24.02.2023, 14:22
Moin,
ich möchte Euch heute mal ein Radio aus meiner Sammlung vorstellen, einen ASEA B56 aus Schweden. Bei der Suche in Eb… nach Röhrenradios, tauchte er nicht auf. Zum Schluß änderte ich auf neu eingestellt und siehe da - per Sofortkauf angeboten - der Preis war OK = also gleich zugeschlagen.
Hersteller: ASEA Schweden
Modell: B56
Baujahr: ca. 1949/1950
Röhrenbestückung: MDK40, MDAF40, MDAF41, MDL41
Stromversorgung: 3x 1,5Volt Mono Batterie, 90Volt Anodenbatterie
Wellenbereiche: LW, MW, KW
Typ: Superhet, Anzahl der Kreise unbekannt
Bedienelemente: Lautstärkesteller, Senderwahl LW, MW, KW
Klangbildtasten: keine
Lautsprecher: 1 Rundlautsprecher
Gehäuse: Holz mit Kräusellack
Abmessungen (LxTxH): 285mm, 135mm, 185mm
Besonderheiten: Marconi Röhren, eingebaute Rahmenantenne
Anschlussmöglichkeiten: Antenne, Erde
Gewicht: ohne Batterien 2,6 Kilo
[attachment=118278]
[attachment=118279]
Zu den Bedienelementen:
oben Ein/Aus und Bereichswahl, unten links Lautstärke, unten rechts Senderwahl. Links an der Seite ist kein Drehknopf, sondern der Verschluss des Batteriefaches für die drei 1,5 Volt Batterien.
[attachment=118280]
Etwas zum schmunzeln: eingestellt war das Radio als ASEA Tillhör B56, das wurde von dem Aufkleber auf dem Boden übernommen. Fast OK, nur eigentlich ist es ein ASEA B56 -Tillhör heißt grob übersetzt = Eigentum von. Dieses ist also ein Aufkleber, wo Name und Telefonnummer des Besitzers vermerkt werden können.
[attachment=118281]
Hier mal die Innenansicht mit der Rahmenantenne und eigentlich ist das Gerät sehr Servicefreundlich, aber nur eigentlich. Kein umständliches ablöten der Kabel von der Rahmenantenne, sondern schön mit Steckern versehen - Oben links im Bild erkennbar. Zur Qual wird der Ausbau des Chassis, vom Einbau erst gar nicht zu reden. Das Chassis ist so hoch, das es gerade so durch die Rahmenantenne passt, allerdings nur, wenn diese absolut plan am Gehäuse anliegt. Scheinbar ist die eh über die Jahrzehnte etwas aufgequollen, das war eine richtige Aktion.
Ein besseres polieren der Skalenscheibe scheiterte daran, das diese angenagelt ist und schon sehr spröde. Insofern habe ich auf den Ausbau lieber verzichtet.
[attachment=118282]
Hier einmal die Chassis Rückseite, links die Antennenanschlüsse. Was hier Servicefreundlich ist, sind die beiden Längsschlitze mit den Schrauben. Löst man diese, kann man das Batteriefach für die 1,5 Volt Batterien einfach in das Chassis schieben, um rechts nicht am Gehäuse hängen zu bleiben.
[attachment=118283]
Chassis von vorn = Schalterstellung Radio aus. Man beachte das kleine Fenster oben in der Skala.
[attachment=118284]
Hier steht der Bereichsschalter auf Mittelwelle, ein Pfeil in dem kleinen Fenster weist auf den entsprechenden Skalenbereich. Wie ich finde, eine pfiffige Idee.
