Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Heathkit TS-4A (IG-52)
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Hallo Forengemeinde,
ich benötige eure Hilfe bei der Reparatur eines HF-Generators von Heathkit.
Und zwar handelt es sich um den TS-4A, laut Internet baugleich mit dem IG-52.
Was habe ich schon gemacht:
Alle nicht Keramik-Kondensatoren erneuert,
alle Elkos erneuert,
alle Röhren, außer der 6X4, erneuert,
Schalterkontakte mit Glasfaserpinsel und Teslanol gereinigt.
Drehkos sind i. O.

[attachment=121090]

Aber das Gerät funktioniert nicht. Ich habe alle angegebenen Spannungen gemessen.
Die Spannungen an allen Röhren passen, nur an der 6CL6 nicht:
Anoden-, G2-Spannung und G1-Spannung zu niedrig. Röhre zieht zu viel Strom,
was sich auch am Anodenwiderstand mit starker Erwärmung bemerkbar macht.
Deswegen ist die Spannung am Lade-Elko auch um 12V zu niedrig, 238 statt 250V.

[attachment=121091]

Mit dem Oszi kann ich nur 50Hz-Signale messen, die durch die eine Hälfte der 12AX7,
welches als Diode geschaltet ist, entstehen. Pin 6/7
Dieses Signal der negativen Halbwelle steht dann auch am Gitter des anderen Systems an.
An der Anode ist das Signal dann aber nicht mehr messbar !?
Ist deswegen vielleicht die negative G1-Spannung der 6CL6 zu niedrig ?

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen, ich bin ratlos, wie ich weitermachen soll.
Schon mal vielen Dank im voraus.

Wolfgang
(05.05.2023, 15:39)wollez schrieb: [ -> ]Mit dem Oszi kann ich nur 50Hz-Signale messen, die durch die eine Hälfte der 12AX7,
welches als Diode geschaltet ist, entstehen. Pin 6/7
Dieses Signal der negativen Halbwelle steht dann auch am Gitter des anderen Systems an.
An der Anode ist das Signal dann aber nicht mehr messbar !?

Hallo,
gemeint ist ja wohl das linke System der 12AX7, Gitter Pin 2, Anode Pin 1. Wenn die Beschaltung dieses Systems nach Plan erfolgt ist, sollte an seiner Anode das invertierte
Gittersignal anstehen. Da dies offensichtlich nicht der Fall ist, tippe ich auf einen Verdrahtungsfehler, vielleicht auch defektes Bauteil.
Ich schlage daher folgende Vorgehensweise vor, wobei bei jedem der genannten Schritte der Schalter links oberhalb der 12AX7 vollständig durchgedreht wird:
a) Regel- und Oszillatorröhre ziehen (offener Regelkreis) ->  Signal sollte an Anode anstehen und die Amplitude sollte sich beim Schalterdurchdrehen ändern, da sich die Gittervorspannung ändert, wenn nicht -> Fehlersuche
b) Regelröhre einstecken -> Signal sollte anstehen (Anode linkes System 12AX7, Anode 6CL6), wenn nicht Fehlersuche...
c) Oszillatorröhre einstecken (Regelkreis geschlossen)->  sowohl beim Durchdrehen des Schalters als auch beim Abstimmen des Oszillators Amplitudenänderung an der Anode der 12Ax7 und
Anode 6CL6 ->wenn nicht...

mfg
Hallo aminox86,
vielen Dank für deine Antwort.
Ja, ich habe Pin 1(Anode) und Pin 2(Gitter) gemeint.
Verdrahtungsfehler schließe ich aus, das Gerät war im original Zustand, die letzten Jahrzehnte hat da keiner etwas gelötet,
die Bauteile waren alle noch original. Außerdem ist die Verdrahtung gut zu verfolgen.
Den Koppel-C zur 6CL6 habe ich erneuert, die beiden 1Mohm-Widerstände auch. Ebenfalls den Kondensator,
der von der Anode der 6CL6 über 220Ohm nach Masse geht.
Hier mal die Spannungen:

G (Pin2) der 12AX7 (6Vss):
[attachment=121195]
A (Pin1) der 12AX7 (4Vss):
[attachment=121196]
A (Pin1) der 12AX7 bei gezogener 6CL6 (120Vss):
[attachment=121197]
Identisch mit G1 (Pin 2 oder 9) der 6CL6


Wolfgang
Hallo Wolfgang,
kurz zu den Schirmbildern, von oben nach unten:
1. Bild: Gitterspannung linkes System 12AX7 -> ok
3. Bild: Rechteckspannung Anode(P1) bei gezogenener 6CL6 -> ok
mittleres Bild: Anodenspannung(P1), offensichtlich mit gesteckter 6CL6 ->differenziertes Rechecksignal

Zur Beschaltung der Regelröhre:
Du schreibst, dass du Kondensatoren getauscht hast. Der Kondensator parallel zum 1M-Widerstand in der Verbindung von Anode 12AX7 zum Gitter G1 der 6CL6(P9,2) soll nach Schaltplan 250nF haben. Ich würde 220nF oder 270nF einsetzen. Was hast du eingebaut?
Es sollte geprüft werden, welchen Wert der Schirmgitterwiderstand (P3 6CL6) hat - Nennwert 6k8/2W.
Der Anodenwiderstand 2k5/10W (P6 6CL6) ist offensichtlich i.O. Die Eigenschaften der Widerstands-Drosselkombination in der Anodenleitung kann man erst bei korrekt arbeitender Regelröhre beurteilen.

Was die RC-Kombination in der Anodenleitung von der 6CL6 zur 6BQ7A angeht - sie ist Teil des Tiefpass im Regelkreis und hat auf die aktuelle Fehlersuche keinen Einfluss, am besten (vorläufig) ablöten .
mfg
Gerhardt
Hallo Gerhardt,
für den Kondensator parallel zu dem 1MOhm-Widerstand habe ich einen 270nF genommen.
Der Schirmgitterwiderstand (P3 6CL6) hatte laut Ohm-Meter 7,1kOhm, obwohl das noch im Toleranzbereich liegt,
habe ich ihn erneuert.
Du hast mich auf die Idee gebracht, die Verbindung zur 6BQ7A mal abzulöten.
Und siehe da, das Signal am Gitter der 6CL6 ist nicht mehr "zusammengebrochen" und an der Anode steht ein Signal mit großer Amplitude.
(Habe vergessen, den Wert zu messen)
Da für mich ein G1-Eingang immer im hochohmigen Bereich liegt, kann ich mir immer noch nicht erklären, wie das Signal von 120Vss auf 4Vss
zusammenbrechen kann. Aber ok, der Fehler liegt wohl im Bereich der 6BQ7A, dort werde ich mal suchen,
obwohl alle angegebenen Spannungen an der Röhre in Ordnung sind.
Da die eingebauten Widerstände gerne hochohmig werden, werde ich die mal alle überprüfen.

Krankheitsbedingt kann ich mich in nächster Zeit nicht intensiv mit dem Gerät befassen,
melde mich aber, wenn es Neuigkeiten gibt, oder das Gerät wieder läuft......

Natürlich bin ich weiterhin für Tipps dankbar.

Wolfgang