Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Einfacher Regenerativ PLL Empfänger für UKW
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Guten Morgen,
Vor einer Woche bekam ich von Dietmar (DiRu) ein paar russischen Transistoren geschenkt.
Gestern habe ich mich im Net angeschaut und fand diese Schaltung zum Ausprobieren nicht schlecht. Ein UKW Pendler.
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Die NF Part habe ich unterlassen und nur den Oszillator mit dem ГТ313 verwendet, sowie der Vorverstärker mit dem MP37. Der GT313 ist ein HF Germaniumtransistor,  der z.B. mit AF164 etc. GE- HF Transistor austauschbar ist. Der MP37 ist GE-NF Transistor. Man kann auch Si Transistoren nutzen muss aber die Spannungen dementsprechend verändern.
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Ich habe mit Absicht keine Platine verwendet. Denn ich wollte zuerst prüfen ob etwas brauchbares raus kommt.
Und in der Tat nachdem ich die Schaltung zusammengebaut habe, als NF Verstärker eine PAM8403 eingeschaltet habe, hat das Radio gleich funktioniert und zwar erstaunlich gut. Sowohl die Trennschärfe als auch die Hörqualität sind einem kleinen Kofferradio entsprechend.
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Hier eine kleine Hörprobe - Selektivität:

Und die Qualität ist für mich OK:

Es ist vielleicht so, weil in Berlin viel starke Sender gibt, wie es aussehen würde wo nicht so stark die Sendung ist, weiß ich nicht.

Ah ja, etwas ist zu beachten. Die Schaltung hat einen Nachteil - weil keine der Enden des Drehkondensators zu Masse verbunden ist, sind praktisch beide Seiten dessen “heiß“, daher hat der kapazitative Effekt der Hand in der Nähe negative Auswirkung auf der Sendereinstellung. Man braucht einen langen Hebel oder Übersetzer, dann ist es OK.

Ich muss mich jetzt überlegen was ich daraus mache - in einem Röhrenkolben stecken?
Hallo,

ja, sowas ist immer interessant !! Die GT313 sind rel. gute VHF-(Mesa-)Transistoren, durchaus in Grenzen mit AF139 zu vergleichen.

Bei UKW-Pendlern besteht wohl ein gewisses Problem mit der Störabstrahlung... da kann ich aber nicht mehr zu sagen.

Der Drehko liegt aber durchaus auf Masse, Plus ist HF-technisch auch Masse, dafür sorgt auch der "X-Kondensator" parallel zur Batterie, der sollte also nicht nur ein Elko sein sondern noch parallel ein 10...100nF Kerko o.ä. mit kleinem L . Das kann aber auch bedeuten, daß die langen Zuleitungen, besonders als "Schleife" bereits eine deutliche "Drossel" für die HF sind, die Abblockung sollte so nah wie möglich an der Schaltung erfolgen, eventuell sogar ergänzt um einen Erdanschluß bzw. einer isolierten Metallplatte unter der Schaltung (Kühlblech+Pappe...Pertinalxplatte), die mit der "HF-Masse" verbunden ist, ggf. auch über 3...10nF. Dann sollte die Handempfindlichkeit deutlich kleiner sein.
bei diesen Frequenzen sollten überall definierte Kapazitäten gegen Masse und kurze Leitungen mit kleinen Schleifen vorgesehen werden, aber den Aufbau der Schaltung ansich hätt ich zunächst auch nicht anders gemacht, höchstens noch als "Manhatten"-Aufbau auf einem Stück kupferkaschiertem Leiterplattenmaterial, sehr zu empfehlen für experimentelle HF-Aufbauen, die sogar später gerätetauglich sein können !

Gruß Ingo
(26.09.2021, 11:34)ELEK schrieb: [ -> ]eventuell sogar ergänzt um einen Erdanschluß bzw. einer isolierten Metallplatte unter der Schaltung (Kühlblech+Pappe...Pertinalxplatte), die mit der "HF-Masse" verbunden ist, ggf. auch über 3...10nF.

