Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Graetz Sinfonia 4R/211 UKW-Problem
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Hallo zusammen,

ich habe hier gerade ein schlecht erhaltenes Graetz Sinfonia 4R/211 hergerichtet, es stand wohl eine Weile feucht. Leider spielt es nun nicht auf UKW.

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Sieht schon wieder ganz anders aus  Blush
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- Defekte ERO Papierkondensatoren sind getauscht
- Elkos nun auch

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- Nachträglich musste ich den "Dicken" ersetzen. Leider quoll das Elektrolyt bereits oben heraus. Aushölen wollte ich ihn nicht und habe die Ersatzelkos dann nachträglich von unten "eingeworfen" und den Dicken um die Optik zu erhalten wieder oben drauf geklebt.

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Leider spielt er wie gesagt nicht auf UKW. Ich habe schon im Forum gesucht und konnte folgende Erkenntnisse sammeln:

- Auf TA brummt es wenn ich mit dem Finger an den Eingang fasse
- Das sehr leichte typische Brummeln wenn man mit dem Ohr nah an den Lautsprecher geht ist auch da
- Auf Kurzwelle kann ich ohne Antenne einen Sender schwach und leise empfangen

Im UKW Kästchen habe ich gemessen:
ECC85 Sockel:
a' = 173V
g' = -0,3V
k' = 0V
a = 207V
an g konnte ich nichts messen.

Mit einer anderen ECC85 hatte ich niedrigere Spannungen im ähnlichen Grössenverhältnis.

Wenn ich mit der Messspitze an g' messe, höre ich ein leises Rauschen. Wäre ein Verdrahtungsfehler beim Kondensatortausch meinerseits damit schon ausgeschlossen? 

Dies ist meine erste Fehlersuche in dieser Richtung. Wie würdet ihr weiter vorgehen? Welche Messungen könnten neue Erkenntnisse bringen.

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Vielen Dank und schöne Grüße,
Patrick
....oft gibts Kontaktprobleme am Wellenschalter, hier speziell an der NF Umschaltung AM/FM/TA
Den Umschalter findest du auf dem TA-Schaltschieber, diesen da bei mehrfacher Betätigung mittels Oszillin besprühen
Möglich aber auch, das der Umschalter am Steuergitter der ECH ein Kontaktproblem hat
Diesen findest du dann auf dem UKW Schaltschieber.
Vielleicht sind Deine ZF-Röhren EF89 sehr schwach, denn auf KW hast Du ja auch nur einen sehr schwachen Empfang. Da würde ich ansetzen. Miss die Anodenspannungen der ZF-Röhren und vergleiche sie mit dem Schaltbild. Wenn sie deutlich zu hoch sind, ist die Röhre schwach.
Hallo Patrick,

ich habe Deinen Thread mal in die Röhrenradio-Reparaturen verschoben. Ebenso habe ich die Überschrift geändert.
Diese Graetz Radios lohnen sich immer. Schau doch mal, ob der UKW-Oszillator schwingt. Dazu stellst Du ein Prüfradio neben das Gerät. Nun stellst Du eine niedrige Frequenz an dem Gratz ein. So um die 90 Mhz. Es muss jetzt an Deinem Prüfradio auf 90 Mhz + 10,7 Mhz - 100,7 Mhz das Rauschen verschwinden. Falls das so ist, könnte man den Oszillator vom Tuner ausschließen. Was mich etwas stört, sind die beiden Trimmer mit den jeweils schwarzen Leitschichten. Die könnten evtl. taub sein. Aber prüfe das erst mal wie beschrieben.

Übrigens sehen die Graetz-Gehäuse oft so aus, wie Deins. Hier muss man mit Bref-Fettlöser erst mal den Dreck vom Gehäuse abnehmen. Also den Lacl damit einsprühen und dann mit einem feuchten Lappen abwischen. Man staunt, was da meist für ein Dreck abgeht. Danach poliere ich das Gehäuse mit Autopolitur. Dann glänzt es schon mal wieder. Jetzt reibt man das Gehäuse mehrmals !!!! mit einer guten Möbelpolitur ab. Satt auftragen und einziehen lassen. So wird solch ein Gehäuse wieder richtig schön.
Danke für Eure Hinweise. Ich konnte diese nun prüfen mit folgenden Ergebnissen:

Kontaktprobleme Wellenschalter:
Habe den TA und den UKW Schieber durchgemessen, hier scheinen keine Kontaktprobleme vorzuliegen.
Durchgang oder Unterbrechung entsprechen der Grafik im Schaltplan. Keine erhöhten Widerstände messbar.

