Hallo in die Runde.
Ich hatte dieser Tage ein Notradio aus der unmiittelbaren Nachkriegszeit auf dem Tisch, das sich schon lange in meiner Sammlung befindet und nun für 240 Volt Netzspannung "ertüchtigt" werden sollte.
Das Radio ist mit den Röhren RV12P2000 +
LV1 bestückt. Deren Datenblatt:
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_lv1.html
Dabei kam die Frage auf, wie man die besagte LV1 mittels RPG prüft.
Ich besitze ein Funke W19S, dessen Handbuch hierfür die
Karte 1221 ausweist. Diese ist im Satz nicht vorhanden, zudem verweist das Handbuch darauf, dass diese nur mit eine RPG4/3 unmittelbar prüfbar wäre. Für W19 und W20 sei ein
Adapter erforderlich.
Nun fehlen mir also sowohl die Prüfkarte wie auch jedweder Hinweis, wie dieser Adapter in Eigenleistung gefertigt werden könnte.
Wer kann helfen?
Lieber Klaus
Hier die Angaben von K.F. Müller zur LV1 = Karte 1221a:
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Habe mich in deine Situation versetzt und mir in einer 1/2 Stunde selber eine Fassung für die WM-Röhre gebastelt. Muss nur noch ein Stahlröhrensockel darunter kommen.
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Das obige Bild zeigt eine Loktalfassung von Philips. Damit die Nase der LV1 auch passt, muss mit der Zange die ursprüngliche Aussparung vorsichtig weggebrochen werden!
Mit der Feile wurde eine Markierung sowohl auf der Fassung, als auch auf der Röhre angebracht, damit der Pin für die Katode festgelegt ist !!
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Zur Verdrahtung des Adapters kann ich vielleicht noch helfen, falls überhaupt nötig....
Gruß, Wolfgang
Hallo Klaus,
ich denke mal, so z. B., könnte die Karte aussehen:
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Viele Grüße,
Rolf
Da sage ich mal ein herzliches Dankeschön. Noch nicht ganz klar wurde mir, ob der
Originaladapter einen Sockel für eine Stahlröhrenfassung besitzt, also im W19 auf dieser Fassung geprüft wird; zumindest deute ich den Text von K.F. Müller so. Richtig? Das würde ich dann auch so vorsehen.
Wolfgang, wenn Du mir kurz die zugehörige Verdrahtung niederschreiben könntest, so dass ich auf meinem W19 prüfen könnte, wäre ich Dir dankbar.
Rolf, kann ich die Karte so wie sie ist ausdrucken, oder muß ich bzgl. des Maßstabs noch etwas beachten?
Auf jeden Fall gibt's als zusätzliches Dankeschön für Euch beide nun ein paar Fotos vom Notradio. Ist zwar etwas offtopic, aber die Moderation wird sicher ein Auge zudrücken.
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Der Netzstecker dient zur besseren Größenbestimmung. Die Skala erinnert an den Philips 203.
Sogar eine Bodenklappe sah der Erbauer vor:
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Und innen sieht's dann so aus:
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Die vor dem Gerät liegende LV1 gestattet ebenfalls die Größenabschätzung des Radios. Das im Radio verbaute Exemplar sieht man mittig des Chassis, im Hintergrund.
Die RV12P2000 wird von unten gesteckt, ihr "Kopf" ragt in den Metallbehälter, auf dem der AÜ montiert ist.
Geheizt wird mittels eines 12V-Trafos, man sieht ihn rechts im Bild. Darauf geschnallt findet sich die Siebdrossel, die zwischen Lade- und Siebko. geschaltet ist.
Hallo Röhrenfreunde
Meine LV1 möchte ich auch gerne mal auf meinem W16 prüfen.
Daher habe ich mir so einen Adapter heute zusammen gelötet. Vorsichtshalber einen 1k Widerstand vor g1 eingefügt, weil das eine steile Birne ist, die gerne wild vor sich hin schwingt....
