Hallo,
von einem Bekannten bekam ich im Frühjahr 2022 einen Mende Typ 210 W, der Zustand, naja seht selbst. Das ist für mich aber gerade sehr Reizvoll so ein Radio wieder „Leben“ einzuhauchen, schon weil das Radio ab 1934 in Dresden gebaut wurde, also mit Heimatbezug. Der Netztrafo sowie Ausgangsübertragen und der Lautsprecher sind schon mal nach erster kurzer Prüfung funktionstüchtig. Alle Knöpfe sind vorhanden, die Skala sieht sehr gut aus und der Bakelit Rahmen hat keine Risse.
Aber das Gehäuse, naja, arbeiten an diesem sind nicht meine Stärke. Mit Furnier habe ich noch nie gearbeitet. Was man auch am Mende Europaklasse sehen kann. Das ist mein dritter Mende nach, Weltklasse WK, Europaklasse W (Spez.), und nun Mende 210 W. Bis das Radio wieder den „OP-Tisch“ verlassen wird werden die Kastanien blühen. Ich werde über die Fortschritte je nach Zeit in großen Abständen weiter berichten.
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Hallo Falk,
wenn ich mir das aufgeweichte Gehäuse so ansehe, geht es nicht bloß ums Furnieren. Die Klebungen der Sperrholzschichten des Unterbaus sind ja auch hinüber. Der Deckel ist rund und aus dem Leim. Die Eckverbindungen der Seitenflächen sind ebenfalls aufgegangen. Da muß also erst mal der Rohbau saniert werden. Als erstes den Bakelitrahmen vorsichtig ausbauen. Vermutlich mußt Du die Frontplatte und den Deckel neu machen.
Als Furnier wurde wohl ein deutscher Nußbaum genommen, der an der Front heller, weil gebleicht zu sein scheint. Vielleicht solltest Du einen mit Gehäusebau versierten Mitleser aus dem Umkreis von Dresden hinzuziehen?
Mit dem Chassis in diesem Zustand hast Du schon einiges zu tun, bis die Kastanien blühen :-)
Viel Erfolg,
...ich sah mir gerade das Chassis an. Der Netztrafo bläst mächtig in die Backen, so dass ich mich frage, wie lange er an Netzspannung durchhält, bis er einen Iso-schaden erleidet. Durch den Rost drückt das Blech auf die Wicklungen.
Hallo Falk,
oje, ich hatte seinerzeit auch mal solch einen Mende 210 aus einem Abbruchhaus bekommen. Ich sage dir aus Erfahrung, zumindest mit dem Gehäuse wirst du nicht mehr froh. Ich hatte damals Glück und es wurde bei ebay ein wesentlich besseres Gehäuse angeboten. Die gibt es öfter mal. Der 210 war nicht so selten. Ich versuche ja auch alles zu erhalten, aber wie mein Vorredner schon schreibt, das Unterholz ist so derart aufgeweicht, dass es hier kaum eine Rettung gibt. Da ist es nicht mit furnieren getan.
Die Technik, naja.... Meist sind bei diesen Geräten die Drehko's verzogen (Zinkpest!). Dann sehe ich schwarz mit dem Netztrafo. Also wenn Du mich fragst, da schaust du lieber mal in der Bucht. diese Geräte tauchen immer mal wieder auf. Vielleicht kannst Du dieses Gerät als Teileträger verwenden.
Hallo Falk,
Ich würde die Schrauben von den Knöpfen einölen, und versuchen, die Knöpfe zu retten
Der Stoff sieht ja auch noch sehr gut aus und die Röhren muss man testen..
Die gelockerten Furnier Reste würde ich abziehen und zum Teil aufbewahren. So was kann man manchmal sehr gut
zum Ausbessern kleinerer Furnierschäden an anderen Geräten verwenden.
Hat das Radio noch eine Rückwand.. ? Falls die auch noch fehlt...na ja...dazu sag ich dann lieber nix
Es stehen so viele Geräte rum, die es noch wirklich lohnt zu reparieren....
