Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Erhebliche Unterschiede Messergebnisse bei Röhrenprüfgeräten Funke W19 u. DuoVacECC83
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Hallo!

Ich habe ein Paar unbenutzte Tesla ECC803S von einem Bekannten gekauft, der sie
mit seinem Funke W19 beide mit ca. 100-110% geprüft hat (3,4 - 3,6mA - 3,4mA = 100%, richtig?). Mein Radioelec DuoVac,
was nach Datenblatt prüft, kommt aber nur auf 0,5 und 0,6mA  Huh 1,2mA sind hier bekanntlich 100%
die Werte liegen also weit auseinander. Mein Bekannter hat nun nochmal mit einem ähnlichen
RPG gemessen, ebenfalls ein französisches Fabrikat und kann meine Messwerte bestätigen.

Wir wüssten beide gerne, wie diese Unterschiede zustande kommen und welche Werte nun gültig sind.
Zudem habe ich festgestellt, dass ich im Normalfall fast immer auf etwas 10% niedrigere Werte komme, wenn
ich Röhren prüfe, für die ich Werte vom Funke W19 habe.

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann Aufgrund seiner Erfahrung hier weiterhelfen?

Schöne Grüße,
Christian
Moin Christian,

gültig sind beide Werte ;-) Hängt mit den unterschiedlichen Einstellungen zusammen, Funke prüft mit Ug1 = 0 Volt und Anodenspannung 150 Volt. Bei diesen Werten ergibt sich 3,5 mA als 100%, insofern passen die Werte schon.

Das andere Gerät geht nach Datenblatt, und hier kommt es auf die Einstellungen an. Laut Datenblatt

Ua = 100 Volt, Ug1 -1 Volt, 100% = 0,5 mA

oder aber

Ua = 250 Volt, Ug1 -2 Volt, 100% = 1,2 mA

Beste Grüße

Peter
Moin Peter,

danke für die Antwort!

Gemessen wurde mit Ua = 250 Volt, Ug1 -2 Volt.
Hier hätte dann doch ein Ergebnis von ca. 1,2 mA vorliegen müssen und nicht 0,5 und 0,6 mA, oder?

Beste Grüße,
Christian
Das W19 ist für eine Eingangsspannung von 220V gebaut worden. Heute haben wir im Netz 230V und mehr. Daher ist es sinnvoll, das W19 mit einem Spannungsgleichhalter (Früher, insbesondere in der DDR, oft für TV-Geräte verwendet) zu betreiben. Das sorgt für eine konstante Eingangsspannung und so für eine Reduzierung verfälschter Messwerte.
Moin Christian,

das ist kurios, dann hätten es 1,2mA sein sollen, zumindest nach dem Datenblatt. Da gehen mir jetzt die Ideen aus, sollte mir die Erleuchtung kommen, melde ich mich.

Beste Grüße

Peter
Hallo Christian,

ja richtig.
Neuberger wie mein RPM 370/1 nimmt die Arbeitspunkte wie sie z.B. in der RöhrenTaschenTabelle von Jürgen Schwandt gewählt sind.
~ 1,2mA je System werden erreicht bei 250V Ua und -2V Ug1.
Anbei ein Bild Beispielmessung.

Gruss
Debo

[attachment=107298]
Danke an alle!

Anton: Das ist ein wertvoller Hinweis! Evtl. liegen die
Werte deshalb etwas höher beim Funke W19. Den
grossen Unterschied erklärt es aber sicher nicht.

Peter: Das ist der Kern der Frage - es bleibt spannend!

Debo: Ja, so kamen die Werte bei mir zu Stande.

Beste Grüße,
Christian
Ist das dieser hier?: Radioelec Selbstbau

Selbst aufgebaut oder fertig übernommen?

Ja da würde ich folgendes machen: In der Testsituation (vorher kannst einfacherweise einen Adapter bauen auf gleiche Fassung mit 10mm Abstand) direkt an der Anode und Gitter, sowie Heizung messen mit was für Spannungen der Tester mißt.
Dann kannst dir ein Bild machen welchen Arbeitspunkt der Röhrentester einstellt.
Allgemein ist es so, daß z.B. bei dem Neuberger RPM 370 mit seinen Settings für 1,2mA Ua die Übergangswiderstände an der Fassung und Schalter und Potis für -2V Ug1 schnell die Werte erheblich schwanken lassen. Mein Tester ist über 60 Jahre alt! Erwarte ich einen Anodenstrom z.B. von 120mA (EL156), dann spielen 1,2 mA mehr oder weniger keine große Rolle.

Gruss
Debo
Hallo Debo,

es handelt sich um dieses:

https://www.elecify.com/products/digital...ube-tester

Ich habe die Module nur noch miteinander verbinden müssen.
Kürzlich bin ich alles nochmal mit dem Hersteller durchgegangen
um Messfehler auszuschliessen. Mein Bekannter kommt mit seinem
Messgerät (er hat außerdem das W19) auf die gleichen Werte.
Daher weiss ich nicht ob der von dir beschriebene Testaufbau Sinn
macht. Evtl. komme ich darauf zurück. Danke dafür!