Zur Reparatur allgemein: eigentlich sehr überschaubar, einzig diversen Kondensatoren mussten weichen. Es handelte sich dabei um die von mir so bezeichneten „Honigkondensatoren“. Dieses hat zwei Gründe, so hat die äußere „Vergussmasse“ die Farbe von Honig, und je schlechter der Isolationswiderstand ist, desto mehr kleben die, im Ernst! Eigentlich braucht man für die Kondensatoren gar keinen Tester, kleben die nicht, sind die noch im grünen Bereich. Kleben die merkbar, sind diese mehr als grenzwertig. Zieht es beim loslassen schon Fäden, ist alles zu Spät ;-)
Bisher ist mir diese Sorte nur in dänischen- oder schwedischen Geräten untergekommen.
[attachment=118285]
Ansonsten gab es noch ein schwergängiges Lautstärkepoti, der Schallwandstoff hätte gerne eine Reinigung gehabt und das Gehäuse etwas neue Farbe. Alles kein Problem, rein theoretisch.
Der Schallwandstoff befand sich auf einer 2mm starken Holzplatte, zumindest dachte ich das.
Also ordentlich gewässert, mit dem Reiniger meiner Wahl versehen und schön in der Brühe vor sich hin weichen lassen. Nach gut 10 Minuten mal geschaut…………..
Das war kein Holz, das war wohl Pappe. Alles hatte sich prima aufgelöst und der eh schon etwas marode Stoff war mit dem ganzen Schmodder verschmiert. Also mal geschaut und ich fand etwas fast perfekt passendes bei meinen Platzsets für den Esstisch. Leider werden die dezent braunen Streifen des neuen „Stoffes“ vom Blitz fast komplett erschlagen. In Natura wirkt das deutlich besser. Auch bei der Farbe sorgt der Blitz dafür, dass das Ganze wie Metalliklack wirkt, was es aber nicht ist. Dafür sorgt allerdings zusätzlich der alte darunter befindliche Kräusellack. Was mir noch fehlt, ist eine Druckvorlage für die Anodenspannungsbatterie, die hier eine recht außergewöhnliche Form hat. Im Original war die wohl so grob geschätzt 4x4 cm und ging fast über die gesamte Breite des Chassis. Da werde ich wohl etwas kreativ werden müssen, sollte aber kein Problem darstellen.
Beste Grüße
Peter
ich möchte Euch heute mal ein Radio aus meiner Sammlung vorstellen, einen ASEA B56 aus Schweden. Bei der Suche in Eb… nach Röhrenradios, tauchte er nicht auf. Zum Schluß änderte ich auf neu eingestellt und siehe da - per Sofortkauf angeboten - der Preis war OK = also gleich zugeschlagen.
Hersteller: ASEA Schweden
Modell: B56
Baujahr: ca. 1949/1950
Röhrenbestückung: MDK40, MDAF40, MDAF41, MDL41
Stromversorgung: 3x 1,5Volt Mono Batterie, 90Volt Anodenbatterie
Wellenbereiche: LW, MW, KW
Typ: Superhet, Anzahl der Kreise unbekannt
Bedienelemente: Lautstärkesteller, Senderwahl LW, MW, KW
Klangbildtasten: keine
Lautsprecher: 1 Rundlautsprecher
Gehäuse: Holz mit Kräusellack
Abmessungen (LxTxH): 285mm, 135mm, 185mm
Besonderheiten: Marconi Röhren, eingebaute Rahmenantenne
Anschlussmöglichkeiten: Antenne, Erde
Gewicht: ohne Batterien 2,6 Kilo
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Zu den Bedienelementen:
oben Ein/Aus und Bereichswahl, unten links Lautstärke, unten rechts Senderwahl. Links an der Seite ist kein Drehknopf, sondern der Verschluss des Batteriefaches für die drei 1,5 Volt Batterien.
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Etwas zum schmunzeln: eingestellt war das Radio als ASEA Tillhör B56, das wurde von dem Aufkleber auf dem Boden übernommen. Fast OK, nur eigentlich ist es ein ASEA B56 -Tillhör heißt grob übersetzt = Eigentum von. Dieses ist also ein Aufkleber, wo Name und Telefonnummer des Besitzers vermerkt werden können.
