Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: SABA 311 WL, ein Neuaufbau
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Hallo zusammen,

ich beginne heute, nach Andreas und Klaus, mit einem weiteren Thread über die Herrichtung eines “SABA 311 WL“.

Das Gerät hatte ich vor etlichen Monaten, zusammen mit einem weiteren, aber teilgeschlachteten Chassis, erworben.
Und dann, aus Zeitmangel, unbesehen ins Regal gestellt.

Erst als Klaus die Maße des Abschirmbleches benötigte, kramte ich den 311er wieder hervor
und da das Gerät schon mal auf dem Tisch stand, konnte ich es auch gleich reparieren,
so dachte ich jedenfalls.

Aber so einfach wird das nicht werden, seht mal selber, hier ein paar Fotos vom Anlieferzustand:
[attachment=87698]
Knöpfe und die komplette Rückwand sind vorhanden.

[attachment=87697]
Da ist schon ein anderer Lautsprecher eingebaut, oder ist dieser evtl. original?
Jedenfalls sind die Lötstellen am Trafo uralt.
Und wie konnte es anders sein? – Die Feldspule hat keinen Durchgang, - klasse -

Hier das Chassis, den Drehkondensator ( natürlich Zinkpest!) habe ich schon ausgebaut.
Die Vorderseite muss wohl mal im Wasser gestanden haben, viel Rost:
[attachment=87702]
[attachment=87700]
[attachment=87699]

Leider hat sich schon jemand an der Schaltung vergriffen:
[attachment=87701]
[attachment=87703]


Und hier ist das 2. Chassis, so gut wie kein Rost, dafür aber kaum noch Bauteile,
der Trafo scheint auch nicht original.
Den Drehko habe ich auch schon ausgebaut, ist natürlich bombenfest:

[attachment=87704]
[attachment=87705]
[attachment=87706]
[attachment=87707]
[attachment=87708]

Ich werde folgendes machen, das 2. Chassis abräumen und dann komplett neu aufbauen.

Was mir natürlich sehr helfen würde, wäre ein Bauteil-Lageplan!

Den Schaltplan habe ich.

Deshalb beginne ich auch zuerst mit der Reparatur des Drehkondensators,
da weiß ich wenigstens, wo alles hingehört...

Fortsetzung folgt,

viele Grüße,
Rolf
Hallo Rolf,

ich hab dir mal was zusammengezippt:

Saba 311W/L
Vielen Dank Jupp,

das hilft mir schon weiter,

viele Grüße,
Rolf
@saarfranzose
Die Seiten zur Lage der Bauteile helfen auch mir bei meinem SABA 311 WL, Jupp, deswegen auch meinerseits ein herzliches Dankeschön.


@Bastelbube:

Rolf, laut des Aufdrucks auf dem 2 + 2 µF sind Deine beiden Chassis rund ein Vierteljahr älter, als mein Gerät.
Da bei meinem 311 WL, abgesehen von den ersetzten Papierkondensatoren, so manches unterhalb des Chassis noch relativ original ist, kann ich Dir gerne weiterhelfen, soweit Detailfragen auftauchen.

Sofern Du noch die Lage der beiden verzeichneten Kordelwiderstände von 3 k und 9k ausfindig machen kannst, wäre ich für einen Hinweis verbunden, da ich sie im Lageplan nicht entdeckt habe.

Was den Lenzola-Lautsprecher anbelangt, so erinnere ich mich dunkel, davon mal etwas gelesen zu haben. Will sagen: Könnte original (oder Originalersatz) sein.
Hallo Rolf,
Der Lautsprecher scheint nicht original, kommt dem jedoch äußerlich sehr nahe
Von mir noch ein Prospekt aus der Zeit...
[attachment=87729][attachment=87730]
Nette Grüße
Alfons
In den letzten Jahren habe ich jedoch einige SABA aus entsprechendem Modelljahr mit Lenzola Lautsprechern gesehen. Irgendwie auffällig.
@Klaus,

ich habe mal nachgeschaut,
aber die beiden Kordelwiderstände habe ich auch nicht gefunden,
die hat man wohl schon ersetzt.

Aber mal gleich eine Frage:

Der von Dir angesprochene 2 x 2µF Blockkondensator, also 4µF, wo wird der angeschlossen?
Im Schaltplan gibt es keinen 4µF Kondensator.

Ferner fehlen bei meinem Gerät ja die beiden, auf der Chassisunterseite, an dem Winkelblech angeschraubten Blockkondensatoren (331/66 und 331/68).
Der 331/68 hat, so glaube ich, 2 x 0,1µF und der andere?
Und wo gehören diese angeschlossen?

Viele Grüße,
Rolf
@Alfons,

vielen Dank für das Prospektmaterial!