Welchen Unterschied kann es zwischen den betreffenden neuen
Röhren E83CC und ECC803S geben, die zu solchen Ergebnissen führen.

Schöne Grüße,
Christian
Hallo Christian,

prüfe mal mit originalen alten Röhren. Also NOS-NIB Ware. Ähhh, das ist bei der sehr teuren Rautentelefunken ECC803S eventuell schwierig wenn du nicht schon mal vom Opi seinen alten Röhrenvorrat bekommen hast für lau und da zufällig so eine dabei war. Smiley32

Aber theoretisch müssten die kommerziellen Typen die gleichen Werte liefern. Die Neuberger RPM 370 Prüfkarten sind identisch.
Was in der Praxis vorkommen kann ist Schwingneigung bei steilen Röhren. Das dürfte bei der ECC83 mit 1,6mA/V unkritisch eigentlich aber nicht vorkommen. Die Geräte sind dazu an den Fassungen grundsätzlich mit Ferritringen ausgestattet. In den Anodenkappen mit Schutzwiderständen. Extra Schirmgitterwiderstände bei Bedarf einzuschleifen.

[attachment=107339]
Hallo Debo,

danke, es handelt sich um NOS-Röhren, ebenso bei den E83CC, die zum Vergleich
herangezogen wurden. Die Röhren stammen meines Wissens aus der gleichen Quelle.

Schöne Grüße,
Christian
Guten Morgen Cristian,

Glückwusch zum Franzosen RPG-"DuoVac". Hier handelt es sich um den bereits mehrfach beschriebenen Franzosen-Bausatz vom Alain Ducrocq. Inzwischen werden der DuoVac als Version 2 und 3 mit neuem Schaltungsdesign und erweiterten Technischen Daten angeboten.

In der gekauften Ausführung kann er ja keine 12,6 V Heizspannung zur Verfügung stellen.

Bei 6,3 V müssen 4 und 5 zusammengeschalten werden. Die Heizspannung 6,3V kommen dann an Stift 4/5 und 9!!!!!

Vielleicht ist dir mein Messfehler wie bei Frank=Morningstar in Garitz auch passiert???

Weiterer Franzosen-Austausch plus Hilfe einfach melden!!

VG Dieter
Guten Abend Dieter,

danke! Wofür ist die Messung mit 12,6 V Heizspannung?
Ich messe mit 6,3 V und erhalte vergleichbare also korrekte Werte.
Nur eben nicht mit den beiden ECC803S Röhren.
Auf das nette Angebot zwecks Austausch über das DuoVac
komme ich gerne zurück.

Viele Grüße,
Christian
Hallo Cristian,

die ECC 83 oder die Long-Live Variante ECC803S hat eine „Mittelanzapfung“ für die beiden Heizfäden. Du kannst die mit 6,3V parallel oder mit 12,6 V in Reihe heizen. Deshalb muss die richtige Spannung zur Sockelschaltung angepasst werden. Beim DuoVac mit 6,3V also die Heizung mit Stift 9 und 4=5 verbinden.

Somit sind die parallel und es fließt der doppelte Strom!!

VG Dieter
Hallo Dieter,

besten Dank! Die Mittelanzapfung gibt es doch bei den 
E83CC, somit ist es keine Erklärung für den Unterschied zwischen
E83CC und ECC803S, oder?
Ich habe beide Röhren mit F an 4 und F+ an 9 gemessen,
bekomme aber mit den ECC803S Werte die weit unterhalb
von denen liegen mit denen die gleichen Röhren
E83CC und ECC803S auf einem Funke W19 gemessen wurde.
Dafür muss es doch eine Erklärung geben?

Viele Grüße,
Christian
Hallo, Christian,

ich bin mal so frei, und greife hier ein. Grundlage für alle Messungen, und deren Beurteilung ist immer das Datenblatt der Röhre.

Von vielen Herstellern gibt es Diagramme, in denen die Kennlinien eingezeichnet sind.

Für die ECC83 gilt, daß bei -2 Volt Gitterspannung, und 250V Anodenspannung ein Strom von ca. 1,2 mA fließen sollte.

Hersteller von Röhrenprüfgeräten stehen vor dem Problem, sehr viele verschiedene Röhrentypen mit demselben Gerät testen zu wollen, aber aus Kostengründen, und Gründen der Bedienbarkeit das nicht können.
Ein Funke W19 hat z.B. nur eine einzige stabilisierte Anodenspannung ( 150V ) alle anderen Spannungen sind nicht stabilisiert.
Ebenfalls können beim W19 keine exakten Steuergitterspannungen eingestellt werden. Das einzig genaue ist Null!
Aber da gibt es trotzdem eine Möglichkeit für Funke: Man messe mit 0V Steuergitterspannung und 150V Anodenspannung ( die ist wenigstens stabilisiert ) und erwarte das, was das Kennliniendiagramm des Röhrenherstellers da vorgibt ( 3,2mA )

Bitte sieh Dir im Internet die Seite "Frank Pocnet" an, dort findest Du für die ECC83 von Brimar ein gutes Datenblatt.

