18.04.2021, 13:25
Hallo Freunde,
es gibt Radios, die mag man, manche eher nicht. Der Thorsten (Gasherbrum) rief mich neulich an und sagte, ich habe eine zweite NORA-Elektra. Leider mußte ich die etwas fleddern. Die Skala habe ich entfernt und die ZF-Sperre. Den Röhrensatz brauchte ich für ein anderes Radio. Naja, sagte ich zum Thorsten, als Ersatzteilspender wohl noch zu gebrauchen, aber was soll man sonst damit? Nun, der Thorsten kam zu einem Kurzbesuch und brachte u. A. besagtes Radio mit. Och nee, sagte ich, das Radio sollte man aber schon retten.
Ich hatte mir nun das Gerät mal vorgenommen und es bestätigte sich, das Radio sollte man restaurieren. Das Gehäuse wurde wohl mal mit einer Art Mattine bearbeitet. Das sieht recht gut aus. Kann also so bleiben. Auch gefällt mir das Gitter an der Front recht gut. Ein Blick ins Innere: Alles sieht noch gut erhalten aus. Einzig, da wurden tatsächlich Drähte ersetzt, die so nicht im Gerät verbleiben können. Ich verwende ja als Ersatz auch Gummikabel. Aber diese gefallen mir nun so gar nicht. Ich habe von einem Schrottgerät einen Stoff- Kabelbaum für den Lautsprecher. Dieser wird als Ersatz genommen.
Unter dem Chassis befinden sich einige Kondensatoren aus der Fernsehtechnik. Die haben eine Belastbarkeit bis 1,6 KV. Dadurch sind sie sehr groß. Auch diese Kondensatoren werden ersetzt. Der große Becherelko ist abgeknipst. Wenigstens verblieb er im Gerät. Hier wird geöffnet und neue Kondensatoren in den Becher gebracht.
Das Gerät war ja quasi wieder spielklar gestellt. Der Henning (Hoeberlin) sagt ja immer zu mir, entweder wird repariert. Hier ist das so, es wurde genommen, was da ist. Oder, so Henning, es wird restauriert und da orientiert man sich am Original. Ich will mich hier am Original orientieren.
Trotzdem will ich mal sehen, was das Gerät bis jetzt macht. Dazu wurde die Feldspule vom Lautssprecher mit einem 1 K-Ohm.Leistungswiderstand gebrückt. Nun kann man in die Lautsprecherbuchse den hochohmigen Prüflautsprecher stecken. Im Gerät wurde nur ein Netzelko verbaut. Ein 2. wurde zusätzlich verlötet.
Und siehe da, das Gerät lebt. Naja, es summt zumindest. Der komplette NF-Teil funktioniert. Warum nicht das HF-Teil. Ah ja, die Kathode der AK2 ist nicht verschaltet, hängt also "in der Luft". Also mal kurz mit der Schraubenzieher-Klinge mit Masse verbinden. Ein kräftiges Knacken. Tatsächlich das Radio beginnt leise zu empfangen. Natürlich hängt die Kathode der AK2 nicht einfach so nur an Masse. Also wurde jetzt nach Schaltbild der fehlende Widerstand verbaut.
Na, das tat dem Radio und dem AM-Empfang gut! Ja, was ist denn das? Owe, wenn man die Schaltung des Radios mit dem Schaltbild vergleicht, ja dann merkt man, da wurde aber kräftig improvisiert. Gefühlt waren nur noch ca. 50 % der Kondensatoren an ihren erforderlichen Plätzen. Deshalb - das Radio spielt zwar, aber nur so leidlich.
Die originalen kondensatoren wurden aus der Schaltung entfernt. Nichts zum neu befüllen ist mehr da! Ich entschloß mich, die schwarzen "Nostalgie-Kondensatoren" vom Volker (ATR-Shop) zu verbauen.
Hier zeigte sich dann was das Gerät kann. Das ist nicht schlecht.
Ja, sagte ich mir, was nutzt Dir aber das Radio, wenn die Skala nicht vorhanden ist. Zu dumm! Lt. Thorsten war wohl eine sog. Nachkriegsskala in dem Gerät verbaut. Naja, eine originale 30 er Jahre Skala wäre mir sympathischer. Aber woher. Ich suchte das Internet nach einer Skala ab. Kein Erfolg. Dann die Foren. In der GfGf (Forum) verkauft Jemand eine Unzahl Skalen und Rückwände, aber auch hier kein Erfolg. Ebay, Ebay-Kleinanzeigen - Fehlanzeige!
