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Kurt Magnus - Mitbegründer des Deutschen Rundfunks



Kurt Magnus wurde am 28. März 1887 in Kassel als Sohn des Gerichtsrates Ernst Magnus geboren. Nach seinem
Schulabschluß im humanistischen Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf studierte er an den Universitäten Oxford,
Göttingen und Berlin Rechtswissenschaften und promovierte zum Dr. jur.

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Kurt Magnus (1887 - 1962)


Er leistete seinen Wehrdienst im Oldenburgischen Dragoner-Regiment Nr. 19 in Oldenburg ab.

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Dragoner Kurt Magnus


Nach dem ersten Weltkrieg eröffnete er in Berlin eine Anwaltspraxis und wurde Syndikus mehrerer Gesellschaften.
1923 wurde er zuerst Aufsichtsrat und danach Vorstandsmitglied des "Vox" Schallplattenkonzerns in Berlin. Dabei
war er maßgeblich an der Gründung der "Funkstunde Berlin", dem ersten Rundfunksender Deutschlands beteiligt.

1925 wechselte Magnus vom Vox-Konzern zur neu gegründeten "Reichs-Rundfunk-Gesellschaft" und war dort bis
1933 erster Direktor. Gemeinsam mit Hans Bredow gründete er 1925 die "Reichs-Rundfunk-GmbH", eine sogenannte
Dachorganisation für 9 selbstständige Rundfunkfirmen in Berlin, Königsberg, Breslau, Leipzig, Hamburg, Köln, Stuttgart
und Frankfurt. Anfangs war Magnus dort Geschäftsführer, dann Vorstandsvorsitzender.

Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, war ihnen das Bestreben von Kurt Magnus um die Unabhängigkeit
des neuen Mediums Rundfunk im Wege und sie setzten den regimetreuen "Reichs-Rundfunk-Kommissar" Gustav
Krukenberg an seine Seite als Vorstand. Magnus trat daraufhin von seinem Amt zurück.

Im August 1933 wurde Kurt Magnus wegen Korruption verhaftet und ins Konzentrationslager Oranienburg gebracht.
Danach saß er bis zu seinem Prozess 18 Monate im Untersuchungsgefängnis Moabit ein.

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Kurt Magnus (6. von rechts) im KZ Oranienburg


Nach dem sogenannten "Rundfunkprozess" 1935 stellte man Magnus unter politische Überwachung. Er war dann bis
1945 bei mehreren Firmen in Berlin, Wiesbaden und Frankfurt tätig.

Sofort nach dem Krieg wurde er Regierungsdirektor beim Regierungspräsidenten in Wiesbaden und dazu noch Leiter
der dortigen Wirtschaftsabteilung. Bereits im Oktober 1945 wurde er Landesdirektor und 1947 Ministerialdirektor
und Stellvertreter des Ministers im Hessischen Wirtschaftsministerium.

Gleichzeitig war er Vertreter der Landesregierung im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks. Jetzt konnte er zusammen
mit Hans Bredow wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Rundfunks nehmen. 1953 war er Vorsitzender des
Verwaltungsrats des Hessischen Rundfunks und außerdem Vorsitzender der "Historischen Kommission der ARD".


Kurt Magnus starb am 20. Juni 1962 im Alter von 75 Jahren in Wiesbaden.


Neben dem Erhalt der größten Staatsauszeichnungen stiftete die ARD zu seinem Andenken den "Kurt-Magnus-Preis"
für Nachwuchsjournalisten, der 1963 erstmals vergeben wurde.



Wilhelm


Hier verwendete Bilder entstammen, soweit nicht anders gekennzeichnet, Wikipedia. Danke für die Bereitstellung.
Kurt Magnus möchte sich nochmal in Erinnerung bringen

Gruß
Wilhelm