Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: ANYCUBIC Chiron 3D-Drucker
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an meinem Prusa-clone war eine Halterung für einen der Zahnriemen abgebrochen. Nichts schlimmes, die Teile für den Prusa sind alle gedruckt und ich könnte einen neuen Halter anfertigen. Mein Sohn bot mir aber an seinen Chiron bei mir zu "parken". Eine gute Gelegenheit zu untersuchen was sich in der Zwischenzeit in der hardware getan hat.

[attachment=80955]

zu erst fällt einmal der riesige Bauraum con 400 x 400 x 450 mm auf. Das ist schon eine Hausnummer! Dann der ordentliche und stabile Aufbau. Am Prusa liegen Kabel, Platinen, Display etc. lose rum. Wo der Prusa wackelige Endschalter hat gibt es beim Chiron Lichtschranken. Die bewegten Kabel stecken aufgeräumt in einer Kabel-Schleppkette. Insgesamt also ein sehr ordentliches Bild. Aber wie sieht es mit der Bedienung des Druckers aus?

Hier erwartete mich eine Überraschung nach der anderen! Musste ich am Prusa beim Einlegen oder Entfernen des filamentes oft das hotend zerlegen, so fährt man hier ganz ohne Stress menügesteuert das filament rein oder raus! Ein filament-Sensor meldet Probleme an die Elektronik (hatte ich aber noch nie). Und musste ich vorher ständig das Druckbett neu einleveln so geschieht dies hier vollautomatisch auf den im Menü einstellten Abstand. Auswechseln von Silkonführung oder nozzle? Das war beim Prusa regelmässig fällig. Der Chiron hat immer noch das erste nozzle. Das gekapselte hotend wurde noch nie geöffnet, und mein Sohn hat schon sehr viel gedruckt!

Und das Druckbild? Das ist fantastisch! Diese Qualität konnte weder mein alter Dremel noch der Prusa auch nur annähernd erreichen.

Und dann noch der Punkt Druckbetthaftung. Eine gute Haftung war beim Prusa nur mit einem Haftspray zu erreichen, an dem Dremel mit seinem ungeheizten Bett musste ich bluetape einsetzen. An dem Chiron hingegen wird überhaupt nichts gemacht ausser die Oberfläche mit etwas Isopropylalkohol gereinigt. Das Druckgut haftet auf der Ultrabase-Platte einfach! Warping gibt es zumindest bei PLA überhaupt nicht. Nach dem Druck wartet man eine Zeit bis das Bett abgekühlt ist, dann hört man ein Knacken und das Druckgut hat sich vom Bett gelöst.

Mein Sohn kann sich darauf einstellen dass ich den Chiron nicht mehr hergebe (nebenbei: ich hab ihn damals sowieso bezahlt, Kinder sind bekanntlich immer knapp bei Kasse  Shy  ). Ich hab auch keinen Anreiz mehr den wackeligen Prusa nochmal zusammenzuflicken. Das ganze Gerät ist ja eh nur ein Flickwerk.

Als Negativpunkte wären zu nennen: der Chiron ist lauter als meine alten Drucker, und er ist auch recht langsam. Vermutlich kann man die Einstellungen im slicer noch optimieren. Das werde ich mit der Zeit noch lernen. Wenn ich das Druckbett für ABS-Material auf 110 oder 115 Grad erwärmen will schafft die Heizung das nicht. Die Temperatur endet bei ca. 106 Grad. Dabei wird über die große Oberfläche eine immense Wärme abgegeben, so das ich vorläufig auf den Druck von ABS verzichte.