Prüfung ZF-Röhren EF89:
Habe nacheinander beide Röhren gegen eine andere gebrauchte ersetzt, von der ich weiss dass sie funktioniert. Keine Besserung. Dann habe ich noch weitere Spannungen im Gerät gemessen:
Anode EF89(1): 183V
Anode EF89(2): 180V
Anode ECH81: 201V
Anode EABC80: 80V
Anode EL84: 216V
Anode1 EM34: 35V
Anode2 EM34: 25V
E EM34: 204V
Gleichrichter Eingang: 243VAC
Gleichrichter Ausgang: 230VDC
Spannung Ausgänge EABC80 vor Poti: 0,57V
Spannung Ausgänge EABC80 nach Poti: 0,54V (am Ratioelko...wenn ich mich nicht täusche)

Grundsätzlich liegen alle meine Spannungen unter der Angabe im Schaltplan. Wie sind hier die Toleranzen?

Prüfung ob der Oszillator schwing: sehr coole Idee übrigens Wink
Ich habe es nicht geschafft das Prüfradio mit dem Graetz zu stören.
Wo genau wird diese Schwingung erzeugt? Macht das die ECH81? Diese hatte ich ohne Besserung testweise ebenfalls getauscht.
Wie funktioniert der Oszillator? Wird hier ein Sinus generiert? Wo müsste ich den messen können? Würde es gerne validieren ob der tatsächlich nicht schwingt.

Zu den Trimmern:
Wenn ich an den Trimmern im UKW Kästchen drehe, werde ich danach etwas abgleichen müssen, oder? Ohne zu wissen wie das geht und ob ich das Equipment habe drehe ich da nur ungern...
Hier bräuchte ich eine genaue Anweisung wie ich vorgehen soll. Messen konnte ich nur an einem der 3 Potis einen Wert im Megaohm Bereich...

Vielen Dank!

Patrick
Bitte nichts im UKW Kästchen verstellen und auch nicht an den Filtern verstellen!
Die Spannung hinter dem Gleichrichter sollte in etwa 270V betragen.
Hallo Patrick,

wenn Du das zweite Radio mit Deiner Sinfonia nicht stören kannst, deutet das darauf hin, dass der Oszillator nicht schwingt!

Es kann natürlich die ECC85 verbraucht sein.

Die fehlenden rund 40V hinter dem Gleichrichter können natürlich auch dazu führen, dass die ECC85 nicht mehr anschwingt, vor allem dann, wenn sie nicht mehr ganz 'taufrisch' ist.
Andererseits hatte ich auch schon Radios, bei denen trotz verbrauchtem Gleichrichter bei 180V Versorgungsspannung das UKW-Teil bereits angelaufen ist.
Kommt auch immer auf die Konstruktion des UKW-Tuners drauf an.

Wahrscheinlich ist bei Deinem Gerät der Gleichrichter schon etwas verbraucht.

Hast Du eine wissentlich intakte ECC85 zur Verfügung?
Die ECH81 ist bei Deinem Gerät bereits die erste ZF-Verstärkung.
Im übrigen müsste ein Gerät mit insgesamt 3 ZF-Verstärkerstufen auf UKW 'die Flöhe husten' hören!

Ich könnte Dir auch anbieten, dass Du mir die Röhren zum testen per Post zuschickst, ich habe einen µTracer zur Verfügung.
Kostet Dich eben das Porto.


Viele Grüße

Martin
Hallo Martin,

Schön hier Nachts nicht ganz alleine zu sein Wink

Habe gerade die dritte ECC85 getestet, aus einem Radio das heute Mittag noch lief.
Und siehe da: Erstmals schlägt die EM34 aus. Um etwas zu hören muss ich den Lautstärke Regler allerdings komplett aufdrehen und selbst dann ist es extrem leise.
Ob ein neuer Gleichrichter das wohl lösen würde?
Zwischenzeitlich tausche ich nochmals die anderen Röhren und nehme diesmal die aus dem laufenden Radio…

Herzlichen Dank schonmal!
Problem besteht mit anderem Röhrensatz ebenfalls…

Die vom Handy verursachten Störungen höre ich übrigens laut.
Moin Patrick,
welche Antenne nutzt du für UKW ?
Wo steht das Radio, tief im Keller oder umrundet von Stahlbeton Wänden ?
Hallo Patrick,

wenn Du mit einer angeschlossenen Antenne UKW abstimmst
und der Leuchtschirm der EM34 geht dann ab und an zu,
dann empfängt Dein Gerät auch, damit sollte auch NF vorhanden sein.
Also liegt irgendwo, im Bereich der EABC80, eine Unterbrechung oder Kurzschluss vor...

Viele Grüße,
Rolf
Nutze die interne Antenne. Habe mit anderen Radios hier keine Empfangsprobleme. Die EM34 schlägt auch voll aus und der Empfang ist klar, allerdings so leise, dass man bei ganz aufgedrehtem Lautstärkeregler das Ohr an den Lautsprecher halten muss.

Danke Rolf, ich schau mir alles um die EABC80 nun genauer an. Damit habe ich einen Anhaltspunkt.