Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Graetz Melodia M818 Chassis
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3
Hallo in die Runde,
habe momentan das Chassis des obig benannten Röhrenradios zwecks Wechsel der Papierwickel Kondensatoren auf dem Tisch
Bei der wieder Inbetriebnahme spielte das Gerät über die, an allen 3 AÜ,s angeschlossenen Zusatzlautsprecher, solange ausgezeichnet, bis ich die, zuvor nicht gesehenen und somit eingeschalteten Klangtasten ausrastete, dann kreischt und pfeift es sehr lautstark, unabhängig vor der Lautstärkepoti Stellung aus den Lautsprechern, selbst dann, wenn zwei der 3 Lautsprecher abgeklemmt werden. Drücke ich aber die Taste Raumklang oder Stereo oder Solo, dann ist der volle Klang wieder da.
Die gewechselten Kapazitäten habe ich mit der Vorgabe verglichen, auch die Zugehörigkeit der richtigen Lötpunkte.
Kennt evtl. jemand diesen Fehler ?
Eine weitere Frage ist, um welche Widerstände handelt es sich im Beitrag vom radiomuseum.org dazu, weil auch dort fehlt die Antwort im Forumsbeitrag.
Ein Verfolgen der Kabel dazu, ist dadurch den schlechten klimatischen Zustand des Chassis und damit verbunden, die sehr schlechte Erkennung der Kabelfarben, weil alle schmutzig schwarz, sehr schwer möglich.

https://www.radiomuseum.org/r/graetz_melodia_m818.html

Ps: Stelle diesen Beitrag auch ins Nachbar Forum DRF und danke im voraus für eure konstruktiven Beiträge.
Hallo, Harry,

daß Endstufen mit Ausgangstrafos niemals ohne Belastung ( Lautsprecher ) betrieben werden dürfen, sollte Dir eigentlich bekannt sein.

Im vorliegenden Fall gibt es einen Mono-Ausgangstrafo, der den gemeinsamen Anodenstrom über die Primärwickling leitet, und demzufolge das L+R Summensignal wiedergibt. Zusätzlich gibt es zwei Ausgangstrafos, deren Primärwicklung einerseits an die Primärwicklung des Summentrafos ansgeschlossen ist, und andererseits jeweils an eine der Endröhren.

Die Wechselspannung an den Primärwicklungen teilt sich also gemäß den transformierten Lautsprecherimpedanzen.

Wenn nun die Stereolautsprecher nicht angeschlossen sind, und auch keine Ersatzbelastung vorhanden ist, kann das, insbesondere wenn Rückkopplungen auftreten, den sofortigen Tod der unbelasteten AÜ's bedeuten.

Das wäre deshalb besonders tragisch, weil diese Art der Schaltung relativ einmalig sein dürfte. Andere Hersteller ( Kuba-Imperial ) haben den Monotrafo als Gegentakttrafo ausgeführt, und einen Phasenwender in einem der Ausgangskanäle eingefügt, und dann die korrekte Polung am Lautsprecher selbst wieder hingedreht.

VG Henning
Danke Henning, für deinen Beitrag.
Als Ersatzlast für die zeitweise abgeklemmten Lautsprecher, habe ich eine KFZ-Glühlampe 12 V 5W angeklemmt.
Hallo Harry,
ich hoffe, dass Du jemand findest, der den Effekt kennt. Ich kann nur sagen, dass es sicher die Mühe wert ist, die Kontakte zu prüfen, wenn das Kreischen auftritt. Auch die abgeschirmten Leitungen nach Kurzschlüssen oder Ä untersuchen. Manchmal verstecken sich unter an Kontakten eng vorbeigehenden Leitungen auch Kurzschlüsse.
Bei einem meiner Graetz wurde eine Gegenkopplung zur Mitkopplung, als ich einen viel zu großen Kondensator versehentlich eingebaut hatte. Das geschah dann mit Hilfe der EM34 Triode. Aber die Lautstärke des Pfeifens ist regelbar?