Biosilk und PLA lassen sich vorzüglich bei niedriger Bett-Temperatur drucken. Auch hab ich jetzt mal PETG-Rollen bestellt. Die sind etwas teurer, ich erwarte aber noch bessere Eigenschaften.
Hallo Jupp,
mit dem tollen Teil kann man endlich große Radiogehäuse am Stück drucken!
Entdecke die Möglichkeit....
richtig, auch wenn es Tage dauert :-)
Moin Jupp,

ein schönes Teil und der Bauraum ist ja echt gewaltig. Auf PETG bin ich vor ca. einem Jahr umgestiegen und habe das nie bereut. Stinkt nicht, praktisch kein Warping und die Erweichungstemperatur liegt auch weit über der von PLA. Einziger Minuspunkt, es neigt etwas mehr zu Stringing, aber damit kann ich leben. Den Preis dafür finde ich angemessen, bei meinem Lieferanten kostet zur Zeit (16% Mehrwertsteuer) die Rolle €18,42 zzgl. Versand.

Beste Grüße
Peter
zu dem fast gleichen Preis hab ich bei meinem Lieferanten auch 1kg-Rollen bestellt, in kaltweiss. Andere Farben kosten bis 22 Euro/kg. Manche PETG-Varianten wären sogar lebensmittelecht.
(01.11.2020, 17:04)saarfranzose schrieb: [ -> ]Manche PETG-Varianten wären sogar lebensmittelecht.

Werden aus dem Zeug nicht die meisten Getränkeflaschen gemacht?

PETG habe ich auch schon mehrfach gedruckt. Leider ist es etwas transparenter als PLA oder ABS.
Ansonsten war ich damit zufrieden.

Der neue Drucker sieht beeindruckend aus.

Gruß
Wilhelm
Hallo,

ich besitze seit knapp 2 Wochen auch einen Anycubic i3 Mega S. Bisher habe ich nur mit PLA und PETG gedruckt und bin sehr zufrieden.

Hinsichtlich des Druckbetts habe ich auch schon gemerkt, dass es recht lange dauert, bis die eingestellte Temperatur erreicht wird. Mehr als 85° habe ich noch nicht ausprobiert, aber ich könnte mir vorstellen, dass es für 100° oder mehr für ABS recht eng wird. Daher habe ich mir überlegt, die Platte während der Aufheizphase mit (ausreichend wärmebeständigem) Schaumstoff oder etwas ähnlichem abzudecken, damit zumindest in der Phase nicht ein Großteil der Wärme direkt wieder abgestrahlt wird.

Die mögliche Bauhöhe des Chiron ist in der Tat beachtlich. Aber wackelt da wirklich nichts am oberen Ende? Die Aluprofile sehen mir jetzt nocht sooo stabil aus.

Gruß,
Bernd
Hallo Bernd,

ich vermute mal daß für ABS ein geschlossener Bauraum benötigt wird. Dann hält die Wärme besser und geht nicht durch Zugluft verloren, und dann werden auch die geforderten Temperaturen erreicht.

Das Alugestell ist wirklich sehr stabil. Eher wackelt meine Unterkonstruktion als das Gestell.
so sieht das dann in der Praxis aus. Alles mit PLA gedruckt:

[attachment=81089]

und hier ein Beispiel für die gute Druckbetthaftung:

[attachment=81090]
(02.11.2020, 17:16)Bernd schrieb: [ -> ]Hallo,

ich besitze seit knapp 2 Wochen auch einen Anycubic i3 Mega S. Bisher habe ich nur mit PLA und PETG gedruckt und bin sehr zufrieden.

Hinsichtlich des Druckbetts habe ich auch schon gemerkt, dass es recht lange dauert, bis die eingestellte Temperatur erreicht wird. Mehr als 85° habe ich noch nicht ausprobiert, aber ich könnte mir vorstellen, dass es für 100° oder mehr für ABS recht eng wird. Daher habe ich mir überlegt, die Platte während der Aufheizphase mit (ausreichend wärmebeständigem) Schaumstoff oder etwas ähnlichem abzudecken, damit zumindest in der Phase nicht ein Großteil der Wärme direkt wieder abgestrahlt wird.

Die mögliche Bauhöhe des Chiron ist in der Tat beachtlich. Aber wackelt da wirklich nichts am oberen Ende? Die Aluprofile sehen mir jetzt nocht sooo stabil aus.

