Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Filterkern-Abgleichwerkzeug als 3D-Druck ?
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Kann man Filterkern-Abgleichwerkzeuge auch sinnvoll mit einem 3D-Drucker erzeugen?

Bei den üblichen Abgleichbestecken sind ja längst nicht alle zu allen Filterkernen passenden Werkzeuge dabei. Bräuchte da mal eines für den „Kernkopf E“ nach TGL 64-2022

https://www.bbr-server.de/bauarchivddr/a...b-1989.pdf

Hab ich bisher immer aus Ohrwattestäbchen „zurechtgeschnitzt“, hält aber nich besonders lange, wenn man es oftmals braucht und bei mit Lackfarbe gesicherten Kernen fehlt auch manchmal die Griffigkeit, außerdem gibt es die ja auch nichtmehr als Plastikstäbchen.

Gruß

(Reflex-)Kalle
Das ist als 3D Druck mit FDM Technik zu filigran, bzw. nicht stabil genug. Vielleicht was für Resindrucker, denke aber das die Haltbarkeit zu gering ist.
Fahre mal zu einem kunststoffverarbeitenen Betrieb (Spritzgießerei) in deiner Nähe. Da lässt du dir ein paar Angussstangen aus PA6 GF30 Material schenken (Abfall).
Daraus kannst du dir sicher ein paar haltbare Werkzeug schnitzen.

Gruß Frank
Für diesen Zweck verwende ich gerne Schaschlickstäbchen. Ihr Holz ist recht stabil und man kann bequem die 'Schraubenzieherspitze' daran schnitzen. Durch Feilen kann man ihr dann noch das passende Finisch verleihen, dass sie exakt in den Kernschlitz passt. Bei den gezeigten Kernen, welche in der Regel nicht mit Wachs vergossen sind, werden sowohl der Kern als auch das Abgleichwerkzeug schonend behandelt. Im Falle, dass die Kerne verwachst sind empfiehlt es sich ohnehin, diese vorher gängig zu machen. - Auch hierzu kann man den modifizierten Spieß verwenden; er begrenzt die anstehenden Kräfte, dass auch kein Ausbrechen der Ferritkerne (betrifft nicht in Kunstoff eingebette Kerne wie im Datenblattbeispiel) zu befürchten ist. Und wenn dabei ein 'Abgleichstab' verendet kann man sich einen neuen schnitzen - einen aufgrund zu hoher Krafteinwirkung zerbröselten Kern zu ersetzen ist dagegen nicht so einfach.
Für Standardfilamente im FDM-Verfahren nicht zu schaffen. Vielleicht könnte es aber mit PC-blend leidlich klappen - das käme auf einen Versuch an. Es hängt primär davon ab, welche Drehmomente in der Praxis benötigt werden. Hast Du einen solchen Kern zum Experimentieren über?

Soweit ich gehört habe liefern Resin-Drucker Ergebnisse, die sogar noch leichter brechen. Eigene Erfahrung damit habe ich damit aber keine.

Schöne Grüße
Markus
(27.09.2021, 16:59)mageb schrieb: [ -> ]Soweit ich gehört habe liefern Resin-Drucker Ergebnisse, die sogar noch leichter brechen.

Auch für den Resin-Drucker gibt es unterschiedliche Materialien, sogar flexibel. Man kann sogar normales mit flexiblen Resin mischen, um eine etwas niedrigere Härte und somit weniger brüchige Projekte zu erhalten. Zur Langlebigkeit kann ich leider noch keine Auskunft geben. Aber wenn man es lichtgeschützt aufbewahrt, sollte es eigentlich lange halten.

Ich gebe meistens ein paar Tropfen flexibles Resin mit bei. Die Objekte sind dann weniger brüchig und es entstehen beim aushärten keine Risse, wie es hier und da schon mal passieren kann.
Danke erstmal für die Vorschläge. Die Plastikkappe der Abgleichkerne sind aus relativ weichem Polyäthylen-Kunststoff (dienen ja gleichzeitig als Kernbremse). Die originalen Abgleichwerkzeuge der DDR dafür waren auch aus Polyäthylen-Kunststoff und hatten für den Kern dann vorne ein passendes Alu-Stück angespritzt/eingesetzt. Im „Normalfall“ reichten diese relativ weichen Abgleichwerkzeuge, außer manchmal bei mit Lack gesicherten Kernen. Meine bisher selbstgebastelten Abgleichwerkzeuge für diese Kerne leiden an zwei Unzulänglichkeiten, die Plastikstäbchen sind zu dünn und/oder zu spröde, so dass man bei festsitzenden Kernen entweder diesen „zermoschelt“ oder das Plastikstäbchen bricht bzw. schert ab.