Gruß,
Peter
Momentan schauts so aus, nachdem ich alle Klangbeeinflußenden Kontaktpaare, die aktiv sind, geprüft und für fehlerfrei befunden habe. Dass das, unabhängig von der Lautstärke Poti Stellung, kreischen/pfeifen nach wie vor da ist und nur beim Druck der Taste Raumklang verschwindet, selbst bei Schaltstellung Stereo kreischt und pfeift es. Selbst dann wenn ich die ECC83 herausziehe
Die Spannungsbereitstellung habe ich auf Restwelligkeit geprüft und ebenfalls für Funktionsfähig befunden.
Die beiden 1nF Kondensatoren der Höhenregelung hatte ich ebenfalls schon einseitig abgelötet
Hallo Harry,

dann reduziert sich ja das Ganze auf die EL84 Umgebung. Kommt das Kreischen denn aus beiden LS (Spannung messen)? U.U. kann man das nicht so genau orten.
Ich würde dann testweise die Steuergitter der EL84 auf Masse legen. Dann sollte doch Ruhe sein. Beim Signal aus beiden LS sollten nur noch Zweige betroffen sein, die beide EL84 beeinflussen. Leider kann ich aus dem Schaltplan nicht ersehen, welche Schalter zu den Klangtasten gehören.

Gruß,
Peter
Danke Peter, werde das die Tage noch einmal prüfen
Habe aber auch die C331 = 10nF und C340 =10nF NF-Koppelkondensatoren nacheinander einseitig abgelötet, dann war RUHE
Warum aber kreischt/pfeift es weiter, wenn die ECC83 herausgezogen wird.
Da muss doch was in die gut gesiebte Anodenspannung der HF/ZF und NF-Vorstufe, sowie den beiden G2 der EL84 einkoppeln.
Hallo Harry,

also das macht ja gar keinen Sinn. ECC83 drin oder draußen, egal, Aber Koppelkondensator entfernen wirkt. Ich würde glatt auf Verdrahtungsfehler oder verdeckten Kurzschluss tippen. Haben die 10n Dinger nicht zufällig einen Innenwiderstand? Gitteremission hast Du sicher auch geprüft.

Gruß,
Peter
Hallo Peter und Mitwirkende.
einen Verdrahtungsfehler schließe ich nicht voll aus, d.h. werde es intensiv prüfen.
Die Koppel C sind neue ( schwarze axiale China C's) Die beiden EL84 halten eine konstante Kathodenspannung, somit schließe ich die ebenfalls aus, habe es aber auch mit wissend intakten probiert.
Gibt es weitere Ideen ?
Eine bitte mal an unsere berufenen Spezialisten bzw. Old Mans der Funktechnik.
Da ich Probleme habe die Klangreglung dieses Chassis zu verstehen, bitte ich euch, mir das in ein paar Zeilen und /oder Skizze verständlich rüberzubringen.
Danke im voraus....
Hallo,
So ein kreischen hatte ich auch mal bei einem Nordmende Elektra. Da hatte ich an der Sekundärseite des
Ausgangsübertrager, also dort wo die Lautsprecher angeschlossen sind, die Anschlüsse vertauscht. Die Rückkopplung zur Klang-Verbesserung muss phasenrichtig eingespielt werden, sonst kreischt es. Ich habe nicht geprüft, ob das Melodia auch eine Rückkopplung hat, aber versuch dort einfach, die Anschlüsse zu tauschen
Moin Franz,
das kreischen/pfeifen bei vertauschter Gegenkopplung ist mir wohl bekannt, hier aber wurde nichts an der Anschlussfolge der AÜ's geändert.
(10.08.2022, 21:34)radioharry schrieb: [ -> ]Habe aber auch die C331 = 10nF und C340 =10nF NF-Koppelkondensatoren nacheinander einseitig abgelötet, dann war RUHE


Hier hatte ich Quatsch geschrieben, weil, klar doch, wenn selbst nach ziehen der ECC83, das kreischen/pfeifen weitergeht, bleibt es klar beim kreischen/pfeifen, auch wenn ich die Koppel C's ablöte
Hallo Harry,

das Verhalten deines Gerätes kommt mir sehr kurios vor. Du schriebst: "Drücke ich aber die Taste Raumklang oder Stereo oder Solo, dann ist der volle Klang wieder da".

Das bedeutet, dass damit das Pfeifen verstummte. Trifft dies denn auch bei gezogener ECC83 (entsprechend beider abgelöteten Koppel-Cs - 331, 340) zu? Zeigen denn da die genannten Tasten überhaupt noch eine Wirkung?

Zumindest kann ich den Zusammenhang mit der Stereo Taste (Z1,2,3 und Z10,11,12) nicht verstehen, denn sie liegt ganz vorne im Eingangsbereich (noch vor den LS-Potis), schaltet den Balance Steller (363) zu und gibt, soweit ich das nachvollziehen kann, den zweiten Kanal (Stereo) frei. Was ich aber eigentlich damit sagen will: Diese Schalt-Kontakte sollten bei gezogener ECC keinerlei Einfluss mehr ausüben.