Jetzt fiel mir wieder ein, was viele nicht wissen: Zu vielen Geräten, die im Radiomuseum.org gelistet sind, haben fleißige Sammler die Radioskalen mit eingescannt. Auch hier hatte ich Erfolg. Es war eine Skala eingescannt. Leider läßt sich die nur ausdrucken - nicht mehr. Will man die Skala speichern, kommt die Meldung, dass man sich mit dem "Ladenden" in Verbindung setzen soll. Ich tat dies. Ein sehr freundliches Mitglied, der Hochladende, schickte mir einen schönen Scan. Dieser ließ sich auch problemlos verändern. Aber - zu dumm - wer hat schon einen A3-Drucker? Auch bin ich nicht der Pfiffigste, was diese Skalenberbeitung betrifft. Dann das noch fatalere. Die Skala ist von einem NORA-Elektra GW. Hier wurde als Abstimmhilfe noch ein Meßgerät verbaut. In meinem W befindet sich in der Skala das runde Loch für das mag. Auge (AM2).l
Also wieder ein Problem mehr. Unser Rolf (Bastelbube), den ich anschrieb erklärte sich spontan bereit zu helfen. Aber was benötigt man? Die Maße der Skala und wo sitzt genau das Loch. Ich schrieb den Thorsten (Gasherbrum) an mit der Bitte, zerlege doch mal Dein Radio und gib uns die genauen Maße der Skala und - wo sitzt das Loch für die AM2.
Jetzt konnte der Rolf seine Arbeit beginnen. Aber - während der Rolf arbeitet kommen jetzt erst mal Bilder.
Schaut mal, kann man solch ein Radio verkommen lassen oder als Teileträger verwenden?
Die Lackierung - gut ich hätte sie anders gemacht - ist recht ordentlich erfolgt. Achso die Knöpfe hatte ich schon abgenommen.
[attachment=87194]
Hier die Ansicht von hinten. Für das Alter ist das Gerät gut erhalten.
[attachment=87195]
Was halt stört sind die teilweise verwendeten Elektriker-Kabel
Hier die Ansicht von unten. Ja Leute, da fehlen ca. 50 % der Kondensatoren
[attachment=87196]
Und schaut, das Gerät hat sogar RFT-Kondensatoren. Was sagt mein Freund Frank, der Moschti dazu? RFT = Richtig Feine Technik
[attachment=87197]
Hier der Skalenscan, den mir der freundliche Radiokollege geschickt hat. Den Werdegang der Skal werde ich im Radiomuseum.org auch dokumentieren und mich dann ausdrücklich bei ihm bedanken. Solche Hilfen - finde ich - sollten nicht selbstverständlich sein.
[attachment=87198]
Wie es nun mit Rolf's Bemühungen weiter geht, dann.
es gibt Radios, die mag man, manche eher nicht. Der Thorsten (Gasherbrum) rief mich neulich an und sagte, ich habe eine zweite NORA-Elektra. Leider mußte ich die etwas fleddern. Die Skala habe ich entfernt und die ZF-Sperre. Den Röhrensatz brauchte ich für ein anderes Radio. Naja, sagte ich zum Thorsten, als Ersatzteilspender wohl noch zu gebrauchen, aber was soll man sonst damit? Nun, der Thorsten kam zu einem Kurzbesuch und brachte u. A. besagtes Radio mit. Och nee, sagte ich, das Radio sollte man aber schon retten.
Ich hatte mir nun das Gerät mal vorgenommen und es bestätigte sich, das Radio sollte man restaurieren. Das Gehäuse wurde wohl mal mit einer Art Mattine bearbeitet. Das sieht recht gut aus. Kann also so bleiben. Auch gefällt mir das Gitter an der Front recht gut. Ein Blick ins Innere: Alles sieht noch gut erhalten aus. Einzig, da wurden tatsächlich Drähte ersetzt, die so nicht im Gerät verbleiben können. Ich verwende ja als Ersatz auch Gummikabel. Aber diese gefallen mir nun so gar nicht. Ich habe von einem Schrottgerät einen Stoff- Kabelbaum für den Lautsprecher. Dieser wird als Ersatz genommen.
Unter dem Chassis befinden sich einige Kondensatoren aus der Fernsehtechnik. Die haben eine Belastbarkeit bis 1,6 KV. Dadurch sind sie sehr groß. Auch diese Kondensatoren werden ersetzt. Der große Becherelko ist abgeknipst. Wenigstens verblieb er im Gerät. Hier wird geöffnet und neue Kondensatoren in den Becher gebracht.
Das Gerät war ja quasi wieder spielklar gestellt. Der Henning (Hoeberlin) sagt ja immer zu mir, entweder wird repariert. Hier ist das so, es wurde genommen, was da ist. Oder, so Henning, es wird restauriert und da orientiert man sich am Original. Ich will mich hier am Original orientieren.
Trotzdem will ich mal sehen, was das Gerät bis jetzt macht. Dazu wurde die Feldspule vom Lautssprecher mit einem 1 K-Ohm.Leistungswiderstand gebrückt. Nun kann man in die Lautsprecherbuchse den hochohmigen Prüflautsprecher stecken. Im Gerät wurde nur ein Netzelko verbaut. Ein 2. wurde zusätzlich verlötet.