Meine Vorstellung wäre ein mit Polyathylen-Kunststoff vergleichbarer Werkstoff, wobei der Deiecknippel für den Kern mit entsprechendem Übergangsradius in einen größeren Durchmesser (ca. 10mm möglichst mit geriffelter Oberfläche wegen der Griffigkeit) für das Werkzeug übergeht. Übergangsradius damit das Abscheren des Nippels bei Kraftaufwand möglichst vermieden wird. Ob weicher Kunststoff oder hartes Kunstharz aus dem 3-D Drucker besser wäre, kann ich nicht einschätzen. Am wichtigsten ist eben, dass der Nippel für den Kern nicht ganz so leicht bei etwas Drehkraftaufwand abschert oder abbricht.

Gruß

(Reflex-)Kalle
Hallo Kalle, da gebe ich Dir nur bedingt recht.
Das Teil im Abgleichbesteck mit einer Seite Aludreikant und andere Seite Kupferdreikant hatte noch andere Aufgaben. Vorrangig war das ein Verstimmungswerkzeug.
Das diente dazu bei Luftspulen zu ermitteln ob die Induktivität zu groß oder zu klein war.
Je nachdem welche Seite in die Spule eingeführt wurde lief die Frequenz nach oben oder unten weg.
Hat man bei UKW-Tunern: Alu-Kerne statt Ferrit.
Gruß Manfred
War der eine Dreikantig nicht Ferrit statt Kupfer? Oder war es auf beiden Seiten gar kein Dreikant sondern nur einfache Zylinderkerne (einer Alu und einer Ferrit)?

Aber egal, der Hinweis auf Schaschlickstäbchen, die man entsprechend formt, hab ich versucht. Ist für mit Lack gesicherte Kerne auch nicht besser als Ohrstäbchen geeignet, weil zu weich/dünn und neigt zum Abscheren des Dreikant. Hat mich aber auf die Idee gebracht, mal ein chinesisches Essstäbchen aus Hartholz entsprechend bearbeitet zu versuchen. Das funktioniert auf jeden Fall besser, muss nur noch ein Griffstück für das Stäbchen erfinden, damit man es griffiger drehen kann.

Was ich noch gefunden habe sind 2mm Dreikant-Bits in Feinmechanikersets, aber keinen entsprechenden Feinmechaniker-Schraubendreher mit fester Dreikantklinge.

Trotzdem wäre es mal interessant, ob man sowas mit 3D-Druck erzeugen könnte. Besser als die billigen, chinesischen Abgleichbestecke aus Polyamid gespritzt könnte ein 3D-Druck schon werden, denke ich. Das Chinazeugs ist jedenfalls nichtmal das wenige Geld wert.

Gruß

(Reflex-)Kalle
Sehe ich das richtig, der Schlitz hat 2 x 0.8 mm?
Wenn ich mich an manche bröcklichen Kerne aus RFT Radios zurück erinnere, glaube ich nicht, dass gutes Resin in dieser Stärke davon zerbricht. Da geht eher der Kern kaputt.
Bei vielen Gekauften sind die Spitzen auch aus Harz.
Beispiel: https://www.weidinger.eu/de/p/wl15798
(28.09.2021, 08:23)pintel schrieb: [ -> ]Sehe ich das richtig, der Schlitz hat 2 x 0.8 mm?

Hallo Jens, der Kalle schreibt erbraucht für Kernkopf "E". Und das ist der mit dem Innendreikant.
Aber für solche Sonderanwendungen nehme ich den Stummel eines Kupferleiters, 4 oder 6mm² und hämmere den etwas. Dadurch erhält der die nötige Festigkeit und dann kommt die Schlüsselfeile und es wird damit die nötige Form herausgearbeitet.

# Kalle: Es ist eigentlich egal welche Form der Verstimmer hat. Hier war die Aufgabe "Kerndreher" und "Verstimmer".
Das war ein praktisches Hilfsmittel und funktionierte so: Von der offenen Seite Kupfer oder Alu in die Spule einführen und beobachten ob das Signal stärker oder schwächer wird. Und dann den Kern herein oder herausdrehen.
Alu verringert die Induktivität, bedeutet Frequenz steigt. Bei Kupfer umgekehrt.

Dazu kann einer der Ingos ja mal einen Satz sagen.

