Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Vermessung eines Oszillators
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Hallo zusammen,

ich bastle gerade an einem Colpitts Oszillator und hänge bei der Bestimmung der Güte/Betriebsgüte mit Bordmitteln etwas.

Die Idee zur Schaltung kam von hier: https://www.elektroniktutor.de/signalkun...pitts.html . Mit Erlaubnis des Autoren, Detlef Mietke (total netter Typ), findet Ihr die Schaltung im Anhang.

Die Rechnungen funktionierten erst, als ich ein hinreichend genaues LCR-Meter beschafft hatte.
Das Einknopf-Drückdich-Gerät aus China meinte z.B. 0,01mH, die Nachkommastellen werden abgeschnitten.

Für den Schwingkreis allein wird:
Cs=134,66 nF, Ls=18,775 uH und Q=17,52 @ 100kHz 

EDIT: ich habe den Schwingkreis parallel gemessen, also richtig:
Cp=133,94 nF, Lp=18,924 uH und Q=17,89 @ 100kHz
ausgegeben.
Die restliche Abweichung scheint von den Kapazitäten der anderen Bauteile zu kommen.

Wie stellt man praktisch fest, wo genau -3dB ist?

Ich hoffe, mein erster Beitrag war nicht zu chaotisch.

[attachment=80854]

[attachment=80855]

[attachment=80856]

Viel Spass und bleibt gesund!

Andiarbeit

Quellen: - Frank Sichla, "Schwingkreise und LC-Filter in der Anwendung", Berlin 2003
             - Detlef Mietke, https://www.elektroniktutor.de/signalkun...pitts.html
-3 dB von irgendeinem Spannungswert bedeutet, dass 70,7% der Maximalspannung übrig bleiben. Anders ausgedrückt - damit es nicht zu Missverständnissen kommt: Wenn man von 100 V 3 dB abzieht (subtrahiert), dann bleiben 70,7 V übrig.
@Andiarbeit
bitte die Bilder nach dem Hochladen "in den Beitrag einfügen", Danke fürs Verständnis. Das habe ich jetzt erledigt.
Hallo Werner
Das hab ich vor einiger Zeit zufällig gefunden.
Ich weiss nicht, ob dieser Link zu dem Thema passt.
http://www.kendelbacher-ms.de/dezibel.html
(27.10.2020, 17:12)Andiarbeit schrieb: [ -> ]... ich bastle gerade an einem Colpitts Oszillator und hänge bei der Bestimmung der Güte/Betriebsgüte mit Bordmitteln etwas.
Ich persönlich favorisiere das hier beschriebene Vefahren zur Gütebestimmung von Parallelschwingkreisen:

https://www.radiomuseum.org/forumdata/up...signal.pdf
Im ersten Beitrag dieses Threads sind einige Bilder enthalten, die die praktische Gütebestimmung an einer abgestimmten
Ferritantenne zeigen.
https://www.radio-bastler.de/forum/showt...?tid=15056

Eine weitere Methode ist hier beschrieben:

https://wolfgang-wippermann.de/guete.htm
(27.10.2020, 18:11)Werner schrieb: [ -> ]-3 dB von irgendeinem Spannungswert bedeutet, dass 70,7% der Maximalspannung übrig bleiben. Anders ausgedrückt - damit es nicht zu Missverständnissen kommt: Wenn man von 100 V 3 dB abzieht (subtrahiert), dann bleiben 70,7 V übrig.

Kleiner Hinweis: dB ist ein Wert der sich aus dem Verhältnis z.B von 2 Spannungen ableitet (20*log (U1/U2)) oder 2 Leistungen (10*log P1/P2) ableitet.
Umgekehrt gilt Faktor = 10 hoch (x[dB]/10) bei Leistung bzw. 10 hoch (x[dB]/20) bei Spannung oder Strom.
-3 dB bei Spannung gibt ein Verhältnis von 10 hoch (3/20), das sind dann ca. 0.708, die muss man mit dem max. Spannungswert multiplizieren.