Gruß,
Bernd

Das Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber man bekommt den I3 Mega locker auf 120 Grad und kann ABS drucken.
Bisher ist es mir auch nur mit Tricks gelungen, wie man hier sieht. Doch nun habe ich die Lösung gefunden. ABS drucken ist nun ohne Weiteres möglich.

[attachment=89485]

1. Erreichen der Temperatur:
Man klebt eine Wärmedämmung unter die Heizplatte. Die bekommt man zum Beispiel hier. Außerdem sollte man die originale Heizung wechseln (siehe Punkt 2), dann schafft man eine schnelle Erwärmung und 130 Grad.

2. Haftung von ABS
Beim I3 Mega ist die Ultrabase Platte mit der Heizung fest verklebt. Das ist teuer wenn mal die Beschichtung defekt ist, aber auch unpraktisch, da man keine andere Platte drauf machen kann.
Die Heizung und die Platte kann man aber auch getrennt kaufen, zum Beispiel hier. Die Platte wird dann nicht aufgeklebt, sondern mit Klammern befestigt (siehe Foto).
Zum Druck von ABS wechsel ich dann die Druckplatte gegen eine GFK Platte, welche man zum Beispiel hier kaufen kann. Auf der hält bei 110 Grad auch ABS sehr gut.
Ansonsten sind die typischen Dinge wie keine Zugluft und möglichst warme Raumtemperatur zu beachten.


@Jupp
Ich habe mir jetzt auch einen Chiron zugelegt, da funktioniert das auch.
Der Chiron druckt zwar nicht ganz so gut wie der I3 Mega, dafür ist der Bauraum natürlich gigantisch. Das "nicht ganz so gut" ist allerdings jammern auf sehr hohen Niveau.
Beim meinem Kauf spielte auch Deine Vorstellung hier eine Rolle. Danke für den Tipp.
Ich habe mittlerweile auch schon einige Sachen mit ABS gedruckt. Die Temperatur des Druckbetts stelle ich dafür aber "nur" auf 100° und hatte damit bisher kaum Probleme. Es dauert halt nur knapp 15 Minuten, bis die Temperatur erreicht ist. Bei grösseren (höheren) Teilen besteht natürlich die Gefahr, dass sie sich vom Druckbett lösen. Dieses Risiko konnte ich verringern, indem ich in solchen Fällen einfach einen grossen Karton, in dem ich ein Sichtfenster aus Plastikfolie angebracht habe, über den Drucker stülpe. Ist bei meinem I3 Mega natürlich einfacher, als bei einem Chiron. :-)

Gruß,
Bernd
Das ist ja super. Die Wärmedämmung lohnt sich aber trotzdem, das sind nur 9 Euro mit Versand. Damit wird die Heizplatte schneller warm, kann eine etwas höhere Temperatur und spart letzlich auch Strom. Wenn die Kiste (wie bei mir) ständig läuft, eine gute Anschaffung.

Ich kann Dir für diesen Drucker noch dieses empfehlen. Beim I3 Mega sind die Z-Achsen oben nicht fixiert und wackeln etwas. Mit diesem kleinen Anbau, der sehr schnell gemacht ist, erhält man sichtbar bessere Druckergebnisse.
(27.06.2021, 19:42)pintel schrieb: [ -> ]Ich kann Dir für diesen Drucker noch dieses empfehlen. Beim I3 Mega sind die Z-Achsen oben nicht fixiert und wackeln etwas. Mit diesem kleinen Anbau, der sehr schnell gemacht ist, erhält man sichtbar bessere Druckergebnisse.

Nach meiner Theorie ist die Z-Achse ja durch die Rollen am Gestell geführt und mit zusätzlichen Lagern kann es Verspannungen geben. Was aber für die Z-Achse sinnvoll ist sind flexible Wellenkupplungen. Hab ich schon hier liegen und muss sie noch einbauen. Da geht es aber eher um die Geräuschdämmung.

