Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Stern-Radio Sonneberg Prominent 200
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Hallo Freunde,

ich weiß nicht wirklich, warum das so ist, aber an diesem Radio habe ich irgendwie einen Narren gefressen… Schlicht, kompakt, schön  wubsmiley!

Hersteller: Stern-Radio Sonneberg
Typ: Rundfunkempfänger, Tischgerät
Modell: Prominent 200
Baujahr: 1972/73
Transistorbestückung: 9 (UdSSR und DDR)
Stromversorgung: Wechselspannung 220 V
Wellenbereiche: LW, MW, KW, UKW
Bedienelemente: EIN-AUS-Schalter, Potentiometer für Höhenregelung und Lautstärke, Abstimmung, Tasten für Wellenbereiche und TA-TB, Abschaltung AFC
Gehäuse: Holz
Abmessungen (LxBxH): 500 x 146 x 150 mm
Gewicht: 3,5 kg
Anschlussmöglichkeiten: Antenne, Erde Dipol (nah und fern), DIN 5polig für TA-TB, Lautsprecher
Neupreis: 445 Mark (DDR)

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Ich musste die Elektrolytkondensatoren zum Prüfen auslöten und habe daher direkt Neuware eingebaut. Die meisten hatten erhöhte Kapazitäten. 
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Das Radio wurde im Januar 1973 oder etwas später gebaut.
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Einige Reparaturen am Gehäuse waren notwendig. 
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Das Lautstärke-Potentiometer war ordentlich verschmutzt. Beim ersten Einschalten hörte ich nur ein lautes Krachen.


Einen ausführlichen Reparaturbericht könnt ihr hier lesen: https://roehren-radio.eu/sammlung/stern-...inent-200/

Das Gehäuse ist in einem sehr guten Zustand, dieses Radio wurde vom Vorbesitzer offensichtlich pfleglich behandelt. Die oben beschriebenen Ausbrüche können auch ein Versandschaden sein. 

Die Prominent-Reihe von Stern-Radio bzw. Robotron ist recht umfangreich. Es gab drei Ausführungen:
  • Prominent (wie beschrieben)
  • Prominent de Luxe mit einem zweiten Lautsprecher (rechts)
  • Prominent Duo mit eingebautem Kassettendeck
Hinzu kommen mehrere Gehäusevarianten. Die Seriennummern (200 bis 221, wobei nicht jede Nummer besetzt ist) sind die Weiterentwicklungen des Chassis oder einfach nur Hinweise auf ein bestimmtes Modell. Es gibt für mehrere Modelle den selben Schaltplan. Gebaut wurden die Radios zwischen 1972 und 1978. Die Preise gingen von 445 Mark bis 850 Mark (mit Kassettendeck). Ich denke, dass diese Geräte in der DDR einen gewissen Luxus darstellten. Mitte der 70er lag der Durchschnitts-Bruttolohn (also ohne Abzüge…) bei knapp 900 Mark.
Schöne Vorstellung des kleinen Radios. Es hat es auch verdient. Viel hatten solche Radio in der Wohnung, klein einfach aufgebaut und kaum kaputt zu bekommen. Teils wurden die Gehäuse auch mit Purlack überzogen, also hochglänzend.
Es gab es auch mit dunkler Skalenscheibe. Müsste das Duo und Deluxe noch auf dem Dachboden rumliegen haben.
Auch wurden diese Radios, welches ein Standart Chassis haben, unter verschiedenen Namen verkauft.
Sogar in Musiktruhen sind diese eingebaut worden.
So wie hier.

Ist leider kein Stereo Radio. Es hat nur eine Endstufe mit AC187/ AC188

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Hallo Frank,

die Skala gab es in weiß (meins), schwarz und silber (dann aus Metall). Das Lautsprechergitter gab es in gestreift (meins) oder kariert.
Eine Exportvariante mit UKW bis 108 MHz war ebenfalls im Angebot, eine OIRT-Variante (UKW mit 66 - 73 MHz) wurde für die sowjetischen Freunde natürlich auch produziert. 

Wie heißt denn die Musiktruhe?

… und wieso liegen deine Prominent noch auf dem Dachboden? Jetzt aber schnell in die Werkstatt damit  Wink

Kleiner Nachtrag zu den Kondensatoren:
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Die Kurzschlussfestigkeit habe ich gar nicht erst geprüft.
Ich kenne die Musiktruhe mit Prominent210 und Plattenspieler Ziphona Türkis024 unter der Bezeichnung "Peter".

Gruß Gerald
Peter, August,Tonmöbelfabrik; Plauen/Vogtl.

