Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Stassfurt LW32
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Hallo zusammen,

ich habe mir mal wieder einen Radioempfänger (zur Restauration) aus dem Regal genommen, einen

“Stassfurt LW32“

hier zunächst sein Steckbrief:

Hersteller: Stassfurter Licht- und Kraftwerke AG (Staßfurt)
Typ: LW32
Baujahr: 1931 -1933
Betriebsspannung: Wechselstrom: 110V / 125V / 150V / 220V
Empfangsprinzip: Ein-Kreiser (Audion), mit Rückkopplung, 2 NF-Stufen
Röhren: REN904 – REN904 – RE134 (RES164) – RGN504
Lautsprecher: eingebaut, 4-pol-Magnetsystem
Gehäuse: Holz, 40cm x 47cm x 24cm
ehemaliger Preis: 157.-RM

Und wie schon bei meinen letzten beiden Reparaturen,
suche ich auch für dieses Gerät einen Schaltplan,
das Internet hält sich leider über diesen Empfänger sehr bedeckt.

Im “radiomuseum.org“ gibt es ein ähnliches Gerät, aber leider ohne Schaltplan.

Hier ein paar Fotos von dem Empfänger:
[attachment=112459]

...die linke Seite, leider fehlt der originale Netzschalter.
Evtl. hat ja noch einer von euch ein derartiges Teil abzugeben!?
Die Gehäuseöffnung ist 50mm x 20mm groß.
[attachment=112460]
[attachment=112461]
[attachment=112462]

…die Antennenanschlüsse auf der linken Seite.
Sie ähneln sehr stark den Volksempfänger-Anschlüssen…
[attachment=112463]


Hier ein Blick von vorn-oben auf das Chassis:
[attachment=112464][attachment=112465]

…hier die Rückseite:
[attachment=112466]


und hier noch ein Blick auf die Chassis-Unterseite, die recht aufgeräumt ist:
[attachment=112467]


…zum Schluss noch ein Blick auf den Datumsstempel,
der sich auf dem großen Blockkondensator befindet:
[attachment=112468]


Wie gesagt, ich suche den Schaltplan und einen passenden Netzschalter für dieses Gerät,
danke fürs Nachschauen!

Fortsetzung folgt,

viele Grüße,
Rolf
Hallo Rolf
Erst mal herzlichen Glückwunsch....schönes und seltenes Radio

Als Schaltplan kannst Du sicherlich den vom W32 nehmen
sollte jedoch jemand den vom LW32 haben, wäre das natürlich noch besser....

Nette Grüße - Alfons
Hallo Alfons,

stimmt, wie blöd von mir,
die Geräte ohne eingebauten LS waren ja fast identisch...

Viele Grüße,
Rolf
Hallo Rolf,

das vermute ich auch das der W32 kommt sehr nahe.
Wenn es dir weiterhilft. Viel Erfolg.

[attachment=112469]
Hallo Falk,

ja, der passt (bis auf den schaltbaren Antenneneingang), danke...

Viele Grüße,
Rolf
Hallo zusammen,

um den Schmutz, der sich in Jahrzehnten angesammelt hatte, besser beseitigen zu können,
entfernte ich zunächst einen Teil der Bauteile von der Chassisoberseite.

Die Reinigung ging dann recht schnell vonstatten, den Rest erledigte die gute, alte “Silbanpaste“.
[attachment=112500]


…dabei fiel mir auf, dass am Netztrafo noch ein Fremd-Hersteller-Schildchen befestigt war und zwar das der Firma “Görler“.
Es sieht aber nicht so aus, als wäre der Trafo schon einmal getauscht worden.
[attachment=112501]

Es gibt noch eine weitere Ungereimtheit bei meinem Stassfurt:
Es fehlt der vierte Bedienknopf auf der Vorderseite,
siehe hier:
https://www.radiomuseum.org/r/stassfurt_lw32.html

Dieser Knopf diente wahrscheinlich zur Antennenumschaltung (Anpassung),
daher fehlt auch die Buchsenleiste auf der rechten Seite des Gerätes.
Der einzelne Antennenanschluss ist auf der Rückseite.

Bei meinem Gerät muss noch manuell umgestöpselt werden, daher fehlt dieser 4. Knopf
und auf der Geräterückseite gibt es natürlich keinen Antennenanschluss.

Vielleicht habe ich ein Gerät der frühen Serie, die Verbesserungen flossen vielleicht später ein?!



Nach der Chassis-Reinigung  nahm ich mir die Block-Kondensatoren vor.

Um das Innenleben herauszubekommen, muss man, wie wir wissen, die Blöcke erhitzen.
Dazu benutze ich eine ausrangierte Keramik-Pfanne, diese hat den Vorteil, dass sie die Wärme länger hält.
[attachment=112502]


Diese stellte ich in den Backofen und erhitze sie auf ca. 130°C.
[attachment=112503]


…nach einer Weile waren die Blöcke gar, die Vergussmasse hatte sich verflüssigt.
[attachment=112504]

Jetzt lässt sich das Innenleben recht einfach herausziehen.

