Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Asus Tinker Board S statt Raspberry Pi3 oder Pi4
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Ich wollte eine Smart Home Zentrale mit Raspberrymatic für einen Bekannten bauen. Doch die Raspberrys sind im Moment nicht lieferbar oder sündhaft teuer. Also habe ich nach Alternativen geschaut.
Dabei fiel mir das Asus Tinker Board S auf, welches sich von den Daten her irgendwo zwischen Pi3 und Pi4 bewegt. Dieses hatte ich noch rumliegen.

Sehr angenehm fand ich den eingebauten 16GB eMMC Speicher. Jeder der viel mit Raspberrys arbeitet, kennt das Problem mit den zerschossenen SD Karten. Dieses Problem fällt schon mal weg. Außerdem ist der eMMC Speicher deutlich schneller als eine SD Karte. Und tatsächlich merkt man das auch.

Der Prozessor ist mit 4x 1,8 GHz etwas schneller als der vom Pi4. Neben den 16GB eMMC verfügt das Tinker Board auch über einen SD Kartenslot, welcher aber für mein Projekt nicht gebraucht wird.

Nach Zusammenbau und Test war klar, für diesen Zweck ist das Tinkerboard sogar besser als ein Raspberry Pi4.

Das soll nur mal ein Anstoß sein, dass es nicht immer ein (zur Zeit) überteuerter Raspberry sein muss. Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrungen mit anderen Boards und teilt diese hier.

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Das Ding sieht ja exakt aus wie ein Raspi. Was für ein OS installiert man da?
Nachgeworfen ist es ja auch nicht gerade, aber allemal besser als raspi!
(09.07.2022, 13:15)pintel schrieb: [ -> ]Das soll nur mal ein Anstoß sein, dass es nicht immer ein (zur Zeit) überteuerter Raspberry sein muss. Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrungen mit anderen Boards und teilt diese hie

Sehr gut (auch von der OS-Unterstützung) sind die Odroids, mit etwas Abstand auch die Banana Pi nutzbar. Kleine Codeanpassungen braucht man praktisch nur wenn man etwas über die GPIOs macht, so zum Beispiel bei unserem iRadio.

ABER: Es muss nicht immer ein Linux-Rechner für solche Aufgaben sein. Ein kleines RTOS reicht für viele Aufgaben auf schwächerer Hardware (nur Microcontrollersysteme) aus, siehe unser iRadioMini (https://github.com/BM45/iRadioMini). Für noch weniger reicht ein einfacher selbstgeschriebener Task-Scheduler.

Wenn man also unbedingt WLAN-Konnektivität, aber kein Linux benötigt, dann ist ein ESP32 oder der neue Raspberry Pico W (https://buyzero.de/blogs/news/alles-uber...-pi-pico-w) ausreichend! Ist der Nachfolger des Pico, den ich hier mal kurz vorgestellt hatte, der sich einfach per Befehl
Code:
set_sys_clock_khz

teilweise bis 300-400 MHz übertakten lässt.  Man kann also den aktuellen Lieferengpass durchaus erfolgreich und preiswert umschiffen.

Gruß
Bernhard
Internet Radios baue ich fast ausschließlich mit einem ESP32.
Hallo Bernhard.

Ich habe gerade nach Alternativen für den Pi4 gesucht.
Da gibt es Orange Pi, Banana Pi, Rock Pi und und und...

Kennst Du diese Teile?
Wie in #4 geschrieben Jens. Die Odroids und Banana kenne und habe ich.

Es kommt ja nicht nur auf das Ersatzboard, also Hardware, an. Wichtig ist auch wie gut das Board vom Hersteller schon mit einem OS unterstützt wird, vielfach haben bei neuen Boards die Images kaum einen Beta-Status erreicht und alles läuft wackelig. Auch muss man aufpassen, schnell werden die Boards und damit auch die Linuxe nicht mehr aktualisiert.

Raspberry ist da klar unschlagbar, aber halt zur Zeit praktisch nicht lieferbar.

Odroid / Hardkernel kommt meiner Meinung gleich danach was den Support angeht

mit etwas Abstand die Bananas... danach kommt erstmal eine Weile nichts und dann die ganzen Exoten. Je exotischer die Boards, je abenteuerlicher die (zusammengefrickelten) OS und je geringer ist die Stabilität.

Wenn Du GPIOs nutzt, musst Du beim Umstieg von Raspberry auf Odroid/Banana meist kleine Codeanpassungen machen. Wenn Du nicht hardwarenah unterwegs bist und nur generelle Linuxanwendungen (LAMP oder soetwas) nutzt, geht das natürlich ohne spezielle GPIO-libs und Anpassungen.

Braucht deine Smart Home Zentrale denn überhaupt ein Linux drunter?  Vielleicht reicht ja auch ein viel preiswerterer ESP32 oder Raspberry Pico W (wichtig ist das W für Wifi). Leistung haben die Dinger jedenfalls genug, da kann auch ein (linuxfreier) Webserver für MSR drauf sein!

Wir haben in den 80er Jahren mal die Aufzugsanlagen und Fahrtreppen eines Büroturm/Kongresszentrums modernisiert, praktisch bis auf die Antriebe wurde alles ausgetauscht. Unsere entwickelten Steuerungen liefen auch auf eine Art "Smart Home Zentrale" auf. Da konnte man dann quasi "per Mausklick" Fahrwege festlegen, Expresswege konfigurieren, Etagen sperren, Fahrten analysieren, ...  Das was große Konkurrenten erst viel später im Programm hatten. Für das ganze Gebäude war die "Smart Home Zentrale" dann eine Unix-Maschine, die heute ein ESP32 oder RP2040 (Raspberry Pico) emulieren kann!

Gruß
Bernhard
(10.07.2022, 17:55)Bernhard45 schrieb: [ -> ]Braucht deine Smart Home Zentrale denn überhaupt ein Linux drunter?  Vielleicht reicht ja auch ein viel preiswerterer ESP32 oder Raspberry Pico W (wichtig ist das W für Wifi). Leistung haben die Dinger jedenfalls genug, da kann auch ein (linuxfreier) Webserver für MSR drauf sein!

Da läuft Linux drunter und es wird heutzutage schon viel Rechenleistung gebraucht. Es sind quasi Zentralen, welche über Plugins systemübergreifend arbeiten. Es funktioniert so gut wie jeder Hersteller. Sie verschicken Mails, WhatsApp- oder Telegram Nachrichten und sollen bei Ereignissen in wenigen Millisekunden reagieren. Ich bin ein Fan von den ESP32 Modellen, für diese Sache sind sie aber nicht geeignet. Schon allein deswegen, dass man die herstellerbezogenen Scripte nicht drauf bekommt. Auch der Speicherplatz würde nicht ausreichen.
Aber immerhin, das Tinkerboard hat es genommen und kommt nach einigen Startschwierigkeiten nun auch mit dem Sendemodul klar. Kaufen würde ich das nicht, aber es lag noch bei mir rum und hat nun seine Verwendung gefunden. Wenn ich mir die Preise von (auch gebrauchten) Odroids ansehe, werde ich die mal probieren. Danke für den Tipp.