Das Thema ABS auf dem Chiron hat mich die letzten Tage sehr beschäftigt, da ich noch so viele Filament-Rollen hier liegen habe die ich mal endlich verbraten will. Um genug Haftung zu bekommen habe ich eine Pertinax Dauerplatte (FR4) mit Klammern aufgebracht. Diese habe ich aufgeraut und muss zusätzlich noch Haftspray aufbringen. Vor dem Haftspray kommt aber noch das Reinigen mit Isporpoanol, damit wirklich die Fett-Tatscher etc. beseitigt sind. Diese Massnahme, ein ganz genaues leveling, das Vermeiden von Zugluft sowie spezielle slicer-Einstellungen bringen einigermassen brauchbare Ergebisse. So muss ich retract komplett abschalten, sonst verstopft mir regelmässig mitten im Druck das hotend. Der Bauteillüfter ist ebenfalls komplett ausgeschaltet zur Vermeidung von Temperaturspannungen.

Das Bett bekomme ich kaum höher als 80 Grad, und durch die FR4 Platte geht davon auch noch einiges verloren. Eine zusätzliche Isolierung sehe ich da auch als sehr sinnvoll. Hab mich bisher gescheut die Ultrabase abzunehmen. Ausserdem wölbt sich die FR4 Platte in dieser Größe gerne und muss dann vermutlich öfter umgedreht werden. Da sollte ich besser eine magnetische Dauerdruckplatte aufkleben.

Die Temperaturen der letzten Tage stellen mich vor besondere Probleme. Abends sind die Fenster geöffnet, überall laufen Ventilatoren in der Wohnung. Deshalb hab ich den Chiron mehr schlecht als recht eingehaust. Und dann gibt es Unmut bei meiner Frau weil ich solch eine Wärmequelle in der Wohnung laufen habe, wo sie sich alle Mühe gibt die Wohnung so kühl wie möglich zu halten. Muss ich ihr leider recht geben. Das Bett des Chiron strahlt beachtlich viel Wärme ab.

[attachment=89490]

Vorher gab es Stress wegen der Lärmkulisse des Druckers. Da muss ich sagen dass der Einbau von Bigtreetech TMC2208 V3.0 Schrittmotortreibern und eine Regelung jedes einzelnen Lüfters sehr wirkungsvoll waren. Wobei der Hotend-Kühler wegen der Verstopfungsgeschichte immer auf 100% laufen muß. Die Lüfter von Netzteil und Steppern sind eh schon knapp dimensioniert und dürfen nur vorsichtig gedrosselt werden.

Diese ganzen Problematiken, nur um endlich mein ABS in einigermassen Qualität und Familienfreudlichkeit drucken zu können, bin ich allmählich leid und habe mich entschlossen einen weiteren Drucker zu kaufen. Da ich fast nichts größer als 150x150 ausdrucke und mir die weiteren features sehr gut gefallen soll es voraussichtlich ein Flashforge Adventurer 3 werden. Der hat von Haus einen geschlossenen Bauraum, eine abnehmbare, biegsame Bauplatte und nützliche Dinge wie WLAN, Kamera, mit einem Handgriff abnehmbaren Extruder und echtes vollautomatisches leveling. Ich zögere nur noch etwas weil es kaum deutsche Informationsvideos zu dem Drucker gibt.

In Zukunft werde ich also, so die Planung, PLA mit dem Dremel drucken, PETG mit dem Chiron und ABS mit dem neuen Drucker, was immer das wird. Wobei PETG wegen der hohen Bett-Temperatur dann auch wieder eher für den neuen Drucker geeignet ist. Der Chiron bleibt dann nur noch für größere Druckmodelle.
(27.06.2021, 21:50)saarfranzose schrieb: [ -> ]Das Bett bekomme ich kaum höher als 80 Grad, und durch die FR4 Platte geht davon auch noch einiges verloren. Eine zusätzliche Isolierung sehe ich da auch als sehr sinnvoll. Hab mich bisher gescheut die Ultrabase abzunehmen. Ausserdem wölbt sich die FR4 Platte in dieser Größe gerne und muss dann vermutlich öfter umgedreht werden. Da sollte ich besser eine magnetische Dauerdruckplatte aufkleben.