Ingo, meinst Du damit, dass die "Erdung" an die Pluspol erfolgen sollte?
Ich denke auch, dass die kurzen Leitungen eine sehr wichtige Rolle spielen, sollte ich die Schaltung behalten, muss das unbedingt gemacht werden. Das ganze ist nur als Experiment noch zu betrachten - habe zunächst die L1 mit unterschiedlichen Windungen, mit unterschiedlichem Abstand, mit oder ohne Ferritkern getauscht - empfang war immer da, was an das Feld zuschreibe. Am besten hat sich L1 mit 8 Windungen 0,5mm auf 5 mm Durchmesser und L2 dabei ist mit 12 Windungen 0,5 mm / 5 mm erwiesen. Als Drehko habe ich auch mit Quetscher und auch mit einem Keramischen experimentiert aber der Empfang war deutlich schwächer. Momentan habe ich einen zweisektionalen 510+510 pF beide Sektionen in Reihe - macht etwa bis 265 pF. Komischerweise, funktioniert die Schaltung auch wenn ich die parallel schalte - dann ist weniger selektiv, ich bekomme aber die starken Stationen besser. Ich werde verrückt.
Na ja es gibt tausenden besseren Bausätze - alle laufen besser, aber es dudelt seit gestern nur das hier - ja ich denke ich bin verrückt. Sad
Hallo Ivan,

ja, am Drehko hast Du keine Masse an der Achse, wenn Du beide Pakete in Serie schaltest. Besser ist nur ein Paket zu verwenden und einen 500p...600p in Reihe zu schalten - oder auf meine Mail einzugehen.
Was mir etwas hoch vorkommt ist die Kapazität des Drehkos. Üblich sind da doch 20...30p.

Viele Grüße
Bernd
Hallo,

bin grad von der Geburtstagsparty von Töchterchen wieder rein ^^


Navi schrieb:
Zitat:Ingo, meinst Du damit, dass die "Erdung" an die Pluspol erfolgen sollte?

exakt das, bzw. mit einem niedrig-induktiven Kondensator von einigen nF (3...100nF = UKW-Kurzschluß) ist es egal, in dem Fall kann die Drehko-masse an + liegen und die Geräte-Erdung am - , aufgrund des Kondensators ist das völlig egal ! Ist natürlich geschickter, gleich den + als alleinige Masse zu definieren, sonst könnte es mal Funken, wenn zb. die Oszimasse an - liegt und das an + liegende Drehkogehäuse mal aus Versehen damit zusammenkommt.... Es gab ja sehr viele Geräte...Radios, die + als Masse hatten, so einige Ge-Transistor-(Koffer-)radios aus den 60-ern...70-ern zB.

Ich würde ansonsten hier nur Luftdrehkos verwenden, die Kreisgüte dürfte mit "Quetschern" (wobei so oft auch fälschlich diese Drehkos mit Pertinax-Zwischenlagen genannte werden...) deutlich schlechter werden, das Pertinax ist bei VHF "unbrauchbar", Ausnahme die kleinen Minidrehkos mit Folien-Isolierungen, die auch für UKW 2 Pakete mit so 20pF Endkapaze haben.

Der Wert 5...270pF scheint mir hier regelrecht falsche Bezeichnung zu sein (Druckfehler ? Eventuell v. einem AM-Schwingkreis ?) denn der Eingangskreis muß ja für den UKW-Bereich passen, da sind, wie Bernd (MB-RADIO) sagte, so 20pF Endkapazität üblich, auch bei der gezeigten Spule. Man kann umgekehrt die Spule nicht so niedrig-induktiv machen, daß ein 270pF Drehko für UKW paßt, die Kreisgüte geht dann gegen Null, die Spule ist ja praktisch nicht mehr da ^^ ! Bei UKW muß die Güte zwar "eigentlich" im Eingangskreis nicht allzugroß sein, aber man hat ja hier nur diesen einen Kreis in der Pendlerschaltung und da kann der Kreis deutlich kritischer sein in Sachen Güte als bei einem echten Superhet-Tuner, der ja über die Oszillatorfrequenz und Umsetzung erst in der ZF die Hauptselektion bringt... die Vorstufen sind ja oft garnicht abgestimmt, haben also so niedrige Güte, daß der ganze UKW-Bereich durchkommt...

