Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Eumigette W Mag Auge
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Schönen guten Morgen aus Ö,

ich bin derzeit dabei, aus 2 Eumigette 382W

https://www.radiomuseum.org/r/eumig_eumi...42055.html

-Teilespendern ein neues Gerät zusammenzubauen.
Das "neue" Gerät spielt auch schon sehr schön,
jetzt, beim Einbau der EM80 (Mag. Auge), bin ich auf folgendes Problem gestoßen:

Ohne EM80 liegt die neg. Gitterspannung zw. -0,5V und -8V, also bei recht guten Werten.
Stecke ich allerdings die EM80 in den Sockel, so verändert sich bei der Sendersuche die Spannung nicht mehr, sondern bleibt bei konstanten -8,5V,
ohne dass sich die Klangqualität des Gerätes ändert.
Entferne ich die EM80 wieder, so passt die Regelspannung (-0,5V bis - 8,5V)

Zuerst dachte ich, der Mag. Fächer wäre defekt, bei Tausch änderte sich das Verhalten aber nicht.
Die anderen Werte (Anodenspannung ca. 200V) liegen im grünen Bereich.

Leider kann ich dieses Phänomen nicht erklären, daher weiß ich auch nicht, wie ich den Fehler beheben könnte.

Hat jm. von euch eine Erklärung und könnte mir bitte mit Tipps weiterhelfen?

Vielen Dank und herzliche Grüße
Walter
Moin Walter,
um mit UKW zu beginnen, beachte bitte folgendes : Die Abstimm Spannung wird hier aus der Ratio Spannung gewonnen, dessen Höhe je nach Senderstärke im Ratio Detektor generiert wird. Diese kann bis über -30V/DC ansteigen.
Abgenommen wird diese Spannung über Widerstände, am Minuspol des Ratio Elkos, dessen + Anschluss an Masse gelötet ist.
Guten Morgen,

das ist interessant ! Vor allem, warum sich das mit Röhre ändert... wobei das damit zusammenhängen könnte, daß die g1-k-Strecke der EM ja eine Diode darstellt und durch den Audion-Effekt eine gleichgerichtete Spannung entstehen kann !

...aber woher kommt die dafür erforderliche Wechselspannung... HF ? 
Auf jeden Fall wäre das ein logischer Erklärungsansatz: g1-k der EM erzeugt eine konstante negative Spannung, so wie bei einem Audion... oder gar durch Anlaufstrom (zweiter Erklärungsansatz!) bei hochohmigen Widerständen im Vorfeld!

Ich würde auf jeden Fall den Kondensator C37 nach Masse prüfen...erneuern wenn noch nicht geschehen und vor allem die hochohmigen Widerstände durchmessen [zB. R16 und R20 (R17)], man kann ja auch die AM-Regelspannung und FM-Richtspannung messen und dann bis zur EM verfolgen.

Gruß Ingo
Hallo Harry,

danke für die rasche Antwort.
Aber das Problem ist, dass die Spannung ja stimmt, wenn man die EM80 entfernt. Also am Pin1 (Gitter) liegen ja -0,5V bis ca. -8V (bei gut empfangenem Sender).

Nur wenn ich die EM80 einstecke, fällt/steigt die Spannung nicht mehr - sie bleibt bei ca. -8,5V, egal wie klar ein Sender empfangen wird.
Diese Erscheinung verstehe ich nicht (Röhrentausch bereits erfolgt).

Freundliche Grüße
Walter
Nach Abarbeitung der von Ingo beschriebenen Tipps, evtl. die Ratio Spannung vorm Widerstand R20 messen, mit und ohne eingesteckter Röhre.
Diese EM benötigt doch bis -14V! Bitte beachten Walter
Hallo Walter,,

wie Dietmar schon angedeutet hat,
-8V bei einem gut zu empfangenen Sender, sind zu wenig.
Da sollten schon mindestens das Doppelte anliegen.
Vielleicht der Ratio-Elko?

Viele Grüße,
Rolf
Schönen Abend,
danke allen für die Hinweise, bin grade erst heimgekommen und werde die Anregungen dann "abarbeiten" und wieder berichten.

Die -0,5V bis -8V mögen zwar etwas wenig für die Gitterspannung sein, müsten jedoch eigentlich auch bei eingestecktem mag. Fächer vorhanden sein.
(nicht nur die konst. -8,5V).