Nur Musiktruhen-Herstellung, keine eigene Fertigung von Empfängern und Fonogeräten.
Einbau von Empfänger-Chassis und Fonogeräten verschiedener DDR-Hersteller. Auch Export auf Kundenwunsch.
Das obere Bild, da schau mal hier unter Britischen Plattenspieler. Da wirst du ihn finden.

Nee, meine Werkstatt ist übervoll und der Partyraum auch. Über 100 Röhrengeräte, 20 Fernseher 7 Musiktruhen, zwei Schallplatten Musikboxen, eine Kölleda Beschallungsanlage, Tonbandgeräte und Plattenspieler nicht mitgezählt. Da passt nichts mehr rein, außer es ist was besonderes.
Hab ein’s gefunden: Das Prominent 203 ist gemeinsam mit einem Rubin 023/2 in der Musiktruhe Junior 6 der genannten Tonmöbelfabrik verbaut. 

https://www.radiomuseum.org/r/peter_junior_6.html
Hallo Bastelfreunde

Zu der Kondensatorentabelle fällt mir doch glatt noch ein Schreiben ein, in dem die Toleranz der Elkowerte mit +15 und - 10% als normal beschrieben wurde.
Bei Elkos, die lange nicht unter Spannung standen erhöht sich die Kapazität eh, da sich das Dielektrikum im Laufe der Nichtbenutzung etwas abbaut  - gleichzeitig geht der Leckstrom hoch. Längeres formieren stufenweise bis zur Nennspannung läßt Kapazität und Leckstrom wieder sinken (chemische Reaktion und Oxidbildung --> Dielektrikum). Wenn der Leckstrom hoch bleibt, ist der Kondensator defekt. Bei ausgetrockneten Elkos verändert sich nichts, da der Elektrolyt fehlt, was an der viel zu kleinen Kapazität erkennbar ist.
Viele Grüße Peter
(03.05.2022, 21:20)paulierwitte schrieb: [ -> ]Hallo Frank,

die Skala gab es in weiß (meins), schwarz und silber (dann aus Metall). Das Lautsprechergitter gab es in gestreift (meins) oder kariert.
Eine Exportvariante mit UKW bis 108 MHz war ebenfalls im Angebot, eine OIRT-Variante (UKW mit 66 - 73 MHz) wurde für die sowjetischen Freunde natürlich auch produziert. 

Wie heißt denn die Musiktruhe?

… und wieso liegen deine Prominent noch auf dem Dachboden? Jetzt aber schnell in die Werkstatt damit  Wink

Kleiner Nachtrag zu den Kondensatoren:


Die Kurzschlussfestigkeit habe ich gar nicht erst geprüft.

Hallo Steffen,
...wie prüft man eigentlich die Kurzschlusfestigkeit von Kondensatoren?

VG Richie
Hallo Richie,

hier habe ich den falschen Begriff genutzt. Sorry (und damit danke für den Hinweis!). Gemeint ist der ESR, also der Verlustwiderstand der Elkos. Durch natürliche Alterung oder Temperatureinflüsse altern Elkos. Dadurch verlieren sie die Fähigkeit, sich schnell aufzuladen bzw. zu entladen. Im Fall von Lade- und Siebelko steigt die Restwelligkeit. Dann brummt es aus den Lautsprechern. 
Mit steigendem ESR (Equivalent Series Resistance) steigt auch die Wärmeentwicklung im Kondensator (an Widerständen wird elektrische Energie in Wärme umgewandelt), was letztlich das Problem verschärft.

Daher tausche ich oft alle Elkos in Geräten, die schon ein gewisses Alter erreicht haben. Genau genommen hätten Sieb- und Ladeelko (wenn man nur die Kapazität betrachtet) nicht getauscht werden müssen. Ich bin da allerdings recht konsequent. Gerade in der Spannungsversorgung gehe ich selten Kompromisse ein.

Die Messung des ESR wird u. a. hier besprochen.

Zurück zur Kurzschlussfestigkeit: Die kann man auch prüfen, indem man entsprechende Spannungen anlegt und schaut, wann der Kondensator „durchschlägt“. Einen Kurzschluss im Kondensator hingegen würde man mit einer einfachen Durchgangsprüfung finden. Abgesehen davon dürfte der Kondensator dann auch keine passende Kapazität mehr haben.
Leute, nicht vom tema abkommen.
Das tema Elkos gehört in einen anderen bereich
(04.05.2022, 12:39)Juan1 schrieb: [ -> ]Leute, nicht vom tema abkommen.
Das tema Elkos gehört in einen anderen bereich

@ Steffen,
...danke für die Antwort.

@ Juan1,
...sorry, kam aber bei diesem Thema auf.

VG Richie