Hier ein Prospekt aus dieser Zeit...
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Liebe Grüße - Alfons
(09.11.2022, 20:03)audion schrieb: [ -> ]Hallo Falk,
wenn ich mir das aufgeweichte Gehäuse so ansehe, geht es nicht bloß ums Furnieren. Die Klebungen der Sperrholzschichten des Unterbaus sind ja auch hinüber. Der Deckel ist rund und aus dem Leim. Die Eckverbindungen der Seitenflächen sind ebenfalls aufgegangen. Da muß also erst mal der Rohbau saniert werden. Als erstes den Bakelitrahmen vorsichtig ausbauen. Vermutlich mußt Du die Frontplatte und den Deckel neu machen.
Als Furnier wurde wohl ein deutscher Nußbaum genommen, der an der Front heller, weil gebleicht zu sein scheint. Vielleicht solltest Du einen mit Gehäusebau versierten Mitleser aus dem Umkreis von Dresden hinzuziehen?
Mit dem Chassis in diesem Zustand hast Du schon einiges zu tun, bis die Kastanien blühen :-)
Viel Erfolg,
Die linke Seite ist leider auch komplett durch. Sie müsste auch erneuert werden.
... und Holzwurm in allen Teilen. Eher alles komplett neu.
Es gibt Arbeit, um das Radio zu restaurieren. Ich denke, es wird ihm wieder gut gehen. Viel Glück. Ich mag das Radio.
Hallo, Falk,
Ich weiß es nicht, jeder entscheidet für sich. Ich denke, ich hätte an deiner Stelle die Reparatur versucht, insbesondere wenn der Drehlo i.O. ist.
Ich besitze einen Geradeaus 225W, mit der gleichen Schaltung. Er gehört zu meinen Lueblingsgeräten. Ob die Diodendemodulation alleine dafür sorgt, aber er empfängt gut und wiedergibt mit einer vergleichbar guten Qualität.
Mit dem Netztrafo teile ich die Sorgen erst bedingt - der Rost hat ja seins gemacht und nicht geschafft ihn zu beschädigen. Jetzt mal diesen vorsichtig abbürsten und mit Lack fixieren, hoffe ich zumindest, dass es weiter gut geht.
Die Schaltung sonst ist recht überschauber und reparaturfreundlich, das soll für dich kein großer Brocken sein.
Das Gehäuse - ja ich gebe den Vorredner Recht - sieht schon nach eine Herausforderung aus. Ich persönlich würde schon mal versuchen das Furnier komplett zu entfernen. Dann bleibt eine Box, aus Pressholz gemacht - aber Allo! Die zusammen zu kleben, mit Holzleim zu übergiessen, zu spachteln, ohne Rücksicht auf alles anderes - nur die Form zu behalten, bitte! Das machst du mit links.
Und dann zu Andreas zusenden - der wird mal meckern erst, aber dann furniert er dich das Gehäuse doch, lackiert es mit Schellack und alle werden staunen! Ich natürlich auch.
Also, nimm dir Zeit und Mut und mach es, der Erfolg ist vor programmiert!
...ich erlaube mir etwas Eigenwerbung - dient nur zu zeigen was für Sound aus dem Gerät zu holen ist.
Au, nein, nein, lieber Ivan. Der Falk weiß, dass ich gerne helfe. Aber mit diesem maroden Gehäuse ist das nicht machbar. Ich habe schon wieder Holzwurmnester gesehen. Dann hat man schön furniert und Stellen kommen wieder hoch usw. Nein, also hier muss ich wirklich passen. Das bringt absolut nichts mehr. Es tauchen ja öfter mal solche Gehäuse auf. Ich habe seinerzeit für ein recht gutes 10 euro bezahlt.
Ist auch nicht so selten und erhaltungswürdig, als dass es einen großen Reparaturaufwand rechtfertigen würde. Brauchbare Teile einlagern, Rest in die Tonne.