achim
06.01.2022, 17:12
Markus und ich waren die letzten Monate ja ziemlich "leise" hier im Forum, dafür hinter den Kulissen umso aktiver da wir eine Idee hatten, die wir gemeinsam umsetzen wollten. Natürlich ging es dabei um das Tefifon KC1, unserem Lieblingskind. Ausgangspunkt war das Problem der zum allergrößten Teil defekten Tonabnehmer. Zwar ist es, nicht zuletzt dank Markus´Click-Halterung, kein Problem mehr den Tonabnehmer gegen ein China-System zu tauschen, und mit etwas Bastelarbeit lassen sich auch noch andere Systeme implantieren, aber es bleibt doch immer ein optisches Ärgernis weil es einfach schon auf den ersten Blick als Fremdkörper zu erkennen ist.
So war der Wunsch geboren, ein originales TA System, nach Möglichkeit in allen Details, so nachzubauen, dass es als Fälschung nicht sofort zu identifizieren ist. Die Wahl fiel auf das Schumann Merula SK451. Zum einen weil es sehr häufig im KC1 anzutreffen ist, zum anderen weil es einfach das hübscheste System ist das Tefi verbaut hat.
Varianten der SK Systeme - alle defekt
[attachment=96887]
Über den Werdegang von der Idee bis zur Fertigstellung wollen wir euch nun berichten.
Interessant für uns beide war dabei, unsere unterschiedlichen Techniken zu erproben, zu vergleichen und zu kombinieren um zu einem möglichst guten Ergebnis zu gelangen. Dabei zeigte sich ziemlich schnell dass weder der "analoge" noch der "digitale" Weg alleine seligmachend ist und die ganze Sache war für uns damit sehr lehrreich. Aus meinen früheren Erfahrungen mit den Elac KST Systemen wusste ich, dass ein einfaches Austauschen des zersetzten Weinsäurekristalls gegen einen Keramikstreifen scheitern muss, da die mechanische Anlenkung beider Materialien zu unterschiedlich ist.
Grundgedanke war daher, ein komplettes Fremdsystem in das Gehäuse des SK451 zu implantieren und da kam eigentlich nur wieder das bewährte China-System in Frage. Erstens hat es sich gut bewährt, der Klang ist ok und es ist als einziges in großen Stückzahlen und spottbillig zu haben.
Zunächst galt es aber in einem Handversuch zu erproben, ob das Vorhaben überhaupt Aussicht auf Erfolg haben konnte und ob das Innenleben des Chinasystems überhaupt darin Platz finden würde. Dazu wurde das Gehäuse eines defekten Systems komplett ausgeräumt und bis auf eine Wandstärke von wenigen 10tel mm ausgefräst und das Chinasystem mit Klebewachs provisorisch fixiert.
[attachment=96888]
Zu unserer Freude ließen sich damit bereits einwandfrei Töne entlocken und so konnten wir nun richtig loslegen. Als erstes begann ich rein analog, das sah so aus, dass von einem Originalgehäuse eine zweiteilige Silikonform hergestellt wurde, daraus ein Duplikat gewonnen , dieses dann ausgeschliffen und mit Modellierwachs die Halterungen des Chinasystems aufmodelliert wurden. Das musste alles unter dem Mikroskop geschehen da der Platz gerade mal so dafür ausreichte. Schön wurde das natürlich nicht, aber es funktionierte und von innen würde man das Gehäuse später ja nie wieder sehen.
Das aufmodellierte Duplikatgehäuse
[attachment=96895]
Als das im Detail fertig war wurde für jede Gehäusehälfte eine zweiteilige Form erstellt und diese mit passend eingefärbtem PU-Harz in Schichten ausgegossen. In Schichten deshalb, weil man hier beim Schließen der Formen stets gegen den Einschluss winziger Luftblasen kämpft, die in dem dünnflüssigen Harz nach oben steigen und sich an der Oberfläche sammeln. Einer der gravierenden Nachteile der "analogen" Methode.
Die Formen fertig zum Ausgießen
[attachment=96902]
Aufpinseln der ersten Schicht
[attachment=96903]
Auffüllen mit Überschuss und Beschweren der Form um Pressfahnen zu minimieren
[attachment=96904]
Geöffnete Form nach dem Aushärten
[attachment=96905]
Gehäusehälften nach dem Entformen
[attachment=96906]
Die Technik ist mit allerlei Tücken verbunden, führt aber durchaus zum Ziel. Gegenüber der "digitalen" Methode, also des 3-D Drucks hat sie in diesem Fall einige Nachteile, aber auch einen Vorteil. Die Nachbearbeitung des Gehäuses ist wesentlich einfacher und schneller. Dennoch überwiegen die Nachteile, vor allem was Fehleranfälligkeit und die Präzision betrifft.
