Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Funktechnik 1951: FT-FSE 51/13 "Bauanleitung für einen einfachen Fernsehempfänger"
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In Deutschland startete das Fernsehen im Dezember 1952. In der DDR am 21. Dezember (Stalins Geburtstag) und in der BRD am 25. Dezember (da hatten sicher auch Menschen Geburtstag Big Grin )

Die Zeitschrift "Funktechnik" (BRD, es gab auch eine Funktechnik der DDR) stellte bereits über ein Jahr vorher, nämlich ab dem Spätsommer/Herbst 1951 eine "Bauanleitung für einen einfachen Fernsehempfänger" den "FS-FSE 51/13" vor.
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Das Konzept der Einfachheit sah vor:
- Oszillographenröhre - somit sparte man sich aufwändige Ablenkschaltungen mit Übertrager, Ablenkeinheiten usw.
- kein Tuner
- optionale NF-Endstufe
- Modulbauweise in Streifenform

Der Bauvorschalg für das Chassis sah eine Konstruktion aus Aluwinkelprofilen und Alublechen vor. Dieses Material konnte auch mit einfachen Werkzeugen bearbeitet werden.
Die Bauanleitung umfasste 12 Seiten und wurde auf vier Zeitschriften mit jeweils drei Seiten verteilt.
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Wenn man sich in die Zeit versetzt, man hätte sich so einen Empfänger Anfang 1952 selbst gebaut, wohnte in der richtigen Ecke Deutschlands und empfinge erste Testsendungen... Das ist schon ein spannender Gedanke!

Zwar habe ich sämtliche Funktechnik-Ausgaben bis Anfang der 80er Jahre, aber als ich die vier Hefte nun Scannen wollte, konnte ich sie zu Hause nicht finden. Ich weiß aber sicher, dass ich sie habe. Vermutlich hatte ich sie zum Scannen weggelegt oder mitgenommen und sie liegen derzeit im Büro.
So konnte ich über die Wayback-Machine die gespeicherte Website von Rainer's Elektronik-Page finden, wo diese Hefte in ausreichender Qualität gescannt sind.
Damit sie hier veröffentlicht werden können, müssen sie zunächst "digital gereinigt" und überarbeitet werden, damit die Dateigröße bei guter Bildqualität nicht zu groß für die Vorgaben des Forums wird.
Ich hoffe, mir ist dies einigermaßen gelungen.
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An dieser Stelle möchte ich mich beim Huethig-Verlag bedanken, der mir freundlicherweise die Veröffentlichung für nichtgewerbliche Zwecke genehmigt hat.

Hoffentlich kann man mit den Scans etwas anfangen. Das Schwierigste waren die blau gedruckten Seiten. Größtenteils mussten die blauen Markierungen händisch nachgezeichnet werden. Danach wurde das Bild einmal in schwarz-weiß bereinigt erstellt und dadrüber mit Gimp die aus dem retuschierten Bild entnommenen Blaumarkierungen als Folie quasi drüber gelegt.
Bei rein schwarzweißen Seiten ginge die Überarbeitung viel Schneller.
Wenn Ihr mal Dokumente digitalisieren wollt, scannt sie immer in möglichst hoher Auflösung. Mann kann die Farbtiefe dann deutlich reduzieren, weil nichts interpoliert wird und man meistens das Raster behalten kann. So kann man detailgetreute große Bilder mit relativ kleinem Speicherbedarf bekommen. Je mehr man beim Scannen an Dateigröße spart, desto aufwändiger ist die Nachbearbeitung.

Gruß,
Daniel
Hi Daniel, danke für diesen Beitrag! Die Überarbeitung der gescannten Texte ist Dir sehr gut gelungen. Nach dem 2. Anklicken und somit Vergrößerung, kann man alles wunderbar lesen und erkennen.
Hallo Daniel,

vielen Dank für die einwandfreien Scans. Hier kann man jetzt eindeutig nachvollziehen worauf Thommi sich bei seinem Vorhaben bezieht. Vor allem sind nun, anhand der Wertetabellen, die Bauteilwerte ermittelbar. So kann man jetzt, besonders bei der Bildröhre, die Potentialverhältnisse nachvollziehen.

