Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Leuchtbild der AM2
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Zur Zeit restauriere ich das Chassis des TELEFUNKEN 3976 WKS.
Das gab mir die Gelegenheit, die ungewöhnliche Abstimmanzeige mit der AM2 näher zu untersuchen.
Ungewöhnlich deshalb, weil man normalerweise einen mehr oder weniger breiten Fächer (oder Balken) zu sehen bekommt, welcher sich in Abhängigkeit der Empfangsstärke ändert. Bei der AM2 ist das anders und gewöhnungsbedürftig. Hier drei Fotos mit den Einstellungen:

A = starkes Signal
B = schwaches Signal
C = ohne Signal
[attachment=116123]
[attachment=116124]
Die gemachten Messungen geben die Spannungsunterschiede gegenüber der Katode wieder. Zur Vereinfachung wurden die Änderungen der Katodenspannung rechnerisch berücksichtigt.

TELEFUNKEN brachte diese AM2 1937 auf den Markt und sollte nicht nur als Abstimmanzeige, sondern auch gleichzeitig als NF-Verstärker dienen! Deswegen ist die Spannungsänderung am Triodengitter (gT) rel. gering und damit auch die Verzerrungen. Abgegriffen wird diese am Katodenwiderstand der AF3.

Einen viel größeren Einfluss auf den Leuchtwinkel hat das Gitter (gL) im Anzeigesystem. Zu dessen Ansteuerung wird die Schirmgitterspannung der ACH1 und AF3 herangezogen. Diese ist wiederum abhängig von der erzeugten Regelspannung an der AB2.

Zusammenfassend kann man sagen,
da musste ein Kompromiss eingegangen werden, was die Anzeigehelligkeit und Schärfe betrifft.
Nun habe ich in den letzten Tagen das fertiggestellte Radio -bei Dunkelheit- an meiner 12m Unterdachantenne ausführlich getestet. Wie schon zu Eingang gesagt, wenn man sich daran gewöhnt, dass eigentlich die Helligkeit der AM2 das Maß der Empfangsqualität darstellt, dann ist das Ganze gar nicht so schlecht!

- Ist kein Sender zu empfangen, dann ist das Auge dunkel.
- Schon das schwächste Signal lässt die Helligkeit ansteigen.
- Ein schwacher Sender ergibt ein kleines grünes Segment, jedoch unscharf begrenzt.
- Nur ein starker Sender zeigt die volle und scharf begrenzte Auslenkung,

MfG, Wolfgang
Manche Radios mit AM2 haben hinten am Chassis noch eine "Regulierschraube" an der man die Schärfe der Anzeige einstellen kann. Beim Graetz 48WS ist das zum Beispiel so.
Ja Thorsten,
das hat mein TFK 3976 WKS auch.

Man kann damit die Grundhelligkeit justieren, aber die Unschärfe bei schwachem Empfang bleibt...

L.G. Wolfgang
Ja Magische Augen haben immer was "magisches"
Hab selber noch eine 6S5G daliegen wo das WWW nicht viel hergibt. Im Rmg ist ein Radio gelistet was die hat. Meins war aber ein anderes.
Bei dem nächsten Treffen möchte ich Sie gerne prüfen lassen. Bin da mal auf Ihr Leuchtbild gespannt (wenn noch möglich)
Dass die AM2 "unscharf" ist habe ich an meinem 8W78 Blaupunkt auch bemerkt. Ich dachte dass eine unzureichende Siebung die Ursache wäre, war es aber nicht. Im RPG eingesetzt ergibt sich dasselbe Bild.

Hier gibts was über die 6S5G. Auch über das Leuchtbild.
Hallo Wolfgang,
du schriebst im Beitrag 3 : Man kann damit die Grundhelligkeit justieren, aber die Unschärfe bei schwachem Empfang bleibt...

