25.02.2023, 17:31
Kürzlich bot unser Mitglied Alfons_L ein paar Komponenten antiker Elektrotechnik an. Die ersten zwei Komponenten habe ich jetzt ein wenig gereinigt und näher inspiziert.
Es handelt sich um ein Lehrmodell eines Telegraphenempfängers, gebaut von der Fa. Paul Brüning in Oldenburg i.O. und eine Spule vermutlich desselben Herstellers. Während das Telegraphenmodell lehrmitteltypisch auf einem massiven Eichenbrett aufgebaut ist, hat man die Spule offensichtlich einzeln angeboten; möglichweise als Vorwiderstand für die Magnetspulen des Telegraphen, möglicherweise für magnetische Feldexperimente.
Schwierig wird es bei der Festlegung des Herstellungszeitpunkts. Angesichts der verwendeten Schrifttype auf dem Firmenschildchen würde ich mal auf Mitte der 1920er Jahre tippen. Außer einem Buch über antike Morsetasten, in dem der Name Paul Brüning erwähnt wird, habe ich nichts gefunden.
http://www.seefunknetz.de/seefunker/Morse.html
Die anderen im Internet auftauchenden Personen dieses Namens haben nichts mit physikalischen Lehrmitteln zu tun.
Hier zunächst ein Übersichtsbild:
[attachment=118305][attachment=118307]
Rechts im Bild zwei, ursprünglich wahrscheinlich hintereinander geschaltete Magnetspulen mit Eisenkern. In der Mitte die Stützsäule für den Kipphebel, der links in einer Haltekralle einen nach oben zeigenden Bleistift trägt, rechts einen Magnetanker in Form einer Querstrebe, die bei Stromfluß nach unten gezogen wird und zusammen mit den Spulenkernen und dem auf die Grundplatte geschraubten Weicheisen - Spulenträger die magnetischen Flusslinien schließt. Der ursprünglich vernickelte oder verchromte Magnetanker ist aus Weicheisen gefertigt, der Kipphebel aus Messing.
[attachment=118306]
Ganz links auf der Grundplatte die Säule für den Papierstreifen - Transport. Oben die Aufhängung für die Papierstreifenrolle, darunter drei Rollen für die Papierstreifen- Führung. Eine der Rollen fehlt leider.
Der Papierstreifen - Transport erfolgte - für ein Lehrmittel zur Funktionsdemonstration ausreichend - mit einer kleinen Kurbel. Die äußeren Führungsrollen waren metallisch (vermutlich ursprünglich mit Gummiauflage, die mittlere - also die Schreibrolle - aus Holz. So wurde sichergestellt, dass der Bleistift beim Markieren der Striche und Punkte auf dem Papierstreifen auf eine weiche Unterlage schlug.
[attachment=118308][attachment=118309][attachment=118310]
Fehlteile und Schäden:
1. Die Rückstellfeder, die dafür sorgte, dass der Kipphebel im stromlosen Zustand links nach unten kippt. Die Ruheposition konnte durch eine kleine Stellschraube variiert werden.
2. Die zweite Papierstreifen - Führungsrolle. Entsprach in Form und Material (Messing) vermutlich der noch vorhandenen Rolle - aber eben ohne Kurbel.
3. Die Spule für den Papierstreifen und der Papierstreifen selbst.
4. Die obere Anschlussarmatur an der vorderen Magnetspule ( gebogene Messinglasche mit durchbohrtem Ansatz und Rändelschraube)
5. Die Holzkörper der Magnetspulen sind gerissen.
Die Punkte 2, 3 und 4 bereiten mir Kopfschmerzen.
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Bei dem zweiten von Alfons erworbenen Gerät handelt es sich übrigens um einen PHYWE Funkeninduktor. bei dem leider ein Draht vom Hochspannungswickel abgerissen ist. Solche Geräte wurden z.B. für Sende - Experimente und zur Demonstration von Geissler - Entladungsröhren verwendet.
[attachment=118311]
Es handelt sich um ein Lehrmodell eines Telegraphenempfängers, gebaut von der Fa. Paul Brüning in Oldenburg i.O. und eine Spule vermutlich desselben Herstellers. Während das Telegraphenmodell lehrmitteltypisch auf einem massiven Eichenbrett aufgebaut ist, hat man die Spule offensichtlich einzeln angeboten; möglichweise als Vorwiderstand für die Magnetspulen des Telegraphen, möglicherweise für magnetische Feldexperimente.
Schwierig wird es bei der Festlegung des Herstellungszeitpunkts. Angesichts der verwendeten Schrifttype auf dem Firmenschildchen würde ich mal auf Mitte der 1920er Jahre tippen. Außer einem Buch über antike Morsetasten, in dem der Name Paul Brüning erwähnt wird, habe ich nichts gefunden.
http://www.seefunknetz.de/seefunker/Morse.html
Die anderen im Internet auftauchenden Personen dieses Namens haben nichts mit physikalischen Lehrmitteln zu tun.
Hier zunächst ein Übersichtsbild:
[attachment=118305][attachment=118307]
Rechts im Bild zwei, ursprünglich wahrscheinlich hintereinander geschaltete Magnetspulen mit Eisenkern. In der Mitte die Stützsäule für den Kipphebel, der links in einer Haltekralle einen nach oben zeigenden Bleistift trägt, rechts einen Magnetanker in Form einer Querstrebe, die bei Stromfluß nach unten gezogen wird und zusammen mit den Spulenkernen und dem auf die Grundplatte geschraubten Weicheisen - Spulenträger die magnetischen Flusslinien schließt. Der ursprünglich vernickelte oder verchromte Magnetanker ist aus Weicheisen gefertigt, der Kipphebel aus Messing.
[attachment=118306]
Ganz links auf der Grundplatte die Säule für den Papierstreifen - Transport. Oben die Aufhängung für die Papierstreifenrolle, darunter drei Rollen für die Papierstreifen- Führung. Eine der Rollen fehlt leider.
Der Papierstreifen - Transport erfolgte - für ein Lehrmittel zur Funktionsdemonstration ausreichend - mit einer kleinen Kurbel. Die äußeren Führungsrollen waren metallisch (vermutlich ursprünglich mit Gummiauflage, die mittlere - also die Schreibrolle - aus Holz. So wurde sichergestellt, dass der Bleistift beim Markieren der Striche und Punkte auf dem Papierstreifen auf eine weiche Unterlage schlug.
[attachment=118308][attachment=118309][attachment=118310]
Fehlteile und Schäden:
1. Die Rückstellfeder, die dafür sorgte, dass der Kipphebel im stromlosen Zustand links nach unten kippt. Die Ruheposition konnte durch eine kleine Stellschraube variiert werden.
2. Die zweite Papierstreifen - Führungsrolle. Entsprach in Form und Material (Messing) vermutlich der noch vorhandenen Rolle - aber eben ohne Kurbel.
3. Die Spule für den Papierstreifen und der Papierstreifen selbst.
4. Die obere Anschlussarmatur an der vorderen Magnetspule ( gebogene Messinglasche mit durchbohrtem Ansatz und Rändelschraube)
5. Die Holzkörper der Magnetspulen sind gerissen.
Die Punkte 2, 3 und 4 bereiten mir Kopfschmerzen.
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Bei dem zweiten von Alfons erworbenen Gerät handelt es sich übrigens um einen PHYWE Funkeninduktor. bei dem leider ein Draht vom Hochspannungswickel abgerissen ist. Solche Geräte wurden z.B. für Sende - Experimente und zur Demonstration von Geissler - Entladungsröhren verwendet.
[attachment=118311]