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Die entsprechenden Angaben bei K.F. Müller wurden übernommen. Der Anodenstrom beträgt 21 mA, jedoch leuchtet die Röhre bläulich, was auf Gasreste schließen lässt. Herr Müller erwähnte das bereits und auch die Maßnahmen zur Wiederherstellung des Vakuums.
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Die Verdrahtung des Adapters gebe ich noch durch....
Gruß, Wolfgang
Hallo Klaus,
leider musst Du die Karte auf das richtige Maß skalieren...
Viele Grüße,
Rolf
Ganz tolles Bild Wolfgang
leider mit 24KB sehr klein
Und hier die Verdrahtung des Adapters:
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AUFPASSEN:
Im Gegensatz was wir gewohnt sind, man schaut von oben in den Stahlröhrensockel. Das gilt auch für die LV1 !!
Inzwischen läuft meine bläulich leuchtende LV1 im Dauerbetrieb. Mal sehen, ob durch die Erhitzung das Gettermaterial re-aktiviert wird und die Gasreste absorbiert ?
Gruß, Wolfgang
Prima. Das mit der Karte werde ich mir austüfteln; hatte nur vorsichtshalber gefragt, bevor man sich als nicht mit allen Grafikprogrammen Vertrauter einen Wolf formatiert.
Den Adapter baue ich nach, die Bauteile habe ich schon rausgesucht. Da die Abweichung des Führungsstiftes der LV1 zur Fassung gar nicht so groß ist, werde ich mal mit dem Handfräser etwas die Nut erweitern, statt ein Stück aus der Röhrenfassung auszubrechen.
Die Verdrahtungsdarstellung hilft mir sehr, denn es wäre schade, wenn man sich beim Erstlingswerk dort einen Fehler einbaut (hatte mein W19S schon einmal "gehimmelt", genauer gesagt war mir die AZ41-Problematik beim W19 damals nicht bewußt, aber das ist ein anderes Thema).
Meine beiden LV1, die auf dem Foto abgebildet sind, datieren aus Mitte 1944. Im Radio sind beide unauffällig, d.h. ohne Leuchteffekt.
"Die Verdrahtungsdarstellung hilft mir sehr, denn es wäre schade, wenn man sich beim Erstlingswerk dort einen Fehler einbaut"
Hallo Klaus
Ja, es kann bei diesen gebastelten Adaptern schnell zu einem Kurzschluss kommen....
Aber wenn man das RPG W19 richtig bedient, also mit der Vorprüfung beginnt, sollten keine Beschädigungen eintreten.
Viel Erfolg damit....
Herzlichen Glückwunsch dazu

Hallo Klaus,
schön, dass es geklappt hat.
Die Fangbohrungen lagen tatsächlich etwas daneben,
das kommt davon, wenn man eine Blanko-Karte aus dem Internet herunterlädt
und nicht kontrolliert.
Hier ist die berichtigte Karte:
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Viele Grüße,
Rolf
Ich fühle mich schuldig....
Zu Anfang (#3) machte ich den Vorschlag, aus der Adapterfassung einfach ein Stück mit der Zange herauszubrechen. Quik and Dirty!
Damit ich aber nicht als Verbrecher angesehen werde, musste ich mir zur Ehrenrettung was einfallen lassen. Schließlich will ich doch später auch mal vier Sterne bekommen! Sowas wird einem ja nicht geschenkt....
Also, es geht um die sichere Orientierung der LV1 im gebastelten Adapter. Wir wollen ja keinen Anoden-Masseschluss aus Unvorsichtigkeit, der das Instrument im RPG himmeln kann.
Zur angepassten Führung der Nase dient jetzt ein (mit 2K-Leim) eingesetzter Metallring.
Dieser war ursprünglich ein Anodenclip, wurde zurechtgebogen und passt in die mit dem Dremel erweiterte mittige Öffnung.
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Gruß, Wolfgang