Danke nochmals, Grüße
Walter
Zitat:Die -0,5V bis -8V mögen zwar etwas wenig für die Gitterspannung sein, müsten jedoch eigentlich auch bei eingestecktem mag. Fächer vorhanden sein.

(nicht nur die konst. -8,5V).


...so siehts aus, und das Auge müßte das Lid bewegen... die absolute Spannung ist eh von der Feldstärke... abhängig.

Ich bin optimistisch, daß Du es schnell findest.

Gruß Ingo
Nur ein Gedanke, nennen wir es "Bauchgefühl":

Ist die Röhrenfassung der EM zweifelsfrei intakt?  Wir haben gerade bei geschichteten Pertinaxnovalfassungen (hat die Eumigette eine solche?) schon die sonderbarsten Phänomene beobachten können, und bei eingesteckter Röhre fließen ja nun verschiedene Ströme, bei gezogener Röhre nicht.
Hallo und einen schönen Sonntag,

danke für die Antworten Ingo, Rolf, Klaus, Dietmar, ...

leider hat sich nicht Neues, vor allem keine Verbesserung ergeben.

Die Spannung am Ratio-Elko liegt bei ca. -20V (bei gutem Sender), geht auch hinunter(hinauf) auf fast -0,5V (auch wenn die EM80 in der Fassung steckt).
Leuchtschirm- und Anodenspannung liege um die 200V.

Trotzdem bleibt die Spannung am Gitter1 der EM80 bei ca. -9V (mit EM80 im Sockel) und geht nicht gegen die -0,5V ohne Senderempfang.
Ohne EM80: Spannung am Pin1 (Gitter) nach wie vor -0,5V bis ca. -9V.

Ich habe den Sockel für die EM80 getauscht - keine Veränderung!

C37 (gegen Masse) getauscht - keine Veränderung!

(Hochohmige) Widerstände (z.B. R20) überprüft - keine bes. Auffälligkeiten!

Ich werde mir neue EM80 und EABC80 besorgen, vielleicht liegt es wirklich an den Röhren. Bei einer kaputten Röhre EM80 nämlich geht die Gitterspannung auf -0,5V.
Die beleuchteten Bereiche meiner EM80 sind auch ziemlich breit und hell.

Ich werde weiter berichten.

Danke nochmals für die Tipps (vielleicht fällt ja noch wem etwas ein)

Grüße aus Ö
Walter
Hallo,

seltsam... vielleicht nochmal versuchen, mit einer externen neg. Gleichspannung über 47kOhm rel. niederohmig ans Gitter der EM gehen und so die Steuerfähigkeit der Röhre nachweisen. Ist die Röhre damit steuerfähig, muß es davor (Ansteuernetzwerk) liegen, vielleicht ist noch woanders eine Unterbrechung, zB. an dem Umschalter.
Hier gibts noch zeitgleich einen Beitrag zu "Kriechströmen im Tastenaggregat", auch sowas kommt in Frage.

Ich hatte mal einen zeitweiligen Fehler, da war es die Abschirmung einer Leitung, die am Tastenaggregat einen Fehler (Kurzschluß) verursachte.

Gruß Ingo
Hallo, Zusammen,

wenn wir denn schon bei Kriechströmen sind...

Ich selbst hatte mehrfach den Fall, daß Röhren auf dem Röhrenprüfgerät ( Neuberger 270/2 ) einen Schluß / Feinschluß anzeigten. Als Ursache hat sich herausgestellt, daß sich ein leichter Belag am Boden der Röhre befand. Nachdem ich das gereinigt hatte, war wieder alles gut.

Hier wäre denkbar, daß ein Feinschluß zwischen einem der Heizanschlüsse und dem Steuergitter vorliegt.

Das Steuergitter wirkt wie eine Diode, da bei positiver ( Halbwellen)Spannung ein Strom fließt, bei negativer jedoch nicht.

Dadurch kann dort eine negative Spannung entstehen, und das würde auch erklären, warum es mit Tausch der Röhre verschwindet.

VG Henning
Hallo,

oben steht ja:

...aus Teilespendern ein neues Gerät zusammengebaut...

nicht, dass die EM falsch verdrahtet wurde?

Viele Grüße,
Rolf
Guten Abend,

ich habe nochmals nachgesehen und nachgemessen. Der Röhrensockel ist richtig angeschlossen:

Pin1: Gitter
Pin 2 + Pin4: Kathode - Heizung
Pin5: Heizung

Pin7 / Pin9: Anode / Leuchtschirm (dazwischen Widerstand R34)

Ich werde mir jedenfalls eine neue EM80 besorgen - vielleicht sind meine paar gebrauchten kaputt?