Man kann aber eventuell einen 5...270pF-Drehko mit einem Reihenkondensator verwenden, da muß man ein bischen Rechnen...probieren, mit welchem Reihen-C man da den UKW-Bereich überstreichen kann, Gleichlauf ist ja hier kein Thema..

Ich halte es auch für sehr wichtig, daß die Drehkomasse auch echt an Masse (+ oder -, direkt ander Schaltung mit einigen nF "HF-kurzgeschlossen") liegt, um definierte Kapazitäten zu haben, also keine Experimente mit Reihenschaltungen und schwebender Masse, das geht schon bei KW schief und erst Recht bei UKW (VHF)... wobei ich das Verhalten dieser Schaltung noch nicht kenne, krieg eigentlich fast "Bock", das auch mal zu probieren... bin aber eher nicht so der ganz große Fan von derartigen "Kunstschaltungen"... sportlich ist so etwas auf jeden Fall und damit interessant.

Gruß Ingo
Hallo Ingo,

lasse deinem Trieb freien Lauf. Bei dem Drehko tippe ich auf 27p. Die 27p rühren eventuell vom OIRT-Band 65,8 MHz und 74 MHz her.
Mit 270p kommste halt bis Kurzwelle runter , wenn er da noch funktioniert - dann liegt aber UKW ganz am Drehkoende.

Ansonsten ist das HF-Teil keine Kunstschaltung, sondern ein eifaches Pendelaudion und der NF-Teil ein Darlington - wenn man das mit drei Transistoren noch so nennen darf.
Es ist halt eine echte Bastlerschaltung.

Viele Grüße
Bernd
Tjaa, habe ich auch so gedacht. Alle Schaltungen die ich kenne sind mit bis zu 20-30pF.
Aber hier funktioniert es mit Drehko, kleiner als 100pF gar nichts. Habe es ausprobiert. Sind bestimmt die Russen schuld. (oder ich habe Fehler bei der Verdrahtung-aber die Schaltung ist so simple).
Ich baue die Schaltung von B.Kainka nach, mal sehen wie sich diese durchschlägt.
http://www.b-kainka.de/Weblog/HF/UKWpendler.html
Hallo Ivan,

die Transistoren sind gewiß nicht schuld.
Aber eines mußt Du ändern. Die Spule muß direkt an den Drehko und alles drumherum auch.
Hast Du irgendwelche Meßmittel ? - Dipper oder Generator und Oszi bzw HF-Tastkopf/Multimeter.
Jedenfalls Mußt du irgendwie den Schwingkreis abgleichen.

Viele Grüße
Bernd
Hallo Ivan,
ich habe die Schaltung mal auch aufgebaut (für Kopfhörer)
Hat ein wenig gedauert, ich musste mir auch erst die Transis schicken lassen, direkt aus Russland.
Sie funktioniert auch hier in der Provinz. Allerdings sehr leise und nur drei Sender verständlich.
Weitere Sender sind zu erahnen, sind aber mit Rückkopplungspfeifen überlagert. 
Vielleicht hilft ein Blech um das Bauteil.
Übrigens, der Trimmkondensator ist der, der zwischen Kollektor und Emitter ist, einstellbar, falls es nicht gleich schwingt.


[attachment=93455]
Sehr schönes Projekt, aber wieso soll das ein PLL-Empfänger sein?
@ Navi

ein schönes Pendelaudion für UKW,

die sind bekanntlich sehr empfindlich.
Ich habe mal bei der Armee eines mit der EF 41 und 42 nach gebaut.