[attachment=118281]
Hier mal die Innenansicht mit der Rahmenantenne und eigentlich ist das Gerät sehr Servicefreundlich, aber nur eigentlich. Kein umständliches ablöten der Kabel von der Rahmenantenne, sondern schön mit Steckern versehen - Oben links im Bild erkennbar. Zur Qual wird der Ausbau des Chassis, vom Einbau erst gar nicht zu reden. Das Chassis ist so hoch, das es gerade so durch die Rahmenantenne passt, allerdings nur, wenn diese absolut plan am Gehäuse anliegt. Scheinbar ist die eh über die Jahrzehnte etwas aufgequollen, das war eine richtige Aktion.
Ein besseres polieren der Skalenscheibe scheiterte daran, das diese angenagelt ist und schon sehr spröde. Insofern habe ich auf den Ausbau lieber verzichtet.
[attachment=118282]
Hier einmal die Chassis Rückseite, links die Antennenanschlüsse. Was hier Servicefreundlich ist, sind die beiden Längsschlitze mit den Schrauben. Löst man diese, kann man das Batteriefach für die 1,5 Volt Batterien einfach in das Chassis schieben, um rechts nicht am Gehäuse hängen zu bleiben.
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Chassis von vorn = Schalterstellung Radio aus. Man beachte das kleine Fenster oben in der Skala.
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Hier steht der Bereichsschalter auf Mittelwelle, ein Pfeil in dem kleinen Fenster weist auf den entsprechenden Skalenbereich. Wie ich finde, eine pfiffige Idee.
Zur Reparatur allgemein: eigentlich sehr überschaubar, einzig diversen Kondensatoren mussten weichen. Es handelte sich dabei um die von mir so bezeichneten „Honigkondensatoren“. Dieses hat zwei Gründe, so hat die äußere „Vergussmasse“ die Farbe von Honig, und je schlechter der Isolationswiderstand ist, desto mehr kleben die, im Ernst! Eigentlich braucht man für die Kondensatoren gar keinen Tester, kleben die nicht, sind die noch im grünen Bereich. Kleben die merkbar, sind diese mehr als grenzwertig. Zieht es beim loslassen schon Fäden, ist alles zu Spät ;-)
Bisher ist mir diese Sorte nur in dänischen- oder schwedischen Geräten untergekommen.
[attachment=118285]
Ansonsten gab es noch ein schwergängiges Lautstärkepoti, der Schallwandstoff hätte gerne eine Reinigung gehabt und das Gehäuse etwas neue Farbe. Alles kein Problem, rein theoretisch.
Der Schallwandstoff befand sich auf einer 2mm starken Holzplatte, zumindest dachte ich das.
Also ordentlich gewässert, mit dem Reiniger meiner Wahl versehen und schön in der Brühe vor sich hin weichen lassen. Nach gut 10 Minuten mal geschaut…………..
Das war kein Holz, das war wohl Pappe. Alles hatte sich prima aufgelöst und der eh schon etwas marode Stoff war mit dem ganzen Schmodder verschmiert. Also mal geschaut und ich fand etwas fast perfekt passendes bei meinen Platzsets für den Esstisch. Leider werden die dezent braunen Streifen des neuen „Stoffes“ vom Blitz fast komplett erschlagen. In Natura wirkt das deutlich besser. Auch bei der Farbe sorgt der Blitz dafür, dass das Ganze wie Metalliklack wirkt, was es aber nicht ist. Dafür sorgt allerdings zusätzlich der alte darunter befindliche Kräusellack. Was mir noch fehlt, ist eine Druckvorlage für die Anodenspannungsbatterie, die hier eine recht außergewöhnliche Form hat. Im Original war die wohl so grob geschätzt 4x4 cm und ging fast über die gesamte Breite des Chassis. Da werde ich wohl etwas kreativ werden müssen, sollte aber kein Problem darstellen.
Beste Grüße
Peter