Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Oszi vom Sun Motortester zeigt nur einen Punkt.
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Moin,
ich bin der Karsten, lebe an der Ostsee (Lübecker Bucht) und repariere gerne Sachen. Smile
Mein Hobby ist schon seit über 40 Jahre alte Motorräder zu restaurieren, aber ich beschäftige mich auch
mit Transistor Weltempfängern, Spindeltaschenuhren, Antiquitäten ...

Nun ist mir gerade hier um's Eck ein SUN Motortester über den Weg gelaufen.
Da konnte ich nicht widerstehen, obwohl ich schon einen von Bosch habe.
Lt. Verkäufer "sollte alles funktionieren".
Mir viel aber sofort auf, dass das Oszi nicht so richtig funzt.
Der Verkäufer meinte, er hätte das vor längerer Zeit aber noch benutzt ...
Lange Rede kurzer Sinn:
Das Oszi zeigt nur einen Punkt und den auch nur kurz.
Ca. 5 Sekunden nach dem Einschalten zeigt es gar nichts mehr.

Ich besitze selber eher nur Grundkenntnisse, ein wenig Messtechnik ist vorhanden.
So habe ich dann schon mal herausgefunden:
- Für die horizontale u. vertikale Ablenkung gibt es 2 identische Platinen.
- Den Punkt kann ich in beide Richtungen verschieben.
- Ein Signal kommt durch. Auf Bild 1 habe eine Rechteckspannung (20V/20Hz) angelegt.
Es zeigt sich eine senkrechte Linie von 20V.
- Die Platinen für die Ablenkung habe ich vertauscht, aber am (Fehler) Bild hat das nichts verändert.

Mein Verdacht wäre jetzt, dass da etwas mit der Spannungsversorgung für die horizontale Ablenkung nicht stimmt.
Aber ohne Schaltplan weiß ich jetzt erst mal nicht weiter, da fehlen mir Kenntnisse und Erfahrung.
Nu kommt Ihr in's Spiel. Big Grin

Wie gehe ich jetzt am besten weiter vor?

Danke und Grüße
Karsten

[attachment=92499][attachment=92501][attachment=92502]
Ja, keine Antwort ist wohl auch ne Antwort ...  Sad 
Ich habe gerade in den USA einen Schaltplan für ein fast baugleiches Modell bestellt.
Der kommt aber als PDF auf einer CD, wird wohl 2 Wochen dauern.

Gruß Karsten
Nur nicht ungeduldig werden! Man sitzt nicht stets vor dem Bildschirm. Und auch hier gilt: ein alter Mann ist kein D-Zug!

Vielleicht hilft es schon, die offensichtlich dicke Staubschicht weg zu blasen, die z.B. auf den Platinen zu sehen ist. Das ist sicherlich die allererste Maßnahme.

MfG DR
Hi Karsten,

wenn ich die Fotos richtig deute, hat die Bildröhre ein „normales“ Ablenksystem für eine magnetische Strahlablenkung, ähnlich wie es auch in TV-Geräten mit Bildröhren zu finden ist. Anscheinend ist die Bildröhre auch hochkant eingebaut, so dass gegenüber denen bei TVs Horizontal- und Vertikalablenkung vertauscht erscheinen. Wahrscheinlich deshalb sieht man noch die vertikale Ablenkung als senkrechten Strich, weil da die eigentliche die „Horizontalablenkung“ (von TVs) mit Hochspannungserzeugung noch funktionsfähig ist und nur die „Vertikalablenkung“ (von TVs) ausgefallen ist. Die TV-Vertikalablenkung der TVs mit Transistoren oder/und ICs ist meist eine „übliche“ eisenlose Endstufe nach dem Ablenkgenerator. Kann gut sein, dass nur diese Endstufe zur Ansteuerung des Ablenksystems defekt ist.

Mit Schaltplan kann man dann mehr sagen oder sonst jetzt schon, wenn du die Leitungen vom Ablenksystem der Bildröhre zurückverfolgst und ergründest, wohin die führen.

