Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Wofür braucht man 4 Kanäle am Oszi beim Radiobasteln?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2
Guten Tag zusammen! 
Ich möchte mir ein digitales Oszi zulegen und habe das RIGOL DS2202A im Visier, weil es 200 MHz Analogbandbreite hat und 2 GSa/s sampelt. Es hat aber nur 2 Kanäle, so wie meine beiden Analog-Oszis (beide alt und nur 10 bzw. 20 MHz). Natürlich habe ich ein persönliches Preislimit. Das DS2202 Besticht durch sehr gute Eigenschaften auch bei höheren Frequenzen. Es gibt andere Geräte mit 1 GSa/s, etwas weniger Analogbandbreite, aber 4 Kanälen. Ich frage mich, wozu ich evtl. mal mehr als 2 Kanäle brauchen könnte. An digitalen Schaltungen arbeite ich normalerweise nicht, also wo man schon mal mehrere Pegel auf einer Zeitbasis gleichzeitig sehen will. Dafür gibt es auch 16-Kanal-Logikanalysatoren, die das besser können. Kann mir jemand aus der Runde einen guten Grund nennen, doch besser 4 Kanäle haben zu wollen und dafür (bei gleichen Kosten) auf etwas Samplingrate zu verzichten?
Viele Grüße, Andreas
Frag dich mal selber, wofür man beim Radiobasteln überhaupt unbedingt einen Oszi braucht. Wenn in Schaltplänen oder und Abgleichanweisungen von Analog-Radios überhaupt mal Oszillogramme vorgegeben werden, dann beim Stereo-Dekoder. Ansonsten kann man einen einfachen Oszi in Verbindung mit einem Wobbler verwenden. Wofür man da 100MHz Bandbreite und dann noch 4 Kanäle brauchen könnte erschließt sich mir nicht. Die Rundfunkwerkstätten sind auch mit einfachen einkanaligen 1...10MHz Analog-Oszis gut zurecht gekommen, so sie denn überhaupt sowas hatten und brauchten.

Beim digitalen Radio sieht es schon etwas anders aus. Aber zwei Kanäle mit 100MHz reichen da auch und da sind dann auch Digital-Oszis gegenüber analogen im Vorteil.

Gruß

(Reflex-)Kalle
Da hat Kalle recht.
Ich habe auch einen digitalen. Mit 100Mhz. Ich brauchete bis jetzt aber auch nicht mer als zwei kanäle.

Digital wurde angeschafft weil er gleichzeitig die signale misst und frequenz anzeigt. Also ein par nützliche gadgets mitbringt.

Vom bild ist mir aber eine Röhre lieber. Es kann auch daran liegen das mein digitales kein teures spitzenproduckt ist.

Ansonsten geht auch mein kleiner uralt Hameg mit nur 7Mhz und einem eingang.
Ein niedliches ding was ich mal geschenkt bekommen hatte.

Ganz früher ferwendete ich eine 350Khz Oscillografen als sichtkontrolle direckt am Lautsprecher.
Zum Radio abgleichen muss es nicht unbedingt mehr sein.

Resume. Du brauchst die zwei extra kanäle wohl eher nicht.
Das Geld kann in eine bessere qualität investiert werden

100 Mhz ist schon in ordnung man kann damit rauf bis zur UKW messen, aber mehr als 2 kanäle braucht man als Otto normalbürger nicht.
Hallo,
ich habe auch "nur" einen mit 2 Kanälen von Rigol. Der Vorteil ist die Größe und vor allem die Messfunktion für Spannung und Frequenz. Die alte Röhre war einfach zu groß, da der Arbeitsplatz auch schnell mal der Küchentisch ist. Was aber echt stört bei meinem Rigol ist der Lüfter.

Alfred
Hallo,

interessante Diskussion und die Argumente von Kalle haben durchaus eine Berechtigung !

Aber ist man nicht neben Radio- auch allgemeiner Elektronikbastler, ich rede noch garnicht von Fernsehtechnik.
Vielleicht möchte man, wie ghe, auch mal einen Schaltregler entwerfen... bauen und da geht ohne Oszi nichts, ein Zweistrahler ist hier durchaus Arbeitsgrundlage.