Mit dem Chiron habe ich noch kein ABS gedruckt, wohl aber PETG. Das geht bei 70 Grad am Bett und 245 Grad Drucktemperatur. Das habe ich so von meinem I3 Mega übernommen.
Nach etwa jeden 10. Druck reinige ich die Platte und spendiere ihr damit wieder mehr Haftung. Das Zeug ist jeden Cent wert und man braucht wirklich nur sehr wenig davon. Siehe auch die Bewertungen bei Amazon. Selbst bei mir, wo der Drucker fast durchgängig läuft, reicht das locker für 2 Jahre. Und nein, es macht die Beschichtung der Ultrabase nicht kaputt. Damit hält bei meinem I3 Mega mit GFK Platte bei 110 Grad ABS sehr gut. Die GFK Platte ist auf einer Seite angerauht, darauf sollte man beim Kauf achten.

Ob ich den Chiron auf 120 Grad (oder 110 reichen auch) bekomme, weiß ich noch nicht. Ich habe bis jetzt nur dem Netzteil einen Noctua Lüfter spendiert, da diese Kiste wirklich übermäßig laut war. Man braucht noch einen kleinen Step-down Wandler, da es von Nocuta in dieser Größe nur 12 Volt Lüfter gibt. Ansonsten ist alles noch original.
An einen Tausch der Schrittmotortreiber habe ich auch schon gedacht. Eine Lüfterreglung ist aber bei der Verwendung von Nocuta Lüftern nicht notwendig, da diese extrem leise sind. Man muss schon hinsehen damit man merkt, dass sie tatsächlich laufen. Siehe auch hierzu die Bewertungen an. Im übrigen macht nur das Netzteil so einen Krach, die anderen Lüfter halten sich in Grenzen (bei mir jedenfalls) und ich werde sie vorerst nicht tauschen.

Bisher nutze ich die gleichen Druckprofile, die ich mir für den I3 Mega erstellt habe. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, kommt aber an den I3 Mega nicht ran. Diesen habe ich allerdings auch nur mit vielen Umbauten so perfekt hinbekommen. Der druckt so gut, dass ich die meisten Sachen mit 150 mm/s drucken kann und es trotzdem noch fast perfekt ist.
pintel schrieb:..Mit dem Chiron habe ich noch kein ABS gedruckt, wohl aber PETG. Das geht bei 70 Grad am Bett und 245 Grad Drucktemperatur..

Ja das sind gute Werte. Man kann sich aber auch vorstellen wie 70 Grad über die große Fläche abgestrahlt in der Wohnung spürbar wird.

pintel schrieb:..Nach etwa jeden 10. Druck reinige ich die Platte und spendiere ihr damit wieder mehr Haftung..

genau das gleiche Haftspray benutze ich auch, und hab ebenfalls gute Erfahrungen damit. Das hat mich echt gerettet. Beim Dremel benutze ich bluetape (er hat ein ungeheiztes Bett). Trotzdem muss ich noch von dem Spray auftragen, je nach Qualität des bluetape. Auf der aufgerauten Pertinaxplatte des Chiron hab ich mit ABS erst dann überhaupt Haftung wenn ich das Spray satt aufbringe. Das liegt vermutlich aber auch dadran dass ich die Temperatur nicht hoch genug bekomme.

pintel schrieb:..Ich habe bis jetzt nur dem Netzteil einen Noctua Lüfter spendiert, da diese Kiste wirklich übermäßig laut war. Man braucht noch einen kleinen Step-down Wandler, da es von Nocuta in dieser Größe nur 12 Volt Lüfter gibt...