Oszillographen zum Messen/Darstellen der Impulsspannungen der Ablenkteile von dem Gerät hast du?

Gruß

(Reflex-)Kalle
Danke für eure Antworten!
Den Staub auf den Platinen puste ich heut Nachmittag weg. Smiley53 
Die Platinen für die Anlenkung x/y hatte ich untereinander getauscht.
Der Fehler blieb gleich ...
Oszi hab das was auf dem 1. Bild oben auf dem Tester steht.

Gruß Karsten
Es handelt sich hier um einen eindeutigen Fehler.
Der Strahl wir in der X Achse nicht abgelenkt.
Die Y Achse funktioniert und man kann auf dem Bild auch sehen dass ein Signal anliegt.
Zwei Punkte (nicht einer) verbunden mit einem Strich der die Höhe des Signals darstellt.
Nun kannst du mal mit Vergleichsmessung die Spannungsversorgung X  Y Verstärker prüfen da die Verstärker ja kompatibel sind.
Wenn die Spannungsversorgung in Ordnung ist muss die Sägezahnspannung am X Verstärker geprüft werden den die ist für die Ablenkung des Stahls der X Achse zuständig.
Das mit dem TV kannst du mal vergessen da die X Ablenkung beim Oszi von der Zeitbasis gesteuert wird.

Du kannst gerne dich mal da https://www.oszilloskope.net/aufbau-und-funktionsweise/ schlau machen.

Das gemeinsame von einem TV Gerät und einem Oszi ist eigentlich nur die Anzeigeröhre.
Staub hab ich gewischt (mit Pressluft und Staubsauger), Fehler leider noch da. Undecided

Nur "einen Punkt" wie im Titel habe ich wenn kein Eingangssignal anliegt ...
"Spannungsversorgung X/Y Verstärker messen" war ja auch mein Gedanke,
aber wo??
Da bin ich nämlich mit meiner Herrlichkeit am Ende.  Huh 

Danke und Grüße
Karsten

[attachment=92527][attachment=92528][attachment=92529]
Ich hab mal auf der Platine mit der "Hauptspannungsversorgung" gemessen:


[attachment=92543]
Das ist ja soweit gar nicht schlecht.
Da dein Y Verstärker läuft schaue mal wo welche Versorgungsspannung da ankommt.
An dem X Verstärker muss das genau gleich sein sie sind ja kompatibel.
Einfach mal logisch nachdenken ich bin kein Hellseher und kann die Leitungen von hier aus nicht verfolgen.
Hallo,

sowas hatte ich auch noch nicht in den Fingern, Du hast ja schon einige gute Tipps bekommen !
Auf jeden Fall versuchen, einen Stromlaufplan (schematic ... manual) zu bekommen !

Es kann hier sogar sein, daß die Hochspannungserzeugung ohne Ablenksystem wie bei einem Schaltnetzteil funktioniert und beide Ablenkgeräte identisch auf die impedanzmäßig "identischen" Ablenkspulen wirken (bei TV sind die Ablenkspulen alles andere als "identisch").

Das scheinen normale Gegentakt-Endstufen zu sein, also ... wie Richard schrieb: Spannungen messen, an der Endstufe beginnen, dann nach vorn zur Impuls... also Sägezahnerzeugung vorarbeiten, kann sein, daß nur ein kleiner Fehler vorhanden ist.

Gruß Ingo
Na dann warten wir mal er muss ja auch erst mal seinen eigenen Kopf benutzen und lasst das bitte mit dem TV weg das ist bei dieser Fehlersuche nur hinderlich.
Also so'n büschen Schaltplan hab ich jetzt:
(Das ist nur das "mainboard" vom Oszi, mehr hab ich nicht.)

