Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: AM- Modulator mit integrierten Signalquellen
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Im Auftrag eines Sammlerkollegen baute ich einen MW-AM-Modulator für die "Fütterung" seiner Vitrinenradios.
Das Gerät soll einen "Vintage-Touch" erhalten. Deshalb entschloss ich mich, eine Weichholz-Schatulle aus der e-Bucht zu verwenden. Im zugeklappten Zustand sollten keine Bedienelemente oder sonstige Bauteile sichtbar sein, die auf den Inhalt des Kästchen hindeuten würden.
Als Frontplatte dient 3 mm starkes Pertinax. Links im Gehäuse ist noch ein Fach für Zubehör, wie Netzkabel, Antennen- und Erdleitung sowie Verkürzungsspule vorhanden.

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Als Multi-Signal-Quelle dient ein etwas komfortableres China-Modul mit folgenden Funktionen:
  • FM-Stereo-Radio
  • 3,5mm Stereo-Klinke AUX für z.B. Smartphone (wurde nachträglich in die Frontplatte eingebaut!)
  • SD-Karten-Slot, USB-Buchse und Bluetooth mit MP3-Player-Funktion
  • Stereo-Line-Out Ausgang mit Lautstärke- und Klangregelung aller Signalquellen, ohne Leistungsverstärker

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Die Schaltung des HF-Teiles ist schon einige Male hier vorgestellt worden. Für den Modulationsverstärker verwende ich eine Hälfte von einem Doppel-OPV LM358. Die andere Hälfte realisiert den Anzeigeverstärker für die NF-Pegel-Anzeige mit einem kleinen Retro-Rundmesswerk. Sowohl Modulator als auch die Pegelanzeige erhalten das Summen-Mono-Signal aus beiden Stereo-Kanälen. Zusätzlich findet noch ein kleiner Stereo-Kontrollverstärker mit einem TDA7053 Platz auf der Leiterplatte. Bei 12 V kann dieses pfiffige NF-IC ohne weitere Außenbeschaltung 2 x 0,5 W an die beiden 16-Ohm-Lautsprecher liefern. Das dürfte zu Kontrollzwecken vollauf reichen. Der Betriebsartenumschalter schaltet die Betriebsspannung für den Modulator zu und gleichzeitig die VOL-Control-Spannung für den NF-Verstärker auf Masse; das NF-IC TDA7053 geht in den Sleep-Zustand, die Lautsprecher verstummen.

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Die Ovallautsprecher von Pollin scheinen aus einem Flachbildschirm zu stammen und eignen sich durch ihre geringe Größe ideal für dieses kompakte Gerät.

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Die HF-NF-Leiterplatte findet ihren Platz über dem Quellenmodul.

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Die Lautsprecher haben vor dem Aufkleben auf die Frontplatte noch ein Schutzgitter aus VA-Draht mit einer Maschenweite von 1,5 mm bekommen. Die Chassis wurden mit Montagekleber "Kleben statt schrauben..." aufgeklebt. Scheint bombenfest zu halten.

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Für die Befestigung der FM-Teleskopantenne muss ich noch einen Haltebock fräsen, zur Abschottung des Zubehörfaches nehme ich 1-mm-Alu-Blech, auf dem sich auch die Buchsen für Antenne und Erde sowie die Zugentlastung für das Netzkabel befinden. Wenn beide fertig sind, werde ich das Holzgehäuse noch auf Nußbaum beizen und mit Mattlack versiegeln.

Die Antenne für den Modulator ist eigentlich keine "Teleskopantenne" im klassischen Sinne, sondern ich nehme dazu entweder 2,5 m lange und 2 mm dicke blank verzinkte Litze (Weidedraht), die ich mit einem kleinen Keramik-Ei am Ende irgendwo aufhängen kann, oder ich verwende 1m lange Alu-Rohre bzw. Alu-Rundmaterial, die ich ineinander stecken oder auch schrauben kann, bis sie die benötigte Länge haben.
Da die maximale Leistung bei abgestimmtem Strahler 100 mW ist, kommt man bei Frequenzen um die 1 MHz im Freifeld etwa 50 m weit, bei kürzeren Strahlern im Haus natürlich weniger. Den realen Reflexionsgrad konnte ich noch nicht messen, da mir bisher noch keine Schaltung für ein V/R-Meter für solche kleine Leistungen und Frequenzen untergekommen ist.

Die rechts unten zu sehende Teleskopantenne ist natürlich die Empfangsantenne für das UKW-FM-Modul.
Heute habe ich das Trennblech mit seinen Einbauten fertig gefaltet. Mit einem 1 mm dicken Alu-Blech arbeite ich in dieser Werkstückgröße am liebsten.

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Die Bohrungen und Durchbrüche für einen M42-Netztrafo (2 x 6 V, 0,4 A) vom VEB Trafobau Kefferhausen (DDR), die Apparatebuchsen für Antenne und Erde, den Netzschalter, einen Sicherungshalter und eine Netzkabeldurchführung sind schon drin. Den mit einem Stück F4-LP-Material abgedeckten Durchbruch hatte ich erst für den Netzschalter vorgesehen, doch nach der "Anprobe" des Bleches musste ich feststellen, dass sich die Anschlüsse vom Schalter und dem Lautsprecherchassis "in's Gehege" gekommen wären. Also habe ich nochmals einen Durchbruch darunter ausgeschnitten und auf das erste Loch ein Stück F4 genietet. Dodgy

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Wie ihr seht, es ist ganz schön eng unter der Deckplatte geworden.

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Nun muss ich noch die restlichen Kabel verlegen und die Verkürzungsspule wickeln. Dazu werde ich 190 Wdg. 0,45 CuL auf ein PVC-Elektroinstallationsrohr (30mm Durchmesser) wickeln.

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Wie gewünscht ist von außen nichts von den Einbauten zu sehen.
Es ist geschafft!
Heute Vormittag habe ich den kleinen Halter für die UKW-Antenne gefräst. Dafür hatte ich noch 10 mm Plattenreste aus schwarzem POM-Kunststoff da. Die Größe des Teils ist ja nur 10 x 15 x 16 mm.

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POM (Polyoxymethylen) hat den Vorteil, dass es ein recht stabiler Kunststoff ist, der sich aber trotzdem leichter als z.B. Alu bearbeiten lässt.

Für die Anschlüsse von Antenne, Erde und 16-VAC-Versorgung der Leiterplatte habe ich 1,3-mm-Lötnägel und die dazu gehörenden Steckhülsen genommen. Als Kabel zur Antennen- und Erdbuchse habe ich ein Stück Flachkabel genommen. Der Wellenwiderstand von 240 Ohm kann bei der kleinen Länge meines Erachtens vernachlässigt werden. Die kleine 2,5-m-Antenne mit Verkürzungsspule hat mit Sicherheit einen höheren Wellenwiderstand.

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Auch die Verkabelung rund um den Trafo ist fertig.

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Hier noch mal das fertige Chassis mit Teleskopantenne von oben.

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Abschließend ein kurzer Check, ob im Monitor- und im Modulatorbetrieb die Spannungen stimmen.

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