Aus diesem Grund haben wir uns beim Gehäuse für die digitale Variante entschieden, weswegen ich hier das analoge Vorgehen nicht weiter ausführen möchte und hier kommt nun Markus ins Spiel der an dieser Stelle übernehmen wird.
So war der Wunsch geboren, ein originales TA System, nach Möglichkeit in allen Details, so nachzubauen, dass es als Fälschung nicht sofort zu identifizieren ist. Die Wahl fiel auf das Schumann Merula SK451. Zum einen weil es sehr häufig im KC1 anzutreffen ist, zum anderen weil es einfach das hübscheste System ist das Tefi verbaut hat.
Varianten der SK Systeme - alle defekt
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Über den Werdegang von der Idee bis zur Fertigstellung wollen wir euch nun berichten.
Interessant für uns beide war dabei, unsere unterschiedlichen Techniken zu erproben, zu vergleichen und zu kombinieren um zu einem möglichst guten Ergebnis zu gelangen. Dabei zeigte sich ziemlich schnell dass weder der "analoge" noch der "digitale" Weg alleine seligmachend ist und die ganze Sache war für uns damit sehr lehrreich. Aus meinen früheren Erfahrungen mit den Elac KST Systemen wusste ich, dass ein einfaches Austauschen des zersetzten Weinsäurekristalls gegen einen Keramikstreifen scheitern muss, da die mechanische Anlenkung beider Materialien zu unterschiedlich ist.
Grundgedanke war daher, ein komplettes Fremdsystem in das Gehäuse des SK451 zu implantieren und da kam eigentlich nur wieder das bewährte China-System in Frage. Erstens hat es sich gut bewährt, der Klang ist ok und es ist als einziges in großen Stückzahlen und spottbillig zu haben.
Zunächst galt es aber in einem Handversuch zu erproben, ob das Vorhaben überhaupt Aussicht auf Erfolg haben konnte und ob das Innenleben des Chinasystems überhaupt darin Platz finden würde. Dazu wurde das Gehäuse eines defekten Systems komplett ausgeräumt und bis auf eine Wandstärke von wenigen 10tel mm ausgefräst und das Chinasystem mit Klebewachs provisorisch fixiert.
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Zu unserer Freude ließen sich damit bereits einwandfrei Töne entlocken und so konnten wir nun richtig loslegen. Als erstes begann ich rein analog, das sah so aus, dass von einem Originalgehäuse eine zweiteilige Silikonform hergestellt wurde, daraus ein Duplikat gewonnen , dieses dann ausgeschliffen und mit Modellierwachs die Halterungen des Chinasystems aufmodelliert wurden. Das musste alles unter dem Mikroskop geschehen da der Platz gerade mal so dafür ausreichte. Schön wurde das natürlich nicht, aber es funktionierte und von innen würde man das Gehäuse später ja nie wieder sehen.
Das aufmodellierte Duplikatgehäuse
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Als das im Detail fertig war wurde für jede Gehäusehälfte eine zweiteilige Form erstellt und diese mit passend eingefärbtem PU-Harz in Schichten ausgegossen. In Schichten deshalb, weil man hier beim Schließen der Formen stets gegen den Einschluss winziger Luftblasen kämpft, die in dem dünnflüssigen Harz nach oben steigen und sich an der Oberfläche sammeln. Einer der gravierenden Nachteile der "analogen" Methode.
Die Formen fertig zum Ausgießen
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Aufpinseln der ersten Schicht
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Auffüllen mit Überschuss und Beschweren der Form um Pressfahnen zu minimieren
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Geöffnete Form nach dem Aushärten
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Gehäusehälften nach dem Entformen
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Die Technik ist mit allerlei Tücken verbunden, führt aber durchaus zum Ziel. Gegenüber der "digitalen" Methode, also des 3-D Drucks hat sie in diesem Fall einige Nachteile, aber auch einen Vorteil. Die Nachbearbeitung des Gehäuses ist wesentlich einfacher und schneller. Dennoch überwiegen die Nachteile, vor allem was Fehleranfälligkeit und die Präzision betrifft.
Aus diesem Grund haben wir uns beim Gehäuse für die digitale Variante entschieden, weswegen ich hier das analoge Vorgehen nicht weiter ausführen möchte und hier kommt nun Markus ins Spiel der an dieser Stelle übernehmen wird.