Danke, viele Grüße
Walter
...warum machst Du nicht die Testschaltung bzw. den test mit der Spannung von außen ?
Durch einen Vorwiderstand von 47k oder so kann auch nichts schlimmes passieren, im Notfall gehen als Spannungsquelle auch eine, oder 2 in Reihe geschaltete, 9V-Batterien, in einem anderen Beitrag zeigt "Hannskanns", wie er das im Radio macht... ich such mal...

...und hier isser:  https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid230341
... wie gesagt, ich würd da noch einen "Anstands-"widerstand zwischenschalten... ansonsten geht das so !
Nicht vergessen: Minuspol an den g1-Anschluß, Plus an Masse.
(witzig, ich kann mir keine Namen merken, Regeln kann ich mir noch schwerer merken ... aber interessante Fachdiskussionen, da kann ich mich sogar noch an den groben Zeitrahmen erinnern...)

Man kann die Grundschaltung auch separat vom Radio aufbauen (Fassung und 1, max 2 Widerstände, auch von g1 zur Masse sollte ein 1M sitzen, damit das Gitter nicht rumfloatet...) und dann mit Gleichspannung die Steuerbarkeit überprüfen. Dann geht man in die Radioschaltung...

Es kann bei einer einzelnen Röhre durchaus passieren, daß sie die Steuerfähigkeit verliert, aber bei mehreren ist das doch recht unwahrscheinlich..

Gruß Ingo
Hallo Rolf, liebe Helfer,

tiefbetrübt und sorgenschwer muss ich meinen schweren Fehler zugeben.

Ich hatte tatsächlich die Fassung falsch angeschlossen.
Die Anode hatte ich an Pin7 und nicht an Pin9 angelötet.

Weiters habe ich von der Heizung die Anschlüsse umgelötet, und zwar denjenigen Pol an Pin2 (Kathode) angeschlossen, der mit dem Chassis verbunden ist.

Ergebnis: Der mag. Fächer (EM80) funktioniert sehr gut! Insgesamt ist der Empfang sehr gut.

Jetzt muss ich mich noch dem Lautstärkeregler zuwenden und Ersatz finden. Durch eine bes. Konstruktion (Herausziehen) muss er auch hell/dunkel umschalten können.
Leider fehlt bei beiden Teilespendern der Originalpoti. Bis jetzt habe ich mich mit einem Ersatz abgeholfen.

Jedenfalls nochmals herzlichen Dank an alle fürs Mitdenken und -helfen.

Viele Grüße aus Ö
Walter
Ja, lieber Bastelfreund Walter, das sind tolle Fehler wo man Immerwieder staunt was dabei rauskommt! Respekt für deine Ehrlichkeit!

Mir ist das gestern beim erneuern der Fassung der EMM803 passiert! Nur die Stereoanzeige hat funktioniert! Nach vier Stunden grübeln merkte ich das PIN 9 über einen Widerstand 470K angesteuert werden muss.

Wie sind den die Werte des Potis?
Hallo Walter,

schön, dass jetzt alles wieder funktioniert.

Mir ist es auch schon passiert, dass ich eine Röhre falsch verdrahtet hatte und anschließend
stundenlang nach dem Fehler suchte,
so etwas passiert halt....

Viele Grüße,
Rolf
Nabend,

Glückwunsch zum Finden des Fehlers und natürlich auch an Rolf für den Treffer bei der Ferndiagnose !

Es bleiben ein paar Fragen: Wieso der Effekt mit der konstanten und noch dazu negativen Spannung am g1 ?
Eine falsch-negative Spannung entsteht weitaus schwerer als eine positive, wenn B+ positiv ist..

Bestand der Fehler von Anfang an oder erst nach dem Tausch der Fassung ? Oder wurde der Fehler beim Austausch der Fassung "übernommen", es ist ja meist so, daß man Stück für Stück 1:1 umverdrahtet...

Zitat:Die Anode hatte ich an Pin7 und nicht an Pin9 angelötet.
Zusatzfrage: Also die --> Leuchtanode ("Leuchtschirm") und die Anode der Triode verwechselt ?

Ja, solche Fehler passieren auch, gerade wenn man vermeindlich "sicher" ist, entsteht das Problem dadurch, daß man dort wo man denkt, sicher zu sein, garnicht nachschaut... Ich erinnere mich an viele Fälle bei mir.

Gruß Ingo
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