[attachment=92579]

Aber viel kann ich noch nicht damit anfangen, da passt ja nix ... Huh 

- an E521 kommen nach 5 Sekunden +41V (statt 33V)
- an E508 liegen +19V (statt 15V)
- die +/- 12V liegen überall an
- an E518/519 liegen +106V (statt 150V)
- an E513 liegen -56V (statt -50V)
- an E514 liegen +41V (statt 33V)

Gruß Karsten
Hallo,

das ist ja plantechnisch "fast nix"... so reicht das nicht, aber wenigstens ein Anhaltspunkt zu den Spannungen. Das die eine stark abweicht, könnte auf einen Fehler hindeuten, nur der Totalausfall ist wahrscheinlich damit allein nicht zu begründen.

Hast Du schonmal in einer Gegentakt-Endstufe (zB. NF-Verstärker) einen Fehler gesucht ? Ich würde jetzt die Spannungen direkt an den dicken Transistoren kontrollieren (Vorsicht, ein Abrutscher könnte größeren Schaden machen). Parallel dazu könnte man ein paar Einzelteile "durchklingeln". (#Ergänzung: Achso, Du hattest die Platten ja untereinander getauscht, das deutet dann nat. eher auf die externe Beschaltung hin, also ab Steckverbinder zur Verdrahtung... hin)

Wenn die Spannungen auch an den Transistoren anliegen und am Ausgang ("Mitte") ca. 1/2 Betriebsspannung oder bei symm- Speisung nahe Null, deutet das auf intakte Endstufe hin und es könnte an der Ansteuerung liegen.

Für die Bewertung der Endstufe könnte man, wenns nicht anders geht, wenigstens die Endstufenschaltung um die beiden dicken Transistoren mal rausmalen, das erfordert ein wenig Übung, aber das kann nie schaden...

(Die Ablenkeinheitenanschlüsse hast Du bestimmt ab Leiterplatte schon auf niederohmigen Durchgang geprüft.)

Aus der Ferne fällt mir jetzt erstmal nix weiter ein.

Gruß Ingo
Hallo Karsten!
Ich habe mir mal dein Bild geliehen und auf der Vergrößerung sehen mir da einige Lötstellen etwas suspekt aus ich habe dir mal eine Stelle eingekreist.Ich würde auch alle anderen Lötstellen mal genau untersuchen.
[attachment=92586]
(01.10.2021, 13:16)ELEK schrieb: [ -> ]Hallo,

das ist ja plantechnisch "fast nix"...
Ich würde jetzt die Spannungen direkt an den dicken Transistoren kontrollieren

Ja vom "Schaltplan" bin ich natürlich auch enttäuscht, aber mehr werd ich wohl nicht bekommen. Sad 

An den 4 Transistoren liegen 19V an.
Aber die würde ich doch eigentlich eher ausschließen, denn ein Tausch der beiden Platinen
brachte ja keine Veränderung der beiden Fehler ...

Danke und Grüße
Karsten
ja, wie gesagt, versuch mal Signale zu suchen, vielleicht ist nur ein Umschalter kontaktschwach und deshalb entsteht keine Ablenkung, DER Standardfehler bei RFT-Oszis ^^

...bei wenig Erfahrung ist so ein Gerät nat. schon nen Herausforderung... aber mit gewisser Vorsicht immer systematisch vorgehen. Mit etwas Vorsicht könnte man auch mal versuchen, über einen Koppel-C von z.B. 0,1 µF 1000V ein externes Signal einzuspeisen... wo kann ich jetzt nicht fern-angeben, aber schiefgehen kann dabei nicht sehr viel.

Gruß Ingo
Hi Karsten,

da mit dem Vertauschen der beiden gleichartigen Ablenkverstärker-Module sich nichts ändert, ist anzunehmen, dass beide soweit funktionsfähig sind, weil Vertikalablenkung ja in beiden Fällen sichtbar ist.

Messe mal mit dem Oszillographen das Signal „HORZ SWEEP“ an E505 bzw. Anschluss 17 des Horizontalverstärker-Moduls. Das Signal ist für die Horizontalablenkung verantwortlich und wird irgendwo anders im Gerät erzeugt. Erzeugt wird es auch nur, wenn dazu ein Triggerimpuls (von den Motor-Zündkerzen mit mehreren kV Spannungsspitze o.a.) extern zugeführt wird. Ohne dem wird wahrscheinlich gar keine Horizontalablenkung möglich sein. Ist ja ein Motor-Tester und kein Oszillograph im eigentlichen Sinn.