Den Schaltplan zum benannten Gerät habe ich, eine Justiermöglichkeit (Trimmpoti etc.) aber, sehe ich dort nicht.
Kläre mich bzw. uns diesbezüglich auf.
Danke im Voraus.
Die 6S5G von Jogi scheint ein Nachbau zu sein.
Meine stammt aus Canada und hat nen anderen Sockel.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Vielleicht stelle ich sie hier mal vor mit allem was ich aktuell darüber weiß.
Hallo,
die 6S5G im RM ist von Visseaux (Frankreich) und hat einen Octal-Sockel.
Die 6S5 (ohne G !) von Rogers - Canada hat jedoch den USA-6-Stift-Sockel (U6A) und ist wohl das Vorbild bzw. Original für die Visseaux 6S5G.
Da die Visseaux 6S5G eindeutig zwei Leuchtwinkel hat (wie die AM2), wird dies auch bei der Rogers 6S5 der Fall sein, zumal es von Rogers noch andere Magische Augen mit zwei Leuchtwinkeln gab.
Die japanische 6S5G von Jogi scheint ein Nachbau der Rogers 6S5 zu sein. Unsinniger Weise nannte man sie 6S5G, obwohl das G nur bei Octal-Röhren anzuwenden ist.

Grüße,
Jacob

(Die vielen unsinnigen Leerzeilen werden willkürlich von der Forensoftware eingefügt und lassen sich nicht beseitigen ! Thumbs_down   Angry   KopfWand )
Hallo Harry

Hier der TFK Schaltplan.
[attachment=116137]

Über R43 wird die Plusspannung auf die Schirmgitter der ACH1 und AF3 gegeben. Wie schon erwähnt, diese ändert sich mit der Regelspannung. Ein Teil davon wird über R44 dem Trimmpoti R45 zugeführt.
Der Schleifer ist mit dem gL der AM2 verbunden.

Gruß, Wolfgang
An Jacob:

Die vielen unsinnigen Leerzeilen sind mir auch schon aufgefallen.
Kommt m.E. wenn man im nachhinein den Text bearbeitet.

Meine Lösung ist, "Inlinebearbeitung" wählen und dann die Leerzeilen entfernen....

Gruß, Wolfgang
.....danke Wolfgang für die Klärung meiner Frage.
Mein Problem, meine Schaltung stammt aus dem GFGF und weicht z.B. bei der Spannungsversorgung, reichlich ab.
Hallo zusammen,
hab mir erlaubt die vielen Leerzeilen händisch zu entfernen.
LG und guten Rutsch, Holger
Hallo,
zur AM2, sprich das erste deutsche magische Auge, steht etwas im Ratheiser 1942.
Die AM1 wurde später (Philips ?) entwickelt und gebaut. Diese hat die Unschärfe nicht mehr.
Mir ist dieser Effekt aufgefallen, nachdem ich ein Radio restauriert habe und eine neue AM2 einsetzen konnte.
Der Schock war groß, zum Glück aber nicht mein Problem.
Hierzu gab es bei Jogi auch mal eine Diskussion.
Auszug: Im Buch „Rundfunkröhren“ von Ratheiser wird im Jahrgang 1942 von diesem Effekt geschrieben. Hier der Auszug dazu, bezogen auf die EM11:

"Auf diese Weise (gemeint ist die 2 Bereichs-Arbeitsweise der EM11) wurde es möglich, ein Problem zu lösen, das bei bisherigen Abstimmanzeigeröhren (AM2 bzw. C/EM2 und EFM11) nur durch einen Kompromiß einigermaßen erfüllt werden konnte. ... Bild ...
Wir sehen, daß bei der AM2 wohl ein verhältnismäßig großer Aussteuerbereich (Winkeländerung ca.130°) vorhanden ist, doch zeigt ein großer Anfangsbereich unscharfe Leuchtkanten. Dies beruht auf der in diesen Teil vorwiegenden Steuerung mit geringen Elektronengeschwindigkeiten (kleine Steuerspannungen), wodurch die Streuungen der Eigengeschwindigkeit der Elektronen in Erscheinung treten, verschiedene Ablenkungen bewirken und dadurch die Unschärfe ergeben."
Natürlich konnte dieser "Fehler" erst zugegeben werden, als was neues, hier die EM11 ordentlich funktionierte.
Ich denke die Erklärung des Herrn Ratheiser beschreibt die Effekte mit der AM2 recht gut.

