Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Der einfachste Plattenspieler der Welt - Dupont Lycra Werbekarte mit Schallfolie
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Der einfachste Plattenspieler der Welt :-)

Eine Werbe-Klappkarte mit einer Folie in die abspielbare Rillen geritzt wurden. Wie bei einer normalen Schallplatte. Solche Werbefolien für Plattenspieler gab es früher öfter. Hier aber wird der "Plattenspieler gleich mitgeliefert! Die Karte enthält eine Stahlnadel und kann so geklappt werden, dass sich ein Schalltrichter bildet. Wird die Nadel auf die Einlaufrille der Plattenfolie gesetzt und dann mit einem Stift der "Teller" gedreht (wofür ein Extra verstärkter Kunststoffring enthalten ist), kann man den Ton hören. Die Qualität hängt natürlich davon ab, die richtige Laufgeschwindigkeit von Hand zu treffen und zu halten. Aber es funktioniert :-)

Im Video klingt der Ton schlechter als im Original, aber es ist auch gar nicht so einfach, durchgehend die gleichbleibend richtige Geschwindigkeit von Hand zu drehen. Immerhin, ein witziger Werbegag, wie ich finde  Wink



Die Karte kam zusammen mit dem Umschlag für den Postversand:

[attachment=123925]

Hier die Ansicht zusammengeklappt:

[attachment=123921]

Hier dann halb aufgeklappt, die Nadel ist zu sehen:

[attachment=123922]

Und komplett aufgeklappt, so dass sich ein Schalltrichter bildet und die Nadel auf der Plattenrille sitzt:

[attachment=123923]

Die Rückseite der Werbekarte:

[attachment=123924]
quasi ein Detektor für Schallplatten :-)
Das ist ja cool, wie die Jugend heute sagen würde.
Kannte ich noch nicht, besser wie der Bulli der auf der Platte fahren kann, den würde ich auch haben wollen.
Hehe, oder wie die Berliner früher sagten: Dufte oder Schnieke Smile

Den Plattenbulli hätte ich auch gern, aber der wird ja quasi mit Gold aufgewogen, viel zu teuer. Sogar die Nachmachteile aus China werden so teuer gehandelt. Das Abtastungsprinzip ist das Gleiche, nur wird der Bulli von einem Batteriemotor über die Platte gefahren. Bei der Karte hier ist aber noch Muskelkraft angesagt...

Genau Jupp, der "Detektor" der Plattenspieler, hehe, nur fängt der keine Störgeräusche aus der Umgebung ein,höchstens vom Staub auf der Folie.
Das erinnert mich spontan an eine Waschmittelverpackung, wo man sich eine Schallfolie ausschneiden konnte. Ich meine das war Ende der 60er Jahre. Persil? Omo?
Aber natürlich ohne Abspielvorrichtung.
Werbe-Schallfolien gab es in den 60ger Jahren eine ganze Menge, z. T. zum Ausschneiden, z. T. in Zeitschriften oder Prospekte eingelegt oder eingeheftet. Ich habe da eine ganze Reihe an Werbe-Schallfolien in der Sammlung. Da gab es ganz lustige Sachen. So habe ich auch eine von Salamander Schuh, mit dem Feuersalamander "Lurchi" auf dem Label, mit einer kleinen Hörspielgeschichte für Kinder.

So gab es auch die Schall-Postkarte, die auf der einen Seite ein Foto mit einer überklebten, transparenten Schallfolie hatte, auf der anderen Seite sahen sie aus, wie eine gewöhnliche Postkarte. Davon habe ich mit den Jahren auch etliche Exemplare angesammelt. Meine Schönste ist mit Caterina Valente in jungen Jahren als Motiv und einem Ihrer Songs auf der Folie.
als Kind hörte ich sehr gerne die Kodak Werbung von Heidi Brühl auf so einer Schallfolie. Und dann hatte mein Vater noch Folien mit Predigten unter der Bezeichnung: "Pater Leppich spricht".
Hier noch zwei Beispiele für Schallbildkarten aus meiner Sammlung:

1. "Spiel noch einmal für mich Habanero:

[attachment=123955]

[attachment=123956]



2. "Love Me Forever":

[attachment=123957]

[attachment=123958]



Der Klang auf dem Plattenspieler mit Röhrenverstärker ist nicht von einer Vinylsingle zu unterscheiden. Nur sollte der Tonarm bei Automatikplattenspielern von Hand aufgesetzt werden. Da die Abmessungen der Einlaufrille nicht immer identisch mit einer Vinylsingle sind, kann es sonst sein, dass die Nadel neben der Karte aufsetzt und die Kartenkanten dann die Nadel beschädigen! Damit die Schallbildkarten nicht auf dem Postweg leiden mussten, wurden beim Verkauf auch jeweils Umschläge mitgeliefert, dann konnten sie als Brief versandt werden. Das war bedeutend schonender für die Mikrorillen in der relativ weichen Schallfolie.
Ich hatte damals als guter Thälmann-Pionier in der DDR einen sowjetischen Brieffreund. War irgendwie im Rahmen des Russisch-Unterricht. Das hatte die Lehrerin so organisiert.
Schreiben musste man natürlich über das Pionierleben und das, dass Lernen der russischen Sprache Spaß macht, selbstverständlich in russisch. Antwort kann von Wolodja, so hieß der Freund, in deutsch.
Neben dem offiziellen Teil durfte man auch ein wenig über sich und seine Hobbys schreiben.
Ich schrieb natürlich über Radio basteln, Funk und Musik.
Darauf hin erhielt ich einen recht dicken Brief mit Melodia-Schallfolien, wie die, in der Frösi.
Eine davon war eine Bild-Schall-Postkarte mit einer Stadtansicht von Leningrad. Darauf als Musik das Leningrad-Lied natürlich auf russisch.
Muss mal suchen, die Karte müsste ich noch haben.

Gruß Gerald
Zu DDR Zeiten gabs ja auch sehr oft die "Schwarzpressungen" auf Schallfolien mit Pop und Rock aus dem Westen. Diese Folien wurden auf abenteuerlichen Materialien aufgeklebt oder waren dort direkt eingeschnitten und kamen wohl aus tschechischer Fertigung? Oder Ungarn? Jedenfalls habe ich davon auch einige, irgendwo im Karton verpackt.