Natürlich kann diese Prozedur eine ziemliche “Sauerei“ werden, man muss höllisch aufpassen,
dass man nichts bekleckert.
Daher macht man diese Arbeiten am besten dann,
wenn die “Frau des Hauses“ gerade mal unterwegs ist.  Cool


Danach wird der gerissene Block, mit Hilfe eines starken Lötkolbens, wieder zusammengelötet
und in Form gebracht.

Anschließend kann er gereinigt werden, die Pfanne natürlich auch,
das geht recht gut, solange die “Füllmasse“ in ihr noch flüssig ist.

Und schon sind die Blöcke bereit zur Neubefüllung:
[attachment=112505]


Hier das neue Innenleben, auf Elkos wurde wieder verzichtet
[attachment=112506]


und hier die einbaufertigen Kondensatoren
[attachment=112507]


Fortsetzung folgt…

Viele Grüße,
Rolf
Hallo Rolf,
der Trafo wird mMn noch älter sein, als das Radio gebaut wurde. Die umwebten Wicklungen kenne ich eigentlich nur bis kurz nach der Jahrhundertwende. Ob solche Trafos 1920/30 noch gebaut wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. 
Bin schon gespannt, wie das Radio nach Deiner Gerätekur aussieht.
LG aus Schwerin, Holger
Hallo Rolf,

ich löse die Kondensatorböcke, und nicht nur die, im heißen Wasserbad, dabei entsteht nicht so eine Sauerei und man hat wenig bis überhaupt keinen Reinigungsaufwand.
Moin Rolf,

ein schönes Radio. Mal schauen, ob sich wegen dem Schalter jemand meldet. Alternativ bliebe der 3D Drucker.

Nur mal auf die Schnelle, ohne großartig auf die Maße zu achten.

[attachment=112521]

Von unten käme dann ein "normaler" Kippschalter zum Einsatz

[attachment=112522]

Wenn sich jetzt noch ein Kippschalter mit einem geraden Pömpel findet, könnte man für diesen noch einen Aufsatz in Rechteckig fertigen. Einzig den Farbton genau zu treffen, dürfte ein Problem sein.

Beste Grüße

Peter
Hallo Peter,

oh ja, die Idee ist nicht schlecht,
darüber muss ich mir mal Gedanken machen.

Ich warte aber zunächst einmal ab, weil ich gestern einen Einbauschalter bei E... geschossen habe.
Der ist zwar etwas größer als das Original, aber mal schauen, wie der passt...

Viele Grüße,
Rolf
Hallo Rolf,

messe doch mal bitte den Lochabstand

[attachment=112523]
Hallo Jupp,

der Lochabstand beträgt 61mm,
das Fenster ist 20 x 50mm groß,

Viele Grüße,
Rolf
ich hätte hier einen Lochabstand von 40mm. Ich kann dir aber eine Adapterplatte drucken.

[attachment=112527] [attachment=112528]
so vielleicht:

[attachment=112529]
Moin,

na der sieht doch mal gut aus. Wenn der von der Rückseite montiert wird, könnte man die Blende, wie beim Original, mit einem angeschrägten Schacht versehen. Schauen wir mal, was Rolf da bestellt hat, auf jeden Fall bekommen wir die Kuh vom Eis.

Beste Grüße
Peter
...ja, das sieht sehr gut aus,
aber wie gesagt, ich bekomme vielleicht etwas Passendes von E...,

Viele Grüße und danke für die Mühe,
Rolf
ah, ich wusste nicht dass es original eine Anschrägung gibt. Der Schalter liegt jedenfalls bereit für umme.
Ich habe auch noch einen Schaltplan im ART - Schaltungsarchiv gefunden. Dort gibt es allerdingsa auch nur den "W32".

Ich frage mich, was das "L" zu bedeuten hat. Bei anderen Herstellern deuten diese Zusätze ja gerne mal auf die Wellenbereiche hin. Hier anscheinend nicht. Auch der 32W (ohne "L") hat Langwelle!

[attachment=112558]
Hallo Harald,

danke für den Plan.

Der W32 ist das Gerät ohne eingebauten Lautsprecher und meiner, der 32WL, hat einen eingebauten Lautsprecher.

Viele Grüße,
Rolf
Hallo!

Bei SABA und Telefunken stand das L auch stets für das Gerät mit Lautsprecher. Als es dann keine lautsprecherlosen Geräte mehr gab, fiel das L weg.

Ein Hinweis auf Langwelle gab es nie, wohl aber mit K auf Kurzwelle.
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