Den Ton ließ ich dann über unseren gepimpten Staßfurt Patriot wiedergeben. War ein schönes Teil.

Werner der Ivan hat das Ziel doch erreicht, natürlich meint er Pendelaudion und nicht PLL.
Hallo Ivan

eine interessante Schaltung hast Du hier vorgestellt.
Ich glaube, ich werde die Schaltung auch mal nachbauen, mal sehen, ob sich noch passende
Transistoren in meinem Fundus befinden.

Vielleich sollte aber ein Administrator die Überschrift mal ändern,
z.B. in:
"Einfaches Transistor-Pendelaudion für UKW"

Viele Grüße,
Rolf
Hallo Freunde
@Rolf, dazu brauch ich die Erlaubnis des TE Navi
Hallo, Freunde,
ich freue mich über die Resonanz. Heiner, hättest du gesagt, ich habe hier noch einen GT313, jetzt ist je zu spät.

- und habe kein Problem mit der Namensänderung.
Meiner Meinung nach ist eine Analoge PLL = Pendelaudion. Den Begriff Pendler kenne ich nur aus der Deutschen Sprache. Aber vielleicht irre ich mich.
(engl.: Phase Locked Loop, Phasenregelschleife) == ein Regelkreis, welcher einen lokalen Oszillator auf ein Eingangssignal synchronisieren kann.
Huhu Leuts,
menno so eine Schaltung hab ich schon lange gesucht.
Ich hab diese Transen GT313 schon so viele Jahre liegen und hab nie etwas gefunden was ich damit machen könnte.
Nun kommen die MESA Transen doch noch zum Einsatz. Da wird der Aufbau ganz russisch. .......
HG Fredy
Ja, es wird Werkstattwetter. Ich glaube da muss ich mich auch mal hinsetzen, diese Transistoren dürfte ich auch da haben.
Habe heute mal auf die schnelle alles auf Platine zusammengeschustert.
Hm, leider bisher Fehlanzeige. Nur bei eigenen UKW Prüfsender ganz nahe dran funktionieret es bei mir.

[attachment=93557]
Frank, die dümmsten Fehler passieren gerade bei dem Löten solchen simplen Schaltungen. Überprüfe noch Mal alles.
Der Transistor T2 ist ein npn und ich habe für ihn mangels Germaniumtyp einen Siliziumtyp benutzt. Erst funktionierte es bei mir auch nicht.
Aber dann habe ich bei T2 einen Widerstand zwischen Kollektor und Basis probiert und mit etwa 47 kOhm geht es ganz passabel. 
Diesen Widerstand sieht man auf meinem Bild, wie er bei T2 auf der Rückseite der Leiterplatte verlötet ist und neben der Platte gerade noch zu sehen ist. Seitdem funktioniert der Pendler gut, nur die Einstellung der Sender ist so schwierig, dass ich es dabei belassen werde und mich freue, auch mal einen Pendler betrieben zu haben. Und Störungen sendet er aus, die manchen FMEmpfänger fast stilllegen.
Hallo Frank,
die Spule L1 etwas auseinander ziehen. Diese wäre mir etwas zu steng gewickelt. Dadurch erreichst du warscheinlich nicht den Frequenzbereich von UKW. Ziehe sie etwas auseinander, das du pro Wicklung einen halben mm hast. Mußt du experementieren.
Desanderen wäre mir die Drahtstärke auch zu dünn. Ich hätte dickeren Draht 0,5mm genommen und den Spulendurchmesser
auf wenigstens 6mm vergrößert. Ich habe so etwas in der Art aufgebaut, wobei ich Drahtstärke von 1mm verwendet habe.
Und den dann auch auseinandergezogen. Wicklung an Wicklung hat bei mir auch nicht gefunzt.
Hier muß man experementieren, da man mitunter in einen ganz anderen Frequenzbereich landet.
HG Fredy
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