Ein guter Oszi gehört für mich zur Grundausstattung, wobei ich ja viel mit TV experimentiere. Aber bei den Technischen Daten sind mMn. keine 4 Kanäle mit 100MHz nötig, ich verwende immernoch gern meinen guten alten EO174 (5MHz einkanal), hab aber auch schon mit guten Speicheroszis gearbeitet, bei Einzelereignissen ist das Pflicht ("Transientenrecorder"), dürfte aber für die Elektronikpraxis auch recht selten in Frage kommen.

Würde sagen, ein rel. guter 20MHz Zweikanaler reicht für 99,x % der Anwendungen, auch erweiterter Analogbastelei, für den Rest kann man sich viell. auch mal ein Spezialgerät leihen ...

Gruß Ingo
Wenn man sich wirklich nur mit den reinen analogen Signalweg beschäftigen will und schon einen Oszi hat, egal, was für einen ... dann wäre ein Wobbelvorsatz vielleicht eine Idee ... VG Micha
Es stimmt schon das die Werkstätten frūher sicher weniger Messmittel hatten als heutige Amateure, aber man muss auch unterscheiden ob man nur Service macht oder auch Eigenbau sprich Entwicklung betreiben will. Das nächste ist doch die Frage, will ich Radios nur mit den Mitteln der Altvorderen reparieren oder darf es heute etwas mehr Komfort sein. Ansonsten sollte man vielleicht auch die gereglte Lötstation aus den Shack werfen und wieder zum ungeregelten Netzlötkolben greifen. Wieviel jeder an Messmitteln braucht kann daher auch nur der Fragensteller selbst seriös beantworten! Ich bin immer so vorgegangen: Was sind die Grenzfrequenzen meiner Bastelei heute und dann nehme ich ein Gerät mit doppelter oder vierfacher 3dB Grenze. Typische Werte fūr Radiobasteleien waren daher bei mir immer 250 oder 500 MHz. Bei der Anzahl der Kanäle bin ich immer bei zweien geblieben, denn Kanäle kann man relativ leicht mit einer Multiplexerschaltung selbst dranhängen. Zwar auf Kosten der Bandbreite, aber aus einem Zweikanaler lässt sich mit so einem Vorsatz schnell ein 4, 8 oder 12 Kanaler machen. Wenn man vorher nicht zu geizig bei der Grenzfrequenz des Oszis war, hat man so immer noch genūgend Spielraum nach oben. Ich hatte immer den Eindruck dass wenn Nutzer mit ihrem Oszi umgehen können schnell der Wunsch nach mehr kam. War bei mir auch so und mit dem *2 oder *4 hatte ich lange Freude an meinen Geräten.

Gruß Otto.
Zitat:Was sind die Grenzfrequenzen meiner Bastelei heute und dann nehme ich ein Gerät mit doppelter oder vierfacher 3dB Grenze. Typische Werte fūr Radiobasteleien waren daher bei mir immer 250 oder 500 MHz.

Da würde aber ein bischen das eingangs erwähnte Argument greifen ! Wer muß denn ein 100MHz-UKW-Signal oszillografieren, selbst unter gehobenen Comfort-Anforderungen ? Zudem mit den geringen Pegeln ? Das dürfte sehrsehr selten vorkommen.

Man sollte seine Technik nicht für 100% aller Anwendungsfälle dimensionieren, 95...98% reichen doch ? Und da ist man dann schnell bei viel niedrigeren Frequenzen und kann die Kohle vielleicht noch in einen Generator...Prüfempfänger investieren, ein Prüfempfänger ist zuweilen viel zweckmäßiger als ein Oszi.

Ansonsten Zustimmung, auch der gehobene comfort und die Ansprüche beim Basteln, das ist nicht mit einer Servicewerkstatt der 60-er zu vergleichen. Dort wurden zum Teil die Tuner auch nicht repariert sondern gegen industriell regenerierte ersetzt, also kostengünstiger Service erledigt, Bastelei ist Entwicklungsarbeit, das ist völlig richtig, und soll Spaß machen, wie jedes Hobby.