VG Henning
Hallo Cristian / alle RPG Interessenten,

Henning war schneller und hat wichtige Hinweise zur Kennlinie hinzugefügt. Darauf werde ich später in einem extra Beitrag kommen.

Wilhelm und Rotbarth=Harald
haben bereits ihre „DuoVac“ Variante vorgestellt.

Es sind noch einige Fragen offengeblieben und die möchte ich einem eigenen Bericht zur „DuoVac“ Variante 1. 2 und 3 zeitnah ??? vorstellen.

@Cristian: deine ECC803S sind schon etwas „Besonderes“ nicht im Messmodus, sondern die Geschichten, der „Hype“ um diese Röhren. "Hype"

In dem Beitrag wird eindringlich vor Fälschungen gewarnt!! [url= http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-...Betrug.htm][/url]

Wenn man dann noch die „Audio-Forum“ oder die „Gxxx-Online“ Plattform zur ECC803S aufruft, kann man nur noch über den Verkaufspreis staunen. So eine ECC803S kommt nicht in irgendein „normales“ Radio, sondern in ein richtig gutes Audio-Projekt!!

Da ist es verständlich das du die echten Messdaten benötigst!! Über die Röhren-Prüfung von Max Funke bis W19 wurde schon von Laurel / Henning geschrieben. Die Funke Prüf-Daten von G1=0 Volt und bei Anode 150 V / Ia=3,2 mA kannst du nicht mit dem Herstellerdaten vergleichen. Ob nun nach Herstellerdaten Anode 250 V und G1=-2V, Max Funke beide sind nur eine Momentaufnahme gleich 2 Punkte auf der Kennlinie!!!
Nur eine Kennlinie von deinen ECC803S (https://frank.pocnet.net/sheets/117/e/ECC803S.pdf wie bei "Frank Pocnet" sagt die echte Wahrheit deiner Röhren.
Wie kommst du jetzt weiter?? Du benötigts zum Vergleich mit deinem „DuoVac“ eine ausgemessene ECC803S Referenzröhre.

Meine 1. Referenzröhren habe ich bei Ebxx Kleinanzeigen gekauft. Der Verkäufer hatte die typischem RoeTest-Messprotokolle mit Angeboten!!!

Meine Referenzröhren vom RoeTest sind im Moment nur für 10 mA bis 100 mA. An einer ECC83 mit nur 1,2 mA bin ich dran. Deshalb biete ich dir ein Vergleich mit meinen Franzosen „DuoVac“ zurzeit nicht an.
Aber im RBF sind xx Kollegen die ein µ-tracer aufgebaut haben und dir vielleicht deine ECC803S mit Kennlinien ausmessen. Das kostet richtig Zeit und mal im Vergleich wenn das ein Profi mit dem RoeTest macht: https://www.die-wuestens.de/dindex.htm?/roetest.htm

Jan ist auch im RBF unterwegs und kann eventuell „Fremdröhren ausmessen??

Eine weitere Variante ist, die RoeTest Kollegen zu kontaktieren: http://roehrentest.de/AndereRoetests.html

Mit Hilfe von Gxxx-Suchmaschine findet man bestimmt die Daten / M-Adressen der RoeTest Erbauer.

Frage an die Experten: bei "Wilhelm und Rotbarth" hat dass mit der Linkverknüpfung geklappt. Egal was ich zuerst einfüge, den Link oder das Bezugswort, beim einfügen des 2 Wortes / Link verschwindet das 1 eingegebene. Was mache ich falsch???????

VG Dieter
Hallo, Christian,
ich bin gerne bereit, einige wenige Röhren für Dich zu messen.
Mir steht mein seit Jahren bewährter uTracer zur Verfügung, des weiteren ein Kennlinienschreiber, sowie alle Möglichkeiten einer statischen Messung.
Dazu verfüge ich über genügend genaue Netzteile, sowie um mehrere genau anzeigende Digitalvoltmeter.

Bei Bedarf bitte per PN melden.

Das ganze wäre für Dich, bis auf die Portokosten, kostenlos.

VG Henning
Hallo Henning und Dieter,

vielen Dank!! Ein Test einiger meiner ECC83 Röhren,
wäre vielleicht als Referenz sinnvoll. Ich habe den Eindruck,
als ob mein DuoVac generell etwas niedrigere Werte anzeigt.
Ich melde mich nochmal dazu.

Viele Grüße,
Christian
Hallo Christian,

Wie alle immer gerne verkünden, heisst Röhrenprüfen nicht Röhrenmessen;  Röhrenprüfen gibt zuverlässig Auskunft, ob man die Röhre behält, oder in die Tonne kloppt.

Feinheiten, wie abweichender Stromfluss je System, sollten durch die Beschaltung kompensiert werden, z.B. der Kathodenwiderstand ist ja nicht nur für die Gittervorspannung da, sondern auch um den Anodenstrom in Grenzen zu halten.

Reinstecken, hören, dann handeln, es gibt viele Röhren, die super geprüft sind, aber wegen Gitterestromfluss oder einem hochohmigen F/K-Schluss Stuhlgang klingen.

Alles Gute, Jean
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