Und siehe da, das Gerät lebt. Naja, es summt zumindest. Der komplette NF-Teil funktioniert. Warum nicht das HF-Teil. Ah ja, die Kathode der AK2 ist nicht verschaltet, hängt also "in der Luft". Also mal kurz mit der Schraubenzieher-Klinge mit Masse verbinden. Ein kräftiges Knacken. Tatsächlich das Radio beginnt leise zu empfangen. Natürlich hängt die Kathode der AK2 nicht einfach so nur an Masse. Also wurde jetzt nach Schaltbild der fehlende Widerstand verbaut.
Na, das tat dem Radio und dem AM-Empfang gut! Ja, was ist denn das? Owe, wenn man die Schaltung des Radios mit dem Schaltbild vergleicht, ja dann merkt man, da wurde aber kräftig improvisiert. Gefühlt waren nur noch ca. 50 % der Kondensatoren an ihren erforderlichen Plätzen. Deshalb - das Radio spielt zwar, aber nur so leidlich.
Die originalen kondensatoren wurden aus der Schaltung entfernt. Nichts zum neu befüllen ist mehr da! Ich entschloß mich, die schwarzen "Nostalgie-Kondensatoren" vom Volker (ATR-Shop) zu verbauen.
Hier zeigte sich dann was das Gerät kann. Das ist nicht schlecht.
Ja, sagte ich mir, was nutzt Dir aber das Radio, wenn die Skala nicht vorhanden ist. Zu dumm! Lt. Thorsten war wohl eine sog. Nachkriegsskala in dem Gerät verbaut. Naja, eine originale 30 er Jahre Skala wäre mir sympathischer. Aber woher. Ich suchte das Internet nach einer Skala ab. Kein Erfolg. Dann die Foren. In der GfGf (Forum) verkauft Jemand eine Unzahl Skalen und Rückwände, aber auch hier kein Erfolg. Ebay, Ebay-Kleinanzeigen - Fehlanzeige!
Jetzt fiel mir wieder ein, was viele nicht wissen: Zu vielen Geräten, die im Radiomuseum.org gelistet sind, haben fleißige Sammler die Radioskalen mit eingescannt. Auch hier hatte ich Erfolg. Es war eine Skala eingescannt. Leider läßt sich die nur ausdrucken - nicht mehr. Will man die Skala speichern, kommt die Meldung, dass man sich mit dem "Ladenden" in Verbindung setzen soll. Ich tat dies. Ein sehr freundliches Mitglied, der Hochladende, schickte mir einen schönen Scan. Dieser ließ sich auch problemlos verändern. Aber - zu dumm - wer hat schon einen A3-Drucker? Auch bin ich nicht der Pfiffigste, was diese Skalenberbeitung betrifft. Dann das noch fatalere. Die Skala ist von einem NORA-Elektra GW. Hier wurde als Abstimmhilfe noch ein Meßgerät verbaut. In meinem W befindet sich in der Skala das runde Loch für das mag. Auge (AM2).l
Also wieder ein Problem mehr. Unser Rolf (Bastelbube), den ich anschrieb erklärte sich spontan bereit zu helfen. Aber was benötigt man? Die Maße der Skala und wo sitzt genau das Loch. Ich schrieb den Thorsten (Gasherbrum) an mit der Bitte, zerlege doch mal Dein Radio und gib uns die genauen Maße der Skala und - wo sitzt das Loch für die AM2.
Jetzt konnte der Rolf seine Arbeit beginnen. Aber - während der Rolf arbeitet kommen jetzt erst mal Bilder.
Schaut mal, kann man solch ein Radio verkommen lassen oder als Teileträger verwenden?
Die Lackierung - gut ich hätte sie anders gemacht - ist recht ordentlich erfolgt. Achso die Knöpfe hatte ich schon abgenommen.
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Hier die Ansicht von hinten. Für das Alter ist das Gerät gut erhalten.
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Was halt stört sind die teilweise verwendeten Elektriker-Kabel
Hier die Ansicht von unten. Ja Leute, da fehlen ca. 50 % der Kondensatoren
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Und schaut, das Gerät hat sogar RFT-Kondensatoren. Was sagt mein Freund Frank, der Moschti dazu? RFT = Richtig Feine Technik
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Hier der Skalenscan, den mir der freundliche Radiokollege geschickt hat. Den Werdegang der Skal werde ich im Radiomuseum.org auch dokumentieren und mich dann ausdrücklich bei ihm bedanken. Solche Hilfen - finde ich - sollten nicht selbstverständlich sein.
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Wie es nun mit Rolf's Bemühungen weiter geht, dann.