Gruß Ingo
Hallo Andreas,
Du gibst 200MHz mit 4 Kanälen an. 200MHz ist schon ordentlich. Du schreibst, daß Du digital nicht unterwegs bist, also brauchst Du auch keine 4 Kanäle und auch kein Oszi mit digitalem Analyzer (wie viele Kanäle der auch immer haben mag>>hätte ich mir für die Arbeit gewünscht, aber viele 1000€ war meiner Firma auch zu viel). So wie von den Bastelkollegen schon geschrieben wurde, reicht ein 2-kanäler mit 100MHz völlig aus. Für 2 Kanäle mit einer besseren Qualität kann man auch schon gut Geld ausgeben. Die Frage ist wieviel Du ausgeben willst. Sicherlich findest Du hier im Forum Anwender, die viel mit Oszis zu tun haben (z. B. Richard). Die Jungs werden Dich befragen und entsprechend beraten. Alles Gute bei der Entscheidungsfindung.
LG aus Schwerin, Holger
Vielen Dank für Eure schnellen Antworten! Diese bestätigen im Grunde meine vorherige Meinung.
Und ja: Wirklich BRAUCHEN tue ich das neue Teil nicht. Aber HABEN will ich es dennoch aus Freude an dieser Technik. Ich will ja keine kommerziellen Reparaturen durchführen, sondern Freude am Basteln und Restaurieren schöner Radios haben.
Viele Grüße, Andreas
Dann würde ich vorschlagen das das gesparte geld wenn nicht in das Osci,zum beispiel in einen vergleichbaren Frequenzgenerator investiert wird.
Sollte er eventual nicht schon vorhanden sein.
Mit diesen teilen kann man auch Wobbeln , sie haben passend einen zweiten ausgang was die sache an einem Zweikanal Oscillografen dann ermöglicht.
Man kann mit zwei kanälen einige interesante sachen damit anstellen.
Hier ein bild von einer meiner basteleien wo ich gerade für das Forum dran arbeite.

[attachment=80139]

2 Kanäle am Oscillografen, zusammen mit einen modernen Messender.
Obwohl zwei kanäle am Osci angezeigt werden, wird nur ein Ausgang vom Messender verwended.
Das signal wird in der selbst angefertigten HF Messbrücke aufgeteilt.

Im vergleich mit dem was ich normalerweise verwendete verbraucht die sache auf dem arbeitstisch jetzt nur einen bruchteil vom vorhandenem platz.
Auserdem passen die Geräte auch gut zusammen.
Der Meinung bin ich auch. Wobbeln zu können, ist schon sehr hilfreich beim Radiobasteln und auch bei der Reparatur. Jedenfalls hilfreicher als jeder Mehrkanal-Oszi, egal ob analog oder digital und nur mit 1...10 MHz oder mehrere 100MHz Bandbreite.

Der Zweck heiligt die Mittel!

Gruß

(Reflex-)Kalle
Hi Andreas,
wenn Du Spaß dran hast und Dir das wirklich was bedeutet, dann hol Dir so ein Teil. Ich habe auch mehrere Oszis mit verschiedenen Eigenschaften. Auch ältere (muß ich allerdings noch fertig machen). Was Chingachgook da vorgeschlagen hat, ist schon ne gute Wahl (zwar kein Industriestandard aber sicherlich gut für den "Hausgebrauch"). Weiß jetzt nicht, wieviel Du ausgeben möchtest. Wobbeln ist nicht jedermanns Sache. Ist aber ne gute Form Schwingkreise zu beurteilen. Wir hatten damals auch andere Geräte, um Frequenzen ein zu beurteilen und ein zu stellen. Dipmeter haben auch dabei gut geholfen. Aber wie gesagt, wenn Du Spaß an so nem Oszi hast>> warum nicht.
LG aus Schwerin. Holger
Hallo Chingachgook, das sieht in der Tat sehr interessant aus. Ich habe 2 wobbelfähige Funktionsgeneratoren, aber nur sehr einfache. Was ich eigentlich noch suche, wäre so ein Gerät, bei dem ich einstellen kann: Frequenz unten - Frequenz oben - Wobbelgeschwindigkeit. Damit könnte ich z.B. ein Bandfilter oder irgendeinen Schwingkreis auf seine Güte hin untersuchen. Aber so etwas habe ich noch nicht gefunden. Ist vermutlich sauteuer und nur für Profis gedacht.
Grüße, Andreas
(02.10.2020, 12:41)Holly-Z schrieb: [ -> ]...
Wir hatten damals auch andere Geräte, um Frequenzen ein zu beurteilen und ein zu stellen. Dipmeter haben auch dabei gut geholfen.
...