Die Noctua-Lüfter sind wirklich hoch gelobt, es wird an anderer Stelle aber auch beanstandet dass sie weniger Luftstrom liefern. Für das Step-Down benutze ich kleine LM317-Module. Die hatte ich halt noch und sie scheinen mit der induktiven Last gut klarzukommen ohne besondere Verlustleistung zu erzeugen.

pintel schrieb: 
..An einen Tausch der Schrittmotortreiber habe ich auch schon gedacht..

Den Austausch empfehle ich ganz dringend. War bei mir beim WAF ausschlaggebend! Auch wenn wenn man unzählige Beschreibungen und Videos über die Stepper findet gehe ich gerne auf den Austausch ein.

Erst mal hatte ich geschaut ob wirklich ein Trigorilla-Board in dem Drucker steckt.

Bestellt hatte ich diese Treiber:

[attachment=89493]

sie müssen dringend für den Legacy-Mode konfiguriert sein, auch als Step/Dir-Mode bezeichnet. Dazu müssen die Miniaturbrücken auf den Modulen offen sein. Sind die Brücken gesetzt, so laufen die Treiber im UART-Mode und können vom Trigorilla Board nicht angesteuert werden.

die Treiber waren richtig edel verpackt, Kühlkörper waren anbei.

[attachment=89494]

[attachment=89495]

Die nächste Hürde sind die Stecker zu den Steppern. Diese müssen auf irgendeinem Weg komplett gedeht werden. Der eleganteste Weg erscheint mir wenn man die Pins mit einer Nadel aus den Steckern zieht und sie in entgegengesetzter Reihenfolge wieder einrasten lässt. Inzwischen hab ich dafür sogar ein extra Werkzeug:

[attachment=89499]

[attachment=89496]

Es folgt der Abgleich der Module. Ich habe die Poti-Mitte auf 1,0V eingestellt und das hatte direkt gepasst. Zuviel Spannung lässt die Stepper erwärmen und zu wenig verursacht Schrittverluste.

Es ist kaum zu glauben, aber die Motore hört man hinterher nicht mehr!

Hier die Steuerung für die Stepperkühlung:

[attachment=89497]

und ergänzend die Steuerung für den Netzteil-Lüfter:

[attachment=89498]
(28.06.2021, 08:53)saarfranzose schrieb: [ -> ]Auch wenn wenn man unzählige Beschreibungen und Videos über die Stepper findet gehe ich gerne auf den Austausch ein.

Darauf komme ich vielleicht nochmal zurück.


(28.06.2021, 08:53)saarfranzose schrieb: [ -> ]Die Noctua-Lüfter sind wirklich hoch gelobt, es wird an anderer Stelle aber auch beanstandet dass sie weniger Luftstrom liefern.

Das ist zumindest beim Netzteil richtig, bei den anderen Lüftern weiß ich es nicht. Der originale Lüfter hat bei 4500 U/Min satte 33 dB(A) und einen Luftstrom von 39,9 m³/h. Der Nocuta hat bei 3000 U/Min nur 19,3 dB(A), aber auch nur 29,2 m³/h. Mir ist aber nicht bekannt, dass die Netzteile in Anycubic Druckern je an Überlastung gestorben sind. Selbst nach 17 Stunden PETG-Druck ist das Netzteil nicht besorgniserregend warm geworden. Ich denke das passt schon so. Und wenn es abraucht, dann habe ich dazu gelernt. Übrigens befindet sich in meinem I3 Mega seit etwa 2 Jahren auch ein Nocuta Lüfter, bisher gab es da keine Probleme.