Das Ausrechnen geht ganz einfach in Google.
Mal in das Suchfeld eingeben : 20 log .7079, dann liefert Google - 3.000 (dB).
Umgekehrt (was sind 3 dB?) geht mit 10 hoch (-3/20), gibt die 0.7079.
Nabend,

alles richtig mit den Ausführungen zu "dB", aber so wie Werner kann man es auch ausdrücken, denn dB ist ja das Ergebnis der Verhältnisrechnung, nur im logarithmischen Maßstab.

Man kann also sagen, "minus 3 dB" = minus 30% = 70% davon oder auch x 0,707, das bedeutet Reduktion (z.B. Dämpfung) um ein feststehenden Anteil der Originalverstärkung bzw. auch Signalspannung, ohne einen Absolutwert zu nennen.

Ich geb zu, ich hab auch länger gebraucht, bis ich das Arbeiten mit dB verstanden glaubte^^...hab und warum man solche Klimmzüge überhaupt macht. Das hat ja viele Gründe, ein erster logischer war für mich, daß man bei Hintereinanderschaltung von Verstärkerstufen ganz einfach durch "Addieren" der dB-Werte die Gesamtverstärkung ausrechnen kann. Ansonsten müßte man die Einzelverstärkungen multiplizieren.

Aber warum 20lg... ? Weil es eigentlich mit der Leistung losging (10lg...) ... o.k., es gab Zeiten, wo ich das besser wußte. Es gab ja auch noch Neper, glaube ohne 10 oder 20 davor ? hatte ich nie mit zu tun... ...wikipedia^^

Man kann es sich in der Spannungswelt vielleicht so ganz gut merken: Verstärkungsverhältnis --> "ungefähr" Anzahl der Nullen x 20

also wäre 100dB = 20 x 5 --> also 1 und 5 Nullen = 100.000  ist die absolute Verstärkung oder Dämpfung, je nachdem, was positiv definiert ist. Zwischenwerte entsprechend, aber aufpassen, es ist nicht linear.

Gruß Ingo
Neper basiert auf dem natürlichen Logarithmus.
Kriegt man bei Einarbeitung auch hin, wie dB.
Meine Meinung ist jedoch auch, dass Dämpfung und Verstärkung auf Basis von X-fach besser währe.
...ja, da war was mit ln bei Neper, jetzt wo Du es sagst ^^

...aber ich möchte zu Bedenken geben, daß dB auch deshalb erfunden wurde, weil man einfach durch Addieren zum Ergebnis kommt, wie angedeutet:

3 Verstärker-Stufen: je 20 dB (Faktor10), Gesamtverstärkung = 20+20+20 = 60dB = 1000 (60 ist 3x20, also nach meiner Überschlagsrechnung "3 Nullen")... in dem Fall wäre 10 x 10 x 10 auch nicht so der Hit, in anders gelagerten Fällen ist das Addieren u.U. bequemer.

Gruß Ingo
(28.10.2020, 22:59)hardware.bas schrieb: [ -> ]Meine Meinung ist jedoch auch, dass Dämpfung und Verstärkung auf Basis von X-fach besser währe.

...nur wenn dann mal mit der Freiraumdämpfung eines Funkfeldes mit 100 dB, dem Antennengewinn von 30 dB und Leistungen von 40 dBm rechnen musst, dann brauchst viele Stellen vor und nach dem Komma. Da ist addieren und subtrahieren schon einfacher.
(27.10.2020, 17:12)Andiarbeit schrieb: [ -> ]Hallo zusammen,

ich bastle gerade an einem Colpitts Oszillator und hänge bei der Bestimmung der Güte/Betriebsgüte mit Bordmitteln etwas.

Hallo, die Sache mit dB und Neper ist  mir einigermaßen  geläufig
Unklar ist mir was die Betriebsgüte genau in einem  Oszillator macht.
Der soll doch Schwingungen generieren?  Oder?
Und er erzeugt die in  Resonanz mit  dem verwendeten Schwingkreis.
Dann erzeugt  er noch Schwingungen auf Nebenresonanzen. Bei ungeschicktem Aufbau der Schaltung umso mehr.
Macht  es hier Sinn mit  der Güte zu hantieren?
Unbestritten:  Filter  und Eingangskreise, da ist die Betrachtung der Güte sinnvoll.
Oder liege ich da falsch?
Gruß  Manfred