Ein Grid-Dipper sollte auch heute noch zur Grundausstattung eines Radiobastlers gehören, noch eher als ein Mehrkanal-Oszi mit mehreren 100MHz Bandbreite.
Schau mal unter FY6800 in der bucht
Dort gibt es diese generatoren alle unter 100 Euro
Wenn man nur bis 30Mhz braucht wird es sogar recht billig. Wichtig ist das so ein teil 2 ausgänge hat.
Dann kann man an jeden ausgang das nötige signal eistellen
Auf einem ausgang wird die frequenz gewobbelt, Auf dem anderen wird die ablenkspannung ausgegeben.

Auf dem ersten programiert man anfang und ende der zu wobbelnden frequenz ein, dazu die wobbelzeit und ausgangsspannung
der zweite ist für die ablenkspannung (normalerweise ein sägezahn) die ausgänge sind von einander volkommen unabhängig.

Ich habe es nicht ausprobiert weil ich einen fest am messplatz instalierten SWH von Rohde und Scharz verwende, aber hier hätte man sogar noch etwas mehr einstellmöglichkeiten.
Wenn ich nacher zeit habe könnte das mal ausprobieren und berichten

Also nicht Sauteuer, und in verbindung mit einem 2 kanal oscillografen durchaus sinfoll
Stimmt Kalle
Du hast volkommen recht
Damit es aber stielecht ist sollte man sich das teil selbst Basteln...............Wir sind ja von dieser sorte.
Mein Dipper ist für den weinachts urlaub eingeplant.

Vorher muss ich noch mit den HF Messbrücken fertig werden.
Ein Bild aus dem werdenden beitrag kann man ja schon sehen
Messbrücken und dipper kann man noch basteln, Wobbler und Oscilloscope besorgt man sich besser aus Fernöstlicher herstellun.
Der aufwand sowas selbst zu basteln ist fiel zu hoch
Hallo Chingachgook,
das Ding ist ja wirklich klasse. Und wäre ein passendes Weihnachtsgeschenk für mich. Meine Frau will doch immer wissen, was ich mir wünschen würde.
Danke für den Tipp!
Grüße, Andreas
Ja Kalle,
Grid- Dipper haben sich die Dinger genannt. Mit auswechselbaren Aufsätzen. Schöne und gut verwendbare Geräte.
LG aus Schwerin, Holger
Andreas, letzter tip noch um nicht vom tema Oscilloscop abzukommen.
Ich Bitte die anderen auch den bereits existierenden beitrag für Dip meter weiter zu nutzen.
Dadurch verlieren wir die übersicht zu den verschiedenen temen nicht.

Es gibt fiele videos über diesen kleinen messender auf You Tube auch in verbindung mit den vorgeschlagenen Oscilloscop
Auch auf Deutsch.

In der betriebsanleitung (in English) wird das wobbeln genau beschrieben.
Es geht sogar in verschiedenen modus und wellenarten. Auch amplituden wobbeln ist möglich (wusste ich garnicht das es das gibt)

Ich wollte das mal testen, aber im moment habe ich keine verbindungs kabel mit BNC steckern.
Die habe ich auf dem Land bei der letzten Antennemessung warscheinlich neben den USVH liegengelassen
Jedenfals sind sie nicht in der schacktel.
Seiten: 1 2