Nochmal eine Frage, welches Filament verwendest Du? Ich nutze vorwiegend Geeetech und bin bisher sehr zufrieden damit. Ich habe auch schon andere probiert, die hatten aber entweder schlechte oder wechselnde Qualität, oder waren zu teuer. Bei Geeetech habe ich immer gute Qualität zum guten Preis.
Oh, es scheint nicht einfach sein, so einen Drucker zu betreiben! Ich dachte das ganze entspricht etwa der Bedienung eines normalen 2D Druckers und war schon beim Überlegen ein Einsteigermodell zu kaufen.
Aber wie ich hier lese, mit dem Kauf fängt gleich eine aufwändige Änderungsreparatur an.
Sad Dazu sieht es so aus dass so ein Ding in einer Wohnung gar nicht zu betreiben ist.
(28.06.2021, 15:18)navi schrieb: [ -> ]Oh, es scheint nicht einfach sein, so einen Drucker zu betreiben! Ich dachte das ganze entspricht etwa der Bedienung eines normalen 2D Druckers und war schon beim Überlegen ein Einsteigermodell zu kaufen.
Aber wie ich hier lese, mit dem Kauf fängt gleich eine aufwändige Änderungsreparatur an.
Sad Dazu sieht es so aus dass so ein Ding in einer Wohnung gar nicht zu betreiben ist.

Das sind alles nur Verfeinerungen (Lautstärke drosseln und kleine Druckverbesserungen).
Als Neueinsteiger kann man mit PLA Druck und den passenden Drucker auch schon tolle Ergebnisse erzielen. Meinen ersten Drucker musste ich mir komplett selber zusamen bauen, da die Dinger damals (2014) noch zu teuer waren. Heute sieht die Welt schon anders aus.

Ein tolles Einsteigermodell ist tatsächlich der Anycubic I3 Mega. Der kommt zweiteilig und ist schnell zusammen gebaut. Eigentlich kannst Du damit sofort loslegen.
Die Qualität ist selbst ohne Modifizierung schon gut. Und später kann man (muss man aber nicht) einige Änderungen vornehmen. Zum Beispiel die Lüfter, die Achsführung oder die Treiber. Aber wie gesagt, er funktioniert auch so super.
Langliebig und stabil ist er auch. Meiner läuft seit 2018 ohne technische oder andere Probleme. Er ist fast ständig in Benutzung und hat immer noch die ersten Zahnriemen drauf. Auf der Ultrabase Platte haftet PLA und PETG super, sodass man da eigentlich nichts falsch machen kann. Du solltest Dich nicht von uns abschrecken lassen.

Und wenn Du Fragen hast, dann hast Du uns dafür.
ja das ist richtig, Jens. Kritisch wird es natürlich wenn man kritisches filament drucken will. Von dem nächsten Drucker erwarte ich genau das was Ivan sich vorstellt. Obwohl, beim Adventurer kündigt sich auch schon eine Nachbesserung an. Er nimmt keine Standardspulen auf, so dass neue Spulenhalter angefertigt werden müssen. Wenn man nur bei PLA bleibt verrichtet mein uralter Dremel 3D20 immer noch einen super Job und muss immer einspringen wenn es an den anderen Druckern was zu basteln gibt. Für seine eingeschränkten Möglichkeiten ist er aber (immer noch) viel zu teuer. Und Standardspulen nimmt er von Haus aus ebenfalls nicht.

Neben der eigentlichen Druckerhardware kommt aber auch noch die Software hinzu. Der slicer mit seinen unendlich vielen Parametern will korrekt auf Material, Drucker und Druckobjekt eingestellt werden.

Dann die Konstruktion von eigenen Objekten. Ein oder mehrere 3D-Programme erfordern eine Einarbeitung. Manche viel, manche weniger.

Wirklich ein Hobby für sich, mit dem man sich endlos beschäftigen kann.
achso, Jens, zu deiner Frage. Meine Lieblings-Lieferanten sind roboter-bausatz.de, your-droid, 3D-Jake (finde ich aber am teuersten). Dann bringen mir Leute aus Gefälligkeit, weil ich kein für Geld für Aufträge verlange, Rollen vorbei von amazon oder irgendwo aus ebay. Ich drucke also quer Beet.
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