Leider findet man zum Sun 1010 gar keine Unterlagen, nur zum 1020

https://www.automatikoelwechselsystem.de...020_01.pdf

Gruß

(Reflex-)Kalle
(01.10.2021, 14:35)Reflex-Kalle schrieb: [ -> ]Hi Karsten,

1. da mit dem Vertauschen der beiden gleichartigen Ablenkverstärker-Module sich nichts ändert, ist anzunehmen, dass beide soweit funktionsfähig sind, weil Vertikalablenkung ja in beiden Fällen sichtbar ist.

2. Messe mal mit dem Oszillographen das Signal „HORZ SWEEP“ an E505 bzw. Anschluss 17 des Horizontalverstärker-Moduls. Das Signal ist für die Horizontalablenkung verantwortlich und wird irgendwo anders im Gerät erzeugt. Erzeugt wird es auch nur, wenn dazu ein Triggerimpuls (von den Motor-Zündkerzen mit mehreren kV Spannungsspitze o.a.) extern zugeführt wird. Ohne dem wird wahrscheinlich gar keine Horizontalablenkung möglich sein. Ist ja ein Motor-Tester und kein Oszillograph im eigentlichen Sinn.
Moin Kalle,

Zu 1.: Meine ich ja auch.
Zu 2.: Da ist nichts, kein Signal, keine Spannung
Aber er sollte ja im "Leerlauf" eine Linie zeigen.
Ich überlege aber schon ob ich einen Motor bei mir im Keller simulieren kann.
Zündspule, Labornetzgerät, Frequenzgenerator und ein Relais hätt ich ...

Danke und Grüße
Karsten
Stimmt, im Leerlauf zeigt sich bei solchen Geräten eine Linie. Mit dem 4. Einsteller von links läßt sich die horizontale Ablenkgeschwindigkeit einstellen, so daß die Zündimpulse aller Zylinder nebeneinander dargestellt werden können.

Die Leitungen dieses Poties führen zum Sägezahngenerator, und dort dürfte mehr oder weniger direkt für den Ladestrom des zeitbestimmenden Kondensators ( üblicherweise ein Tantal! ) verantwortlich sein. Bei Unterbrechung des Poties, oder Kurzschluß dieses Kondensators läuft der Sägezahngenerator nicht, und das ist genau das, was sich als Fehlerbild zeigt.

Ich würde davon ausgehen, daß dieser Generator nur aus einer überschaubaren Anzahl von Bauteilen besteht.

Vielleicht hilft das weiter.

VG Henning
Liebe Leute ihr wiedersprecht euch.
Kalle und Karst ihr schreibt wirklich verwirrende Sachen.
Kalle: Erzeugt wird es auch nur, wenn dazu ein Triggerimpuls (von den Motor-Zündkerzen mit mehreren kV Spannungsspitze o.a.) extern zugeführt wird. Ohne dem wird wahrscheinlich gar keine Horizontalablenkung möglich sein. Ist ja ein Motor-Tester und kein Oszillograph im eigentlichen Sinn.

Dazu schreibt Karsten: Das meine ich auch.
Aber er sollte ja im "Leerlauf" eine Linie zeigen.
Geht mal in euch und denkt mal nach.
Kleine Hilfe.
Bei einer freilaufenden Zeitbasis erscheint ein Strich.
Bei einer getiggerten Zeitbasis startet die X Ablenkung (Singel Swp) wenn auf dem Y Kanal ein Signal kommt. Das bedeutet, dass so lange kein Signal anliegt der Bildschirm dunkel ist.
Was ich hier schreibe sind die groben Grundkenntnisse zu einem Oszilloskop.
Mich verwirrt auch die Aussage " kein Oszillograph im eigentlichen Sinn".
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