Gruß Manfred
Kupferdraht ist auch eine gute Idee. Das Problem ist eben sowas kraftschlüssich und verdrehsicher in ein Griffstück einzupassen. Bei Kupfer vielleicht mit dem Lötkolben erhitzt in einen Plastikstab stirnseitig reindrücken. Hab ich was am Wochenende zu basteln.
[/quote]
Alu verringert die Induktivität, bedeutet Frequenz steigt. Bei Kupfer umgekehrt.
[/quote]
Hallo, Manfred, danke.
Ich kannte es bisher auch nur als Ferrit/Kupfer und wusste nicht, dass auch Instrumente mit Alu/Kupfer gab.
Ich kenne nur Ferrit/Alu als „Induktivitäts-Spion“.
Hat jemand eine Tabelle für die verschiedenen mit Maßangaben damit die verschiedene Abgleichwerkzeuge selber herstellen könnte.
Auf dementsprechende Kunststoffe hätte ich zugriff und mit meiner kleine Fräse und Teilerkopf könnte man schon verschiedenes machen.
Hallo, Richard,
die Abmessungen habe ich nicht, aber sollte es dazu kommen, ich melde dann Interesse an so einen Satz.
Es gibt doch fast unendlich viele verschiedene Kernköpfe und genau so viele verschiedene Abgleichwerkzeuge, wenn sie passend sein sollten.

Zum meinem „Problem“, es gibt ja (fast) alles, man muss es nur finden. Hab mal bei Amazon einen Satz Dreieck-Schraubendreher für TA14/TA18/TA20/TA23/TA27/TA30 Schraubenköpfe

https://www.amazon.de/Uacen-Dreikopf-Sch...B0978NDP1X

für 12,99€ bestellt. TA20 würde genau zu dem Abgleichkern passen und wenn dessen Plastekappe etwas geschrumpft oder an der unteren Toleranzgrenze wäre, würde der TA18 passen.

Mal sehen, was die Chinesen da produziert haben. Denke aber, dass es für meine Zwecke brauchbar ist, brauchbarer als meine selbstgebastelten Plastestäbchen.

Gruß

(Reflex-)Kalle
(28.09.2021, 14:45)Reflex-Kalle schrieb: [ -> ]Hab mal bei Amazon einen Satz Dreieck-Schraubendreher für TA14/TA18/TA20/TA23/TA27/TA30 Schraubenköpfe https://www.amazon.de/Uacen-Dreikopf-Sch...B0978NDP1X für 12,99€ bestellt.

Abgleich mit Metalldrehern?
Ich versuche die Tage mal, ob ich sowas mit Resin drucken kann. Ich gehe fest davon aus, dass das sehr gut klappt. Bei 2 mm Höhe als Dreieck, das ist mehr als genug Material, um eine super Stabilität hinzubekommen.

[attachment=92490]
Hi Jens,

die Schraubendreher aus Metall sind schon verwendbar, weil der Gewindekopf für die Kerne nicht in den Wickelraum für die Induktivität eintaucht, auch nicht, wenn man die Kerne soweit wie möglich reindreht. Die schraubendreher sind aber wahrscheinlich magnetisiert, um Metallschrauben halten zu können, und müssen wahrscheinlich erstmal entmagnetisiert werden.

So in etwa hab ich mir den 3D-Druck vorgestellt, wie du das gezeichnet hast. Den Dreickansatz sollte man aber ca. 3mm lang machen und der anschließende Rundstab sollte auch etwa 3mm Durchmesser (gleichseitiges Dreieck mit 2mm Kantenlänge a hat ja einen Außenkreisdurchmesser von nur 2*a/SQRT(3)=2,3mm und einen halb so großen Innenkreisdurchmesser) und eine Länge von ca. 25mm haben. Damit das dann handhabbar ist, müsste danach ein längeres (ca. 50mm) Rundstück mit größerem Durchmesser (ca. 10mm) anschließen, was wegen der Griffigkeit eine geriffelte Oberfläche haben sollte.

Wäre natürlich nett von dir, wenn du das mal versuchst zu drucken.

Gruß

(Reflex-)Kalle
(27.09.2021, 16:08)sagnix schrieb: [ -> ]Für diesen Zweck verwende ich gerne Schaschlickstäbchen. Ihr Holz ist recht stabil und man kann bequem die 'Schraubenzieherspitze' daran schnitzen. Durch Feilen kann man ihr dann noch das passende Finisch verleihen, dass sie exakt in den Kernschlitz passt. 

und um die noch etwas haltbarer und stabiler zu machen
kann man mit Sekundenkleber die "Schraubenzieherspitze" verfestigen
Ich verwende seit langem chinesisches essbesteck welches aus einem spülmaschinen festen Harz hergestellt werden.
Nicht diese aus Bambus.
Mann kann sie gut schleifen und anpassen. Auserdem ist es recht stabil.

Das problem mit den Angüssen ist das man sie nicht ohne weiteres bearbeiten kann.
Die form ist Optimal. 6 oder 8mm ist standard. Dazu so um die 30 bis 40mm lang.
Ich habe diese kiloweise zur verfügung (in 10 minuten kann ich eine Tüte voll hier auf dem Tisch haben)
Das problem liegt beim GF20 oder GF30. Das macht alle Feilen stumpf. Also nur mit diamant oder hartmetall zu bearbeiten.
Weil ja noch der kunststoff dabei ist wird das bearbeiten eine fummelarbeit.
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