Gruß Klaus
Aha, dachte schon ich habe was verpasst. Den Effekt der Unschärfe habe ich noch nie gesehen.
Habe ja auch nur die nachfolge Modelle der EM Serien getestet.
Wäre ja auch möglich, das diese o.g. Röhre einen Produktionsfehler hat. Nun sind wir aber aufgeklärt worden.
Eine willkommene Ergänzung hat Klaus (FTL) gefunden, unseren Dank dafür!
Ich habe auch das Buch von Ratheiser, allerdings von 1941, wo das noch nicht beschrieben steht.

Auf Seite 61 wird zur AM2 (C/EM2) u.a. angemerkt:

".... Der Leuchtwinkel ist sowohl von der Spannung des Anzeigegitters (gL) als auch von der Höhe der positiven Spannung der Steuerstege abhängig....

.... Der Leuchtwinkel läßt sich zwischen Null (völlige Dunkelheit) und etwa 165 Grad verändern, so daß ein genügend großer Bereich zur Verfügung steht, um sowohl für starke als auch für schwache Sender eine einwandfreie Anzeige sicherzustellen. Besondere Maßnahmen sind getroffen, um den Leuchtwinkel in dem für die Anzeige in Betracht kommenden Bereich mit möglichst scharfen Grenzen zu versehen."

Gruß, Wolfgang
Finde ich toll, dass Klaus (FTL) diese Passage in seinem Ratheiser gefunden hat. Ich habe die Ausgabe von 1949, in der er zwar auf 6 (!) Seiten auf die verschiedenen Schaltungsmöglichkeiten der EM11 eingeht, aber über die unscharfen Leuchtsektoren schreibt er nicht mehr.

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Für die Kollegen, die sich über die Einfügung von Leerzeilen ärgern:

Das passiert immer dann, wenn man Änderungen einfügt und dann vor dem Speichern nicht in den Quellmodus zurückschaltet.

Natürlich ist es angenehmer, den korrigierten Text in Klarschrift zu sehen, aber dann hat man eben das Problem mit den Leerzeilen. Schaltet man aber nach Anbringen der Änderungen auf den Quelltext - Modus zurück, so tritt der Fehler nicht auf.

So sieht z.B. der Text im Klartext - Modus aus.

[attachment=116148]

Bevor man auf "Speichern" geht, muss man den Knopf (roter Pfeil) ganz rechts drücken. Dann sieht der Text zwar ungewöhnlich aus, aber das Leerzeilen Problem tritt nicht auf:

[attachment=116149]
Hallo Harald,

Nicht unbedingt.
Die Leerzeilen entstehen auch, wenn man mehrmals editiert und auch längere Zeit braucht, um den Beitrag zu editieren.
Unabhängig davon, ob man da im HTML Modus schreibt, oder Textformatierungen benutzt.
Es scheint eine Zeitfrage zu sein.

Wir hatten das Thema schon vor Wochen und auch das sich die Leerzeilen nur in der „Inlinebearbeitung“ entfernen lassen, schrieb ich damals schon…
Ich dachte, die Moderation/Administration hätte den Fehler mittlerweile beseitigt, aber scheinbar weit gefehlt… Angry 


Viele Grüße,
Axel Smile
Axel 61 schrieb:Ich dachte, die Moderation/Administration hätte den Fehler mittlerweile beseitigt, aber scheinbar weit gefehlt… Angry 

was denkst du denn wer für die Forensoftware verantwortlich ist?
Entschuldigung, ich wollte hier Wolfgangs schönen Bericht zum Leuchtbild der AM2 nicht verwässern!
Kann ja hierher verschoben werden.

Wer für die Forensoftware verantwortlich ist weis ich nicht, aber die Moderation/Administration sollten doch wohl am ehesten diejenigen sein, die solche Fehler weiterleiten, bzw. auf die Beseitigung drängen sollten?


Viele Grüße,
Axel Smile
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