24.06.2020, 21:47
Hallo,
Aus den kleinen Anzeigen habe ich mir schon vor einiger Zeit ein UHER 4200 report stereo gegönnt. Mechanisch, also Bandlauffunktionen, ist das Gerät absolut in Ordnung. Als Zubehör waren dabei ein uher Mikrofon mit dem uhertypischen Dreibein für die Plazierung des Mikrofones auf dem Tisch und die braune Ledertasche. Der haken bei der Geschichte war. daß das Gerät keinen Ton sagt,- noch nicht einmal Anton. Doch zunächst zu den technischen daten von solchen Geräten:
Land:
Deutschland / Germany
Hersteller / Marke:
Uher Werke; München
Jahr: 1972–1975
Kategorie: Ton-/Bildspeichergerät oder -Spieler
Halbleiter (Zählung nur für Transistoren)
20: AC151 AC153KVII BC212 BC238 BC308 BC384
Hauptprinzip
NF-Verstärkung
Wellenbereiche
- ohne
Spezialitäten
Tonbandgerät
Betriebsart / Volt
Trockenbatterien / 5 × 1,5 Volt
Lautsprecher
Dynamischer (permanent) Ovallautsprecher
Belastbarkeit/Leistung
von Radiomuseum.org
Modell: Report Stereo 4200 IC - Uher Werke; München
Material
Metallausführung
Form
Reisegerät > 20 cm (netzunabhängig betreibbar)
Abmessungen (BHT)
285 x 95 x 227 mm / 11.2 x 3.7 x 8.9 inch
Bemerkung
ICs: 2.
Zweispur-Stereo; Bandgeschwindigkeiten: 2,4/4,75/9,5/19 cm/s; Spulen-Ø: 13 cm; Übertragungsbereich bei 2,4 cm/s: 35-4500 Hz, bei 19 cm/s: 35-20000 Hz; NF-Verstärker mit 2 Endstufen je 0,8 W; Stromversorgung auch durch dryfit-Akku Z212 oder NC-Akku Z214 oder 6-V-/12-V-Autobatterie; Netzbetrieb mit Netz-/Ladegerät Z124 möglich.
Nettogewicht
3.8 kg / 8 lb 5.9 oz (8.37 lb)
Originalpreis
816.00 DM
Quelle der vorstehenden Daten: Radiomuseum.org
Deutschland / Germany
Hersteller / Marke:
Uher Werke; München
Jahr: 1972–1975
Kategorie: Ton-/Bildspeichergerät oder -Spieler
Halbleiter (Zählung nur für Transistoren)
20: AC151 AC153KVII BC212 BC238 BC308 BC384
Hauptprinzip
NF-Verstärkung
Wellenbereiche
- ohne
Spezialitäten
Tonbandgerät
Betriebsart / Volt
Trockenbatterien / 5 × 1,5 Volt
Lautsprecher
Dynamischer (permanent) Ovallautsprecher
Belastbarkeit/Leistung
von Radiomuseum.org
Modell: Report Stereo 4200 IC - Uher Werke; München
Material
Metallausführung
Form
Reisegerät > 20 cm (netzunabhängig betreibbar)
Abmessungen (BHT)
285 x 95 x 227 mm / 11.2 x 3.7 x 8.9 inch
Bemerkung
ICs: 2.
Zweispur-Stereo; Bandgeschwindigkeiten: 2,4/4,75/9,5/19 cm/s; Spulen-Ø: 13 cm; Übertragungsbereich bei 2,4 cm/s: 35-4500 Hz, bei 19 cm/s: 35-20000 Hz; NF-Verstärker mit 2 Endstufen je 0,8 W; Stromversorgung auch durch dryfit-Akku Z212 oder NC-Akku Z214 oder 6-V-/12-V-Autobatterie; Netzbetrieb mit Netz-/Ladegerät Z124 möglich.
Nettogewicht
3.8 kg / 8 lb 5.9 oz (8.37 lb)
Originalpreis
816.00 DM
Quelle der vorstehenden Daten: Radiomuseum.org
Das Gerät geöffnet zur Fehlersuche
So ist da nicht allzuviel zu sehen; erst bei genauerem Hinschauen offenbarte sich dann doch etwas nicht sehr Schönes:
Der rechte IC (TBA 641) weist eine verdächtige Verfärbung seiner Kühlfläche an der Oberseite auf; diese Verfärbung deutet auf eine thermische Überlastung hin. Entweder ein Kurzschluß durch einen angeschlossenen Außenlautsprecher oder aber die Endstufe schwingt. Sowas wäre mittels eines Oszilloskopes recht einfach zu lokalisieren gewesen. Da aber der Verstärker hier überhaupt keinen Piep mehr von sich gibt, kann ich nur den IC auswechseln in der Hoffnung, daß das Gerät dann wieder funktioniert.