Somit haben wir wieder ein wertvolles Zeitdokument mehr in unserem Fundus. Aus einer Zeit da sich (sorgfältiges) Basteln noch lohnte, richtig Spass machte und mit einem wirksamen Lerneffekt verbunden war. Das war noch nachvollziehbare Analogtechnik, man konnte die Elektronen fast noch einzeln verfolgen. - Heute verbirgt sich das ganz know-how in einem Programm-Listing, welches in irgeneinem RAM oder ROM abgespeichert ist. Das ist für handwerklich ambitionierte Praktiker 'alter' Art kein echt reizvolles Anwendungsgebiet mehr - die Elektronen arbeiten da weitgehend im verborgenen, in winzigen Chips.

Ich hoffe es war nicht all zuviel Aufwand mit der Nachbearbeitung. Auf jeden Fall bedanke ich mich für deine Mühe, denn das ist nicht so wirklich nebenbei zu erledigen.
Hallo,

Daniel, prima Arbeit, Dank Dir für die Mühe !
Der "modul"-ähnliche Aufbau mit den "Streifenbaugruppen" gefällt mir sehr gut.

Gruß Ingo
Danke an alle für die Blumen Smile

Mit den Funktechnik-Heften fing es an, als ich für 30€ drei Jahresbände in Buchform in Friedrichshafen erstehen konnte - mein Beuteverlangen war noch damals noch nicht ganz befriedigt. Die Zeitschriften waren inhaltlich derart interessant, dass ich mir weitere Jahrgänge besorgte. Nun fehlen mir nur noch ein paar Jahrgänge ab 1980 oder 1981 und ein oder zwei Jahrgänge der späten 70er.

Der Bauvorschlag macht wirklich Lust zum Nachbau. Ich habe noch eine oder zwei Scope-Röhren im Keller liegen. Vielleicht kann man damit was anfangen. Mein Konzept wäre auch das, eines reinen Video-Monitors.

Es gibt übrigens noch eine Fortsetzung dieses Projekts in den 1952er Heften, allerdings geht es hier um die Erweiterung/Umrüstung des Gerätes auf eine Bildröhre MW31... mit Ionenfalle und Ablenksätzen von Philips.
Diese Hefte habe ich hier neben mir liegen und teilweise schon gescannt. Wenn's klappt lade ich sie heute noch hoch.
Moin,

das hätte ich dir sagen sollen bei worldradiohistory.com unter INTERNATIONAL/Funktechnik sind die Ausgaben als pdf.
Vielleicht ist da die Qualität zum bearbeiten besser? Wenn du einfach Funktechnik 1951 oder so bei google eingibst findest du das.

Ansonsten stellt sich der Nachbau genrell als nicht so schwierig heraus, nur auf die Spannungsfestigkeiten muss man wirklich achten. 
Besonders erstaunt mich, dass die Kippgeräte so klaglos arbeiten, ohne jedwede Zicken.

Thommi
Viele Dank für die Scans
Es wäre interessant zu wissen was die Einzelteile in Summe so gekostet haben.
Ein Selbstbaufernseher konnte ich bisher noch nicht finden
Hallo zusammen,
ist schon schön, was Daniel uns da vorgestellt hat>>Danke dafür.
Interessant ist auch das Buch "Rundfunk-Fernsehen selbst erlebt" von Lothar König. Da wird das Thema sehr gut beschrieben.
LG aus Schwerin, Holger
Und hier ist noch die Fortsetzung des Projekts mit dem Umbau auf eine MW31... Bildröhre
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Viel Spaß beim Schmökern Smile