Viele Grüße,
Rolf
Ist der Lautsprecher von Rolfs 311 original ?

Schaut euch bitte die folgenden Bilder an:
Zuerst der Lautsprecher wie in den meisten Saba 311WL zu finden:

[attachment=87777]

Beim 321GL sieht man Lautsprecher, die aussehen wie der im erstem Bild, aber auch solche wie hier:

[attachment=87778]

Und jetzt noch mal der aus Rolfs Radio:

[attachment=87776]

Bildet euch eine eigene Meinung....

Nette grüße
Alfons
Hallo Alfons,

danke für die Gegeüberstellung,
es könnte ja durchaus sein, dass LENZOLA die Lautsprecher für Saba hergestellt hat...

Viele Grüße,
Rolf
Es könnte auch sein, dass SABA für ausgelaufene Modelle die Lenzola als Ersatzlautsprecher geliefert hat. Waren eben nur nicht mit SABA gelabelt, ansonsten identisch.
"Im Schaltplan gibt es keinen 4µF Kondensator."

Damit hast Du Recht. Allerdings findet sich einer in der Ersatzteilliste.

[attachment=87784]

Ich vermute, daß der 2 uF im Netzteil später auf 4 uF erhöht wurde.

Die beiden Kordelwiderstände von 3kOhm und 9 kOhm müßten Teil des Spannungsteilers zwischen +U_B und Masse sein, falls diese nicht durch entsprechende "normale" Widerstände ersetzt sind.

Gruß, Dietmar
Hallo Dietmar,

das habe ich mich auch schon gedacht, dass man den Wert auf 4µF erhöht hatte.

Bei der Wertangabe der beiden oberen Blockkondensatoren (331/66 und 331/68) scheint auch etwas nicht zu stimmen,
diese Werte gibt es auch nicht im Schaltplan.
Wobei es sich beim 331/68 wahrscheinlich um einen Blockkondensator mit 2 x 0,1µF handelt...

Viele Grüße,
Rolf
(02.05.2021, 18:08)Bastelbube schrieb: [ -> ]@Klaus,

ich habe mal nachgeschaut,
aber die beiden Kordelwiderstände habe ich auch nicht gefunden,
die hat man wohl schon ersetzt.

Aber mal gleich eine Frage:

Der von Dir angesprochene 2 x 2µF Blockkondensator, also 4µF, wo wird der angeschlossen?
Im Schaltplan gibt es keinen 4µF Kondensator.

Ferner fehlen bei meinem Gerät ja die beiden, auf der Chassisunterseite, an dem Winkelblech angeschraubten Blockkondensatoren (331/66 und 331/68).
Der 331/68 hat, so glaube ich, 2 x 0,1µF  und der andere?
Und wo gehören diese angeschlossen?

Hallo Rolf,

Die Datenblätter von SABA sind nicht in Gänze stimmig, das ist mir anhand des von Jupp gescannten Lageplans der Bauteile aufgefallen.

Zu Deinen Fragen:
SABA hat in den Datenblättern die Kapazitäten der Teilkondensatoren eines Blocks addiert, insoweit erklären sich die 'krummen' Werte von  z.B. 1,7 µF.
Der 4µF-Block ist tatsächlich der 2µF+2µF (Block 331/67), der neben dem Plattendrehko steht. Einer der 2µF wird im Netzteil angeschlossen, er geht einerseits an den Pluspol des 15µF Elko, der andere Pol (Gehäuse) liegt ja an Masse.
Der zweite 2µF geht vom G2 der ersten RENS1284 an Masse. Dieser Doppelblock ist, was seinen Spannungsaufdruck (200V-/100V-) anbelangt, ab Werk 'mickrig' dimensioniert.

Die Blöcke unterm Chassis:

Nr. 331/66 hat 1µF + 1µF + 0,1µF. Die beiden 1µF gehen je an einen Pin der Röhrenheizung. Es sitzt zwischen den Heizpins ein Drahtwiderstand von 40 Ohm mit festem Mittelabgriff gen Masse. Dieser liegt unterhalb des Chassis, und zwar mittig zwischen den Röhrenfassungen der RES164 und der daneben liegenden RENS1284. In diesem Bereich gehen die beiden 1µF an die Heizpins, ich meine, sie waren an den Pins der Fassung der RES164 verlötet.

Nr. 331/68 hat 2x 0,1µF + 3x 0,5 µF. Das ist verwirrend, da man beim Blick unters Chassis auf diesem Block nur die 2x 0,1µF als Aufdruck wahrnimmt. Insgesamt führen aus diesem Block aber 5 Kabel. Die drei 0,5µF findest Du im Plan.

