dabei in den Sinn, ob nicht auch Si-PNP-Transistoren (z.B. SD 340) eingesetzt werden könnten. Mich würde interessieren, ob damit schon Erfahrungen gesammelt wurden. Sicher wären dann die Transistoren beider Endstufen zu tauschen, evtl. wären Schaltungsanpassungen notwendig, aber man hätte eine Alternative zu den seltenen Germanium-Transen. Über Hinweise dazu wäre ich dankbar.

Beste Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,

Ersatztypen wären der AD 162 und der 2SB474.
Datenblätter musst Du Dir selbst raussuchen, liegen mir nicht vor.

Viele Grüße aus dem Siebengebirge

Peter
Ich schau mal, ggf habe ich noch die kompletten Endstufentransistoren auf Kühlkörper. Umbau würde ich da nicht machen.
Hallo, Jürgen,
da ja genug Betriebsspannung vorhanden ist, wäre eine Arbeitspunktänderung kein Problem, so dass der Einsatz von PNP-Si-Transistoren in den Endstufen wirklich sehr zu empfehlen ist.
Zwar spreche ich hier nur aus eigener Erfahrung - mir ist es ehrlich gesagt NIE gelungen, eine NF-Endstufe > 2 Watt mit GDxxx stabil hinzukriegen.
Glücklicherweise kamen dann (TD)A2030 und co.
Um mechanische Originalität zu erzielen, müsste man wissen, obs PNP-SI überhaupt in diesen GD-Bauformen gibt, ansonsten sind aktuelle TO220-Typen perfekt montierbar.
VG Micha
Hallo Peter, Frank undf Micha,

danke für Euere Hinweise und Ratschläge.

AD 162 habe ich in meinem Transistorbestand auch noch gefunden, aber deren Stromverstärkungsfaktor entspricht max. Klasse A, also ungeeignet. Die andere Type ist mir unbekannt, wie auch mögliche Lieferanten. Deshalb werde ich die vorhandenen GD 170B testen, die aber nur bedingt als Pärchen taugen (Stromverstärkung 48 und 52). Falls sie nicht ausreichend sind, würde ich mich nochmals bei Dir, Frank melden.

Werde erst einmal sämtliche Bauteile auf der Endverstärker-LP prüfen und falls kaputt, austauschen.

Alle Elkos auf dieser LP sind inzwischen gewechselt, die Schneemänner waren alle hinüber, die anderen hatten min. 50% höhere Kapazität, also auch defekt. Die beiden Dioden GY 100 werden vom China-Tester nicht als Bauelement erkannt, müssen auch ersetzt werden. Werde noch die vier Vorstufentransistoren und die Widerstände prüfen. Die keramischen und Kf-Kondensatoren dürfte keine Schwierigkeiten machen. Auf den anderen Lp sind auch noch Schneemänner bzw. ältere Elkos vorhanden, die ggf. auch erneuert werden müssen. Erst dann kann das wieder komplettierte Radio getestet werden.

Ja, Micha, der Wechsel auf Si-PNP würde mich reizen, aber wenn damit gravierende Schaltungsoptimierungen verbunden sind, muss ich passen. Meine Anfrage zielte darauf, wenn ein Experte hier schon entsprechende Änderungen vorgenommen hätte, dass er detaillierte Angaben dazu mitteilt, die sicher mir und auch anderen mit ähnlichen Problemen geholfen hätten.

Werde über die weiteren Ergebnisse berichten.

Beste Grüße
Jürgen
Hi Jürgen,

bei EBay bietet ein polnischer Verkäufer die GD170C an, sind aber nicht besonders preiswert. Artikelbeschreibung genau lesen, der Preis gilt für ein Stück, auch wenn auf dem Bild zwei gezeigt werden!

Gruß

(Reflex-)Kalle
Hallo Kalle,

danke für den Hinweis. Das Angebot ist ja wirklich sehr teuer, zumal die Transistoren nicht paarig ausgemessen sind. Mit zwei Stück käme man nicht weit, wenn sie paarig sein sollen. Lohnt sich also nicht. Trotzdem danke für Deine Bemühungen.

Beste Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,

laut Radiomuseum 

https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_gd170.html

ist dein Transistor mit dem TF78/30 vergleichbar, dafür gibt es mehr Angebote, z.B. das hier...

https://www.ebay.de/itm/4-Stk-TF-78-30-I...Sw40Zef4TK

Gruß
Jürgen
Hallo, Jürgen,

ich hab jetzt mal die Schaltung des Ariettas studiert, letztendlich ist das ein tolles Gerät.
Deine absoluten Restaurationsbestrebungen scheints Du ja mit den Siemenstransistoren schon etwas aufgeweicht zu haben, jedoch halte ich persönlich diese Richtung für absolut kontraproduktiv!
Die Treiberstufen sind ja schon mit SI-PNP bestückt, auch wurden bei einigen Geräteversionen (ich glaub Andante) im HF-Teil SI-PNP eingesetzt. Beide Gründe sind möglicherweise die allmähliche Verfügbarkeit von SI-PNPs im Osten, damit wurden die Parameter verbessert, jedoch musste das Platinendesogn erstmal nicht verändert werden.
Was mir jedoch "extreme Bauchschmerzen" bereiten würde, ist der GD170 bereits in der Phasenumkehrstufe.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieses instabile Bauelement eventuell sogar den Tod seiner Artgenossen in der Endstufe verursacht hat.
Alles mit SI-PNP wäre nun viel stabiler, jedoch würde ich noch einen Schritt weitergehen.
Um so viel, wie möglich SINNVOLL original zu erhalten, würde ich die komplette Platine, welche eh nur die NF-Verstärkung ohne Stelleinrichtungen beherbergt, komplett gegen eine massgerechte, jedoch mit IC bestückten ersetzen. Eben nur meine Meinung. VG Micha
Vorab, kann ich die diese Platinen anbieten. Einmal mit GD170 und einmal mit GD241.
Allerdings habe ich die nicht geprüft !