- Das hört sich alles nach einem mächtig hinterhältigen Fehler an... Oft ist die Lösung, wenn gefunden, recht simpel, bin sehr gespannt was sich am Ende ergibt. Leider fällt mir dazu momentan nichts wirklich konstruktives ein.
Huh
Hallo Harry

Ich habe heut bei meiner Aufräumaktion ein Chassis einer Graetz Cantilene M7818 gefunden. Ja, gefunden, denn ich hatte es auf dem Dachboden in eine Nische gestellt und schlichtweg vergessen, das es noch da ist. Vor 5 Jahren habe ich etliche Chassis entsorgt, da ich nicht mehr wußte wohin damit. Die Cantilene wollte ich nicht mehr aufbauen. Aber das Chassis ist doch identisch mit dem Melodia M818. Also vielleicht kann ich da weiterhelfen in Form von detaillierten Fotos, oder evtl. willst Du das Chassis haben. So wie ich das sehe, hat noch niemand daran gearbeitet. Lediglich die Klammern vom UKW Tuner sind entfernt. 
Es würde mich freuen, wenn ich Dir bei dem Problem weiterhelfen kann
[attachment=111301]
[attachment=111302]
(12.08.2022, 11:09)radioharry schrieb: [ -> ]
(10.08.2022, 21:34)radioharry schrieb: [ -> ]Habe aber auch die C331 = 10nF und C340 =10nF NF-Koppelkondensatoren nacheinander einseitig abgelötet, dann war RUHE


Hier hatte ich Quatsch geschrieben, weil, klar doch, wenn selbst nach ziehen der ECC83, das kreischen/pfeifen weitergeht, bleibt es klar beim kreischen/pfeifen, auch wenn ich die Koppel C's ablöte

Tritt die Frage in Kraft, ob das legen des Steuergitters der EL84s nach Masse per Kondensator Wirkung zeigt...

Gruß,
Peter
Hallo in die Runde,
nun bin ich doch sehr erfreut, das sich weitere Mitglieder meinem Problem annehmen.
Auch Ihnen meinen Dank dazu.
Muss meinen Beitrag aber auch korrigieren, weil falsch geschrieben.
Das Kreischen und pfeifen ertönt Kraftvoll und lautstark nur, wenn die Taste "Raumklang" gelöst wird, selbst dann, wenn dazu die Taste "Stereo" gedrückt ist.
Nachdem ich nun die ECC83 heraus ziehe, oder die Koppel C's ablöte, erfolgt das Kreischen und pfeifen zwar Kraftlos und leiser, aber weiterhin.

Peter (2K), das mit den C's nach Masse, habe ich noch nicht probiert....
Detlef, evtl. würde ich dein Chassis benötigen, weil das vorhandene stark verschmutzt ist....hat wohl viele Jahre in einer Kfz-Werkstatt gespielt
Schreibe dir dann eine PN
Hallo Harry,

wenn ich das richtig sehe, ist das Poti 348 ein Zentrum der Gegenkopplung. Andere interessante Wege sind die Rückführungen über R335 und R338.
Außerdem schreibst Du, dass das Chassis stark verschmutzt ist. Gilt das auch für die Leiterplatte? So eine Fett-Rauchschicht kann schon Kriechstromstrecken produzieren, insbesondere im Bereich der Fassungen der EL84, wo das dann dank der Hitze "umgewandelt" wird.

Gruß,
Peter
Peter, die Leiterplatte ist zwar kompl.. schwarz verfärbt und war teilweise auch ölig, habe diese dann mit Bremsenreiniger mehrmals abgewaschen, somit wohl nicht der Verursacher. Die beiden EL84 Fassungen sind zwar aus Kunststoff aber Kriechstromfrei und sitzen auf dem Blech Chassis.
Was mich aber wundert, sind die vielen bunten Kabel, die, an den Stellen wo sie Licht bekommen haben, stark verfärbt sind.
Hallo Harry,

frei führende Leitungen, die sich verfärbt haben, können wohl nicht die Ursache sein. Ich würde die ECC ziehen und weiter untersuchen, welche Aktion das Schwingen gänzlich zum Erliegen bringt. Z.B. Gitterstilllegen oder am Poti 348 den Schleiferkontakt ablöten.

Gruß,
Peter
Seiten: 1 2 3