Was die insgesamt 3 Stück 0,1µF der Blöcke 331/66 und 331/68 anbelangt, so kann ich Dir nicht mehr sagen, wo welcher davon angeschlossen war, da ich vor vielen Jahren bereits meine Blöcke stillgelegt, d.h. die Kabel an ihren Lötstellen abgelötet und zu einem Knäuel am jeweiligen Block gedreht habe.
Hallo Klaus,

jetzt wird vieles klar,
danke!

Viele Grüße,
Rolf
Hallo zusammen,

am vergangenen Wochenende habe ich mich mal um den Drehkondensator gekümmert.
Dieser war, wie bei vielen Saba-Geräten aus jener Zeit, sehr stark von der sogenannten Zinkpest befallen und zusätzlich stark verrostet.

Damit sein originales Aussehen gewahrt bleibt, habe ich sein “Innenleben“ durch einen kleineren Drehko ersetzt.
Zunächst ein paar Fotos vom Sorgenkind:

Hier die Vorderansicht:
[attachment=87812]

der Friktionsantrieb:
[attachment=87813]

der Antrieb entfernt:
[attachment=87814]

die Drehko-Unterseite:
[attachment=87815]

die Drehko-Oberseite mit den beiden Trimmern:
[attachment=87816]

die Seitenansicht:
[attachment=87817]

ein Teil des Antriebes:
[attachment=87818]

die Scheibe ist entfernt:
[attachment=87819]

Dieser Drehkondensator (2 x 500pF) aus der Grabbelkiste, soll die Senderwahl jetzt übernehmen:
[attachment=87820]
[attachment=87821]
[attachment=87822]
[attachment=87823]

Dazu muss wie gesagt, dem originalen Drehko das Innenleben entfernt werden,
genauer gesagt,
die Rotor- und Stator-Bleche, sowie die mittlere Trennwand.
Zunächst entfernt man die 8 Schrauben, die die Statorbleche halten.
Um die mittlere Trennwand zu lösen, feilt man die beiden Verschränkungen herunter:
[attachment=87824]

Dann leichte Hammerschläge auf das Blech und schon ist es lose.
Heraus bekommt man es dann aber noch nicht, weil der Drehko-Rotor den Weg versperrt.
Ich habe dann einfach die hintere und vordere Achslagerung abgeschraubt und die Rotorachse kurzerhand, mit einer kleinen Bügelsäge durchgesägt, dann ging es.
[attachment=87825]

Hier kommt der neue Drehko nun hinein:
[attachment=87826]
[attachment=87827]
[attachment=87828]

Jetzt muss der neue Drehko noch im alten Gehäuse befestigt werden.
Dazu wird das vordere Achslager wieder angeschraubt, dann stimmt schon mal die Lage der Drehko-Achse.
Ferner benötigt man noch 2 Bohrungen auf der Gehäuse-Rückseite,
dort wird neue Dreher über 2 Abstandsbolzen festgeschraubt.
Da hatte ich Glück, meine 10mm-Abstandsbolzen hatten das gleiche Gewinde (4mm),
wie der Drehko.
Für den richtigen Abstand benötigte ich lediglich noch eine zusätzliche Unterlegscheibe.
[attachment=87829]

der Probeeinbau, es passt:
[attachment=87830]

Danach wurden alle Einzelteile gereinigt, entrostet (Oxalsäure) und mit Silber-Paste behandelt,
hier der “Bausatz“:
[attachment=87831]

Die originalen Trimmer habe ich auch wieder eingebaut:
[attachment=87832]

und hier ein paar Fotos vom fertigen, einbaufähigen Aggregat:
[attachment=87833]
[attachment=87834]
[attachment=87835]
[attachment=87836]

Fortsetzung folgt,

viele Grüße,
Rolf
Super Sache, wie Du das eingepasst hast. Das passt gut zusammen. Ich bin ja sehr gespannt wie das mit den 311ern weitergeht. Ich mag diese Hochkantgeräte sehr.
Hallo, Rolf,
Sehr gut gelöst! Natürlich wird der SABA wieder nicht nur spielen, sondern authentisch aussehen.
Prima gelöst, Rolf.
So hätte ich das bei meinem 311 auch gerne umgesetzt, aber bei mir war ein Vorbesitzer schneller und hat den Originaldrehko entsorgt. Da sich bis heute kein Originaldefektdrehko fand, blieb nur der Totalersatz.
Ich verfolge Deinen Bericht mit Interesse, zumal mein 311 derzeit ja auch auf der Werkbank steht.
Hallo Klaus,

da mein Drehkondensator wieder funktioniert,
könntest Du diese originalen Drehko-Teile von mir bekommen.

[attachment=87857]

Viele Grüße,
Rolf
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