[attachment=77168]

Aja und hier der Plan mit Spannungsangaben, falls du den nicht hast.

[attachment=77169]
Hallo, Frank,

bei Deiner Schaltung ist noch alles auf GE-PNP, die ich vorliegen habe, ist bereits tlw mit SI-PNP aus CSSR-Produktion bestückt, leider eben nicht die "Sorgenkinder"

VG Micha
Das ist richtig, jedoch habe ich keine Schaltung vorliegen, wo dieses der Fall ist.
Weder beim 730 noch beim 734.
Bei GFGF war sie
Hallo Frank,

danke für den Plan und das Angebot. Die Schaltung aus dem ehemaligen "Raupenhaus" ist relativ schlecht lesbar und Spannungsangaben fehlen.

Mich würde das Teil mit den GD 170 interessieren. Teile mir bitte per PN mit, welchen Betrag (Teil und Porto) ich wohin überweisen soll. Meine Adresse schicke ich Dir dann auch zu. Auch wenn die Transen nicht geprüft sind, werden doch zwei passende dabei sein. Das hilft mir sehr.

@ Micha
mir ist unklar, wie Du zur zur Einschätzung kommst, dass ich "mit den Siemenstransistoren schon etwas aufgeweicht" habe. Wenn Du die erwähnten AD 162 meinst, war nur ein Vorschlag von Peter und meine Exemplare (von Tungsram) sind dafür ungeeignet.

Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass ich das Radio für einen Bekannten repariere. Meine Restaurationsbestrebungen halten sich in Grenzen, das Radio soll wieder ordentlich spielen, mehr will der Besitzer auch nicht.

Deine Idee, die Endstufe auf ICs umzubauen, ist sehr interessant. Unter den genannten Voraussetzungen wäre der Aufwand aber zu hoch, würde ich nur für Geräten aus meiner Sammlung in Betracht ziehen (mein "Andante"vom Sperrmüll läuft aber nach Überarbeitung mit der Originalbestückung sehr zufriedenstellend).

Im vorliegenden Gerät sind nur Germaniumtransistoren verbaut. Die Schaltung aus dem GFGF ist eine Weiterentwicklung des 734, es wird ja auch die Typenbezeichnung "Arietta 734 / 741" angegeben.

Was die Ansteuerung der Endstufentransistoren mit ebenfalls GD 170 betrifft, gibt es sicher Fälle, in den diese Phasenumkehrstufe gemeinsam mit der Endstufe gestorben ist. In meinem Fall aber nicht. Dieser GD zeigt mit dem China Tester noch gute Werte.

Beste Grüße
Jürgen
Hallo zusammen,
habe mal in meiner Datensammlung gesehen. GD 160 bis 180 sind alle 5,5 Watt (h21E 18-90). GD 240 bis 244 sind 10 Watt (h21E 18-140 (GD243 und 244 Haben h21E 18-90). Die Daten sind aber sicherlich auch im Netz zu finden sein. Kenne den Plan leider nicht. Auf jeden fall sollten die Transis annähernd paarig sein (aus einer Charge). Werde diesen Beitrag weiter mit großem Interesse verfolgen.
LG aus Schwerin, Holger
Smiley47
Manchmal ist die Ursache für gestorbene Endtransistoren eben noch lebendig. Lebendig, jedoch in dessen Grenzen, sprich Reststrom, thermische Instabilität, GE-typische Merkmale. Diese Eigenschaften in der Treiberstufe werden dann eben noch in der Endstufe verstärkt mit dem entsprechenden Ergebniss. Das wollt ich nur damit sagen.
VG Micha
Kurzer Tip zum "hohen Reparaturaufwand"
Datasheet zum IC TDA2005 ...
VG Micha
Porto reicht mir, die Erfüllen dann wenigsten einen guten Zweck.
Sende mir mal die Postadresse per PN.
Hi Micha,
klar kann man mit einer integrierten Endstufe so manches bewältigen. Ist es gewünscht, dann ist das OK. Ich wollte nur auf die Austauschbarkeit hinweisen. Es gibt auch Transistoren aus dem russischen; tchechischem Bereich mit den gleichen Werten. Wer die komplette Endstufe mit Zubehör haben will, der nimmt sich diese. Trifft aber nicht den originalen Aufbau.  
LG aus Schwein, Holger
Smiley47
Man kann auch röhrenendstufen da Reinzimmern. Darum geht es aber hier nicht.
Es soll einfach nur mit geringem Aufwand das Radio wieder zum Spielen gebracht werden.
Das geht am besten mit Originalen Teilen.
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