In Frage kommt als Vergleichstyp der µA 706 (den hatte UHER seinerzeit auch schon werksseitig eingebaut), der SN 76001 und eben der original eingebaute TBA 641.
Ich hatte geglaubt, daß ich noch TBA 641 da hätte, aber dem war dann doch nicht so. Theoretisch in Frage käme auch der TAA 611; aber den hätte UHER damals wohl auch schon eingebaut, wenn das gegangen bzw wenn das funktioniert hätte. Zudem: TAA 611 hätte ich da gehabt; aber dann wäre es vermutlich zu einfach gewesen.
Versuchsweise baue ich mal Stecksockel für den IC ein und probiere dann (mit der nötigen Vorsicht natürlich), ob sich mit dem TAA 611 ein paar Töne aus dem Gerät entlocken lassen. Der TAA 611 spielt in den CR_Geräten (CR124, CR134, CR210) hervorragend. Schaun mer also mal ..
Heute habe ich mich aufgerafft, die defekten TBA 641 auszulöten. Die Endstufenplatine in dem Gerät ist doppelseitig kaschiert und demzufolge mit Durchkontaktierungen versehen. Das bedeutet, daß man beim Auslöten eines Bauteiles aufpassen muß, damit man einerseits nicht die Leiterbahn von der Hartpapierplatine ablöst und andererseits darf man die Durchkontaktierung nicht beschädigen bzw heraus reißen.
Gleich vorweg:
Es gibt bei dem Gerät 2 werksseitig eingebaute unterschiedliche Typen IC's: den TBA 641 A und den µA 706. Vergleichstypen dazu habe ich keine gefunden. Es gibt noch 1-2 weitere ICs, die sich eignen täten, aber die passen durchweg nicht von der Pinbelegung des Originalteiles. Der TAA 611 paßt in keinem Fall. Schade ..
Anstelle des TBA 641 kann man auch den µA 706 einbauen; allerdings muß dann die Außenbeschaltung des Verstärkers entsprechend abgeändert bzw umgebaut werden. Es gibt in der Schaltung ein paar Kondensatoren, die je nach IC und Bestückung Schwingneigungen des Verstärkers unterbinden sollen. Fallen diese aus oder fehlen sogar, dann wird die Endstufe wegen dieser Schwingneigung schnell sehr heiß und raucht ab. Daher ist man gut beraten, vor Einsatz eines ICs den Stand der Bestückung beim jeweils vorliegenden Gerät zu prüfen, denn UHER hat damals die Schaltung bzw die Bestückung mehrmals geändert. Aus dem Grund ist das zum jeweiligen Gerät gehörige Schaltbild so sehr wichtig. Das ist natürlich bei den meisten in der Bucht angebotenen Geräten nicht dabei. Der Hinweis, daß man sich den Plan aus dem Web laden kann, ist nur die halbe Wahrheit: die Pläne reichen immer ab Fabriknummer bis Fabriknummer. Ist mein Gerät innerhalb dieses Bereiches, dann habe ich Glück gehabt und der Plan paßt. Ist mein Gerät aber außerhalb des jeweiligen Nummernbereiches, dann habe ich Pech,- der Plan paßt dann nicht zu meinem jeweiligen Gerät.
Die beiden ICs habe ich auf Lötsockel gesetzt, damit ich die Neuen ICs, wenn ich sie denn habe, ohne Lötkolben einsetzen kann. Wenn man immer wieder an so einer Platine herumlöten muß, dann wird die davon nicht besser.
[attachment=77401]
So sehen die gesockelten ICs jetzt aus.
[attachment=77402]
Auf solchen Sockeln sind die ICs jetzt montiert bzw eingesteckt. Die ICs auf diese Steckkontakte zu bringen, ist auch noch fummelig, aber machbar. Das Einlöten der Steckstifte ist einfach zu bewerkstelligen, wenn man die Hülsen auf den defekten IC steckt und dann das gesamte Konstrukt wie einen neuen IC wieder einsteckt in die Platine. Nachdem dann alle Stifte ordentlich verlötet sind, kann man den defekten IC (der ja nur als Montagehilfe für die Steckhülsen diente) nun wieder mittels einer Pinzette aus der Schaltung herausziehen.
Endstufen bzw Varianten:es gibt auch noch andere Schaltungsvarianten, die ich aber hier nicht weiter einstelle. Bei UHER liegt bei diesen Geräten PLUS an Masse (siehe Plan unten). Das muß man natürlich beim Messen in dem Gerät beachten, sonst legt man vielleicht + über die Masse des Messgerätes an Minus und schon raucht es.
[attachment=77407]
[attachment=77408]
Wie gesagt, ich brauche für mein Gerät die originalen ICs. Am Dienstag ist die Rente wieder da, dann werde ich mal einen 20iger abzweigen und mir 2 ICs zulegen. Da wird sie zwar wieder toben, aber das muß jetzt einfach mal sein.
Ich berichte hier dann weiter ...